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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.05.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1905-05-20
- Erscheinungsdatum
- 20.05.1905
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- Deutsch
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^ 116. 20. Mai 1905. Nichtamtlicher Teil. 4801 den deutschen Urheber und seine Rechtsnachfolger das eine, daß er das sogenannte Probejahr auf die Absatzfähigkeit des Werks, was den Vertrieb und das Verkaufsgeschäft betrifft, auch in Amerika für sich allein genießt, für sich ausnützen kann, ohne befürchten zu müssen, sogleich einen konkur rierenden Vertrieb (Nachdruck) Dritter nach Erscheinen der Novität auf dem dortigen Markt zu erleben. Die amerika nischen Druckereien, photographischen und graphischen An stalten können jetzt nicht mehr über Neuerscheinungen auf dem deutschen Büchermarkt herfallen und sofort mit dem Nachdrucks- und Nachbildungsverfahren beginnen; sie müssen vielmehr, wenn der deutsche Urheber oder Verlag seine Rechte für Amerika fristgerecht gewahrt hat, zwölf Monate warten und diesen das Feld zum Vertriebe einstweilen freilassen. Aber von allgemein erheblicher praktischer Bedeutung und von nennenswertem Vorteil- für deutsche Urheber und Verleger ist dies nicht. Selbst das kaufkräftige amerikanische Publikum wird beim Erscheinen deutscher Buchnovitäten in Amerika künftig die Anschaffung der Werke in den ersten zwölf Monaten sich nicht besonders angelegen sein lassen, sondern vorerst zusehen und abwarten. Es wird mit dem dortigen Verlagshandel zunächst die zwölfmonatige Vor behaltsfrist verstreichen lassen, um dann zu sehen, ob es nicht dieselben Werke von einem amerikanischen Verlage um vieles billiger beziehen kann. Dies wird die Regel bilden, weil es den wenigsten deutschen Urhebern binnen Jahresfrist ge lingen wird, einen amerikanischen Verleger zu finden, der nicht so berechnend ist, sich dem deutschen Verlagsangebot gegenüber vorerst passiv zu verhallen und einfach ab zuwarten, ob der deutsche Urheber oder Verlag binnen zwölf Monaten die Kosten einer Drucklegung oder graphischen Herstellung in Amerika an das Werk hängt. Meist wird dies nicht der Fall sein und dann kann mit dem Nachdruck und der Nachbildung kostenlos begonnen werden. Die meisten deutschen Buchwerte und deren Inhaber werden wohl nach wie vor auf den definitiven Schutz in Amerika trotz der ihnen jetzt gesetzlich eingeräumten Über legungsfrist puremsut, verzichten, weil die Kosten der Neu herstellung des Werks in Amerika nach wie vor für sie zu schwer ins Gewicht fallen. Der bisher üblichen Bereicherung amerikanischer Verleger, Drucker rc. mit deutscher Geistes arbeit auf Kosten deutscher Urheber und deren Nachfolger ist durch das neue amerikanische Urheberschutzgesetz nur ein etwas späterer Zeitpunkt gesetzt, nichts weiter. Höchstens bei Buchtexten, die öffentlich aufgeführt werden können, z B. deut schen Dramen, läßt sich für das erste Jahr durch die Rechtsvor behaltseintragung in Amerika allenfalls ein unter Umständen nennenswerter materieller Vorteil für den deutschen Autor und Verleger durch öffentliche Aufführung dort erzielen bezw. für diese kurze Zeitspanne sicherstellen. Vielleicht auch würde es sich bei gewissen deutschen Büchern verlohnen, eine englische Übersetzung gleichzeitig herzustellen, für Amerika in Deutschland drucken zu lassen und diese während des Vor behaltsjahrs in Amerika zu vertreiben, weil durch die Ein tragung des Rechtsvorbehalts mit Hinterlegung eines deut schen Textexemplars innerhalb 30 Tagen nach dem ersten Erscheinen in Deutschland auch das ausschließliche Über- setzungs-, Dramatisierungs- und öffentliche Auf führungsrecht für ein Jahr in Amerika deutschen Urhebern und deren Nachfolgern gesichert wird. Kleine Mitteilungen. Ausstellungen im Deutschen Vuchgewerbehause zu Leipzig. — In den letzten Tagen ist eifrig an der Fertigstellung der Ostermeß- und Jahresausstellung gearbeitet worden, die nun dem allgemeinen Besuch zugänglich ist. Auch in diesem Jahre gibt diese Ausstellung wieder eine gute Übersicht der im Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 72. Jahrgang. letzten Buchhändlerjahre neu erschienenen Bücher, Karten, Musi kalien und Kunstblätter. Mehr denn 6000 Bände sind auf den Tischen ausgelegt, während die Karten und Kunstblätter die Wandstächen schmücken. Die Anordnung der Bücher erfolgte wieder nach Gruppen, so daß Jedermann leicht das von ihm Ge suchte finden wird. Auch in der ständigen Buchgewerblichen Maschinen ausstellung sind einige Ergänzungen zu verzeichnen. Neben den Maschinen der Firmen Rockstroh L Schneider in Dresden, I. G. Schelter L Giesecke in Leipzig, der Leipziger Schnell pressenfabrik vorm. Schmiers, Werner L Stein in Leipzig, der Firmen Vohn L Herber in Würzburg, Aktiengesellschaft vorm. F. Martini L Co. in Frauenfeld, Vautzener Maschinen fabrik m. b. H. in Bautzen, Karl Krause in Leipzig, Gebrüder Brehmer in Leipzig, Preuße L Comp, in Leipzig, A. Hogen- forst in Leipzig und Curt Neidhardt in Wurzen dürsten die ein zelnen Setzmaschinen und der Bogenanlegeapparat -Universal» der Firma Kleim L Ungerer in Leipzig bei den Besuchern, insbesondre bei den Buchdruckern lebhaftes Interesse finden. Die Zeilen-Setz- und -Gießmaschine -Linotype« ist im Betrieb zu sehen, ebenso auch die Buchstaben-Gieß- und -Setzmaschinen -Lanston-Monotye« und die neueste Bauart, der -Elektrotypograph», der zum erstenmal in Leipzig gezeigt wird. Die Zeilen-Setz- und -Gießmaschine -Typograph, ist ebenfalls ausgestellt, aber nicht im Betriebe. Auch in der im III. Geschoß befindlichen Ausstellung sind neue Aussteller vertreten; die bisherigen aber haben neue Gegen stände zur Schau gebracht, so daß ein Besuch dieser Abteilung mit ihrer reichen Zahl buchgewerblicher Erzeugnisse sehr zu em pfehlen ist. Das Buchgewerbemuseum hat eine Ausstellung von graphischen Kun st blättern (Holzschnitten, Radierungen, Litho graphien usw.) von modernen Druckkünstlern eröffnet. Erhebt die dem jetzigen Stande der graphischen Künste zu geben, eine völlig erschöpfende Übersicht über das Schaffen aller treibenden Kräfte zu bieten, so ist sie doch geeignet, einen guten Begriff von dem Jahren genommen hat. Lange Zeit im Grunde genommen nur -Vervielfältigungskunst., Reproduktionsmittel, hat sich die Graphik in den letzten Jahren wieder auf ihre eigentliche hohe Bestim mung besonnen. Es ist eine erfreuliche Scheidung eingetreten zwischen Reproduktionsverfahren, die immer noch in das photo mechanische Gebiet hinübergehen, und den graphischen Künsten, bei denen der Künstler in Holzschnitt, Radierung, Lithographie un mittelbaren Ausdruck sucht. In der sehr interessanten Ausstellung sind 25 Künstler mit über 200 Arbeiten vertreten. Weiter sind noch die trefflichen Reproduktionen des Werkes llreviariaw Ori- technik sind. So bieten denn die Ausstellungen allen Besuchern, vor allem aber den zu Kantate in Leipzig anwesenden Buchhändlern, eine Fülle von Neuem und Interessantem, die wohl einer Be- Vaumbachs Kantate-Kalender 1905/06. —- Die vorstehenden, in Kursivschrift gesetzten Worte bilden, von zierlicher Aquarellmalerei umgeben, den Titel des bekannten netten Kalenders, der den Kantate feiernden Buchhändlern ein lieber Bekannter ist. Wie ein Blättchen aus urgroßmütterlichem Stammbuch gefühlvollen Angedenkens mutet das hübsche Titel blatt an. Außerdem enthält das Büchlein nur Kalenderblätter, einige buchgewerbliche Anzeigen und Schreibblätter. Weitere Schreib- licher Ergänzung dienen zwei Blocks, die jedem Exemplar beigegeben sind. Auch für einen Bleistift ist Sorge getragen. Innentaschen erhöhen die praktische Verwendbarkeit. Die Ausstattung ist entzückend. Vier Exemplare in rosenrot, braun, grün und grau liegen uns vor. Weiche, schmiegsame Glanz lederbändchen, außen wie innen von gediegenster Vornehmheit. Die prächtige Kantategabe wird sicher mit freudigem Dank ent gegengenommen werden. 634
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