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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.03.1925
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- 1925-03-28
- Erscheinungsdatum
- 28.03.1925
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6276Sörsenblalt f. b. Dtlchn. Buchhandel. mcoainonecccr »eil. Jahren 1823 und 1924 über die Auktionen bei Paul Graupe» herausgegcben hat. Auf 48 Seiten sind 30 längere und kürzere deutsche und ausländische Zeitungsartikel wiedergegeben. Abge sehen von der Bedeutung der Firma für das Versteigerungswesen, die darin zum Ausdruck kommt, kann man wertvolle Studien über die Entwicklung des Marktes in den beiden letzten Jahren machen. Die ersten Pressestimmcn befassen sich noch mit Versteigerungen in der Inflationszeit, und da kann inan sich heute eines Lächelns nicht erwehren, wenn von bedeutenden Preissteigerungen ge sprochen wird. Großen Widerhall in der Presse fanden die Ver steigerungen der Bibliotheken Victor Manheimer und Hermann Rosenberg. Das aufs sauberste gedruckte und mit einem Titel bild nach der Lithographie von Emil Orlik: »Auktion bei Graupe geschmückte Heft bildet eine vornehme Reklame, ist aber auch eine wichtige Quelle zur Geschichte des Auktionswesens. W. lüv Jahre D. Appleton L Company in New Jork. Eins der größten und bekanntesten amerikanischen Verlagshäuser, die Firma D. Appleton L Co. in New Aork, kann in diesem Jahre auf ein hundertjähriges Bestehen zurückblickcn. Ihr Gründer, Daniel Appleton, hatte ursprünglich einen Laden mit Waren aller Art errichtet, dem auch eine Bücher-Abteilung angegliedert war, die sich indessen so günstig entwickelte, daß aus diesem Ladengeschäft bald ein« Buchhandlung wurde. Fünf Jahre später ging dann Appleton, zuerst mit »Cruwbs krom tlio Lasters Dablo« von W. Mason, auch zum Verlagsgeschäft über, während gleichzeitig William Henry Appleton, der dann -viele Jahrzehnte hindurch der Leiter der Firma war, als sechzehnjähriger junger Mann in das Ge schäft eintrat. Im Jahre 1835 machte dieser eine Reise nach Europa, wo er u. a. mit Thomas Longman, John Murray und W. M. Thackeray in Beziehungen trat, und diese waren nicht wenig über rascht, einen so jungen Mann als Vertreter des amerikanischen Buch handels vor sich zu sehen. Im Jahre 1869 eröffnet« das Haus, das inzwischen seinen noch heute bestehenden Namen angenommen hatte, eine Zwiegniederlassung in London, die seitdem ununterbrochen dort bestehen blieb und so der Firma außer dem amerikanischen auch den englischen Boden sicherte. Der theologischen Richtung, die mit dem ersten Verlagswerk ein geschlagen war, blieb die Firma auch weiterhin treu; einzelne dieser Werke, so »1üo Lulpits Cyelopaodla« und Jubez Burns »Lkoteüos and Skolotons ok Sorwons«, werden noch heute, nach mehr denn 89 Jahren, begehrt und von Zeit zu Zeit neu aufgelegt. Daneben traten aber andere Gebiete: so wurde im Jahre 1641 mit Harriet Martineaus »Crookton Loys« die Reihe der Jugendschriftcn begonnen, die seitdem einen wichtigen Zweig des Unternehmens darstellen. Im Jahre 1845 Mürbe auch mit der Herstellung spanischer Bücher für Mittel- und Südamerika begonnen, die sich seitdem gleichfalls zu dem bis auf den heutigen Tag bestehenden, ausgedehnten Geschäftszweig entwickelt hat. Im Jahre 1847 wurde auf merkwürdige Weise ein« in der Folge sehr wichtige Verbindung des Hauses Appleton mit berühmten eng lischen Naturforschern und Philosophen, wie Charles Darwin, Herbert Spencer, Thomas Huxley, John Tyndall und anderen, angebahnt. Ein blinder Knabe namens Edward L. Aoumans betrat das Geschäft W. H. Appleton nnd fragte nach einem naturwissenschaftlichen Buche; in der Unterhaltung, die sich daran knüpfte, Mies er Appleton auf die Bedeutung Spencers hin und erreichte es, daß dieser zum be geisterten Verehrer des Philosophen wurde. Der Vorteil dieser Verbindung war gegenseitig. Spencer war damals in England noch so unbekannt, daß er seine Bücher aus eigene Kosten drucken lassen mußte und jede Hoffnung aufgegeben hatte, für seine »Synthetische Philosophie« einen Verleger zu finden; waren doch auch von den »Prinzipien der Psychologie« nur 599 Stück gedruckt und von diesen nur 299 Stück verkauft worden. Von Doumans Begeisterung ange- stcckt, begann Appleton nunmehr einen förmlichen Feldzug für Spencer ^ und erreichte es, daß dessen Bücher in insgesamt 599 999 Stück ab gesetzt wurden. Im Jahre 1849 starb Daniel Appleton, doch wurde das Geschäft von seinen fünf Söhnen in gleichem Geiste weitergeführt. Im Jahre 1852 dehnte die Firma ihre Tätigkeit auch auf das medi zinische Gebiet aus, das seitdem zu, ihren wichtigsten Arbeitszwcigen gehört; eines ihrer bekanntesten Verlagswcrke war damals das noch heute viel verbreitete Buch von Holt »Caro and b'oodinA ok Cblldron«. In den 59er Jahren begann auch ihre Verbindung mit dem berühmten amerikanischen Lyriker William Cullen Bryant. Als dieser nahezu 89 Jahre alt war, unternahm er es noch, für Appleton »Das malerisch« Amerika« (»kieturesguo America') herauszugeben, das eins der be kanntesten Werke der Firma wurde und einen Absatz von fast einer Million Stück erzielte; einige Veröffentlichungen ähnlicher Art, wie »Lieturos^uo Luropa« und »Lieturosquo Lalostino«, schlossen sich an. Als die Firma Appleton im Jahre 1854 das Gebäude der Soeioty Library, Sroad^ay 346, erwarb und cs zu einem der prächtigsten Ge bäude von New Aork machte, hob die Presse mit Stolz hervor, daß in ganz London kein Buchhaus von solcher Großartigkeit zu finden sei; leider wurde das Gebäude im Jahre 1867 durch Feuer zerstört. Einer der größten Erfolge des Hauses Appleton wurde im Jahre 1855 mit der Übernahme des Nechtschreibebuchs »LIuo Llaek Spoiler« des bekannten Lexikographen Daniel Webster erzielt. Man hatte ge schätzt, daß seit dem ersten Erscheinen dieses Buches im Jahre 1786 rund 49 Millionen Stück davon verkauft worden waren; mit der Übernahme durch die Firma Appleton stieg dieser Absatz noch, sodaß im Jahre 1866 1596 999 Stück, und auch in der Folge mehrere Jahre hindurch je über eine Million Stück abgesetzt wurden. Tie Firmn trat das Buch im Jahre 1899 an die ^.morican Look Company ab, die dem Absatz seitdem um weitere 35 Millionen Stück gesteigert hat. Im Jahre 1857 ging die Firma auch zur Herausgabe enzyklo pädischer Werke über, indem sie die 16bändige »^inoriean Lneyclo- paodia« herausgab. Zu ihrer Verbreitung führte Appleton damals das System der Bcstellerwevbung durch Buchhaudlungsreisende mit Ratenzahlung ein, das seitdem allenthalben Nachfolge gefunden Hai. Tie Enzyklopädie wurde mehrere Male verbessert und neu aufgelegt, auch erschien alle Jahre ein Nachtragsband, der in vielen Tausendvn von Exemplaren Absatz fand. Auch in Bibeln nahm die Firnva einen der ersten Plätze im angelsächsischen Verlag «in, hatte sie doch einmal über 299 Ausgaben davon auf ihrer Verlagsliste. Freilich zog sich die Firma, die schon vorher auf theologischem Gebiet manche Streitig keiten auszufechten hatte, gerade von dieser Seite heftige Anfeindungen zu, als sie im Jahre 1859 die amerikanische Ausgabe von Darwins »Entstehung der Arten« erscheinen ließ. Die heftigsten Schmähungen wurden damäls gegen die Firma gerichtet, und Hunderte von Droh briefen gingen den Verlegern zu. Als dann 12 Jahre später Darwins »Abstammung des Menschen« erschien, hatte di« Schärse des Streites immerhin schon erheblich nachgelassen. Im Jahre 1866 wurde auch die erste Ausgabe von »^Ileo in Wondorland« ein Verlagswerk des Hauses Appleton, indem es 1599 Stück der englischen Ausgabe über nahm, die in England gedruckt waren, aber das amerikanische Jmprint erhielten; das Buch gilt heute als große literarische Sel tenheit. Der amerikanische Bürgerkrieg befruchtete in seiner Kolgewirkung das Haus Appleton insbesondere insofern, als bei ihm zahlreiche Er innerungen und Denkwürdigkeiten der führenden Männer dieses Krieges, wie Sherman, Sheridan, Farragut, Johnston, Davis usw., er schienen; bemerkenswert war dabei u. a., daß General Sherman deu Vertrieb seines Buches durch Reisende ausdrücklich verbot, da er nicht seine alten Soldaten zum Vorteil ihres Generals bearbeitet wissen wollte. Dieser Ziveig des Unternehmens führte die Firma weiterhin zur Pflege der Geschichte; ebenso gab der nach dem Bürgerkrieg stark einsetzcnde Aufschwung des pädagogischen Lebens der Vereinigten Staaten der Firma Anlaß, dem pädagogischen Gebiet ihr Augenmerk zuzuwenden; eine der Früchte davon war die »Intornational Ldu- eation Sorios«, die 1886 begonnen wurde und ungefähr 69 Bücher aus den verschiedensten Gebieten des menschlichen Wissens umfaßte. Daneben wurden auch die enzyklopädischen Veröffentlichungen fort gesetzt; so brachte Las Haus eine »Enzyklopädie der angewandten Mechanik«, eine »Enzyklopädie der amerikanischen Regierung« und ähnliches heraus. Auch Romane und Novellen wurden nicht ver nachlässigt; hier war namentlich die »Down and Country Library von Bedeutung, die bei monatlichem Erscheinen über 399 Werke um faßte. Viels der bekanntesten amerikanischen und englischen Roman schriftsteller, so Conan Doyle, Rudyard Kipling, Joseph Conrad, Gilbert Parker u. a., wurden auf diesem Wege zuerst beim ameri- lauischen Lesepublikum cingeführt. 1896 begann die Firma mit der Veröffentlichung einer Sammlung Novellen von Rudyard Kipling, die außerordentlichen Erfolg hatte; beispielsweise hatte noch die letzte, einige Monate nach dem Tode des Verfassers erschienene Novelle Kip lings, »David Harum«, «inen Absatz von rund 2 Millionen Stück. Vou neueren Erzählern sei namentlich Harold Wright hervorgehoben, von dessen Büchern über eine Million verkauft wurden. Von den zahlreichen sonstigen Betätigungen des Hauses sei nur noch die seit 1915 bestehende Musik-Abteilung hiervorgehoben^ deren »Wbolo World Lorios ok dlusie Looks« ebenfalls in Hunderttausenden von Stücken ver-
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