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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.02.1889
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1889-02-20
- Erscheinungsdatum
- 20.02.1889
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
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43, 20. Februar 1889. Nichtamtlicher Teil. 935 Kredit wird nach dem Innern weniger gewährt und beansprucht, Ansichtssendungen sind infolge der ungeheuren Entfernungen unangänglich, so daß die Hanptverkehrsart sich als reines Bar geschäft darstcllt. Seit dem 1. Januar 1888 kennt der russische innere Pvstbetrieb übrigens das Nachnahmewesen auf Pakete und Kreuzbänder bis zu hundert Rubel, wodurch eine große Verein fachung geschaffen ist. Außerdem genießt das Buch als solches anderen Waren gegenüber im Paketverkehr bei weiteren Ent fernungen einen ermäßigten Portotarif. Der Zeitschriftenvertricb, dessen sich in Deutschland teilweise die Post bemächtigt hat, gehört in Rußland fast uneingeschränkt dem Sortiment. Zwar empfängt die russische Post Bestellungen aus ausländische Zeitungen und Journale, doch sind derartige Annahmestellen nur in St. Petersburg, Moskau, Riga, Odessa und Wilna vorhanden, nach welchen Plätzen sämtliche Bestellungen unter Beifügung der genau auszurechnendcn Beträge direkt ge sandt werden müssen. Für die eventuelle Zustellung ins Haus zahlen die Adressaten in obengenannten sechs Städten je nach Er scheinungsweise 40 Kop. bis 1 SR. 20 Kop., während die Gebühr nach allen anderen Punkten des Reichs 2 SR. extra pro Jahr und Blatt beträgt. Das offizielle Verzeichnis für 1889 umfaßt natürlich in der Hauptsache politische Tagesblätter, und zwar kann man abonnieren auf 172 französische, 138 deutsche, 104 eng lische, 20 italienische, 10 griechische, 27 slavische, 10 schwedische und ein hebräisches Blatt. Diesen zusammen 482 Perivdicis der Postbehörde, deren Preise fast sämtlich teurer als die vom Buchhandel berechneten sind, stehen viersprachige Journalkataloge einzelner großer Firme» der Hauptstädte gegenüber, von denen der größte, der 1888er Kollektivkatalog St. Petersburger Firmen, aus 42 Lexikon-Oktav- Seiten zweispaltig gedruckt, nach Wissenschaften genau geordnet und mit Preisen für die Stadt und Kreuzbandversendung ins Innere versehen die literarische und wissenschaftliche Presse in vier Zungen »ns vorsührt. Derselbe umfaßt 1310 deutsche, 694 französische, 495 englische und 313 russische Periodica, wobei allerdings ein kleiner Teil infolge der wissenschaftlichen Gruppierung mehrfach Vorkvmmt. Das für 1889 vom Knishni Wjestnik (Organ des russischen Buchhändlerverbandes) 6. Jahrgang zum erstenmnle herausgegebene Verzeichnis inländischer Blätter mit Adressen der Verleger enthält 222 Titel (gegen 313 des erwähnten Kataloges). Bestellungen aus im Jnlande erscheinende Organe nimmt die russische Post nicht direkt an; wer seine Zeitung demnach regelmäßig von ihr zngestellt haben will, muß direkt oder durch einen Vermittler, in vielen Fällen den Sortimenter, sein Abonne ment bei der Redaktion (Redaktion und Verleger sind in vielen Fällen identisch) bewerkstelligen, wobei er gegen Erlag des Be trages eine Quittung erhält, welche mit einer Stempelmarke von 5 Kopeken versehen werden muß, wenn der Preis 5 Rubel übersteigt. Der Stempel geht zu Lasten des Empfängers. Die Gebühr, welche die Post von den inländischen Zeitungen für die Versendung erhebt, beträgt von 40 Kopeken niedrigstens bis höchstens 180/g des Subskriptionspreises. Der Gewinn des Buchhändlers hierbei ist ein geringer, in manchen Fällen gar keiner; dafür hat er aber bei alten Kunden das Vergnügen, den Betrag in Rechnung zu stellen und bei et waiger unregelmäßiger Zustellung, welche stets ohne seine Ver- mitielnng erfolgt, oder bei fehlenden Nummern unangenehme Reklamationen kostenfrei zu besorgen. Es ist sogar vorgekommen, daß von irgend einer Redaktion einer neuen Zeitschrift ein Jahres abonnement aufgelegt wird, wobei natürlich der Preis des ganzen Jahres nn voraus zu entrichten ist, und daß betreffendes Journal nach Erscheinen weniger Nummern spurlos verschwand, ohne seinen treuen Abonnenten davon geziemend Mitteilung zu machen; leicht kann man sich vorstcllen, wie sich alsdann der vermittelnde Buch händler mit seinem Auftraggeber auseinandersetzen muß. Die Regierung hat daher auch die Absicht, derartige Unternehmungen nur nach Hinterlegung einer entsprechenden Garantiesumme zu gestatten. Der Verleger in Rußland ist in allen Fällen, mit Ausnahme weniger russischer Zeitschriftenverlegcr und einiger deutscher Firmen der Ostseeprovinzen, auch Sortimenter und vertreibt nicht nur seinen eigenen Verlag an die Zwischenhändler, sondern arbeitet meist direkt mit dem Publikum, wobei er gelegentliche Bestellungen anderen Verlages mit besorgt. In den Ostseeprovinzen haben wir außer dem Lokalverlag, dem ehstnischen und lettischen Schriftenverlag, der gewöhnlich von den betreffenden Druckern selbst Vertrieben wird, mehrere für den inländischen deutschen Markt bedeutende Häuser, deren Artikel auch teilweise exportfähig sind. Kalender, Schulbücher, Landwirt schaft, Baltica und Belletristik herrschen vor, nur Dorpat bringt außer seinen zahlreichen Dissertationen mitunter gewichtigere Ware; doch auch hier sehen wir den Gelehrten lieber Ver bindung mit dem Auslande anknüpfcn, welches ihm größere Sicherheit für die Verbreitung seiner Werke bietet. Die Initia tive des russisch-wissenschaftlichen Verlags in de» Ostseeprovinzen hat Dorpat zuerst ergreifen müssen durch Herausgabe einiger russischer medizinischer Kompendien, während bei den anderen baltischen Städten vorläufig nur die Ilmmodelung der Schulbücher in die offizielle Landessprache bemerkbar ist. Der baltische Zeitschriftenverlag ist abgesehen von der Tages presse, welche teilweise blüht, kein einträglicher. Private An regung rief vor vier Jahren die »Nordische Rundschau« als Vermittlerin deutscher und russischer litterarischer Thätigkeit ins Leben welche in dem ihr gesteckten Rahmen Gutes leistete. Diese wendet sich jetzt an die einheimische Gesellschaft, um ihre Segel nicht streichen zu müssen, ebenso wie die altehrwürdige »Baltische Monatsschrift«, deren Weiterbestand seit dem offizielle» Rücktritt Bienemann's auch sehr gefährdet erscheint. Das dritte ähnliche deutsche Organ, die »Russische Revue« in St. Petersburg, vermag sich infolge einer namhaften Subvention zu halten, doch ist dieselbe auch bereits seit mehreren Jahren aus einer Monats schrift in eine Vierteljahrsschrift umgewandelt worden. (Fortsetzung folgt.) Vermischtes. Buchhändler-Verband Hannover-Braunschweig. — Der diesjährige ordentliche Verbandstag des Verbandes Hannover - Braun schweig wird am Sonntag den 24. d M. in Braunschweig stattfinden. Versammlung vormittags 1t> Uhr im Restaurant Schulze-Ulrici «Zum schwarzen Walfisch«. Aus der Tagesordnung ist folgendes hervorzuhcben: 5) Annahme einer Ordnung für den Betrieb des Restbuchhandels. 6) Antrag des Vorstandes des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine (zur Frage der Wiederverkäufer und der Buchbinder-Kommissionäre). Die Versammlung wolle beschließen: Wir müssen erstreben und unser Ziel muß sein: 1) daß nur derjenige als Buchhändler angesehen wird, welcher Börsenvereins - Mitglied ist; 2) daß Sortimenter und Kommissionäre allen übrigen gewerbsmäßigen Bücherverkaufern nur einen Höchst-Rabatt von l50/g geben dürfe». 7) Antrag des Ortsvereins der Buchhändler Hannovers: Der Börsen- Vereins-Vorstand wird gebeten, dem Provinzial-Buchhandel für besondere Fälle dem Publikum gegenüber eine Handhabe zu geben, in einer kurzen gedruckten Erklärung: -Daß zwar in Leipzig und Berlin 10"/„ Rabatt am Orte gegeben werden dürfen, daß aber die Lieferung von Büchern mit dem gleichen Rabatte in die Bezirke der Kreis- und Orts- vcreine strengstens untersagt ist und dadurch geahndet wird, daß sämtliche Verleger die Beziehungen mit einer Zuwider handelnden Firma abzubrechen verpflichtet sind.« 8) Antrag des Herrn C. Georg-Hannover: Die Hauptversammlung des B.-V. H.-B. wolle beschließen: Den Satzungen des B.-V. H.-B. ist folgender tz anzufügen: Beim Verkauf von Büchern rc. ans Publikum ist, soweit cs irgend geht, -Barzahlung» anzustreben. Der dem Publikum auf dessen Antrag zu gewährende Kredit hat im Bezirke des Buchhändler Verbandes Hannover Braunschweig ein Ziel von »sechs Monaten«. Für event. längere Inanspruchnahme desselben werden seitens der Sorti mentsbuchhändier 5»/, Zinsen berechnet. 131
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