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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.07.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1905-07-10
- Erscheinungsdatum
- 10.07.1905
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- Deutsch
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6244 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. /ck 157. 10. Juli 1905. Deutscher Juristentag. — Das Programm für den 28. deutschen Juristentag, der in Kiel stattfinden wird, liegt jetzt vollständig vor. Es sind folgende Beratungsgegenstände in Aussicht genommen: 1. Die strafrechtliche Behandlung von Rück fall, gewohnheitsmäßigem und gewerbsmäßigem Verbrechertum. 2. Die richterliche Strafzumessung verbunden mit der strafrecht lichen Behandlung des Versuchs. 3. Empfiehlt es sich, Ehren erklärung, Abbitte und Widerruf strafrechtlich zu verwerten? Unter welchen Voraussetzungen und in welchen Formen? 4. Em pfehlen sich gesetzliche Vorschriften über den gewerblichen Arbeitsvertrag »auf Geding- (Akkordvertrag)? 5. Empfiehlt es sich, das Reichsgesetz zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbs in Ansehung des Ausverkaufswesens zu ergänzen? 6. Empfiehlt es sich, die Verantwortlichkeit der Mitglieder des Aufsichtsrats einer Aktiengesellschaft genauer zu bestimmen? 7. Empfiehlt es sich, die Haftung des Reeders für seemännisches Verschulden der Schiffsbesatzung gesetzlich auszuschließen oder durch zwingende Rechtssätze festzusetzen? 8. Empfiehlt sich eine einheitliche Regelung der Haftung des Staates und andrer juristischer Personen öffentlichen Rechts für den von ihren Beamten bei Ausübung der diesen anvertrauten öffentlichen Gewalt zugefügten Schaden? 9. Empfiehlt sich eine Änderung des ß 313 8. G.-B.? (Gericht liche oder notarielle Form für Verträge, durch die sich jemand zur Übertragung des Eigentums an einem Grundstücke ver pflichtet.) 10. Wie weit ist bei Versicherungsverträgen die Ver tragsfreiheit hinsichtlich der Verwirkungsklausel durch zwingende Rechtssätze zugunsten des Versicherten einzuschränken? 11. Welche zivilrechtlichen Folgen knüpfen sich an die im modernen Lohn kampf üblichen Verrufserklärungen, insbesondere an das Verbot des Einkaufs und Verkaufs, des Arbeitgebens und Arbeitnehmens? Bedarf das geltende Recht in dieser Hinsicht einer Änderung oder Ergänzung? 12. Empfiehlt sich eine Änderung des § 833 B. G.-B. über die Haftung des Tierhalters? Die Themen zu 1 bis 3 sind ohne Zweifel im Hinblick auf die allerdings noch in weiter Ferne stehende Reform des Straf rechts ausgewählt. Die übrigen, wovon 9 und 10 bereits auf früheren Juristentagen anstanden, aber abgesetzt oder nach von allgemeinem Interesse. Zeitungsjubiläum. — Am 30. Juni vollendete die »All gemeine Sportzeitung« in Wien das fünfundzwanzigste Jahr ihr.;s Bestehens; ihre erste Nummer ist nämlich Donnerstag den 1. Juli 1880 erschienen. Schillerausstellung in Weimar. — Infolge der Teil nahme, die die Schillerausstellung im Goethe- und Schiller-Archiv allenthalben gefunden hat, ist beschlossen worden, sie bis An fang September geöffnet zu halten. Gerade in jüngster Zeit sind der Ausstellung noch sehr wertvolle Stücke zugewandt worden. So hat die Großherzogin von Baden zwei große Gemälde aus ihrem Besitz gesandt. Auch ist zu dem wertvollen Kataloge der Ausstellung von vr. Carl Schüddekopf ein Nachtrag im Druck. Titelverleihung. — Der Buchhandlung Otto Henckel in Tetschen (Elbe) wurde vom Kuratorium der königlich böhmischen landwirtschaftlichen Akademie zu Tetschen-Liebwerd der Titel: »Landwirtschaftlich-akademische Buchhandlung« verliehen. Personalnachrichten. am 7. Juli im hohen Alter von sechsundachtzig Jahren Herr Buchhändler Carl Eduard Gaßmann in Ham burg, bis zuletzt Inhaber der dortigen Firma C. Gaßmann's Verlag. Das Hinscheiden dieses würdigen Vertreters unsers Standes und um sein Gemeinwohl hochverdienten Mannes wird im ganzen deutschen Buchhandel warme Teilnahme erwecken, besonders aber die Kollegen des »Kreises Norden« in aufrichtige Trauer versetzen, die in ihm ihren Senior, ihren Hauptbegründer und ihr Ehren mitglied verlieren. Herr Gaßmann hatte seine Selbständigkeit am 15. November 1847 durch Errichtung eines Sortiments in Hamburg begründet, das er bis zum Jahre 1869 in rüstiger Tatkraft und mit emsigem Fleiß führte und zu einem lebhaften und eindringlichen Geschäft entwickelte. Nebenbei hatte er sich im Lauf der Zeit einen ansehnlichen Verlag von Büchern, Karten, Plänen, technischen Vor lagen, Kunstblättern und Photographien geschaffen, den er für sich behielt und weiter pflegte, als er am 1. Januar 1869 sein Sorti- mentsgeschäst käuflich an die Herren A. Frederking und H. Graf abtrat. (Seit 1. Januar 1884 ist Herr A. Frederking alleiniger Inhaber der jetzt seinen Namen führenden, früheren Gaßmannschen Sortimentsbuchhandlung.) Unter Gaßmanns kräftiger Mitwirkung wurde vor fast einem Halbjahrhundert der Hamburg-Altonaer Buchhändler-Verein ge gründet, und ebenso war der Zusammenschluß des »Kreises Norden sein Hauptoerdicnst. Er leitete als Vorsitzender einer -Reform- Kommission» die Vorverhandlungen zur Gründung, arbeitete ein zum Beitritt einladendes Rundschreiben und schließlich den Statuten- Entwurf für diesen Buchhändler-Verband aus. Beim fünfund zwanzigjährigen Jubiläum des Kreises Norden im Jahre 1904 war es ihm noch vergönnt, die Liebe und Erkenntlichkeit seiner Kollegen und treuen Freunde in reichstem Maße zu genießen. Er bildete den Mittelpunkt der schönen Gedenkfeier, und mit beredten Worten wurde seine niemals ermüdende Schaffensfreudigkeit für das Wohl des Buchhandels gepriesen und ihm aufrichtige Dankbarkeit gezollt. Von 1880—1889 (in drei Wahlperioden) hatte er die Geschäfte des stets unter den Vordersten streitenden und alle guten Bestrebungen lebhaft und tatkräftig unterstützenden -Kreises Norden« mit Umsicht, Energie und großem Geschick als Vorsitzender geleitet. Wie zu einem Vater konnten die nordischen Kollegen zu ihrem Senior aufblicken, der die Treue dem Buchhandel stets bewahrte. Reichlich hat er an seinem Teil zu den glücklichen Erfolgen der Reform bestrebungen des deutschen Buchhandels in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts beigetragen, das wird ihm die jetzige Gene ration des Buchhandels nicht vergessen und ihm treue Dankbarkeit über das Grab hinaus bewahren. (Red.) Professor vr. Hermann Nothnagel in Wien f. — Am 7. Juli ist der Vorstand der Ersten medizinischen Klinik der Uni versität Wien, Hofrat Professor vr. Hermann Nothnagel, dortselbst gestorben. Hermann Nothnagel, diese glänzende Er- dien in Berlin. Als junger Dozent lehrte er an den preußi schen Universitäten: Königsberg, Berlin und Breslau. 1872 wurde Nothnagel für medizinische Poliklinik und Arzneimittellehre und vergrößern half. Mit ihm ist eine der Größen der medizi nischen Wissenschaft dahingegangen. Aus seinen teilweise in zahl reichen Auflagen erschienenen Publikationen seien erwähnt: »Hand- (Verlin 1879), — »Beiträge zur Physiologie und Pathologie des Darms« (Berlin 1884). Auch gab er in Verbindung mit andern Klinikern das Sammelwerk: -Spezielle Pathologie und Therapie- (Wien) seit 1894 heraus. (Sprechsaal.) Berichtigung. Im Börsenblatt Nr. 137, Seite 5595, steht im Inserat des für den Sortimenter Schaden bringen kann und um deren Berichtigung ich bitten muß. Es heißt dort: -Diese erste deutsche Übertragung der berühmten Briefe«. Sie sind jedoch bereits 1761 erschienen bei Weidmann in den -Gesammelten Frauenzimmerbriefen-, Bd. IV. — I^smouv^er, UiblioArapdis ckes ouvra§68 relat. ä 1'awour erwähnt eine teilweise Übersetzung. Berlin. I. M. Spaeth.
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