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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.07.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1905-07-10
- Erscheinungsdatum
- 10.07.1905
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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^ 157. 10. Juli 1905. Nichtamtlicher Leit. 5243 vorliegenden Beilage mit einer beispielslosen Unverschämtheit aufgetreten. In fast allen der nachfolgenden Inserate sind Tageszeitung selbst von der ungeheuerlichsten Auflage be kanntlich nicht mehr als 12 Stunden zu Gebote stehen, so war es im letzten Moment nicht mehr möglich, die Inserate dieser beiden Seiten druckfehlcrfrei umzusetzen. Wir haben die geheime Arbeit des Druckfehlerteufels deshalb sofort zum Gegen stand einer Preisfrage gemacht und stellen daher an die verehr- lichen Leser das Ersuchen, sich an der Lösung dieser Frage recht rege zu beteiligen. Es sollen aus sämtlichen Inseraten dieser zusammengesetzt werden kann, die unter den nachfolgenden Inseraten mit enthalten ist usw.« Unter den Einsendern richtiger Lösungen sollen 11 Geldpreise von zusammen 130 ^ ausgelost werden. Die absichtlich gesetzten Druckfehler sind sehr leicht zu finden, und es werden demzufolge eine Unmenge Lösungen ein- gehen. Der Zweck, daß die betreffenden Inserate vom Publikum gründlich durchgelesen werden, wird sicher erreicht- aber daß es ungesunder Geschäftsverhältnisse im Zeitungswesen. Zollverhältnisse des deutschen Steindruckgewerbes. — Auf der dritten ordentlichen Hauptversammlung des Vereins Deutscher Steindruckereibesitzer am 24. Juni in Nürnberg erstattete Herr Kommerzienrat E. Nister-Nürnberg einen eingehenden Bericht über den Zolltarif und die Handels verträge, sowie über deren voraussichtliche Wirkung auf das deutsche Steindruckgewerbe. Wir entnehmen diesem Bericht kurz das Folgende: Das deutsche Steindruckgewerbe ist, da etwa drei Vierteile seiner Produktion für das Ausland bestimmt sind, in bezug auf den Absatz seiner Produkte auf die Ausfuhr angewiesen. Nun wurde diese bisher schon durch Erhöhung der ausländischen Zölle und das Jnslebenrufen einer ausländischen Konkurrenz sehr erschwert, und durch die neuen Handelsverträge, die mit den sieben Staaten Italien, Belgien, Rußland, Rumänien, Schweiz, Serbien und Österreich-Ungarn abgeschlossen worden sind, ist sie in weitere ernste Bedrängnis geraten. Die Zölle nach Italien und Belgien sind zwar wenig oder nicht geändert worden, waren aber seither schon so hoch, daß nur eine geringe Ausfuhr stattfinden konnte. Die Zölle nach allen übrigen Ländern weisen eine geradezu enorme Erhöhung auf, und die schwerste Enttäuschung bereiten die Verträge mit Österreich und der Schweiz, nach welchen beiden Ländern Deutsch land eine sehr bedeutende Ausfuhr unterhält. Redner wies dies des nähern nach und bemerkte dann, daß auch der russische Zoll auf Bücher in russischer Sprache bedeutend erhöht und damit die weitere Ausfuhr dieses Artikels nach Rußland unmöglich gemacht worden sei. Das Auffallendste ist aber, daß trotz dieser enormen Erhöhungen der ausländischen Zölle die österreichischen und die schweizerischen Unterhändler es verstanden haben, von Deutsch land sogar noch Zugeständnisse betreffs der ohnehin niederen deutschen Zölle zu erwirken, was Redner wiederum des näheren nachwies. Verluste und schwere Einbußen an nationaler Arbeit daß man es einer kleinen Gruppe der Kollegen überlassen hat, die Interessen unsrer Ausfuhr zu vertreten und zu schützen. Die Bemühungen dieser Gruppe hätten zweifellos mehr Erfolg gehabt, wenn die Mitarbeit und die Mittel des gesamten Steindruckgewerbes in dieser Lebensfrage in ausgedehnterm Maß zur Verfügung ge standen hätten. Redner kam dann auf die Ursache dieses Ergeb nisses der Handelsvertragsverhandlungen, den ungeheuren Druck der schutzzöllnerischen und namentlich der agrarischen Propaganda zu sprechen und hielt dafür, daß es nur dann besser werden könne, wenn auch die Industrie ein realer Machtfaktor werde, wenn die Industriellen künftig mehr als bisher zusammenhalten und opfer freudig die wirtschastspolitische Interessenvertretung pflegen. Die Handelsverträge mit zwei sehr wichtigen Ländern, England und Amerika, stehen noch aus, und da dürfen keine Mühen und Opfer Maße zur Verfügung gestellt werden, und da des letztern Mittel nicht hinreichen, ein eignes Bureau zu diesem Zweck zu schaffen und die nötigen wissenschaftlich gebildeten Kräfte zu engagieren, die ganze Papierverarbeitung vertritt, nämlich an die Vereinigung für die Zollfragen der Papier verarbeitenden Industrie und des Papierhandels. An den mit Beifall aufgenommenen Vortrag schloß sich eine längere Besprechung. Schließlich stimmte die Versammlung den Vorschlägen und Anregungen des Herrn Kommerzienrats Nister zu und beschloß im weitern, der von ihm empfohlenen Ver einigung beizutreten. Gesamtausgabe der Schriften Friedrich Lifts. — Eine Mitteilung über den Plan einer Gesamtausgabe von Friedrich Lifts Schriften ist nach der »Beil. z. Allg. Zeitung« in der Sitzung der württembergischen Kammer der Standesherren am 21. Juni gelegentlich der Etatsberatung erfolgt. Nachdem die Kammer der Standcsherren dem Antrag der Abgeordnetenkammer auf Leistung eines Beitrags für die in Kufstein zu errichtende Gedächtnishalle für Friedrich List beigetreten war, erhob sich Direktor v. Kern, um darauf hinzuweisen, daß, was in weitern Kreisen noch unbekannt sei, auch im Heimatland des großen Nationalökonomen und ver kannten Patrioten ein Werk zu seinen Ehren vorbereitet werde. Es bestehe nämlich der Plan, die noch unveröffent lichten, sowie die vielfach zerstreuten Schriften und Korrespon denzen Lifts zu sammeln und in einer Gesamtausgabe her auszugeben. Ein rheinischer Gelehrter, der beim Statistischen Landesamt in Stuttgart angestellt sei, habe die verdienstvolle Arbeit übernommen. Allein ohne staatliche Unterstützung könne sie nicht ausgeführt werden, da ein buchhändlerischer Nutzen nicht zu erwarten sei. Der Finanzminister habe sich bereit erklärt, die Ausgabe zu unterstützen. Es sei wünschens wert, daß der Betrag für dieses literarische Monument nicht geschmälert werde durch den Beitrag zur Kufsteiner Gedächtnis halle. Auf diese Mitteilung hin erhob sich der Finanzminister vr. v. Zeyer selbst, um für die Regierung die Erklärung abzugeben, sie schätze die Bedeutung Lifts so hoch, als dies nur irgendwo geschehe. Was die Unterstützung der Gesamtausgabe der Werke Lifts anbelange, die ein ebenso würdiges Denkmal sei wie ein solches von Stein, so hätten darüber schon Verhandlungen statt gesunden. Der betreffende Gelehrte, dem die Herausgabe über tragen werde, habe bereits mit Staatsunterstützung in Amerika geweilt; auch solle die neue Unterstützung in reichem Maße geschehen. Deutsche Jahrhundert-Ausstellung. — Für die Deutsche Jahrhundert-Ausstellung hat der Kaiser die Nationalgalerie in Berlin zur Verfügung gestellt. Die Ausstellung findet nach der »Kunstchronik« vom 1. Januar bis 1. Mai n. I. statt und soll deutsche Werke und Malerei, Zeichnung und Kleinplastik umfassen, die zwischen 1775 und 1875 entstanden und geeignet sind, den künstlerischen Geist dieser Epoche in neues Licht zu rücken. Die Deckung der Kosten wird von kunstsinnigen Gönnern aus allen Teilen des Landes verbürgt. Zur Bewältigung der Arbeit ist ein umfangreicher Apparat ins Leben gerufen, dessen Aufgabe darin besteht, möglichst alle geeigneten Kräfte in den deutschen Ländern zur Mitarbeit heranzuziehen. Dem Vor stande gehören Direktor von Tschudi, Professor A. Lichtwark-Ham- burg, Geh. Oberregierungsrat Schmidt als Regierungskommissar und Geh. Rat v. Seydlitz an. Durch Bildung von Arbeits ausschüssen in den großen Städten sucht man die Absichten dieser Ausstellung zu verwirklichen. Nach der »Kunstchronik« müssen alle angenommenen Werke am 1. Dezember d. I. versandbereit sein. Beschädigung von Gemälden auf der Lütticher Welt ausstellung. — Deutsche Tagesblätter haben vor einiger Zeit gemeldet, daß auf der Lütticher Weltausstellung das Bild von Professor Eugen Bracht »Feudaladel und Industrie« durch einen breiten, großen Messerschnitt wertlos gemacht worden ist. Nach einer der »Königsberger Hartungschen Zeitung« zugehenden Mit teilung ist aber nicht nur dieses Gemälde verletzt worden, sondern auch die Werke von drei weiteren deutschen Künstlern, darunter das Ölgemälde »Frohe Botschaft« von Professor Ludwig Dett- 825*
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