Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.03.1925
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1925-03-28
- Erscheinungsdatum
- 28.03.1925
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19250328
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192503285
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19250328
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1925
- Monat1925-03
- Tag1925-03-28
- Monat1925-03
- Jahr1925
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
5272«ickmivm I. d. Dgchl,. Ouchh-I^-l. Redaktioneller Teil. >C° 74, 28. März 1925. Es wird deshalb auch für den Buchhändler das Richtige sein, daß er dem Zuge der Zeit folgt und unter allen den anderen Waren, die mit soviel Geschrei und grellem Licht in den Straßen heute angeboten werden, auch die seine darbietet; nur daß er dabei, dem Sinne und Gehalt seiner Ware entsprechend, mit un aufdringlichem Geschmack vorgeht. Ein Laden, der von vornherein praktisch und schön angelegt ist, bietet dafür eine gute Grundlage. Wo er nicht ist, muß man sich ihn zu schaffen suchen. Nach dieser Richtung sind seinerzeit im Börsenblatt einige Anregungen gegeben worden, denen damals wohl der trüben Zeiten wegen nicht recht Folge geleistet werden konnte; sie mögen im Nachstehenden noch einmal der Hauptsache nach kurz zusammen- gefaßt werden. Außerdem aber sollen sie noch durch einige weitere Anlagen ergänzt werden, wie sie sich inzwischen für besondere Fälle und der fortschreitenden Zeit entsprechend als wertvoll heraus- gestcllt haben. Es handelt sich dabei — wie betont werden mag — durchweg um wirklich erfolgte Ausführungen, wenn auch nicht gerade immer für Buchläden. Aus der größeren Tafel auf der vorhergehenden Seite ist zunächst zu ersehen, wie sich aus einem alten Laden sehr wohl durch zum Teil nur recht bescheidenen Umbau ein der Neuzeit ent sprechender Laden erzielen läßt. Die Abbildung an der Spitze der Tafel stellt einen solchen alten Laden dar. Die weiteren Ab bildungen derselben Tafel, 1—7, geben dann wieder, was sich je nach Bedarf und Willen daraus machen läßt. Der alte Laden ist, wie zumeist, noch in Holz und Bretter werk hergestellt; für die neuen Läden kann etwas anderes als Eisen, Stahl und Spiegelglas nicht mehr in Betracht kommen — Eisen und Stahl wegen des geringen Raumes, den sie beanspruchen, Spiegelglas aber, weil es allein die unentbehrliche Durchsichtigkeit, Helligkeit und Unzerstreutheit des Lichtes sichert, wie das alles ganz besonders für Buchläden in Betracht kommt, wo der Beschauer auf Entfernungen hin die kleinsten Lettern immer noch gut lesen will. Deutlich erkennt man in den Ab bildungen der Tafel, wie sich von Nummer zu Nummer der Laden (der in sich immer der gleiche bleibt) doch zusehends in seiner praktischen Verwendbarkeit, Übersicht und Schönheit verbessert. Die Hauptverbesserung liegt zunächst, von Nummer 3 der Tafel ab, darin, daß die Zugangstür zum Laden aus der Mitte der Front entfernt und nach einer Seite hin (hier der linken) verlegt wird; dann weiter in der Abrundung der Spicgelglasscheibe; ferner in der Anbringung einer kleinen seitlichen Auslage (hier links) am Zutritt in den Laden, sowie endlich (Abbildung 6) darin, daß die Eingangstür zum Laden annähernd senkrecht zur Front un geordnet wird. Hierdurch wird ganz erheblich viel an Auslagcn- fläche gewonnen. Diese Fläche ist jetzt (bei Abbildung 6) etwa dreimal so groß als ursprünglich bei dem alten Laden. Nun beachte man, daß alle diese Verbesserungen erreicht wer den, ohne daß an das Gebäude selbst, worin der Laden liegt, nur gerührt wird. Das Gcsperre aus Eisen und Stahl wird vielmehr lediglich zwischen Fußboden und Decke, unter unwesentlichen Ab änderungen derselben, cingefügt. Die Breite ebenso wie die Ticsc des Ladens bleiben dieselben. Noch Besseres ist zu erreichen, wenn man bei derselben Breite des Ladens etwas von dessen Tiefe zur Auslage mit benutzen kann. Dies ist bei dem Laden geschehen, der in Abbildung 7 der Tasel dargcstcllt wurde. Hier ist geradezu eine Vorhalle, ein Ausstellungsraum geschaffen, wodurch der Vorteil entsteht, daß der Vorübergehende sich von dem Straßengewühle loslösen kann, um hier in der Stille sich der Betrachtung der ausgelegten Bücher zu widmen. Seltsam genug ist es ja, daß gerade in den verkehrs reichsten Straßen unserer Großstädte die Schaufenster, mögen sie noch so überlegt und anziehend ausgestattet sein, doch nicht zu ihrer vollen Wirksamkeit gelangen. Wohl mögen sie das gewollte Aufsehen bei der vorbeiziehenden Menge finden, aber den eigent lichen Zweck, zum Kaufen anzuregen, erreichen sie nicht völlig, weil dem Vorübergehenden nicht Ruhe genug vor dem sich dahin wälzenden Straßengedränge gelassen wird, um sich die ausgelegten Gegenstände nun auch gehörig betrachten zu können. Die aller- großartigsten Auslagen der Berkehrsstraßcn wirken somit in Wirk lichkeit wesentlich nur als Reklame. Damit mag nun einer gewissen Art von Ladengeschäften auch schon gedient sein; aber dem Buchhändler nicht! Er muß Wert darauf legen, daß seine Auslage in allen ihren doch so vereinzelten Teilstücken sorgsani betrachtet werden kann. Eine überaus lebhafte Verkehrsstraße ist somit im Grunde genommen gar nicht der richtige Ort für einen Buchladen — es sei denn, der Laden werde so an gelegt, wie es in Abbildung 7 dargc stellt ist. Darin liegt dessen Wert. Um einen bestehenden Laden dementsprechend umzubauen, be darf es auch bei dieser Anlage besonders umfangreicher Arbeiten nicht, da auch hier im Gebäude selbst kaum Änderungen zu treffen sind; die alte Breite — die, wie vornherein, nur etwa 4 Meter zu betragen braucht — kann bestehen bleiben, und doch läßt sich damit die angedeutete, so vorteilhafte Anlage für den neuen Laden schon ermöglichen. Noch besser fällt der Laden freilich dann aus, wenn man für den Um- oder Neubau eine etwas größere Breite zur Verfügung hat. In A b b i l d u n g 8 ist dieser Fall dargestellt. Hier beträgt die volle Hausfront 6 Meter, was gewiß immer noch mäßig ist, und doch ergibt sich damit ein noch viel vorteilhafterer Laden als der in Abbildung 7 dargestellte. Der Vorteil liegt hier ein mal darin, daß anstatt des einzigen Zuganges in die auch hier wieder angeordnctc Vorhalle deren zwei vorhanden sind, sodaß sich der Verkehr darin sehr erleichtern muß; andermal aber in der besonderen Auslage, die an der Vorderseite vorhanden ist und von allen Seiten her bequem betrachtet werden kann. Sic würde sich für kleine und kleinste Bücher — ebenso auch für Kunstgegen- ständc, Figuren und dergleichen — vortrefflich eignen. Jeden falls aber ergibt sich für diesen Laden, trotz der ursprünglich so beschränkten Abmessungen, eine Fülle von Auslagemöglichkeiten, wo man die verschiedenen Bücher je nach Format und innerer Zu sammengehörigkeit auf das übersichtlichste zur Auslage bringen kann. Wohl gemerkt, handelt es sich bei allen diesen Ausführungen immer nur um kleinere Läden. Es sollte eben gerade nach- gewiesen werden, daß sich auch aus solchen wirksame Schau fensterauslagen ermöglichen lassen. Nichts hindert daran, die hier entwickelten Grundsätze auch auf größere und große Läden zu übertragen; sie kommen dann erst recht zur Auswirkung. Bon besonderer Wichtigkeit wird cs immer sein, wenn irgend möglich den Grundsatz der Vorhalle durchzuführen. Wie dies beispielsweise unter schwierigen Verhältnissen doch zu erreichen ist, mag an dem Laden gezeigt werden, der in Abbildung 9 (siche nächste Seite) zur Darstellung gebracht wird. Wenn hier die Gesamtfront des Hauses auch nicht unbeträcht lich ist — 7 Meter —, so handelt es sich doch auch hier nur um einen Laden mittlerer Größe, für den nur 2 Fenster gewöhnlicher Größe zur Verfügung standen, an denen selbst keine weitere Ver änderung möglich war. Hier ist nun die erstrebte Vorhalle in der Weise geschaffen worden, daß sie seitwärts vor den Zugang in den Laden gelegt wurde. Der Vorübergehende hat so die Wahl, beim Herzutritt entweder in den Laden selbst unmittelbar cin- zutreten oder erst in der Vorhall: die Besichtigung der Auslagen vorzunehmcn, für die reichlich Raum vorhanden ist. In Abbildung 10 ist dann endlich noch ein Eckladen mit solcher Vorhalle dargcstcllt. Eckläden erfreuen sich des Vor-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder