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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.09.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1905-09-30
- Erscheinungsdatum
- 30.09.1905
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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228, 30. September 1905. Nichtamtlicher Teil. 8653 Die ersten Abdrucke eines Kupferstichs haben den höchsten Liebhaberwert und werden für die künstlerisch wertvollsten ge halten, da die Platte sich rasch abnutzt und ein Abdruck also um so geringer ist, je höher er in der Zahl der Abdrucke steht. Oft tritt schon nach fünfzig oder hundert Abdrucken eine kleine, kaum merkliche Qualitätsverminderung ein, während fünfhundert Die Zahl der von einer Kupferplatte zu erlangenden guten Ab drucke hängt von der Art der Bearbeitung der Platte und ihrer Behandlung beim Druck ab. Gleichmäßig tief und breit ge- und fein ausgeführte. Eine ganz mit der kalten Nadel geritzte Platte ergibt die geringste Zahl guter Drucke; auch von Schab kunstplatten kann nur eine geringe Anzahl guter Drucke ge- Platte dürfte etwa zweihundert ausgezeichnete, dann etwa sechs hundert gute und danach etwa zwölfhundert bis fünfzehn hundert brauchbare Drucke liefern. Wird noch weiter von der Platte gedruckt, so dürfte sie nach dem dritten Tausend völlig abgenutzt sein. Die verschiedenen Arten der Abdrucke, etats oder Platten zustände von Kupferstichen, müssen vom Kunsthändler genau be achtet werden und vor allen Dingen gekannt sein, was allerdings eine schwierige Sache ist. Um seine Arbeit beurteilen zu können, macht der Künstler von seinem noch unvollendeten Stich Abzüge, sogenannte Probedrucke (exreuve ä'artiste). Diese Abdrucke von der ganz frischen, noch in keiner Weise abgenutzten Platte ge währen kunstgeschichtlich oft wertvolle Einblicke in die Arbeitsart und Schaffensweise des betreffenden Künstlers. Abdrucke, die von einer radierten Platte genommen sind, ehe die Platte mit der kalten Nadel oder mit dem Stichel fertiggestellt worden ist. die (reine Ätzdrücke). Will der Künstler die darauf folgenden, für den Handel bestimmten frühesten Abdrucke vor aller Schrift durch ein Merkmal kenntlich machen, so stellt er einen Remarquedruck (epreuve äs remarque) entweder dadurch her, daß er einzelne Abdruck vor der Schrift (avant 1a lettre) ist der nächste Abdruck nach Entfernung jedes Merkmals. Zwischen dem Abdruck vor der Schrift und dem Abdruck mit der Schrift (aveo la lettre) Schrift. Die Abdrucke mit voller Unterschrift (avee toute lettre) bilden die letzte, gewöhnlich im Handel vorkommende Abdrucks gattung. Ihre Zahl ist die größte. Die Abdrucke mit der Schrift enthalten die Bezeichnung der Künstlernamen, des Gegenstandes der Darstellung, die Namensbezeichnung des Verlegers, Adresse genannt, gewöhnlich am untern Rand der Platte. Die an der Kupferplatte vom Künstler oder Stecher vor genommenen Veränderungen sind mannigfacher Art. Figuren werden gänzlich verwandelt, weggenommen oder hinzugefügt. achteckigen in eine ovale umgeändert oder mit allegorischer oder sonstiger Umrahmung versehen. Luft, Wolken, Hintergrund, Bordüre, Stichrand werden geändert oder erst angebracht. Fehler in der Unterschrift werden verbessert, Textzeilen hinzugefügt oder Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 72. Jahrgang. weggenommen. Manchmal bleibt bei einigen Drucken Plattengrat stehen. Es zeigen sich Ätzflecke, Stichelglitscher usw., die Platte bringt Schraubstockspuren an den Ecken oder Spuren der Feile an den Rändern mit zum Vorschein. Auf alle diese und zahl reiche andre Verschiedenheiten in den Abdrucksgattungen soll der Kunsthändler merken und Hinweisen; denn fast stets bedeuten sie einen manchmal ganz bedeutenden Preisunterschied. Einer der frühesten Künstler, deren Stiche in mehreren Ab drucksgattungen Vorkommen, ist Israel von Meckenem, gestorben 1503. Rembrandt hat an manchen seiner Radierungen, nachdem die ersten Abdrucke davon genommen waren, große Verände rungen vorgenommen, durch die fast die ganze ursprüngliche Komposition umgestaltet erscheint, und häufig wurden die Platten von ihm wiederholt eingreifenden Änderungen unterworfen. Meist bezweckte Rembrandt eine schärfere Hervorhebung einzelner Teile und eine Zurückdrängung andrer, Änderung in der Licht- und Schaltenwirkung usw. In den zehn Plattenzuständen von Rembrandts Großer Auferweckung des Lazarus sind einzelne Figuren fortwährend geändert; die frühesten Zustände der so genannten Drei Kreuze (B. 78) zeigen die Darstellung in vollem Tageslicht, während vom vierten Zustand an die Szene in nächt liches Dunkel gerückt ist und fast alle Figuren geändert sind. In dem großen Loes Llowo in die Quere (B. 76) entfernte Rem brandt, nachdem die Platte schon ziemlich viel gedruckt worden war, die große Mittelgruppe der Zuschauer und setzte an ihre Stelle eine Mauerwölbung und eine Brunnenfigur (Lippmann, Kupferstich 3. A. S. 146 ff.). Abgenutzte Kupferplatten werden nicht selten nachgearbeitet, aufgestochen, retouchiert. Bei einer mit dem Grabstichel gefertig ten Platte ist es dem Retoucheur aber unmöglich, die ursprüng lichen Striche wieder genau nachzuziehen. Er muß neue Strich lagen über die alten legen, wodurch die ursprüngliche Arbeit durch die spätere verdeckt wird und das Werk an Originalität, Feinheit und Haltung verliert, zumal die Überarbeitung, wie fast immer, von andrer, meist geringerer Hand gemacht wird, als von der des ersten Künstlers. In der nachfolgenden Zusammenstellung sind einige Platten unterschiede von seltenen Stichen beschrieben. Die Beispiele sind so gewählt, daß so ziemlich die meisten bei der Beschreibung eines Kunstblattes zu berücksichtigenden Punkte Vorkommen. Die bei den einzelnen Blättern angebrachten Abkürzungen, wie z. B. L. 68 (Bartsch), k.-v. 53 (Robert-Dumesnil), 1.6 LI. 207II (Le Blanc), L. 137 (Keil), 28 (Jombert), N. 203 (Meaume. L. 75 (Engelmann), vel. 69 (Delignieres), Lr. 8 (Franken) usw., ver weisen auf die in Nr. 206 und 207 des Börsenblatts angeführten Nachschlagewerke und Oeuvres-Kataloge, in denen die betreffenden Blätter beschrieben sind. ^.Ickssrsvsr. 8., vis L>nt>küdrun§. L. 68. 1540. 8o. 6. 184 (Lartsod). ^ — Lbil. Nelanelitlion, Lskorrnator 1497—1560. Lrustd. 3. 86. 1540. 8«. 6. 185. Latalo^. 200.—. — ^ttils.8 Le^eAnun» wit Lap8t Leo I. vor cken Mauern kow3. Lallael p. Imp. Hu. Lol. LrlUanter Lün8tleräruek vor aller Loüritt, nur mit §eri88enem ^ L^-I^n^O''^Ll^ 207^ II. ^' ^ 1147
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