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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.07.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1905-07-17
- Erscheinungsdatum
- 17.07.1905
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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«422 Nichtamtlicher Teil. IKS, 17. Juli 1Sk>^. gezeigt. Mit Hilfe der k. k. Polizeidirektion ist dieser Übel stand beseitigt worden. »In einem mährischen Blatt bot sich ein Lettowitzer Agent zur Besorgung von Büchern an; wir hatten sofort bei der k. k. Statthalterei. k. k. Bezirkshauptmannschaft und Gendarmerie Anzeige gemacht, und es wurde von einem Gendarmen bei der Haussuchung konstatiert, daß der Be treffende keine Bücher lagernd hat und im Glauben war, daß sein Kolporteurschein ihn schon zu einer solchen Annonce berechtige. Er versprach, derartige Geschäfte zu unterlassen. »In der vorjährigen Generalversammlung hat Herr Proinberger den Wunsch ausgedrückt, daß die Postverwal tung zur Beförderung von Kreuzbändern Caissons an- schafscn soll. Wir haben diesen Wunsch in Wien vor gebracht und werden gelegentlich die Erledigung urgieren »Hiermit schließe ich den Bericht und bitte um Kenntnisnahme - — Der Schatzmeister, Herr Kaiserlicher Rat Berger, er stattet den Kassabecicht, wonach der Verein ein Vermögen von X 1014.84 hat, bei einer Mitgliederzahl von 36. Da die Revisoren durch schriftlichen Bericht die Richtigkeit des Abschlusses konstatieren, so wird dem Rechnungsleger das Absolutorium erteilt und der Dank für seine Mühewaltung ausgesprochen. Über Antrag werden die Ausschußmitglieder in ihren bis herigen Funktionen per Akklamation wiedergewählt, und zwar: I. Vorstand: Richard Karafiat in Firma G. L R. Karafiat, Brünn. II. Vorstand: Adolf Hohn in Firma W. Fröhlich, Bielitz. Schatzmeister: August Berger in Firma Carl Winiker, Hofbuchhandlung, Brünn. Schriftführer: Wilhelm Karafiat in Firma Fr Karafiat, Brünn. Beisitzer: F r i e d r i ch G r o s s e, Olmütz, und A. P i s a, Brünn. Revisoren: Joiia Barvii und Alois Brecher, Brünn. Zum Ort der nächstjährigen Hauptversammlung wird Olmütz bestimmt. Freie Anträge: Angesichts der günstigen finanziellen Lage des Vereins glaubt Herr Mayer eine Herabsetzung des Jahresbeitrags empfehlen zu sollen, um dann einen Teil jener Kollegen, die dem Verein noch nicht angehören, vielleicht leichter zum Beitritt veranlassen zu können. Herr Grosse schließt sich der Ansicht an und hält eine Kapitalansammlung für unnötig; es genüge, wenn sich die Einnahmen und Ausgaben des Vereins decken; für außer gewöhnliche Ausgaben sei durch das bereits vorhandene Vereinsvermögen genügend gesorgt. Herr Schatzmeister Berger ist dagegen; der jährliche Ausfall durch Erniedrigung des Jahresbeitrags werde keines falls durch Wachsen der Mitgliederzahl hereingebracht werden. Herr Obmann Karafiat gibt bekannt, wozu eigentlich die Stärkung des Vereinsvermögens zu dienen habe; er er klärt, daß, wenn Mitgliedern des Vereins in Verteidigung von Standesinteressen gerichtliche Kosten oder solche für Advokaten und Notare erwachsen, diese aus dem Vereins vermögen rückvergütet werden. Daraufhin wird die Belastung des Jahresbeitrags in der bisherigen Höhe beschlossen; gleichzeitig wird beschlossen, alle mährischen und schlesischen Buchhändler, die noch nicht dem Verein angehören, neuerdings zum Beitritt einzuladen. Herr Jeitner fragt an, ob es richtig sei, daß Teil konzessionäre, wenn sie die Befugnis zum Verkauf von Volks- schulbüchern haben, auch Bllrgerschulbücher führen dürften. Herr Ho sch vertritt die Ansicht, daß die Bürgerschulen den Mittelschulen gleichzustellen, mithin die erwähnten Teil konzessionäre zum Verkauf von Bürgerschulbüchern nicht berechtigt seien. Herr R. Karafiat teilt mit, daß die k. k. Statthalterei für Mähren gegenteilig entschieden habe. Herr Mayer beantragt, diesbezüglich eine höhere Instanz anzurufen. Hierüber wird kein Beschluß gefaßt, da die Sache vorläufig aussichtslos ist; es soll damit gewartet werden, bis die geplante, bezw. schon im Zuge befindliche Reorganisation und Erweiterung der Bürgerschulen durchgesührt sein wird. Herr Papauschek glaubt, daß die Teilkonzessionäre am besten durch Kürzung des Rabatts von seiten der Verleger bekämpft würden; wenn der k. k. Schulbücherverlag auf dieser Seite den Rabatt kürze, könne er ihn anderseits bei den vollkonzessionierten Buchhändlern erhöhen. Der Vorsitzende gibt bekannt, daß der Verein schon in diesem Sinne bei dem k. k. Schulbücherverlage vorstellig geworden sei, jedoch abschlägige Antwort erhalten habe; die Schulbücherverleger sollen laut Verkehrsordnung an nicht buchhändlerische Wiederverkäufe:: nur mit gekürztem Rabatt liefern; eine Kontrolle ließe sich aber nicht üben. Herr Ho sch gibt dem Bedauern Ausdruck, daß es Teil konzessionären gelinge, in Wien Kommissionäre sowie Auf nahme in das Adreßbuch zu finden. Herr Obmann Karafiat bringt einen Briefwechsel mit der Firma Perles zur Verlesung, in der Herr Perles die Zusage gibt, die Aufnahme von Teilkonzessionären in das Adreßbuch nach Möglichkeit zu vermeiden oder sie mindestens als soche ersichtlich zu machen. Herr Grosse macht auf die eigentümlichen Konzessions erteilungen an die Eisenbahndirektionen aufmerksam; er fordert auf, diese Bahnhofsbuchhandlungen genau zu beobachten und alle etwaigen Überschreitungen der Konzessionsberechtigung sogleich der Vereinsleitung zur Kenntnis zu bringen. Herr Berger gibt die Anregung, den in Aussicht stehenden Entwurf des neuen Preßgesetzcs einer eingehenden Prüfung zu unterziehen und alle etwa aufftoßenden Be denken, etwaige Wünsche und Beschwerden zur Kenntnis zu bringen, damit diese bei der parlamentarischen Behandlung Berücksichtigung finden könnten; dann werde es auch an der Zeit sein, auf die genaue Präzisierung des Umfangs von Teilkonzessionen bezw auf deren möglichste Reduzierung zu dringen. Herr Mayer gibt seinem Befremden Ausdruck, daß der so große und wichtige österreichisch-ungarische Buchhändleroerein keine Vertretung im Börsenverein habe; er stellt den An trag, die Delegierten des mährisch-schlesischen Buchhändler vereins zu der Hauptversammlung des österreichisch-ungarischen Buchhändlervereins seien zu ersuchen, den Antrag zu stellen, daß der Verein der österreichisch-ungarischen Buchhändler eine Vertretung im Börsenoerein beanspruche. Dieser Antrag wird nach kurzer Debatte einstimmig an genommen, und Herr Richard Karafiat verspricht, ihn bei der Hauptversammlung des österreichisch-ungarischen Buch händlervereins zu stellen. Von Herrn R. Promberger wird schriftlich das An suchen gestellt, der Verein möge bei dem k. k. Schulbllcher- vsrlage dahin einschreiten, daß wenigstens die tschechischen Schulbücher in Prag zu denselben Bedingungen ausgeliesert werden mögen wie in Wien, da für viele Sortimenter der Bezug von Prag (wegen der dort niedrigeren Speditions spesen) vorteilhafter sei als der von Wien. Es wird beschlossen, bezügliche Schritte zu tun. Nachdem die Tagesordnung erschöpft ist, dankt der Vor sitzende den Anwesenden für ihr Erscheinen und schließt die Versammlung.
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