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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.12.1925
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- 1925-12-12
- Erscheinungsdatum
- 12.12.1925
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- Deutsch
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die Ausstellung; ed scheint, als wenn man den hiesigen Buchhändlern doch nicht ganz zugetraut hatte, daß sie so aus der Höhe wären. Mehr als 1500 Personen haben die Veranstaltung in den vier Tagen be- aus. Auf S. 10 018 der heutigen Nr. des Bbl. ist der Vortrag: -Jugend Buch — und wir« abgedruckt, den Herr Studicnrat Franz Strclzik bei der Eröffnung hielt. Es wäre besser um den Buchhandel bestellt, wenn die große Masse der Lehrerschaft derartig mit dem Buchhandel verwachsen und für ihn eingestellt wäre wie Herr Studienrat Strclzik. Tie Ausstellung hatten die Buchhandlung Otto Mark und die Müllersche Buchhandlung besorgt. Jugcndschristenausstellung in Lchwcinsurt. — In der Zeit vom 25. November bis 2. Dezember veranstalteten die Schweinfurter Buch handlungen G. I. Gieglcr's Buchh., Andreas Göbel und die RUckert-Buchhandlung Johannes Trebst eine Ju gendschriftenausstellung, deren Anordnung von Herrn Hauptlehrer Schilling übernommen worden war. Die Ausstellung umfaßte unge fähr 3500—1000 Bücher. Tie Jugendschriftcn, die das Bayrische Kul tusministerium in seinem 3. Verzeichnis vom 28. Juli 1925 den Schulen und der Lehrerschaft zur Anschaffung empfohlen hatte, waren sämtlich aus der Ausstellung vertreten. Die Ausstellungsleitung hatte die Jugendschriftcn nach Schuljahrgängen geordnet, und so waren folgende Gruppen entstanden: 1.-5., 6.—8., 9.—12. und 13. Jahr gang. Am 25. November fand eine Eröffnungsfeier statt, bei der die Redner wiederholt auf die Bedeutung des guten Buches für die Jugendlichen hinwiesen. Ausstellung von modernen Handeinbänden in Berlin. sVgl. Bbl. Nr. 282, S. 19 403.) — Eine geschmackvolle Auswahl handgebundcner Bücher zeigte die Firma Erwin Berger, Verlag und Kur fürst-Buchhandlung in Berlin in einer kleinen Ausstellung, die sie vom 30. November bis 5. Dezember bei Hermann Gerson ver anstaltet hatte. Es wurde eine Anzahl französischer Werke, meist in schönen Vorzugsausgabcn mit Radierungen oder Holzschnittten ge schmückt, zur Schau gestellt, vorwiegend aber Werke der deutschen und der Weltliteratur in deutschen Übersetzungen. Besonders hervorzuheben sind die prachtvollen Drucke der Bremer Presse, die, wenn wie bei Homer griechische Typen verwandt sind, fast wie handgeschrieben wir ken. Eine Freude ist cs, den »Nachtwachen« des Bonaventura in den« neuen Gewände, dem klaren Druck mit den graufcnerregcnden Radie rungen von Bruno Golüschmitt, zu begegnen. Einwandfrei schön ist auch die Bibel der Neichsdruckerei. Die »Buchwerkstatt Kurfürst«, die der Kürfllrstbuchhandlung angeschlossene Buchbinderei, l)at nicht Mühe und Material gespart, um ein würdiges Außeres für die an und für sich kostbaren Bücher zu schaffen. Prächtige Ganzledcrbände aus natur farbenem Schwcinsledcr, Maroquin in schönen Einfärbungen, Saffian und Samtkalb, Ganz- und -Halbpergamcntbändc wechseln miteinander ab. Kleine Neuerungen fesseln das Auge: statt kaschierter Pergamenl- ecken und breiter Ledcrccken wird einmal eine breite Ledervorderkanlc gebracht, oder die Bünde werden nicht symmetrisch verteilt, sondern eng in die Mitte gerückt und umrahmen so zwei Titelschilder. Reich lich gelangt der Blinddruck, der besonders auf dem naturfarbenen Schweinsleder sehr wirkungsvoll ist, zur Anwendung. Golddruck wird bei den zur Schau gestellten Bänden reizvoll für Kantenvergoldung, Filetenverzierung auf dem Deckel und für feinen Linien- und Bogen- schmuck verwendet. Der Vorsatz im Innern der Bücher ist entsprechend vornehm und wirkungsvoll: Ledcrspiegel, zum Teil mit Gold- und Blinddruck, Scidenvorsatz und Tunkpapicre, die, wenn sie zum Deckel- bezug genommen werden, wenig abwechslungsreich wirken. Das sicht bare Bemühen, den Einband in Übereinstimmung mit dem Inhalt des Buches zu bringen, ist beim »Tolstoi« erfolglos geblieben und mußte cs bleiben, da man sich mit so ausdruckslosen Zeichnungen begnügt hatte. Da gibt es bei Verwendung von Papieren in anderer Technik, besonders bei handgemalten Papieren, viel glücklichere Ergebnisse. Gern betrachtet man dagegen einen Halbfranzband mit blauen Saffian rücken und -Ecken, für den ein WorpSweder Handdruckpapicr als Be zug gewählt wurde, das iu bizarren Figuren ein bewußter Hinweis aus den Buchinhalt ist. Alles in allem: man verläßt den Ausstcllungs- ramn mit Freude und Wehmut. Es gibt so viel Schönes! Wenn man doch auch viel Geld hätte! - E l i s a b e t h N a s s e. Raumkultur in einer Nürnberger Buchhandlung. — Uber die ge lungene Neugestaltung eines Buchladens in Nürnberg, die unbedingt zur Hebung der Kultur des Buchgewerbes beitragen wird, entnehmen wir nachfolgenden Bericht dem »Fränkischen Kurier«: In alter Zeit war es üblich, dem Gewölbe des Buchhändlers ein eigenartiges Gepräge zu geben. Die Folianten, Schmöker, Gazetten und Almanache standen gewissermaßen in einer würdigen, feierlichen Reihe, und die Suche und Kunstblätter, die man nebenbei verkaufte, waren wiederum aus großen Nahmen aufgestapelt. Dazu gedämpftes Licht und eine würdige, umständliche, liebevolle Bedienung. Man mag sagen, in unseren Tagen habe sich dies überlebt. Gewiß, die Menschen, der Verkehr, der Geist und seine Bedürfnisse sind raschlebiger geworden. Aber gerade deshalb wird der Wunsch nach alter Behaglichkeit wieder wach. In N ü r n b e r g hat die Sortiments- und Verlagsbuchhandlung Carl Koch diesen Wunsch erfüllt. In Erweiterung des Durchbruchs der an sich beschränkten Räume im Marientorbau ist eine reizvolle Raum gruppierung entstanden, sind hübsche Jnnenräumc gestaltet worden, die an Behaglichkeit und edlem Ausmaß trotz der verhältnismäßig einfachen Gliederung nichts zu wünschen übrig lassen. Der Eindruck ist im Wesen, nicht in der Ausdrucksform, etwa der, wie wir ihn in einer behaglichen alten Klosterbibliothek erhalten. Die Wände find von Bücherregalen fast vollkommen bedeckt und lassen nur Raum frei für einige gewählte Verzierungen und Sinnsprüche, während in mäßi ger Höhe, hübsch von gedrehten Doppelsäulchen getragen, Galerien rundum laufen. Hierdurch ist es möglich, mit einem Blick das ganze vielbändige Lager in seinen Wissenszweigen zu übersehen. Die Gestaltung der Architektur lag in den Händen von Herrn Kunstmaler und Innenarchitekten Hermann Schwabe, der ja auf dem Ge biete der Nürnberger Innenarchitektur mit an drster Stelle steht. Er hat in der Tat hier ein kleines Meisterwerk geschaffen. Zunächst ist alles .Holzwerk in dem bestimmten fränkischen Rot, das in seiner Wirkung dem zwischen dem lasierten Zinnober- und Englifchrot nahe, kommt, gehalten. Dadurch kommt bei geschickt gestalteter Lichtzusuhr, besonders abends, ein warmer, festlicher Charakter in das Ganze. Diesen fränkischen Charakter betonen auch die Spruchbänder an den Galerien und über den Türen und eine farbige, holzgeschiutzte »Anna selbdritt«. Während die ganzen Buchmassen auf verschiebbaren Rah men laufen, sind die Edelbücher in einer Vitrine, die in die Wand eingelassen ist und ihre eigenen Lichtquellen hat, untcrgcbracht, so- daß sie wie eine Art besonderen Schmuckstück erscheint. Von einer sinn vollen Deckenplastik hängt eine modern entworfene Lampe über einem großen ovalen Tisch herab, die sich dem Stil des Ganzen einfügt. Um diesen sind stilgemäß Ruhefessel gestellt, die es dem Be sucher möglich machen, in aller Behaglichkeit aus den vorgelcgtcn Bü chern das zu holen, was ihm zusagt. Alles ist aus eine gewisse wohn liche, ästhetische Freundlichkeit gestimmt, die die Brücke vom Buch händler zum Buchliebhaber schlägt. Vortragsabende. — Auf Veranlassung der Comenius-Ge- scllschaft in Berlin sprechen im Zentralinstitut für Erziehung und Unterricht in Berlin W. 8, Potsdamerstraße 120, am 12. Dezember, abends 8 Uhr, Herr Oberstudiendirektor 1)r. Hans Schlemme r über »Die religiösen Strömungen innerhalb der Jugendbewegung« und am 20. Januar 1020, abends 8 Uhr, Herr Oberpsarrer Pastor Diestel über »Erlebnisse aus einem Vierteljahrhundert im Unter suchungsgefängnis zu Berlin«. Mitglieder Eintritt frei. Gäste will kommen (Unkostenbeitrag 50 Pf. pro Person). Zum Besten der Erfurter Bibliotheks-Gesellschaft fand am 8. Dezember in Erfurt ein Konzert statt, auf dem alte und moderne Musik von Anatol von Roessel und Karl WaUbrccht (Vor träge auf zwei Klavieren) und Bruno Laaß (Bariton) zu Gehör ge bracht wurde. Autoren-Abend in Leipzig. — Von dem »Verein der Egerländer«, insbesondere von seinem Vorsitzenden, Herrn Dr. meck. Max Fischer, herzlichst begrüßt, sprach Herr Rudolf Haas, der bekannte Ver fasser der »T r i e b l - R o m a n e«, am Montag, dem 7. Dezember abends im »Sachfenhof« zu seinen Landsleuten. Eindringlicher und echter konnte er die tiefe Not des Egerländer-Deutfchtums, die Bedeu tung und Größe des Heimatgodankens nicht herausarbciten, als cS durch die Vorlesung der packenden Begräbnisszene aus seinem in zwischen verbotenen Egerländer-Roman »Heimat in Ketten« geschah. Der Drang zur Freiheit durch Wille und Geist, gemischt mit einer starken, gesunden Dosis kräftigen Naturgefühls, lebte dann auch In den weiteren Darbietungen des Dichters, insbesondere in seiner »Ode von dem Leuchtenden Gipfel« fort. — Der zweite Teil des Abends gehörte der heiteren, lebensbejahenden, urkräftigen Art dieses Dichters, die seinen Ruhm begründete und ihn wohl am besten kennzeichnet. Stücke aus den Triebl-Nomanen, »Die Geschichte von den Ochsen«
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