Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.07.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1905-07-15
- Erscheinungsdatum
- 15.07.1905
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19050715
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190507150
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19050715
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1905
- Monat1905-07
- Tag1905-07-15
- Monat1905-07
- Jahr1905
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
6390 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 162. 15. Juli 1905. Vom Reichsgericht. (Nachdruck verboten.) — Ein Prozeß wegen Verrats militärischer Geheimnisse kam am 13. d. M. vor dem 2. Strafsenat des Reichsgerichts als Revisionsinstanz zur Verhand lung. Im Interesse der Sicherheit des Deutschen Reichs war die Öffentlichkeit ausgeschlossen. Durch Urteil des Landgerichts I in Berlin vom 31. März d. I. ist der Schriftsteller Fritz von Trützschler und Falkenstein auf Grund des § 2 des Gesetzes Zeitung einen Artikel über den Seekrieg veröffentlicht. Dieser Artikel enthielt Einzelheiten, deren Geheimhaltung im Interesse der Landesverteidigung nach Ansicht des Landgerichts erforderlich war. — Die vom Angeklagten eingelegte Revision wurde vom Reichsgericht als unbegründet verworfen. Lentze. Hoher Besuch. — Ihre Majestät die Königin-Witwe von Sachsen besuchte, wie uns aus Breslau gemeldet wird, am Mitt woch den 12. d. M. mit Gefolge die ständige Kunstausstellung von Goerlich LCoch's Buch- und Kunsthandlung in Breslau, um, wie alljährlich, Einkäufe daselbst zu machen. Briefe Friedrich Nietzsches. — Aus Basel wird der Neuen Freien Presse (Wien) berichtet: Der kürzlich hier verstorbene Pro fessor der Theologie vr. Franz Overbeck. der Freund Friedrich Nietzsches, hat über die in seinem Besitz befindlichen Briefe dieses Philosophen in einem Kodizill zu seinem Testament be stimmt. daß der in Berlin lebende Schriftsteller C. A. Ber- nouilli die Herausgabe der Briefe besorge. Die Bibliothek der Universität Basel wurde zur Erbin der Originalhandschriften ein gesetzt. Der herauszugebende Briefband darf den vom -Nietzsche- Archiv- veranstalteten Sammlungen der Briefe von und an Nietzsche unter keinen Umständen angefügt werden. Diese Be- Nietzsches Schwester. Frau Elisabeth Förster-Nietzsche, hatte. Neue Bücher. Kataloge rc. für Buchhändler. Neue LindLnäs äsr UsipLiAsr Luollbinäsroi - - 6. vor- L 6o. in UeipräA, Lsrliv. Serie II, 61. 8. 9. 6r. 8". ^o^tz^uvi ^905."' 40.^ 8. 181—212. ^ ^ 8 ^ ^147'8. 4201 Nrn. ^ Stuttgarter Buchhandlungs-Gehilfen-Verein. (E. V.) 38. Stiftungsfest am 2. Juli 1905. — Zum sagenumworbenen Lichtenstein zog diesmal das lustige Völklein des Stuttgarter Buchhandlungs-Gehilfen-Vereins. um in gewohnter Weise durch Wandern und Tafeln sein Jahresfest zu feiern. Um 5 Uhr 50 Minuten morgens führte uns das Dampfroß über Reutlingen nach Unterhausen, von wo dann unter den frischen Klängen der Neutlinger Stadtkapelle der erste Teil des Programms, das Wandern, seinen Anfang nahm. Es waren heiße Sommertage vorangegangen, und auch der 2. Juli begann schon früh eine ansehnliche Hitze zu entwickeln, so daß mancher froh war, als wir nach etwa einstündiger Wanderung auf der Festwiese bei der Nebelhöhle eintrafen und uns von den Anstrengungen des Ausstiegs etwas erholen konnten. Nach einer halbstündigen Pause ging es dann hinab in die Eingeweide der Erde, in die mächtig große Nebelhöhle, die zur Feier des Tages durch unzählige Kerzen erleuchtet war. Der Temperatur unterschied. 220 draußen und 6" drinnen, war bedeutend, und fröstelnd suchten viele der kühnen Höhlenbesucher, baldmöglichst wieder an die Oberfläche zu kommen. Frau Sonne sorgte dann auch mütterlich für ausgiebige Erwärmung, und so wird die Expedition in die kalten Höhlen wohl keinem geschadet haben. Durch Wald und Feld ging es dann zum Lichtenstein, dem herrlich gelegenen stolzen Schlößchen, das wohl jeder Deutsche, wenigstens aus dem Bilde kennt. Im Forsthaus, das einen um fangreichen Restaurationsbetrieb führt, begann dann der zweite Teil des Programms, das Tafeln. Die Speisen waren gut und — dem Hunger der Wanderer entsprechend — reichlich, die Weine waren auch nicht übel — was wunder also, daß die Stimmung, die schon zuvor eine recht heitere war, bald ins Rosige überging, und daß die Wellen der Fröhlichkeit recht hoch gingen! Als Andenken an den Tag erhielt jeder Teilnehmer ein kleines Skizzenbuch mit künstlerischen Skizzen aus Reutlingen und Umgebung und einer kurzen historischen Schilderung. Nach einer Besichtigung des Schlosses und einer kurzen Huldigungs feier am Hauff-Denkmal stiegen wir dann nach Honau ab, wo es wieder eine Höhle zu besuchen galt: die Olgahöhle, die zwar kleiner, aber in ihrer Art ebenso reizvoll ist wie die Nebelhöhle. Der dritte Teil des Programms, das Pokulieren, hatte natür lich schon bei der Festtafel auf dem Lichtenstein seinen Anfang ge nommen; in Honau fuhr man wacker fort damit; aber seinen Höhe punkt erreichte dieser Teil doch erst in Reutlingen, wohin wir abends gegen 7 Uhr zurückgelangten. Es war ein herrlicher Sommerabend, und in dem schönen, großen Garten des -Kron prinzen- erhob sich bald ein urgemütliches, zwangloses Gelage. Die Kapelle spielte heitere Weisen, unser wackerer »Schimmelklub erfreute uns mit prächtigen Liedern, gemeinsame Gesänge wechselten mit ihnen ab. und vergnügt lauschten die zahlreichen Neutlinger Gäste, die zugleich in dem Garten Erholung von des Tages Hitze suchten, diesem abwechslungsreichen Konzert. Nur schade, daß wir schon kurz nach 9 Uhr aufbrechen mußten, um wieder heimwärts zu dampfen. -Nun, wie hat es Ihnen heute wieder gefallen bei uns?- fragte ich einen unsrer ständigen Gäste. — »Ich freue mich schon auf das nächste Mal!- lautete die lakonische Antwort. Ich glaube, sie sagte genug; denn daß es den Mitgliedern gerade so geht wie den Gästen, braucht wohl nicht ausdrücklich bemerkt zu werden. — Unser verdienter und rühriger Vorstand kann also mit dem Ver lauf und Erfolg auch dieses Festes wohl zufrieden sein. Wegner. Personalnachrichten. Jubiläum. Mit dem heutigen Tage vollenden sich 40Jahre, seit der jetzige Prokurist Herr Richard Böttger in die an gesehene Firma Franz Wagner in Leipzig, der er seitdem un unterbrochen angehört, eingetreten ist. Wir freuen uns, dem verehrten Herrn Jubilar zu diesem Ehrentage treuer Berufsarbeit unsere herzlichen Glückwünsche aussprechen zu dürfen. Möchte es ihm vergönnt sein, in gleicher körperlicher und geistiger Frische wie heute dereinst auch sein goldenes Jubiläum zu feiern. Red. (Sprechsaal.) Verlangte Rezensionsexemplare. Zur Rezension verlangt wurden von mir folgende Werke durch die daneben angegebenen Zeitschriftredaktionen: »Seiner, Bergtouren und Steppenfahrten im Hererolande- die Zahnärztliche und Zahntechnische Rundschau! -Fesca, Pflanzenbau in den Tropen- die Wartburgstimmen! »Scholze, Die Wahrheit über die Heidenmission« die Medizinischen Blätter! -Dove, Deutsch-Südwest-Afrika- »Fesca. Pflanzenbau in den Tropen- das Pädagogische Wochenblatt! Ständig um Rezensionsexemplare bittet das Medizinisch chirurgische Centralblatt (u. a. Seiner. Bergtouren im Herero lande; Gümpell. Ins Land der Herero (Jugendschrift!!); Scholze, Heidenmission) und der Theologische Jahresbericht (u. a. Brose, Kolonialliteratur; Wohltmann, Kulturbilder aus unfern Kolonien; Tappenbeck, Wie rüste ich mich für die Tropenkolonien aus?)! Berlin. Wilhelm Süsserott.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder