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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.08.1905
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 01.08.1905
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- Deutsch
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8800 Nichtamtlicher Teil. pV 176, 1. August 1905 in dem Maße wie früher; die Ausstellungen sind sich allzu sehr ähnlich. Vielleicht wäre es zweckmäßiger, wenn der rührige Vor stand seine Ausstellungen selbständig veranstaltete. Ein späterer Zeitpunkt, gegen den Herbst hin, wo die Berliner von der Reise heimgekehrt sein werden, die Fremden aber schon wegen der Theater, außerdem als Einkäufer zahlreicher in Berlin erscheinen, wäre u E. viel günstiger als die Zeit der Hundstage. Vor allein aber sollte der Verband sich nicht auf seine Mitglieder beschränken, sondern sämtliche deutschen Illustratoren, vielleicht auch Ausländer, heranzuziehen suchen Man möge immerhin den Mitgliedern Vergünsti gungen einräumen, um einen Anreiz zum Beitritt der noch außerhalb Stehenden auszuüben; aber das ganze Deutsch land sollte es sein, was sich in diesen Jllustraloren-Aus- stellungen zeigt Ein notwendiges Erfordernis für die Heranziehung des größern Publikums erblicken wir ferner in geeigneten Räumen von intimem Charakter, ähnlich unfern behaglichen Wohnräumen bezm. Bibliotheks- oder Lesesälen mittleren Umfangs. Endlich aber müßte auf die Anordnung der Zeichnungen und Drucke diejenige Sorgfalt verivendet werden, die wir in den graphischen Ausstellungen im Königlichen Kunstgewerbe-Museum zu Berlin zu einem Grad sich aus bilden sahen, der allein schon genügt, ein gewisses Behagen im Beschauer zu erwecken, und ihm das Schauen und Studieren selbst bei stundenlangem Verweilen zum Genuß macht. Daß der Katalog ein zuverlässiger Führer sein sollte, versteht sich eigentlich von selbst, denn dafür bezahlt man ihn; er kann aber auch ein belehrender, Verständnis und Genuß weckender Freund sein Auch hierin darf das Kunst- gewerbe-Museum zu Berlin als Muster dienen; man beachte nur z. B. den Führer des Direktors P. Jessen durch die Ausstellung japanischer Farbendrucke. Doch solche Wandlungen werden wohl fromme Wünsche bleiben, obwohl ihre Erfüllung das Interesse für die wichtige Kulturarbeit der Illustratoren beleben, den Künstlern selbst mehr Anerkennung, wohl auch bessere Honorare zu verschaffen geeignet wäre. Betrachten wir die ausgestellten Arbeiten vom »Ver band deutscher Illustratoren-, so finden wir auch diesmal Fidus (Höppner), Berlin (Saal 40), mit poesievollen, phan tastischen Schöpfungen in den ersten Reihen stehend. Sein »Vom träumenden Leben-, »Die Halle der Ergebung-, »Be kehrung-, »Ungenossencs Glück«, »Das Gewitter-, »Lied von der irren Gertraud- und sein zeusähnlicher »Beethoven« sind von inniger Beseelung. Jsmael Gentz, Berlin (Saal 4l), zeigt uns »Unfern Menzel auf dem Totenbett-, »Unsern Menzel in seinem Zimmer aufgebahrt« und »Vor Menzels Wohnungstllr in der Sigismundstraße«. In den erstem beiden Zeichnungen sehen wir die nimmermüden Hände, die soviel Großes geschaffen haben, im Tode ruhend, in dem dritten ist der Vorplatz vor Menzels Wohnung dargestellt, wo am 11. Februar d. I. als Ehrenwache ein Gardist mit der srideriziauischen Blechmütze postiert war. Bildnisse Menzels aus verschiedenen Lebenszeiten sind mehrfach in der Aus stellung vertreten; sie erregen in diesem Falle mehr Inter esse wegen des Gegenstands der Darstellung als wegen dieser selbst und des darstellenden Künstlers. Ein ganz hervorragendes Talent, dem Menzel eine große Zukunst verhieß, offenbaren die Zeichnungen des leider im Jünglingsalter verstorbenen W. Horstmeyer (Saal 39). Dieser junge Künstler, der das Soldatenleben nur vom Exerzierplatz und Manövergelände als Einjähriger kennen gelernt hat, hat Bilder und Skizzen aus den Be freiungskriegen geschaffen, die in Lebendigkeit und Natur treue wahrhaft überraschend wirken. Die hier ausgestellten wenigen Blätter bedeuten mehr als zahlreiche Werke alt bekannter und berühmter Schlachtenmaler, die den männer mordenden Krieg mit eignen Augen gesehen haben. O. Gerlach stellt im Saal 39 eine Kollektion Bilder aus dem russisch-japanischen Krieg aus, die von seiner Phantasie und lebendigen Gestaltungskraft beredtes Zeug nis ablegen. — H. Bohrdt (Saal 39) zeigt einige flott entworfene Schiffs- und Schiffsmanöverbilder. Den Humor vertreten u a. drastisch und derb Jo hann Bahr und Franz Jllttner. Köstliches darin bietet (in Saal 41) auch Paul Scheurich, Berlin, mit seinem »Verschiedenes«, »Im Winter«, »Münchhausen«, »Märchen umrahmung» und »Schach-. - Auch Paul Neumann, Berlin, wird mit seinem »Bilderbuch für kleine Kinder bei klein und groß Freude machen Adolf Münzer, München, von der »Jugend- hat neun prächtige Blätter gesandt, W. Leo Arndt, Berlin fleißige Studien aus Bosnien und der Herzegowina. Curt Liebichs, Gulach, Illustrationen zu Scheffels Ekkehard (in Saal 4l) bieten viel des Interessanten und Schönen. Hermann Lüders, Gr. Lichterfelde, der Illustrator des alten Kaisers, tritt auch wieder einmal hervor, und zwar mit unverminderter Frische in einem Bilde »Am Abend von Königgrätz-, — Max Rabes, Berlin, stellte drei prächtige Bilder aus Trier und von der Eifel aus, — Rosen st and, Berlin (Saal 40) u. a. ein Aquarell von großer Feinheit der Charakterschilderung: »Aus dem Wege zur Tanzstunde-. Stockmann, München, ist auch diesmal wieder mit präch tigen humoristisch-satirischen Zeichnungen aus der Bieder meierzeit vertreten. Reizende Aquarelle für Fächer sind von Usabel, Berlin, ausgestellt. Barlösius, Bröker, G. Adolf Cloß, M Fröhlich, Fr. Grotemeyer, B. Heroux, M. Koch, Hans Looschen, Nagel, Paul Lothar Müller, Müller (Münster), Pfitzner, Rothaug, Stassen, Staudinger, Tilke, Weczerzik und mancher andre Künstler wäre noch hervorzuheben, doch müssen wir uns in Rücksicht auf den gebotenen beschränkten Raum mit vorstehendem begnügen. Wer sich die Mühe des Suchens und Sludierens nicht verdrießen läßt, findet auf der diesjährigen Großen Berliner Kunstausstellung eine Fülle hervorragender graphischer Werke. Übersetzungen aus dem Deutschen in die dänische, englische, französische, holländische, italienische, norwegische, schwedische und spanische Sprache. Mitgeteilt von Otto Mühlbrecht. 1904, II und 1905, I.*) (Schluß aus Nr. 175 d. Bl.) A/aiaÄe, IVt., Sri/sxret/rAer'. (Ze-Vrn, 3 180^512.)^ 1 ü. 90 o.; xed. 2 ü. 40 e. ^ ^ Ussrolrer, Llax, IltkoärivKsIära.. Ökvsrg. ak ü. I'uulr^uigt oed Aäv. ^.^teiäam, 6. Vaviöls. 8^. ^ (141 dl?., w. 6. portr.) 60 o. (VM^255^dI?.) g 20 ^ H/e-rAe--, ^4., Aene Kaats/e/u-e. (^ena, (?. FVsc/re--.) 2 Nov^er, ^., do 3tato 80oia1i8ta, traclotto 8uIIa 2^ eäirüous t6cl68oa äa Oäa llsräa OlderA. I'uriv 1905, kratelli lloeea sclit. 16". p. iüs, 328. 4 1. *) 1904, I vcrgl. Börsenblatt 1904, Nr. 289, 290.
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