sdi» 74, 28, März 1925, Redaktioneller Teil. Vörscvblan s. d. DNchn. Buchhandel. 5371 Redaktioneller Teil. (Nr, 40.) Der Buchladen der Neuzeit. Bon Regierungs-Baumeister Franz Woas, Wiesbaden, (Mit 10 Abbildungen,) Vom Ladenbau ist in diesem Blatte scholl vor langen Jahren eingehend die Rede gewesen *), Daß in der verflossenen Zeit etwa ganz besondere Fortschritte in der Kunst des Ladenbaues gemacht sein sollten, kann man nicht gerade sagen; dazu waren die Zeiten nicht angetan. Neuerdings aber, wo bessere Geschäfte erhofft wer den, zeigt sich deutlich eine Regsamkeit auch ans diesem Gebiete; vielfach wird gebaut und umgebaut. Die verschiedenen Wettbewerbe, die um die beste Art von Schaufenster-Ausstattung stattgefundcn haben, mußten die Auf merksamkeit auch auf den Laden au sich lenken, der ja doch sagt haben: »Was nützt mir alle Schaufensterkunst, wenn einmal mein ganzer Laden nicht danach ist!» Zum Teil ist solcher Einwand richtig, zum Teil aber auch wieder nicht, zumal beim Buchhändler; denn von Haus aus braucht gerade er keinen besonders großen Schauladen; auch keinen, der durch seine ganze Anlage anzieht; weil es sich bei ihm eben um seine Bücher handelt, die er doch nicht alle durch die Bank, sondern nur ausgewählt nach dem Zeitbcdarf auslegen kann; und weil seinen Kunden, den Bücherfreunden, der Laden nicht noch besonders aufgedrängt zu werden braucht. Sie finden den Laden ohnedies. Und doch läßt sich mit jeder Buchauslagc ln einem größeren und dabei geschickt angelegten Laden etwas weit Wirksameres und PMkclie lMemiinlWteii äbb.7 5 kdd. 1 äbd. Z ^db.4 die Grundlage für die Ausstattung abgibt. Auch für die Schau- fcnstervonBuchhändlern gab es zahlreiche Wettbewerbe, wodurch der Sinn auf eine schöne Ausstattung der Schaufenster stark angeregt worden ist. Dabei wird sich nur manch einer ge- Schöneres erzielen als bei den Läden aus Altväterzeit, sodaß selbst der versonnene Bücherfreund, der sonst gerade keinen großen Wert auf schöne Schaustellung legt — und am liebsten womöglich im Halbdunkel eines Bücheralthändlers seinem Geschmacke nachgeht —, sodaß selbst er dem Reize einer schönen Buchauslage sich nicht zu entziehen vermag. 0 Börsenblatt lvlg, Nr, WS, 701"