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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.07.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1905-07-20
- Erscheinungsdatum
- 20.07.1905
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- Deutsch
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6512 Nichtamtlicher Teil. ^ 166, 20. Juli 1905. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Loolc-avck doolc-plates: ^uaterl^ kor eolleetors. Volums V. 1904/1905. (I'be Loolr-I^over8 Na^arine. Vol. V. 1904/1905.) k^umder 1—4. k. 1—316. Uit rLÜlreieben ^bbilckuvAen von Lxlibris. Verlags-Latalo^ über 1-edrdüober äsr neueren 8prg.oüev. Uetboäe 63.8pe^-Otto-Lg.usr 1804—1904. 8°. VIII, 100 8. 8eicke1ber§, ^u1iu8 Oroo8. Enthält eine Firmengeschichte der Verlagsbuchhandlung Julius Groos. 1804—1904. ^uliu86roo8, Leiäelber^. klalcat. üross-k'olio. Stellt einen studierenden jungen Mann dar, im Hinter gründe die Ruinen des Heidelberger Schlosses. 1905). 40. 8. 353—376 mit vielen öüeberbe^reebun^en. xanx. ^0/ 7^1. Ä? 190b! ° 8°.^^ ^97^112. ^Äit ^Iat7. rum Nitiubaber^^von^ör^uer L Ne^ei) 80. 16 8. in Ilm8ebla§. Uit radlreioden Lartennetren. Das Verzeichnis enthält nicht nur die erschienenen, sondern auch die erst in Aussicht genommenen Pläne. Die Ein richtung ist so getroffen, daß die neu erscheinenden Blätter mit Leichtigkeit nachgetragen werden können. Bei den er schienenen Blättern ist das Jahr der neuesten Ausgabe an gegeben. Personalnachrichten. s- Julius Oskar Galler. (Vgl. Nr. 165 d. Bl.) — Einem Nachruf im »Stuttgarter Beobachter« (Nr. 163 vom 17. Juli) ent- den 16. d. M. entschlafenen Kollegen Julius Oskar Galler in Stuttgart: »Was die Freunde seit den letzten Wochen mit tief schmerz licher Wehmut kommen sahen, ist in der Nacht vom Samstag auf den Sonntag eingetroffen: Julius Oskar Galler ist der Partei, seinem Wahlkreis Freudenstadt und seinem zweiten Vaterlande Württemberg entrissen worden. Eine schmerzliche Klage, ein aufrichtiges Bedauern wird durch das Land gehen, in dem der Gestorbene so viele warme Freunde in jahrzehnte langer öffentlicher Wirksamkeit sich erworben hat. Wo die Partei, der er sich vor mehr als dreißig Jahren aus voller Überzeugung und frischer Begeisterung angeschlossen hat, seiner bedurfte, da stellte er sich opferbereit und unerschrocken zur Verfügung. Und gerade die exponiertesten Posten waren es, die er sich mit Vorliebe zu seiner temperamentvollen, unermüd lichen Tätigkeit aussuchte und anweisen ließ. Für die Partei war ihm kein Dienst zu schwer, kein Opfer zu groß. Und wo eine Lücke fühlbar wurde, trat er ein, war es als Kandidat bei den Ein konsequenter Demokrat in all seinem Tun und Trachten, ver band er mit seiner populären Redegabe einen überquellenden Humor, und bei aller Schärfe in der Vertretung seiner über- besonders, als ihn der Bezirk Oberndorf-Freudenstadt in den Reichstag sandte. Da machte er sich sofort von seinem Privatberuf vollständig frei, um eifrig, wie selten einer, den Reichtags verhandlungen und den Kommissionsberatungen in Berlin an wohnen zu können. »Insbesondere mar es die Vudgetkommission, in der er sich in die innersten politischen und parlamentarischen Verhältnisse einarbeitete. Ein großes Interesse brachte auch er den verwickelten Fragen der kolonialen Entwicklung entgegen und warnte recht zeitig vor einer Überschätzung des südafrikanischen Besitzes. »Als er den Reichstag mit dem württembergischen Landtag vertauscht hatte, nahm er auch hier eifrigsten Anteil an dem berufen und übernahm dort das Referat für Post und Tele graphie. Die Einblicke, die er hierbei gewann, sind es wohl gewesen, die ihn zu dem bekannten und geschichtlich wichtigen Antrag auf Abschluß eines Postmarkenvertrags zwischen Württem berg und dem Reich veranlaßten, der, vom Landtag angenommen, sich wertvoll für das Land erwiesen hat. Er folgte eifrig den Debatten. Er sprach nicht oft, aber dann mit großer Entschieden heit und voll lebhafter Frische. Die letzte Rede hat er neulich beim Etat gehalten, um bei der Frage der Münchener und Berliner Gesandtschaft das föderative Prinzip scharf hervorzuheben und der Abschaffung dieser Posten entgegenzutreten. »Ergreifend war es, wie er noch auf dem Krankenlager sich über den Gang der Verfassungskämpfe Bericht erstatten ließ, zur Vorsicht gegen Überrumpelungen mahnte und gelobte, sich auch krank zur Abstimmung führen zu lassen, damit in einer Sache, in der es auf jede Stimme für das Volk Württemberg ankomme, die Stimme von Freudenstadt nicht fehle. »Mit derselben Gewissenhaftigkeit und Treue kam er aber auch seinen Pflichten als Vertreter der Bürgerschaft auf dem Stuttgarter Rathause nach. Daneben war er durch mehr als 14 Jahre Vorstand des Stuttgarter Volksvereins und als Mit glied des engern Landeskomitees jahrelang der Vorstand und dann der Kassierer der Partei, in welcher schwierigen wie wichtigen Stellung er immer wieder ergiebige Quellen für den Parteifonds fand. War er so als Finanzminister der Partei bis in seine Leidenstage unermüdlich tätig, so war ihm die administrative Mitarbeit an der Parteipresse und am Parteikalender ein auf richtiges Herzensanliegen. »Einem so regen Geiste und opferbereiten Freunde war es daher ein schmerzliches und seelisch niederdrückendes Gefühl, als vor zwei Jahren sich zum erstenmal die Anzeichen eines schweren Leidens geltend machten. Aber der gesunde Humor siegte wieder über die trüben Anwandlungen, und mit Aufgebot aller Kräfte ging er seinen übernommenen Pflichten nach. Da — es war kurz nach den diesjährigen Schillertagen — überfiel ihn die Krankheit urplötzlich wieder. Vormittags noch einer Kommissionssitzung der Abgeordnetenkammer anwohnend, brach er um die Mittagsstunde zusammen. Doch war immer noch Hoffnung auf Besserung und Rettung. Und erst seit zwei bis drei Wochen sahen auch die Freunde, daß es zum Ende ging. Mit welch philosophischer Ruhe er selbst dem Ausgang alles Irdischen entgegensah, bewies er in den letzten Aufzeichnungen, die er seinen Freunden hinterließ. Er ist ruhig entschlafen. Noch einen Tag vor seinem Ende hat er in lebhafter Unterhaltung sein politisches Interesse bekundet. Am Abend fühlte er sich so wohl, daß er seine Zigarre vor dem Schlafengehen rauchte. Nach Mitternacht wandte er sich müde zur Seite, wie um einzuschlafen: er war für immer ent schlummert. — — In Ergänzung unsrer Mitteilung in Nr. 165 d. Bl. tragen wir aus demselben Nachruf hier noch die folgenden persönlichen -Julius Oskar Galler, geboren den 16. Mai 1844 in Meß- kirch, Großherzogtum Baden, Sohn des dort verstorbenen Medi zinalrats Galler, besuchte das Gymnasium in Sigmaringen und verbrachte dann zwei Jahre an einer höhern Lehranstalt der fran zösischen Schweiz. Im Jahre 1859 trat er in Frankfurt a/M. in seine buchhändlerische Lehre. Später führte ihn dieser sein Beruf nach Wien, Zürich und Bremen. Im Jahre 1867 trat er als Ge hilfe in die Cottasche Buchhandlung ein. Er blieb bis 1872, in welchem Jahre er die Rieger'sche Buchdruckerei in Stuttgart über nahm. Nach deren Wiederverkauf gründete er 1873 mit seinem Freunde Sülze die heute noch in Blüte stehende Musikalienhand lung Sülze L Galler. Nach dem Tode seines von ihm aufrichtig betrauerten Teilhabers 1883 führte er das Geschäft allein weiter, bis zu seiner Wahl 1893 in den Reichstag. Am Tage der Wahl übergab er das Geschäft seinem Neffen, um sich ganz der neuen Aufgabe widmen zu können. (Red.)
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