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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.12.1925
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- 1925-12-12
- Erscheinungsdatum
- 12.12.1925
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- Deutsch
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19918 Börienblalt f. d. Dtsch». Buchhandel. Redaktioneller Teil. 290. 12. Dezember 1925. König zu tragen pflegte, sowie ein lorbecrgcschmückter Degen und eine Flöte, die gekreuzt übereinander liegen. Verschiedene Exemplare des Werkes selbst, teils ausgeschlagcn, teils geschlossen, vervollständigen die Ausstattung. 2. Politisches Buch: Bismarcks Gedanken und Erinnerungen. III. Bd. Tic Rückwand wird durch eine gute Reproduktion der Kaiser- Proklamation in Versailles von Anton von Werner gebildet mit einer Tafel darunter, welche angibt, das; das Original das Geschenk Wil helms l. an Bismarck zu dessen 70. Geburtstage war. Im Vorder gründe des Schaufensters musj, lesbar für das Publikum, der Brief liegen, mit welchem Kaiser Wilhelm l. sein Geschenk begleitet, und in dem, wenn es sich nicht um ein Faksimile handelt, die Schlußworte hcrvorgehoben werden müssen: »und ich denke, daß dieses Bild noch Ihren späten Nachkommen vor Augen stellen wird, daß Ihr Kaiser und König und sein Haus sich wohl dessen bewußt waren, was wir Ihnen zu danken haben. Mit diesen Gesinnungen und Gefühlen endige ich diese Zeilen als über das Grab hinausdancrnd Ihr dankbarer treu ergebener Kaiser und König Wilhelm«. Daneben liegt aufgcschlagen das traurige Kapitel des dritten Bandes »die Entlassung«. In der Ecke der Szenerie ein Garde du Corps-Helm, wie ihn Wilhelm ll. zu tragen pflegte, mit abgeschlagenem Adler und »'j„ zer brochener Marschallstab! Einige geschlossene Exemplare des Buches können außerdem aus gelegt werden. 3. G e s ch i ch t S p h i l o s o p h i c : S p e u g l e r, D e r U n t c r - gang des Abendlandes. Hintergrund schwarz, Fensterraum verdunkelt, von der einen Seite Astrallicht. Man sieht als Haupt-Ausstattungsobjekt eine große durch dünne Drähte gehaltene Erdkugel (Globus ohne Fuß) schweben. In den Erdteil Europa ist eine Axt cingeschlagen, Europa liegt im Dun keln, das Licht fällt auf Asien. Im Lichtkegel liege sichtbar für das Publikum e i n geschlossenes Exemplar des Spenglerschcn Werkes. -1. Populärwissenschaftliches: E b c r m a y e r, A r z t ll n d Rechtsprechung. Hintergrund weiß. Neben dem geöffneten ärztlichen Bcstcck- schräukchen liegt ans einem Stuhl hingeworfe n ein Arztmantel, als habe der Träger sich seiner soeben entledigt. Einige Instrumente liegen an der Erde. Ans dem weißen Mantel liegt ein roter Haft befehl. Die verschiedenen Exemplare des Buches selbst, die zur Deko ration gehören, teils geöffnet, teils geschlossen. 5. Moderne Dramatik: Klabnnd, Der K reibe- kreis. Eine schwarze Seidentapisserie mit chinesischen Motiven bilde den Hintergrund. Auf dem schwarz ausgeschlagenen Boden einige chine sische Bronzen evtl, auch Porzellanvasen mit Chrysanthemen oder Orchideen. Vorn auf dem Boden drei Kreise aus Kreide. Im mit telsten ein geschlossenes, rechts und links je ein geöffnetes Exemplar des Buches. 0. K r i m i n a l g c s ch i ch t e n: Carl Han, D a s Todes urteil. Die Aufmerksamkeit des Publikums werde auf eine geöffnete Reisetasche gelenkt, in der man einen falschen Bart, einen Revolver und ein gelbes Fahrscheinheft bemerkt. Daneben ein Schild mit der Aufschrift: »l. Klasse London—Karlsruhe« unter Beifügung des Datums jener verhängnisvollen Fahrt. Der Hintergrund wird hier am besten in grau gehalten. Zahlreiche Exemplare des Buches, offen wie geschlossen, können ausgelcgt wttden. Gerade das letzte Beispiel soll zeigen, daß es sich durchaus nicht immer um hochwertige Werke handeln muß, für die eine solche Szenen bildpropaganda gemacht werden kann. Der literarische Wert oder Unwert eines Buches spielt dabei weniger eine Nolle, sondern die Frage, ob der Inhalt eines Werkes sich eignet, in der oben ange- zeigten Art veranschaulicht zu werden, und vor allem ob das Buch zugkräftig genug ist, um eine solche Spezialausstcllung, wobei ein ganzes Schaufenster zur Verfügung gestellt wird, zu machen. Fach- wissenschaftliche Werke wie z. B. ein Handbuch der Chemie oder ein neuer Kommentar zur Zivilprozeßordnung kommen nur für einen be grenzten Leserkreis in Frage und eignen sich ihrer ganzen Art nach durchaus nicht für eine Szcnenbildreklamc, die sich an die Allge meinheit wendet. Das gleiche, wenn auch mit anderer Motivierung. gilt für eine Schrift wie »Was ein junges Mädchen vor der Ehe wissen muß«: es dürfte nicht angängig und auch nicht einmal erlaubt sein, »Requisiten«, die auf den Inhalt eines solchen Buches Bezug haben, in ein Schaufenster zu legen. Zum Schlüsse ein Wort über die Kosteuvcrteilung: Es kann dem Sortimenter nicht zugcmutet werden, daß er aus seinen Mitteln für wenige Tage eine Dekoration anschafsl, die doch unter Umständen nicht ganz billig sein kann, um sie nach wenigen Tagen wcgzuwcrfen und durch eine neue zu ersetzen. Wenn für ein Buch ciuc solche Spezialrcklame gemacht wird, so liegt dariu auch eine große Begünstigung des betreffenden Verlegers, und es entspricht nur dem Gebot der Billigkeit, wenn Verleger und Sortimenter insofern die Propagaudakosten teilen, als der erstere die Zutaten, der letztere den von ihm bezahlten Schausensterraum hergibt. Da dieselben Deko rationen in den einzelnen Buchläden nie für längere Zeit verbleiben dürften, so würde der Verleger seine Unkosten dadurch herabmindcrn, daß er ein und dieselbe Dekoration von einem Sortimenter zum anderen wandern ließe; ein vom Verlage gut organisierter Austausch von Schaufensterdekorationen unter den verschiedenen Sortimentern würde allen Teilen zugute kommen. Daß die hier angeregte Reklame sich nur für größere Städte und nur für Buchläden eignet, die ein gewisses Niveau haben, bedarf wohl keiner besonderen Begründung. Jugend — Buch — und wir. Zur Eröffnung der Ausstellung »Jugend und Buch« vom 20.—3V. November in Rudolstadt. Vortrag von Franz Strelzik, Studienrat in Rudolstadt. Wenn wir in der Geschichte der Menschheit die Entwicklung des menschlichen Geistes verfolgen, so sehen wir, wie er unaufhaltsam mit seiner Erkenntnis alle Höhen, Tiefen und Weiten der Welt durch dringt, wie er unaufhaltsam die Geheimnisse seines eigenen Ichs zu lichten bestrebt ist. Besonders im vergangenen und im jetzigen Jahr hundert ist dieser Siegesflug des menschlichen Geistes ein ungeheurer geworden; jahrtausendalte Träume der Menschheit sind in Erfüllung gegangen, neue Ziele taucheu auf und locken den Mcnschengcift zu neuen Kämpfen und zu neuen Siegen. Eine Schranke nach der andern, die ihn cinengte, reißt der Geist nieder und macht sich freier und freier. Aber nicht gleichmäßig haben sich alle Glieder der ganzen Menschheit an diesem großen Werk beteiligt. Bis auf den heutigen Tag sind cs noch lange nicht alle Völker, die zu diesen Siegen des Geistes bei getragen haben und beitragen. Aber die Völker rütteln an den Schran kcn, die sie bisher einengtcn, und sie fordern ihren Anteil an allem, was Menschcngeist schuf, und sind gewillt, mitzumirken an neuen Siegen. Und in den geistig emporstrebenden Völkern waren es zunächst auch nur einzelne Geister, große Männer, die die Fackel der Erkenntnis vorwärtstrugen. Aber diese geistigen Fackelträger hatten Jünger, Schüler, und mit diesen wuchs in dem einzelnen Volke die Schar derer, die geistig frei wurden, sich emanzipierten. Jedoch waren es bis ins vorige Jahrhundert hinein die Männer, die sich allein für berechtigt hielten, am großen Fortschritt mitzumirken. Von den Frauen waren es nur einzelne, deren Talent die Fesseln der Tradition und der Konvention sprengte und für sich das Recht forderte, das der Mann im geistigen Kampfe ausübte. Und heute steht die Frau nach langen, schweren Kämpfen gleichberechtigt neben dem Manne im Kampfe um den geistigen Fortschritt der Menschheit. Aber noch eine große Gruppe der Menschheit, die Jugend, stand lange, lange abseits; sie empfing nur von den Errungenschaften der Erwachsenen, sie wurde geführt und hatte ihrerseits nichts zu geben. Nun steht seit diesem Jahrhundert auch die reifere Jugend neben den Männern und Frauen, um auch an ihrem Teil am Fortschritt des Menschengeistes mitzu- wirken und sich den Lorbeer des Sieges auf den jungen Scheitel zu drücken. Wer die Jugendbewegung besonders seit dem Kriege aufmerksam verfolgt hat, wird zugeben müssen, daß viel Gutes und Schönes im Leben unserer Jugend aus den Köpfen der Jugend selbst entsprungen ist. Sollten wir Erwachsenen da in blinder Verkennung, vielleicht aus schwächlicher Angst um unsere Autorität die Jugend in ihre frühere Unselbständigkeit zurückdrängen wollen? Nein, wir wollen uns dieser freuen, und da wir als Erwachsene vor der Jugend ein bleibendes Vorrecht haben, das der Lebenserfahrung, so wollen wir mit dieser Erfahrung die vorwärtsstrcbende Jugend beraten, ihr helfen und sie vor gefährlichen Irrwegen bewahren. Und neben den berufenen tradi tionellen Erziehern der Jugend ist in den letzten Jahrzehnten und besonders in den letzten Jahren ein Berater erwachsen, der auf das
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