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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.12.1925
- Strukturtyp
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- 1925-12-08
- Erscheinungsdatum
- 08.12.1925
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- Deutsch
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In Nr. 261/262 des Börsenblattes hat der Vorstand des Börsenvcreins dem Entschlafenen für seine unschätzbaren Dienste Worte hoher Anerkennung und warmen Dankes gewidmet. Dem von Prof. vr. Gerhard Menz hcrausgegebenen Buche »Deutsche Buchhändler- entnehmen wir über seine Jugendjahre folgendes: Alexander Francke wurde am 19. März 1853 in Glückstadt (Schleswig-Holstein) geboren und wuchs in Kiel auf, wo sein Vater Mitglied des Ober-Appcllationsgcrichtes war. Der frühe Tod des Vaters machte ein Studium unmöglich. Nach Absol vierung des Gymnasiums trat der junge Francke zu Ostern 1869 als Lehrling in die Universitätsbuchhandlung von Paul Toeche ein. Die tägliche Arbeitszeit war damals eine wesentlich längere als jetzt. Mittwochs und Sonnabends mußte das Personal 9 Uhr abends die im Ballen eintrefscnden Bücher und Zeitschriften expe dieren, auch Sonntagsruhe kannte man nicht, von 10—12 Uhr mußte das gesamte Personal erscheinen, nachmittags hatten ab wechselnd die beiden Lehrlinge mehrstündigen Dienst, auch Ferien waren damals nicht üblich. Die Begeisterung für den Beruf aber wurde dadurch nicht im mindesten gelähmt. Nach dreijähriger Lehrzeit erfüllte sich Franckes Herzenswunsch, an den Rhein zu kommen. Im Jul! 1872 trat er seinen ersten Gchilscnposten in der Lengfeldschen Buchhandlung (Ed. Heinrich Mayer) in Köln an. Der Dom, der Strom, die Kunst, das rheinische Musikleben machten tiefen Eindruck auf den zum erstenmal aus den engen Grenzen seiner mcerumschlungenen Heimat Kommenden. Und weiter erfüllte das Schicksal seinen Wunsch, die Schweiz kennen zu lernen. Im Juli 1874 hielt er in Bern seinen Einzug. In dem Besitzer der Talpschen Buchhandlung, Karl Schmid, fand er einen gütigen Prinzipal und herzliche Aufnahme in seiner Familie. Die mannigfachen Keime, welche in dem jungen Francke schlum merten, seine Begeisterung für alles Schöne und Edle auf dem Gebiet der Literatur, Musik und Kunst in ihren verschiedenen Zweigen, für das Wandern durch Gottes freie Natur, besonders durch die von ihm über alles geliebte hehre Gebirgswelt fanden in Bern reiche Nahrung und gelangten zu schönster Entfaltung. Der stark ausgeprägte Bürgersinn der Bevölkerung, ihre Boden ständigkeit und zähes Festhalten an den alten guten Sitten der Vorfahren, die republikanische Regierungsform regten das emp fängliche Gemüt des jungen Mannes auf das lebhafteste an. Und als im Laufe der nächsten Jahre eine gegenseitige innige Herzens- ncigung zwischen der ältesten Tochter seines Chefs und ihm heran wuchs, war es nur noch eine Frage der Zeit, daß Bern ihm zur zweiten Heimat werden würde. Vorher hatte er aus Wunsch seines Chefs noch ein Probejahr zu bestehen, das er 1876—1877 in dem sich mächtig entwickelnden Sortiment Faesy L Frick in Wien ver brachte. Durch neue Anregungen und Erfahrungen bereichert, kehrte er im Oktober 1877 nach Bern zurück, um seinen eigenen Herd zu gründen und an der Seite seines Schwiegervaters für die Erweiterung und Ausdehnung der Talpschen Buchhandlung (Karl Schmid) im Sortiment und Verlag zu arbeiten. Am 1. Januar 1885 nahm ihn sein Schwiegervater gleich zeitig mit seinem Sohne Edmund als Teilhaber in die Firma auf, die sich gemäß dem Schweizer Gesetz in Schmid, Francke L Co. (vorm. I. Dalp'sche Buchhandlung) änderte. Da Edmund Schmid bereits 1896 aus Gesundheitsrücksichten ausschied, lautete die Firma nunmehr Schmid L Francke; nach fünfzigjähriger Tätig keit zog sich auch Karl Schmid 1902 vom Geschäft zurück, und Alexander Francke wurde alleiniger Inhaber. Unablässig war er daraus bedacht, das bereits in hohem Ansehen stehende Sorti ment mustergültig zu gestalten. 1904 nahm er einen umfassen den Umbau der Geschäftsräume vor, der aber nur für wenige Jahre der Raumnot zu steuern vermochte. Als das Haus gegen über dem Bahnhof baulichen Veränderungen weichen mußte, er warb Alexander Francke 1911 käuflich das Haus am Bubcnbcrg- platz 6 und siedelte mit Sortiment und Verlag in diesen prächtigen Bau über. In der Mitteilung der Geschäftsverlegung an seine Kund schaft heißt es: »War es schon früher das Bestreben meiner Firma, in den Fenstern dem Beschauer ein Wandclpanorama zeitgenössi scher Literatur und Kunst zu bieten, so werden die neuen Aus lagen Gelegenheit geben, diese Bemühungen noch erfolgreicher fortzusctzen. Noch wichtiger als das Äußere war mir die Ausge staltung des Inneren. Eine Buchhandlung soll mehr sein als ein bloßer Bücherverkaufs-Automat, der zwar das gewünschte Buch pünktlich liefert, den Käufer dann aber sofort wieder entläßt. Die Größe des Hauses bot die Möglichkeit, einen behaglichen Raum herzustcllcn, der zum Verweilen cinladet. Man soll wissen, daß man die Bücher, die draußen ausgestellt sind, im Innern des Ladens bequem sitzend und beliebig lange verweilend, ohne Kauf zwang in Muße ansehen und sich auch sonst alles, was einen inter essiert, dort vorlegen lassen kann.- Räumlich unbeengt nahm hier das Sortiment einen ungeahnten Aufschwung. Den Verlag baute er mit großer Umsicht und liebevoller Be rücksichtigung des Berner Schrifttums aus. In Anerkennung dieser nicht immer Gewinn verheißenden Berlagstätigkeit ehrte ihn die Universität Bern 1912 durch die Verleihung des vr. plnl. b. e. Die Ausstattung der Franckeschen Verlagswerke zeugt von ge reiftem Geschmack und künstlerischer Verwertung der Fortschritte auf dem Gebiete des Buchschmuckes. Sein Verlags-Signet, eine Wettertanne, weist auf Zähigkeit und seine große Begeisterung für das Hochgebirge hin. Die Fürsorge für die Gangbarkeit der ihm von den Autoren anvertrauten Schriftwerke war geradezu vorbildlich. Nichts ließ er unversucht, um einem aufstrebenden schriftstellerischen Talente zum Durchbruch zu verhelfen und einem von ihm als wertvoll erkannten Buche Eingang beim Publikum zu verschaffen. Aus der großen Zahl seiner namhaften Autoren seien erwähnt: Jeremias Gotthelf, dessen Werke als erste Volks ausgabe im Urtext erschienen, Albert Bitzius, Paul Dubais, Ema- nuel Friedli, Simon Gfcller, Otto von Greyerz, Joh. Jcgcrlehner, Maja Matthcy, Josef Reinhart, Paul Scippel, Rudolf von Tavcl, Lisa Wenger und andere. In seinem Berlagskatalog aus dem Jahre 1910 gibt Alexander Francke die Richtlinien an, welche er sich für seine Verlagstätigkeit gezogen hat: »Einem gewissenhaften Verleger wird immer von neuem die ernste Verpflichtung vor 2579
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