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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.07.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1905-07-04
- Erscheinungsdatum
- 04.07.1905
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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152. 4. Juli 1905. Nichtamtlicher Ter!. 6097 Aber woher das Geld nehmen zur Beschaffung guter Bücher? Wir sollten meinen, in jeder Gemeinde, auch in der kleinsten und können Und besteht nicht überall die Möglichkeit, durch monat liche Beiträge von 5, 10 oder 20 H die Mitglieder heranzuziehen? Solche Sammlungen ergäben innerhalb eines Jahres immerhin einen Beitrag, der für Bücheranschaffungen nicht zu verachten ist. Wie manches »schöne Vereinsfest- wurde schon auf diese Weise er möglicht und an einem Tage die Ersparnisse von vielen Monaten verbracht. Die katholischen Verlagsbuchhandlungen leiden schon stark unter den derzeitig bestehenden Verhältnissen. Für die genügenden Absatzes sich gezwungen sahen; weniger kapitals kräftige Verleger verbluteten beinahe. Nun sollen diese Verleger ihre zu »Ladenhütern- gewordenen, teuren Verlagswerke ver schenken und vielleicht dazu auch noch das Porto tragen. Wollen wir billig und gerecht sein, so müssen wir sagen, daß dies denn doch zu viel zugemutet ist! Mit den Schenkungen verringern sich lische Vcrlagsbuchhandel dadurch direkt und indirekt geschädigt sieht. Ist die Gründung von Volksbibliotheken ein so wichtiger Faktor, wie er hingestellt wird — und dieser Meinung sind auch Nr/i4ö d^Bl. Re*d.) ^ ^ ^ Preußisches historisches Institut in Rom. — Dieses Institut hat nach seinem Jahresbericht 1904 eine umfangreiche Tätig keit entfaltet. Das Arbeitsprogramm umfaßt die Nuntiaturberichte, nischen Archive. Das Institut hat sich für die Durchforschung der italienischen Archive mit dem Istituto 8torieo Italiano zu Florenz in Verbindung gesetzt. Auch die Arbeiten im vatikanischen Archiv werden energisch fortgesetzt, vr. Göller wird bald seine Unter suchungen über die päpstlichen Pönitentiarier veröffentlichten, vr. Hiltebrandt untersucht das Verhältnis Friedrichs des Großen zur Kurie, vr. Meyer die Beziehungen der Päpste zu den Stuart königen. vr. Kalkoff vervollständigte seine Forschungen über Luthers römischen Prozeß in Rom usw. Da die geschichtlichen Forschungen durch kunst- und baugeschichtliche zu ergänzen waren, wurde vr. A. Haseloff vom Kultusministerium nach Apulien ge schickt, um die Überlieferung der Kaiserinnengräber im Dom zu Andria zu untersuchen. Aus dem Antiquariat. — Eine interessante Bibliothek ist dieser Tage in den Besitz der Firma Richard Kaufmann in Stuttgart übergegangen. Es sind dies die Dubletten der dortigen ständischen Bibliothek, bestehend aus einer erheblichen Anzahl wertvoller Zeitschriften, dann vor allem aus ca. 500Nummern alter Relationen, Deduktionen, Flugblätter und Gelegenheits schriften, zumeist aus dem achtzehnten Jahrhundert. Viele von ihnen tragen handschriftliche Bemerkungen des bekannten württem- bergischen Landschaftskonsulenten I. I. Moser, dessen Schriften ebenfalls in seltener Reichhaltigkeit vertreten sind. »Kaiser Joseph-Ausstellung« in Reichenberg i. B. — Eine »Kaiser Joseph-Ausstellung- im Nordböhmischen Gewerbe museum in Reichenberg wurde kürzlich eröffnet. Sie verdient, wie das »Zentralblatt der Bauverwaltung- mitteilt, sowohl vom kultur- und kunstgeschichtlichen, als auch vom nationalen Stand punkt die weiteste Beachtung. Dank der Teilnahme der Museen von Braunschweig, Dresden, Görlitz, Innsbruck, Leipa, Linz, Prag und Wien sowie zahlreicher Privatsammler ist es vr. Pazaurek, dem Leiter des Museums, möglich geworden, eine sehr umfang reiche Sammlung von Gemälden, Kupferstichen, Münzen und Medaillen und zahlreichen kunstgewerblichen Gegenständen zu sammenzubringen. Die Ausstellung dauert bis Ende Juli. Schiller als Mediziner. — Eine Schillerreliquie hat kürzlich, wie die »Königsbg. Hart. Ztg.« berichtet, der Königsberger Professor vr. Walter Simon der königlichen Bibliothek zum Ge schenk gemacht: eine in lateinischer Sprache abgefaßte und bei Cotta hergestellte Druckschrift mit den medizinischen Thesen, über die im Jahre 1778 auf der Militärakademie des Herzogs Karl von Württemberg zu Stuttgart von neun jungen Medizin Studierenden, darunter Friedrich Schiller, öffentlich disputiert worden ist. Die insgesamt 67 Thesen beziehen sich auf posita (»Wer mit einfachen Mitteln helfen kann, tut nicht gut daran, zusammengesetzte zu brauchen-.) Den Vorsitz des Dispu- tationsaktes führte Professor Johann Friedrich Consbruch, der selbe, der beim Besuch Karl Augusts und Goethes auf der Akademie die Festrede hielt. Als Disputanten werden genannt Ehr. F. Jacobi, Joh. Ehr. Weckherlin, Fr. Wilh. von Hoven Die Bibliothek Gaston Paris. — In Gegenwart des »Bibliotüögus 6a8ton karis« statt. Wie bereits in diesem Blatte 1903, Arconati - Visconti, einer Tochter des verstorbenen Journalisten und Kritikers Alphonse Peyrat, angekauft und dem Staate ge schenkt. Die von den Freunden und Schülern von Gaston Paris gegründete Gesellschaft (vgl. Börsenbl. 1903, Nr. 181 u. 246) hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Bibliothek zu verwalten und sie allen Forschern zugänglich zu machen. Der Katalog ist bereits fertig gestellt und harrt nur noch der Drucklegung, deren Kosten der französische Staat tragen wird. Im Bibliotheksaal wurde auch eine von D. Puech geschaffene Marmorbüste Gaston Paris' aufgestellt. Professor Gabriel Monod vom Institut sowie Professor van Hamel von der Universität Groningen, Präsident der Loeistö Ein Jubiläum der russischen Presse. — Der »Voss. Ztg.- wird geschrieben: Ein merkwürdiger Zufall hat cs gefügt, daß mit dem Jahre, das der russischen Presse vielleicht Erlösung aus den unwürdigen Banden der Zensur bringen wird, zwei Jahrhunderte verflossen sind, seitdem die erste Zeitung in Rußland gedruckt wurde. Das geschah im Jahre 1705. Bis zum Jahre 1701 war es Brauch, daß nur für den Zaren eine Übersetzung ausländischer Blätter hergestellt wurde. Die älteste russische Zeitung, die 1705 erschien, führte den Titel: »Zeitung von kriegerischen und anderen wissenswerten und merkwürdigen Dingen, die im moskowitischen Reiche vor gefallen sind-. Die Aufschrift erinnert ein wenig an jene der »Vossischen Zeitung-. Das »Moskauer Journal- ist noch mit Kirchenschrift gedruckt. Jede Woche erschien eine Nummer, die mit den Moskauer Nachrichten begann und mit ausländischen schloß. Interessant ist, daß der »Extrablattbrauch, ebenso alt ist wie die Zeitung selbst. Im Moskauer Archiv finden sich nämlich Extrablätter der Zeitung, die von den Kämpfen Peters des Großen mit den Schweden erzählen. Im Jahre 1714 gab die Akademie der Wissenschaften die russische »Petersburger Zeitung« heraus. Die deutsche »Petersburger Zeitung- existiert seit 1727. Diese ersten Äußerungen der russischen Journa listik fanden erst nach einem halben Jahrhundert kräftige Förde rung. Ein Jahr nach der Begründung der ersten russischen Universität in Moskau wurde die »Moskauer Zeitung- begründet. Gleichzeitig erschien mit einem Schlage eine ganze Reihe von 805 Börsenblatt für ven deutschen Buchhandel. 72. Jahrgang.
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