Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.05.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 27.05.1905
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19050527
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190505276
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19050527
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1905
- Monat1905-05
- Tag1905-05-27
- Monat1905-05
- Jahr1905
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
5028 Nichtamtlicher Teil. Ht 122, 27. Mai 1905. maßen einnimmt — er hat immer Männer gefunden, die es verstanden haben, mit weitem Blick seine Geschicke zu leiten und neben der Wahrung der Interessen des Buchhandels nie den Blick auf das große Ganze zu ver lieren. Sie haben sich immer, meine verehrten Herren, vor Augen geführt, daß das Interesse des Buchhandels eng verbunden ist mit der ganzen geistigen Entwicklung unsers Volkes, daß Ihre Interessen und die allgemeinen Interessen ineinanderflicßen, und das hat ihnen Freunde erworben und erhalten. Und wenn Sie deshalb wie heute Ihre Freunde zu Gaste rufen, so kommen sie von Herzen gern und sind Ihnen dankbar für diesen Ruf. Sie haben ja stets Wert darauf gelegt, und ich habe das mit besonderer Freude und mit Dank aus den Worten des Herrn vr. Ruprecht entnommen, daß auch die Vertreter der Stadt Leipzig am Kantatesonntag bei Ihnen sind. Zwar war das gerade unter den heutigen Verhältnissen etwas schwierig, und hätte sich beinahe nicht in der Weise machen lassen, wie wir wünschten Indessen, meine Herren, wir wollten, und da hat sich denn auch ein Weg gefunden, und den finden wir immer, wenn es heißt: wir sollen zum deut schen Buchhandel gehen. (Bravo!) -Daß wir auch persönlich gern zu Ihnen kommen, daß wir gern die alten Beziehungen pflegen, deren wir uns erfreuen dürfen, und neue anknllpfen, das bedarf in dieser Versammlung keiner besonders zu betonenden Versicherung; aber es ist uns daran gelegen, das immer und immer wieder auszusprechen: wir wollen durch unser Erscheinen bei Ihnen zum Ausdruck bringen, daß wir, die Vertreter der Stadt Leipzig, auf gute Beziehungen zu den Buch händlern Gewicht legen, und wir wollen zugleich dem Ausdruck geben, daß unsere gegenseitigen Beziehungen die denkbar besten sind. (Bravo!) »Herr vr. Ruprecht hat ja darauf hingewiesen, daß wir im nächsten Herbst das neue Rathaus beziehen werden, den herrlichen Bau, der sich erhoben hat als eine neue BUrgerburg auf den Fundamenten der alten Pleißenburg. Er hat, wie ich zu meiner besondern Freude seinen Worten entnommen habe, sich schon befreundet mit den unteren Räumen; was wir dort für unsre Bürger schaft und unsre Gäste ins Werk gesetzt haben, hat seinen Beifall gefunden, und ich hoffe, daß wir auch für unsre deutschen Buchhändler ein Heim geschaffen haben, in dem sie gern ein paar Stunden nach des Tages ernster Arbeit verweilen. Er hat dabei auch dem Wunsche Ausdruck gegeben, daß in den oberen Regionen weiterhin ersprießlich gearbeitet werde für das Wohl unsrer Stadt Nun, das Eine kann ich Ihnen versichern, meine hochverehrten Herren, wenn wir hinüberziehen aus unserm alten Lotterschen Rathaus am Markt in das neue Gebäude, da wird mit uns gehen die Freundschaft für die deutschen Buchhändler, und Sie können versichert sein, und ich weiß es, ich spreche auch für diejenigen, die später in diesem neuen Rathaus raten und taten werden, Sie können versichert sein, daß es uns allezeit eine Ehre und Freude sein wird, die Freundschaft mit den deutschen Buchhändlern hochzuhalren. Zu dessen Be kräftigung, meine hochverehrten Herren, bitte ich Sie, in dem ich damit zugleich den herzlichsten Wünschen der Stadt Leipzig und ihrer Bürgerschaft Ausdruck gebe, auf die gedeihliche Entwicklung des deutschen Buchhandels zu trinken und mit mir zu rufen: Die deutschen Buchhändler, sie leben hoch!« Kommandierender General des XIX. Armeekorps Graf Vitz thum von Eckstädt, Exzellenz: »Meine hochverehrten Herren, wir sind, das brauche ich nicht zu versichern, sehr gern der an uns ergangenen freundlichen Einladung gefolgt, und wir weilen mit großer Freude in einem Kreise von Männern, denen das deutsche geistige Leben so viel zu verdanken hat. »Es wird Sie nicht wundernehmen, wenn in dem Kopfe eines Soldaten selbst der Buchhandel militärische Formen annimmt. Was ist der heutige Buchhandel anders als ein fortwährender Kampf auf geistigem Gebiet? Der Buchhandel braucht zur Führung dieses Kampfes immer fort frische Hilfskräfte, er braucht vor allen Dingen Männer, die ihm diese zu schaffen, zu organisieren und zu führen verstehen. Hat er solche Männer gefunden, dann stellt er ihnen seinen ersten Bundesgenossen, den Buchdrucker, zur Seite. Dieser kommt ja zwar nur mit einem ganz kleinen Korps von fünfundzwanzig Köpfen; aber der Genius des Autors weiß jeden von ihnen zu vertausendfachen, und unter seiner Leitung zaubert der Buchdrucker ein fliegendes Korps nach dem andern hervor. »Jetzt ruft der Buchhändler seinen andern Bundes genossen, das Buchgewerbe, herbei. Dieses faßt die ein zelnen Teile zu einem einheitlichen Wirken zusammen, gibt ihnen ein dem jeweiligen Kriegsschauplatz entsprechendes und die Wirkung der geistigen Waffen angemessen unter stützendes uniformes Gewand und rüstet das Ganze mit Feldzeichen und fliegenden Fähnlein aus. (Bravo! Heiterkeit.) -Nun führt der Autor sein Werk auf den Kampf platz Ob zum Siege, ob zur Niederlage? Ein jeder weiß, daß der genialste Führer eines Generalstabschefs bedarf, der ihm die alltäglichen Geschäfte abnimmt; er bedarf auch eines Ministers, der ihm das zur Krieg führung vor allem Nötigste, das Geld, schafft und ihm Bundesgenossen wirbt Wie viele große Geister mögen schon spurlos verschwunden sein und heute noch spurlos verschwinden, weil sie einen solchen Generalstabschef und einen solchen Minister nicht finden; wie vielen aber hat ein tüchtiger, weitschauender Geschäftsführer mit zu un sterblichem Ruhme verhelfen! Fürst Bismarck nannte sich einst einen ehrlichen Makler auf dem Gebiet der aus wärtigen Politik. Mir kommt es vor, der Buchhandel ist so ein ehrlicher Makler zwischen Produzenten und Konsu menten auf dem Gebiet des geistigen Lebens der Völker. Was der deutsche Buchhandel in dieser Beziehung fördernd, unterstützend, vermittelnd und veredelnd gewirkt hat, das auszuführen muß ich beredterem Munde überlassen. Ich erhebe aber mein Glas und bitte Sie, mit mir das gleiche zu tun und zu trinken auf den deutschen Buchhandel und seine Bundesgenossen, mit dem Wunsche, daß sie immerdar dem deutschen Geist auch außerhalb der schwarz-weiß-roten Grenzpfähle zu glänzenden Siegen verhelfen mögen. Die deutschen Buchhändler leben hoch!«: Zweiter Schriftführer des Börsenoereins Herr Alexander Francke (Bern): »Geehrte Festversammlung! Liebe Kollegen! Ich bin sicher, nicht nur im Namen des Börsenvereinsvor- standes, sondern auch aller übrigen hier anwesenden Kol legen zu reden, wenn ich meinen Herrn Vorrednern, unserm verehrten Bürgermeister Herrn vr. Dittrich und Seiner Exzellenz dem Grasen Vitztum, den wärmsten Dank ausspreche für die freundliche Gesinnung, die sie in so schöner, beredter Weise unserm Beruf gegenüber zum Aus druck gebracht haben. Was uns vor allem so wohltuend berührt, das ist das Vertrauen, das die Herren uns entgegenbringen. Wir kennen ja selber nur zu gut die Mängel und Fehler, die uns anhaften. Nichts kann uns aber mehr anspornen, bessernde Hand anzulegen und unsre Ziele noch höher zu stecken, als wenn wir uns vom
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder