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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.08.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1905-08-04
- Erscheinungsdatum
- 04.08.1905
- Sprache
- Deutsch
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- Zeitungen
- Saxonica
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6880 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. ^ 179. 4. August 1905. Staaten in der nächsten Reichstagstagung zur Verhandlung gelangen müssen; denn vom 1. Juli 1906 ab würde nach der jetzigen Lage der Verhältnisse deutscherseits Spanien die Meistbegünstigung nicht mehr gewährt werden, wenn si5 nicht inzwischen durch ein neues Abkommen wieder festgestellt würde. Die Verhandlungen mit Spanien dürften demnächst eingeleitet werden. Man hatte be kanntlich bereits in der Mitte der neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts einen Tarifvertrag mit diesem Land vereinbart, der nur deshalb nicht ratifiziert wurde, weil die Cortes ihn un erledigt ließen. Man wird auf manche der damaligen Verein barungen auch jetzt zurückzukommen Gelegenheit haben. Ebenso wie mit Spanien wird mit den Vereinigten Staaten von Nordamerika schon in naher Zeit ein neues 1. März 1906 der neue deutsche Zolltarif in Kraft gesetzt wird. Aus der Entsendung eines Vertreters der argentinischen Regierung nach Deutschland, der leider inzwischen verstorben ist. konnte man entnehmen, daß diese südamcrikanische Republik Wert Handlungen demnach nur aufgeschoben sind. Noch mehr aber als alle diese Handelsbeziehungen drängen die zu England zu einer auch für die nächste Neichstags- tagung in Betracht kommenden Aktion. Zwischen dem Deutschen Reich und England besteht bekanntlich schon seit längerer Provenienzen auf dem Fuße der Meistbegünstigung gegeben ist. Das letzte dieser Gesetze läuft am Ende 1905 ab. Man ist wohl nach dem Stande der Dinge auf diesem Gebiet zu der Annahme berechtigt, daß diese Ermächtigung des Bundesrats durch ein dem Reichstage noch vor Weihnachten vorzulegendes Gesetz verlängert werden soll. Deutsch-bulgarischer Handelsvertrag. — Wie die Zeitungen melden, ist der neue Handelsvertrag des Deutschen Reichs mit Bulgarien am 1. d. M. von dem Unterstaats sekretär des Auswärtigen Amts, Ur. von Mühlberg, und den bulgarischen Delegierten unterzeichnet worden. Sonntagsruhe im Handelsgewerbe. — Die Bezirks leitung der bayerischen Ortsvereine des Vereins der Deutschen Kaufleute in Nürnberg hat jetzt eine Eingabe an das bayerische Ministerium des Innern gerichtet, die die Bitte enthält, die bayrische Regierung möge ihren Vertreter im Bundesrat ver anlassen, sich für die völlige Sonntagsruhe im Handel aus zusprechen. Pcrs onalnachrichten. Josef Palliardi -ß. (Vgl. Nr. 169 d. Bl.) — Dem am 20. Juli d. I. im fünfundsiebzigsten Lebenjahre verstorbenen Kollegen Josef Palliardi (früher in Firma k. u. k. Hof-, Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung Carl Winiker in Brünn) widmet die Österreichisch-ungarische Buchhändler-Corre- spondenz in ihrer letzten Nummer (31, vom 2. August) folgenden Nachruf: Wieder ist einer der alten Buchhändlergarde dahingegangen, einer jener Männer, die im Buchhandel nicht nur lediglich ein Gewerbe zur Erlangung von Geld und Gut, sondern den Vermittler und Verbreiter der besten Güter des Volkes, von Wissen und Kunst, erblicken. Josef Palliardi. der fast 50 Jahre lang der Hofbuchhandlung Karl Winiker in Brünn als Chef Vorstand, wird gewiß dem Namen nach wenigstens keinem deutschen Buchhändler unbekannt geblieben sein; die ältern Herren werden aber sich seiner er innern aus der Zeit, da es noch Sitte war, auf der Leipziger Messe persönlich zu erscheinen. — Josef Palliardi, 1831 zu Stra- konitz in Böhmen als Sohn eines Justizbeamtcn geboren, legte seine Studien und Lehrjahre in Prag zurück Im Jahre 1851 trat er bei Karl Winiker in Brünn als Gehilfe in Kondition, wo er sich bald das volle Vertrauen seines Chefs erwarb. 1854 ehelichte er dessen Tochter und wurde dann später Gesellschafter der Firma. Rastlos arbeitete er nun an der Ausbreitung und Vergrößerung des Geschäfts, dem er einen ansehnlichen Verlag, insbesondre von Lehrbüchern, zuführte. Im Jahre 1874 starb Karl Winiker, und dessen Sohn Herman Winiker trat nun mit Palliardi an die Spitze der Firma. Anläßlich des hundertjährigen Bestandes des Geschäfts im Jahre 1881 wurde letzterer durch Verleihung des Hoftitels ausgezeichnet. 1882 trat Palliardis Schwiegersohn August Berger in die Handlung ein, und die freie stadt zu unterstützen. Eine Reihe von jungen Vereinen, die der artige Bestrebungen verfolgten, wählte ihn in ihren Ausschuß; insbesondre waren es aber zwei Vereine, denen er mit ganzem von höchster Seite anerkannt, indem ihm im Jahre 1903 das Ritterkreuz des Franz Josef-Ordens verliehen wurde. Vis in die letzten Tage rastlos tätig, raffte ihn eine tückische Erkrankung dahin. Nach der Massenbeteiligung am Begräbnis und der Fülle kann man wohl sagen, er war ein Mann vom alten guten Schlag und hatte keinen Feind. Ehre seinem Andenken! (Sprechsaal.) Schreibmaschine. (Vgl. Nr. 1K8, 171 d. Bl.) Als ich vor einigen Jahren den Vorsatz faßte, mir eine Schreib maschine anzuschaffen, war ich in der gleichen Verlegenheit wie Herr Kollege Steffen. Es traf sich, daß ein mir befreundeter Schriftsteller zu gleicher Zeit die gleiche Absicht hatte. Wir gingen vereint vor. Von den hauptsächlichsten Firmen erbaten wir uns eine Probemaschine auf 2—3 Wochen. Es liefen etwa 10 Stück ein, begleitet von je einem Vertreter der betreffenden Firma, mit unglaublicher Redegewandt heit begabt. Die Agenten hörten wir geduldig bis zu Ende an und ließen sie nach Hause gehen. Die Maschinen wurden in langer Reihe ausgestellt, und nun ging die Prüfung los. So konnten wir die einzelnen Tätigkeiten der Maschinen vergleichen. Ein System nach dem andern fiel durch, bis wir sehr bald die »Hammond- als unser -Ideal- feststellten. Die »Hammond« erfüllt so ziemlich alle Wünsche, die man an eine Maschine stellen kann: sichtbare Schrift, auswechselbare Typen (für Reklameschreiben von außerordentlichem Wert), automatischer Tastenanschlag, keine Hebel. Letzteres halte ich für sehr wichtig, da sich die Hebel bei etwas stärkerm Gebrauch schon nach verhältnismäßig kurzer Zeit in ihren Lagern lockern und so eine ungleichmäßige Zeilenhöhe bewirken. Mein Bekannter ließ sich sofort eine -Hammond« kommen; mir war der Preis (ca. 450 zu hoch, und zu einem andern, billigern System konnte ich mich nicht entschließen. Ich fand nach einiger Zeit einen Ausweg, indem ich mich als -Vertreter« an werben ließ, einen annehmbaren Rabatt erhielt und die nötigen Bedarfsartikel als .Nebenbranche- einführte. Ich habe inzwischen verschiedene Maschinen an den Mann gebracht und so meine An schaffungskosten längst wieder herausgeholt. Ich bin überzeugt, daß in jeder Antwort ein andres System besonders empfohlen werden wird; denn jeder Maschinenschreiber schwört auf das System, auf das er sich eingeschrieben hat. Eberswalde. Hans Langewiesche.
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