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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.03.1925
- Strukturtyp
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- 1925-03-28
- Erscheinungsdatum
- 28.03.1925
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835 4BSrsenblat1 1- d. Dtschn. vuchhauLct. Künftig erscheinende Bücher. .V 74, 28. März 1925. Zur Versendung gelangt Lie Äozialgesthichte üer Großstadt von Sr. Martin Letnert * Inhalt: I. Sexualsitte der Gressstadt und Volksivachötum. H. Die wirtschaftSgeographischc Entwicklung der Großstadt. III. Grobstadtbau und Wohnungswesen. IV. Die Sozialvsychologie und Kulturgeschichte des großstädtischen Bürgertums. V. Die Sozialgcschichtc und politische Organisation der großstädtischen Arbeiterschaft. VI. Die wirtschastspolitischc und kulturelle Arbeit des großstädtischen Gemeinwesens. Schlußwort: Die Vollendung des Abendlandes. * I n 1 c r c s s c n t c n: Volkswirte, Stadtverordnete, Staats wissenschaftler, Architekten, Studenten, höhere Ver waltungsbeamte. Wirtschaftsführer. Arbeitersekrctäre. jeder Großstädter. Die vorliegende Arbeit sucht das moderne Leben in sei nem eigentlichen Mittelpunkte, in der Großstadt. Tic Unter suchungen des Verfassers sind besonders interessant und wertvoll durch die Ausdehnung auf fast sämtliche Großstädte der Welt, insbesondere auch diejenigen Englands und der Vereinigten Staaten. Die vergleichende Betrachtung des großstädtischen Le bens sucht die Völker wie die sozialen Klassen in ihrer Ar beit wie in ihrem häuslichen und öffentlichen Leben. Ein jeder, der nicht in dumpfer Stumpfheit sich vom Alltag sinn los und zwecklos verbrauchen lassen will, ohne das Leben und seine Umwelt zu erfassen, sollte dieses grundlegende Werk studieren, das in alle Ursprünge und Verschlingungen unseres Großstadtlebens mit größter Klarheit und Sachlich keit hineinleuchtet. * Umfang 30V Seiten Großoktav In Ganzleinen Mk. 7.80 ord., Mk. 4.80 netto. Anbatt 405S und 11/10. Lieferung nur direkt und franko. T Vera-Verlag «l Hamburg i Alsieröomm 7 Direktor Dr. P.Zinck, Vorsitzenöer öes Leipziger Vereins fürvolks-u.heimatkunöeurtelltwiefolgt: Die Geschichte hatte die bedeutsamste aller historischen Erscheinungen, die moderne Großstadt, in ihrer planetari schen Gesamtentwicklung noch nicht dargestellt. Es ist kein Zufall, daß in dem Institut für Kultur- und Universalge schichte zu Leipzig dieses Werk geschrieben worden ist, — so recht eine Ausgabe im Sinuc Karl Lamprechts. Hinter dem Werk I)r. Martin Leinerls steht das soziale Ethos der jün geren Generation der Nachkriegsjahre, welche die Weltkata strophe des Krieges dazu nötigte, sich über Inhalt und Wertgehalt der kulturellen Leistungen des 10. Jahrhunderts erneut Rechenschaft zu geben. Neu ist hier vornehmlich seine btographisch-kulturpshchologische Methode. So ist die indu strielle Entwicklung des 19. Jahrhunderts, das Werden der wirtschaftlichen Großfirmen bis hin zum Trust und Kartell nicht als ein unpersönlicher Prozeß, sondern als Schöpfung einer Folge von Pionieren im Zusammenhänge der Psycho logie des Unternehmertums dargestellt: durch erschöpfende Auswertung der Arbeiterbiographie ist zum ersten Male eine Kulturgeschichte der Arbeiterschaft gelungen. Vor allem der Berliner, Hamburger. Leipziger, Münchener und Dresdner. Londoner, Pariser und New Aorker findet die Besonder heiten seines Charakters und seiner Heimatstadt treffend ge schildert. Mit sicherem völkerpsychologischem und volks kundlichem Verständnis ist das Charakteristische deutscher, englischer, französischer und amerikanischer Großstädte er faßt, und der Reichtum der deutschen Entwicklung kommt durch die stammespsychologische Charakteristik zu vollem Recht. Sein sicherer Blick für das Wesentliche der abendländi schen Entwicklung und der Reichtum seiner Persönlichkeit, welche alle Seiten kulturellen Lebens zu umspannen und zu vielem neue Anregungen zu geben vermag, — dies vor allem verleiht seinem Buche für unsere Zeit seltenen Wert. Dr.GeorgMeperim Hamburger Kremöenblat»: Leichtfertiger literatenbafter Dilettantismus bemäch tigte sich der Probleme, die die Großstadt den Menschen aus gab. Aber auch hier vollzog sich nirgends eine positive Sinngebung. Da hat es sich Martin Leinert. ein bekannter Leipziger Sozialpädagoge aus dem Kreise Siegmund-Schul- tzes und der Settlement-Bewegung, zur Aufgabe gemacht, den Fäden nachzugehen, die von der Gegenwart in die Ver gangenheit zurücklaufen. die unser modernes Leben mit den Zeiten der Entwicklung unseres heutigen Wirtschaftssystems verbinden, hat es versucht, von sozialgeschichtlichen Unter suchungen aus das Wesen der Großstadt und des modernen Lebens zu erfassen. Leinert will in seinem Buche »Tic Sozialgeschichte der Großstadt« die Sachverhalte, die aus den Ergebnissen vornehmlich der volkswissenschaftlichen For schung gewonnen wurden, psychologisch verankern. Er zeigt sich dabet in der Beherrschung des Stoffes wie in einer- weisen Beschränkung auf die letzten Jahrzehnte des 19. Jahr hunderts — was er sagt, bleibt gesichertes und endgültiges Forschungsergebnis — als einMeister. der umfassende Sach kenntnis mit einem klaren Problembewuhtsein ebenso ver bindet. wie nüchterne Anschaulichkeit mit von ethischen Im pulsen getragener religiöser Einstellung. Aus jeder Seite des wertvollen Buches finden sich fun damentale Erkenntnisse, großartige und überraschende Zu sammenfassungen, neue Ausblicke uud tief verwurzelte ethische Betrachtungen. So handelt das Ganze von einer Sache, die schlechthin jeden angeht. Zum Beschluß dieser Zeilen sei noch einmal mit allem Nachdruck auf das hingewiesen, was der Arbeit Martin Leinerts recht eigentlich den Stempel des Bedeutsamen auf drückt und ihr einen Platz von Rang in der sozialgeschicht lichen Forschung und der modernen »aktuellen« Literatur sichert: das ist, daß hier nicht in unfruchtbarer Weise das Negative in den Vordergrund gezerrt wird und eine müde Resignation den Leser vor der Welt der harten und brutalen Tatsachen stehen läßt, sondern daß das Positive ins rechte Licht gerückt und somit für die Zukunft fruchtbar gemacht wird.
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