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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.12.1925
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- 1925-12-12
- Erscheinungsdatum
- 12.12.1925
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Xr 290. 12. Dezember 1925. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b. Dtschn. vnchbandel. IS981 2. Fischer Verlag A.-G. in Berlin. — In der ordentlichen General versammlung am 7. Dezember 1925 wurde die vorgelegte Bilanz genehmigt. Sie ergab einen Reingewinn von 190 942.29 Mark, von dem zu Rücklagen 131000 Mark verwendet wurden. Die vorge schlagene Dividende von 10A wurde genehmigt und gelangt zur Ver teilung. Für einen Pensionsfonds der Gesellschaft wurde eine Rück lage von 50 000 Mark genehmigt. Das am 30. Juni 1925 abge laufene Geschäftsjahr wurde als besonders günstig bezeichnet. Das Geschäft hat auch in den ersten Monaten des neuen Geschäftsjahres einen zufriedenstellenden Verlaus genommen. Eine große Anzahl von Novitäten ist rechtzeitig für das Weihnachtsgeschäft auf den Markt gekommen, bisher mit gutem Erfolg. Die Schwierigkeit der Kreditvcr- hältnisse und die sinkende Kaufkraft lassen jedoch die Entwicklung der nächsten Zeit nicht absehen. Beendete Gcschästsaufsicht. — Die Geschäftsaufsicht über den Kauf mann Friedrich Obst in Be ns he im ist beendigt, da der den Zwangsvergleich vom 10. November 1925 bestätigende Gerichtsbeschluß vom 17. November 1925 rechtskräftig geworden ist. Bensheim, den 3. Dezember 1925. Hess. Amtsgericht. Vom Wiener Buchhandel. — Neue Wege der Erziehung zum Buch, zum Kunstblatt und zum Musikstück. — Unter diesem Schlagwort fand am 3. Dezember in einem Salon des Wiener Konzerthauses eine Pressekonferenz statt, zu der der Verein der österreichischen Buch-, Kunst- und Musikalienhändler durch seinen Vorsitzenden Herrn Kommerzialrat Wilhelm Fr ick die Vertreter der hiesigen Tagespresse, die leitenden Vorstände des Volksbildungsamtes und der öffentlichen Bibliotheken, namhafte Volksbildner und eine Anzahl hie siger Buchhändler cingeladen hatte. Die Absicht war, den etwas stockenden Bücherabsatz im Wege der Organisation, also im großen, zu beleben, wobei natürlich nicht anzunehmen ist, daß die empfohlenen Mittel eine sofortige praktische Wirkung haben würden, sondern der Wiederaufbau — dies Wort wird ja jetzt vielfach in bezug auf Öster reich gebraucht — würde sich naturgemäß nur im langsamen Tempo vollziehen. Die Jahre der Noteninflation und der dickbäuchigen Brief taschen sind vorüber, die sogenannten Neureichen haben ihre Bücher- käuse eingestellt (vielfach tragen sie jetzt ihre Bücherschütze zum Ver äußern zu den Antiquaren), der in der Vorkriegszeit in den Buch läden so willkommene Mittelstand ist verarmt, und noch hat sich kein vollgültiger Ersatz für diese Käuserschichten eingestellt. Es gilt also, neue Kreise heranzuziehen. Wie soll man dabei vorgchen? Tie Frage zu beantworten, hatte sich der Vorsitzende des Vereins, Herr Kom merzialrat Fr ick, zur Aufgabe gestellt. Es ist sicher bemerkenswert, daß er in seinen Ausführungen bei zwei Gelegenheiten Ansichten äußerte, die zu den bisher üblichen im Gegensatz stehen. Vorerst: es sei nützlich und notwendig, sich den Vertrieb des billigen Buches angelegen sein zu lassen; cs sei vorteilhafter, fünf Bücher zu 8. 2.— als ein Buch zu 8. 10.— zu verkaufen, weil sich unter den fünf Käufern leicht einer findet, der ständiger Kunde wird. Daß sich diese Ansicht unter den Buchhändlern Geltung verschafft, wird nicht so einfach sein. Sodann: es sei jede Möglichkeit, Bücher zu verleihen, zu fördern. Verliehene Bücher werben für das Bücherkaufen. Daß vielen Buchhändlern die Leihinstitute unerwünscht erscheinen, ist be kannt. Zusammenfassend: Die Verleger mögen im Einvernehmen mit den Volksbildnern und mit den Unterrichtsbehörden gute, billige Bücher schaffen, ferner: es sind Mittel und Wege zu finden, möglichst viele Lesestuben, Leihbüchereien und Bibliotheken zu errichten. Zu letzterem Zwecke werden, von seiten des Vereins Blocks mit je 100 Bestätigungen über je 8. 1.— den Sortimentern, die von den Ladenbesuchcrn diesen Schilling als Spende zu erbitten haben, geliefert. Für die einlaufenden Beträge werden sodann Bücherkäufe für Lesestuben u. dgl. getätigt werden. Das Wort ergriff darauf Frau Helene Scheu-Niesz, die literarische Leiterin des »Sesam Verlags-, bekanntlich eine Autorität auf dem Gebiete der Volks- und Jugendliteratur, die auch die ein schlägigen Einrichtungen in Amerika aus eigener Erfahrung kennt. Sie betonte: Die Erziehung zum Buch beginnt schon in der Kinder stube mit dem Bilderbuch. Es gilt, mit dem alten,Schund entschlossen auszuräumen. Nur echte Kunst in Wort und Bild darf einem Kinde in die Hand gegeben werden. (Wie schwierig ist es, zu entscheiden, was echte Kunst ist! Wie sehr haben sich die Ansichten auch bei den berufenen Personen hierüber geändert!) Alles ist daranzusetzen, daß die Schulkinder an den Besitz einer eigenen Bibliothek gewöhnt wer den. Nicht nur in jeder größeren Stadt, auch in jedem Landstädtchen, in jedem Dorf sollen, unterstützt durch den Bund, das Land und die wohlhabenden Kreise, Lesestuben und Leihbüchereien errichtet werden. Direktor Emil Hertzka von der bloiver8al Lclition richtete an die anwesenden Pressevertreter das Ersuchen um Förderung der neuen musikalischen Produktion durch Besprechung derselben in' ähn licher Weise, wie dies bei den Büchernovitäten geschieht; wird ein neues Musikstück nicht aufgefllhrt, so erfährt bisher überhaupt niemand von seiner Existenz. Hier sollte Wandel geschaffen werden. Die angeregten Punkte wurden sodann zwischen den Pressevertretern und den Buchhändlern noch eifrig besprochen, und es ist erfreulich, daß die Erstgenannten lebhaftes Interesse für die Bestrebungen des Buch handels an den Tag legten. Dem rührigen Werbeausschuß des Vereins der Österreichischen Buch-, Kunst- und Musikalienhändler und dem Vorstand des Vereins verdanken wir die Ausnutzung des Kinos für die Weihnachtswerbung. In den nächsten zwanzig Tagen wird auf der zappelnden Leinwand in ungefähr 30 Kinos, sowohl in Wien als auch in den Bundeshaupt städten, das bekannte Plakat des Börsenvcreins, darstellend die mit Paketen bepackte Dame, die sich noch an die Notwendigkeit des Einkaufs von Weihnachtsbüchern erinnert, erscheinen. Hoffentlich wird es seine Wirkung tun. Die Benutzung des Rundfunks für Büchcrreklame ist vorläufig nicht durchführbar, da die Navag A.G. behauptet, für Neklamezwecke keine Berechtigung zu besitzen. Wien, 7. Dezember 1925. Friedrich Schiller. Doppeljubiläum Carl Gerold s Sohn in Wien. — Aus Anlaß des Doppeljubiläums der Buchdruckerei und Verlagsbuchhandlung Carl Gerold' s Sohn und der »Wiener L a u d w i r t s ch a f t l i ch e n Zeitung« veranstalteten vier Vereinigungen: die Österreichische Landwirtschafts-Gesellschaft, der Hauptverband der Buchdruckereibesitzer Österreichs, der Verein der Österreichischen Buch-, Kunst- und Musi kalienhändler und der Zentralverein der ZeitungSunternehmungcn eine Festversammlung, die am 5. Dezember 1925 im großen Saale des Hauses der Industrie stattfand (vgl. Bbl. Nr. 284). Hierzu hatte sich eine große Anzahl, von Festgästen eingesunden, und die Versammlung, die durch die Anwesenheit des Herrn Bundespräsidenten I)r. Michael Hämisch ausgezeichnet wurde, nahm einen sehr würdigen Verlauf. Der Bundespräsidcnt war es auch, der den Neigen der Ansprachen und Reden eröffncte. Man weiß, daß die Landwirtschaft seinem Herzen nahe steht und daß er gern die Gelegenheit benutzt, diese Neigung zu betonen, doch streifte er in seiner Rede auch die Veränderungen, die sich seit anderthalb Jahrhunderten im Buchdruckerei- und Buch handelsgewerbe ereigneten. Nicht bloß jede der einberufenden Gesell schaften, sondern auch zahlreiche andere lanbwirtschaftliche Körper schaften, ferner Fachorganisationen der Buchdrucker kamen zu Worte. Besonderen Eindruck machten die Delegierten der jubilierenden Be triebe, namentlich der Arbeiter der Buchdruckerei. Es schloß sich daran die Verteilung der Ehrenzeichen an eine ganze Reihe von Arbeitern, die bereits mehrere Jahrzehnte im Betriebe tätig waren. Mit der ausführlichen Dankrcde Herrn vr. Hugo Hitschmanns schloß die ein drucksvolle Feier. Am Abend desselben Tages fand sodann eine zwanglose gesellige Zusammenkunft im Hotel Continental statt. Der freundlichen Ein ladung des jubilierenden Hauses Hitschmann hatten etwa 400 Gäste Folge geleistet; unter ihnen befanden sich beiläufig 80 Arbeiter der Geroldschen Offizin, auch manche Freunde des Hauses waren von auswärts zur Feier gekommen. Wohl wurden auch manche Tisch reden gehalten, doch war die Aufmerksamkeit der Gäste stark durch die treffliche Speisenfolge, sodann durch die künstlerischen Darbietungen einiger beliebter Wiener Größen des Theaters und des Brettls in Anspruch genommen. Einige Chöre, vorgetragen von einem aus Ar beitern der Druckerei gebildeten Gesangverein, gefielen sehr. Ter Abend muß als höchst gelungen bezeichnet werden; die Gäste unter hielten sich bei dem Gebotenen vortrefflich, und es herrschte auch all seits eine angenehme Stimmung. Friedrich Schiller. Jugcndbuchausstcllung in Rudolstadt. — Nun hat auch in Rudol stadt eine Jugendbuchausstellung stattgefunden. Man ist an die Sache zuerst mit Zagen hcrangegangen, denn die Schwierigkeiten waren an geblich zu groß. Es wurde aber trotzdem möglich gemacht, die Aus stellung zusammen mit den Kollegen durchzuführen. Ter ideelle Erfolg überragte bei weitem den materiellen, aber die Gelegenheit, der Ju gend die Schätze des Buchhandels vorzuführen, mar nun einmal ge geben, und sie ist von seiten der Jugend und von den Erwachsenen weid lich ausgenutzt worden. Allgemein hörte man nur Lob über
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