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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.08.1905
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- 1905-08-05
- Erscheinungsdatum
- 05.08.1905
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- Deutsch
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6906 Nichtamtlicher Teil. ^ 180, 5. August 1905. Nichtamtlicher Teil. ^U8 cirei ^ukrliunljel'len. Lln aci-eimL^iscli«-, rar Uanärv6rIr8-66rv6rb6-^.u88t6l1unA in UrsnLlan 1905. Urenelau 19l>5, L. Lliselc Verlaxslraoäluuz S.m.b.U. 8°. 30 8. Die die erste Hälfte des vorliegenden Heftchens füllende Geschichte der Firma A. Mieck weist die engen Beziehungen nach, in der sie von Anfang an zur Kulturentwicklung der Uckermark gestanden hat. Im Jahre 1724 von Christian Ragoczy als Buchdruckerei gegründet, wurde diese bald durch den Verlag eines Gesangbuchs und ähnlicher Bücher erweitert und ging später aus den Sohn des Gründers, Christian Gottfried Ragoczy, über, der 1796 die heutige -Prenzlauer Zeitung« unter dem Titel -Uckermärckische gemeinnützige Blätter« gründete und dadurch sein Unternehmen mit allen Kreisen seiner engern Heimat in Verbindung brachte. — Sein Sohn, Christian Jacob Ludwig Ragoczy, der von 1809—1812 seine Lehrzeit als Buchdrucker bestand und für den seine Mutter das Geschäft bis 1821 führte, war ein Mann von weitem Gesichtskreis und besonders von schöngeistigen Interessen. Zum Lehrer kollegium des Prenzlauer Gymnasiums trat er in enge persönliche Beziehungen. Hieraus erwuchsen geschäftliche Verbindungen, die in einer regen Verlagstätigkeit, nament lich auf pädagogischem Gebiete und dem der Er bauungsliteratur, ihren Ausdruck fand. So begann er u. a. eine Übersetzungsbibliothek der griechischen und römischen Klassiker, die unter seinem Nachfolger mit 118 Bänden ab geschlossen wurde. Aber auch die schöne Literatur erfreute sich seiner Pflege, wobei nur Friedrich Heinrich von der Hägens Übertragungen »Tausend und ein Tag- und -Erzählungen und Märchen« genannt seien. — 1834 ging das Geschäft durch Kauf an F. W. Kalbersberg über, der den Verlag namentlich durch einige zugkräftige Schriften des Prenzlauer Arztes 1>r. Löwenhardt bereicherte. Der neue Besitzer war von gemäßigt liberaler Gesinnung und vertrat diese in zahlreichen Artikeln in der bewegten Zeit der vierziger Jahre in der damals »Uckermärkisches Volksblatt« genannten Prenzlauer Zeitung. 1864 erwarb R. Burghardt, 1869 H. Uhse das Geschäft. Dieser verkaufte es 1872 an A. Mieck. A. Mieck übergab das Sortiment 1878 an Th Biller (jetzt Richard Schäffer) und wandte sich besonders der Pflege der Druckerei und dem Verlag zu. Der erstern gliederte er eine lithographische Anstalt und Steindruckerei, sowie eine Buchbinderei an. Weiter richtete er eine Kontobiicherfabrik ein. Die »Prenzlauer Zeitung« wurde unter ihm zum gelesensten Blatt der Uckermark. 1880 gab er das erste Adreßbuch für Prenzlau heraus. Die Kalender: »Der Reichsbote«, »Der Land bote», Grantzoiv, Flora der Uckermark, Schaeffer, Lehrbuch der Geographie, erschienen u. a. in seinem Verlag. Durch die Fach zeitschrift für den praktischen Landwirt »Der Landbote«, die seit 1888 wöchentlich zweimal erscheint und bald Organ des landwirtschaftlichen Prvvinzialvereins von Brandenburg und der Niederlausitz wurde, kam Mieck mit den landwirt schaftlichen Kreisen in Fühlung, die er geschäftlich sich dienst bar zn machen verstand. Die Zentralstelle der preußischen Landwirtschaftskammern übertrug ihm den Druck ihrer -Mit teilungen«, die Brandeuburgische Landwirtschaftskammer den der »Mitteilungen über Garten-, Obst- und Weinbau«. Seit 1888 erscheint der -Dorfbots«, ein landwirtschaftliches Volks blatt. Zahlreiche Werke über Landwirtschaft und ihre Neben- gewcrbe gingen seitdem aus dem Verlage hervor, so u. a. von Professor Maerker und Professor Max Fischer (Halle). Besonders die Milchwirtschaft fand eifrige Pflege. Mieck beteiligte sich selbst an der Gründung des Molkerei-Revisionsverbands und gab die Werke dessen Geschäftsführers Wilhelm Helm, die Handbücher und Tabellen über milchwirtschaftliche Praxis heraus. Er verfaßte selbst die »Buchführung für ländliche Spar- und Darlehnkassen-, die viel Beifall fand. Auch an der Altertumsforschung der Uckermark beteiligte er sich eifrig, indem er Ausgrabungen unterstützte und die Ergebnisse literarisch verwertete. Er war selbst Mitarbeiter der »Mit teilungen« und »Arbeiten« des uckermärkischen Museums und Geschichtsvereins und verlegte unter großen Opfern ein schlägige Schriften, so z. B. Schumann, die Steiuzeitgräbec der Uckermark. Die Gründung des uckermärkischen Museums war vor andern sein Werk Daß er sich bei einer so vielseitigen Tätigkeit auch öffentlichen Ehrenämtern nicht entzog, lag in seiner Natur; er war Stadtrat und wurde mit dem Titel Königlicher Kommissionsrat aus gezeichnet. 1904 rief der Tod den Unermüdlichen aus seiner Wirksamkeit ab. Das Geschäft wurde am I. Januar 1905 in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung umgewandelt. Wie schon der Titel sagt, ist das schmuck ausgestattete Schristchen eine Festgabe zur diesjährigen Ausstellung in Prenzlau. Das Vcrlagsverzeichnis ist chronologisch un geordnet und nach der Zeit der Jnhaberschaft der verschiedenen Besitzer eingeteilt. Daß die unbibliographische Art, den Versaffernamen an den Schluß des Buchtitels zu setzen, dem Zweck des Heftes entsprechen sollte, ist nicht einzusehen; die Übersicht des Verlagsverzeichnisses wird aber auch durch den Mangel eines Sachregisters erschwert. Hossmann. Friedrich Johann Justin Serluch. Von I. H. Eckardt. III. (Fortsetzung aus Nr. 178 u. 179 d. BI.) 1790 beschloß Bertuch, seine gesamten Unternehmungen, die ziemlich ausgedehnte Buchhandlung, die Buchdruckerei, Kunstanstalt und die Blumenfabrik, zu einem Ganzen zu ver einigen und zu einem »Industrie-Comptoir« zu erweitern. In einem Aufsatz: »Über die Wichtigkeit der Landes-Jndustrie- Jnstitute für Deutschland hat er einige Jahre später, 1793, im Journal des Luxus und der Moden seine Ansichten über derartige Unternehmungen ausgesprochen:") — »Ich verstehe unter Landes-Jndustrie-Jnstitut eine gemeinnützige öffentliche oder Prioatanstalt, die sich's zum einzigen Zwecke macht, teils die Natur-Reichtiimec ihrer Provinz auszusuchen und ihre Kultur zu befördern, teils den Kunstfleiß ihrer Ein wohner zu beleben, zu leiten und zu vervollkommnen.« Man verstand leider in Weimar diesen Unternehmungs geist nicht, schüttelte den Kopf darüber und unterstützte ihn so wenig, daß Bertuch von der völligen Durchführung seines Planes absehen und sich nur auf den Verlagsbuchhandel und Kunstdruck beschränken mußte Man spöttelte darüber, daß er einen Handel mit blechernen Kaffeekannen beginnen wolle, und bewies in dieser und jener Weise das geringe Verständnis, das man sür dieses groß angelegte und für das Land so bedeutungsvolle Unternehmen zeigte. Im Verlage des Industrie-Comptoirs erschien 1790 das Werk, das Bertrichs Namen wohl am meisten bekannt gemacht hat, nämlich das Bilderbuch für Kinder. Es erschien in zwölf Bänden von 1790 bis 1830 und war ") Feldmann, Bertuch. S. 24.
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