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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.08.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1905-08-12
- Erscheinungsdatum
- 12.08.1905
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- Deutsch
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7086 Nichtamtlicher Teil. 186. 12. August 1905. landen erschienen. 1589 folgten die von Italien. Slavonien und Griechenland?) Am 2. Dezember 1594 starb Mercator und wurde in der Salvatorkirche in Duisburg begraben?) Im folgenden Jahre wurde eine große Kartensammlung veröffentlicht unter dem Titel: »Atlas oder kosmographische Gedanken und Arbeiten über die Schöpfung der Welt und die Gestalt derselben«. An einem solchen Atlas, einer für den Handgebrauch be stimmten Sammlung, fehlte es damals. Mit der Veröffent lichung seiner Karten hatte Mercator deswegen solange gezögert, weil er seinen Freund Ortelius aus Amsterdam nicht schädigen wollte. Dieser gab nämlich auch eine Karten sammlung. ein Schaubuch der Erde, heraus, wobei er einfach Vorbilder Mercators benutzte. Mercator hat als erster eine Kartensammlung mit dem Namen Atlas bezeichnet. Er hat hierbei nicht an den Titanen gedacht, der das Himmels gewölbe trug, sondern an dessen Sohn, einen durch mathe matische und astronomische Kenntnisse ausgezeichneten sagen haften König von Mauretanien. Eine Gesamtausgabe der 1585, 1589 und 1595 ver öffentlichten Karten erschien zuerst 1602 im Selbstverläge der Mercatorschen Erben. Da aber Rumold Mercator, der einzige überlebende Sohn, bald nach dem Erscheinen jener Ge samtausgabe starb, da außerdem die Kriegsgefahren den Verkehr am Niederrhein hemmten, so wurden die Kupferplattsn an Josias Hondius in Amsterdam verkauft, der von 1606 an eine stattliche Anzahl viel begehrter Ausgaben er scheinen ließ. Anscheinend hatte übrigens Mercator noch zu seinen Lebzeiten das Beroielfältigungsrecht einzelner Karten an Verleger abgetreten. Als nämlich am 18. März 1570 der Rat der Stadt Frankfurt die zur Messe erschienenen Buch händler zur Nachweisung ihrer Privilegien aufforderte, zeigten Cornelius Caimox, Bürger in Nürnberg, seine Brüder Hubert und Heinrich Caimox, Bürger zu Speyer, und Hans Gossel von Köln bei ihrer Vernehmung u. a. an. »das Sy nur ain cosmographische Mappam. So Sy Voivoi-salem ckssorixtionsm totius munäi nennen. Und den 1. Augusti jüngst zu Teyß- burg (Duisburg) und Cöln under Kays. Mt 14 und der Kön. Mt in Hispanien Privilegio of 10 Jar nit nachzu- trucken. getruckt. So Sy von Geralden Mercatore Mappen- truckher zu Teyßburg. erkaufst-?) Während vr. Elias die vorstehende Einzelheit nicht er wähnt, teilt er über die letzten literarischen Arbeiten Mer cators noch folgendes mit. Wie vielseitig Mercator war, zeigt seine 1569 erschienene -Chronologie«, die heute natürlich keinen wissenschaftlichen Wert mehr besitzt. Die Evangelienharmonie, jenen Teil der Chronologie, die sich mit dem Leben Jesu beschäftigt, hat der fromme Mann wiederholt bearbeitet und im Jahre 1592 als letztes Werk veröffentlicht. Seine -Schöpfungs geschichte- hat er zwar noch vollendet, aber ihren Druck nicht mehr erlebt. Das Werk erschien 1595 zusammen mit den Karten des Atlas. Den Schluß der Abhandlung von vr. Elias bildet eine leichtverständliche Nachweisung der Bedeutung Mercators. Duisburg besaß früher eine Universität. Schon im sechzehnten Jahrhundert war, angeregt durch die Refor mation, im klevischen Lande der Wunsch entstanden, eine Universität zu errichten. Zum erstenmal war 1555 die st Diese Karten sind im Besitz des Gymnasiums zu Duisburg, st In dieser Stadt wurde ihm 1878 auf dem Burgplatz ein Denkmal errichtet. st Friedrich Kapp, Geschichte des deutschen Buchhandels. I. Band. Leipzig I88K. Seite 613. Rede davon, ohne daß Duisburg als ihr künftiger Sitz er wähnt wurde. Es dauerte noch ein volles Jahrhundert bis zur Verwirklichung des Plans. Am 15. Oktober 1654 wurde das Grllndungspatent unterzeichnet, und am 14. Oktober 1655 wurde die neue Universität feierlich eingeweiht. Sie bestand bis 1806; ihre eigentliche Auflösung erfolgte erst 1818. Die Bibliothek wurde der neugegründeten Universität Bonn überwiesen. Duisburgs älteste Zeitung waren die »Wöchentlichen Duisburgischen Addresse- und Jntelligentz-Zettel-. Sie wurden seit dem Jahre 1727 »auf specialen Befehl Sr. Königl. Majest. in Preußen-, Friedrich Wilhelm I., heraus gegeben und waren -eingerichtet auf das Interesse der Com- mercien dortiger Clevischen und umbliegenden Laudes-Orten, item Facilitirung so woll öffentlichen als privaten Umb- schlags, Handels und Wandels, auch andere dem Publico zur nützlichen Nachricht dienende Sachen-. Aus dem von dem Duisburger Universitätsbuchdrucker Johannes Sas ge druckten »Präliminar-Bericht- über das geplante »Jntelligenz- Werck» geht hervor, daß man hauptsächlich nur ein Anzeigen blatt schaffen wollte. Die Zeitung enthält denn auch anfänglich außer kurzen Nachrichten nur persönliche und Geschäftsanzeigen. Bei dem Postamt zu Duisburg wurde ein »Stadt- und Provincial-Addresse-Comtoir- eingerichtet, das vom 13. Mai 1727 ab alle Dienstage gegen Mittag die Nachrichten aus einen halben Bogen in Ouartsormat ge druckt herausgab. Die Einrückungsgebühren betrugen für jede Anzeige 5 Stüber. Das Blatt war bei allen könig lichen Postämtern zu bekommen, und es durfte »vors Stück nichts mehr als 1 und ein viertel Stüber oder ein halber Ggr. bezahlet werden-. In den dreißiger Jahren des achtzehnten Jahrhunderts begegnet man in dem Duisburger Jntelligenzblatt sehr häufig den Anzeigen des akademischen Buchhändlers Böttiger. Die Mehrzahl der angebotenen Bücher war religiösen oder erbaulichen Inhalts, doch kamen auch Bücher andrer Art nicht selten vor. Da konnte man eine Anleitung bekommen »über curieuse Wissenschaften, wie Chiromantie. Astrologie. Oniromantie- usw. oder sich belehren lassen »über die Kunst, ein hohes Alter zu erlangen-. Einem praktischen Zweck diente das Werk »über die wohlerforschte Natur des Feuers zu merklicher Ersparung des Brennholzes-. In der »Glückseligsten Insel der Welt» zeichnete Ernst v. Faramund die Regierungs art, Beschaffenheit und Fruchtbarkeit des Landes der Zufrieden heit. Zum Liebling der Damen mußte der Verfasser des Buchs »Deutschlands galante Poetinnen- werden, weil er in der Vorrede bewies, daß das weibliche Geschlecht zum Studieren ebenso geeignet sei wie das männliche. Selbst an Brief stellern, einem allgemeinen Lexikon und an einem Buch mit »außerordentlichen Gesprächen im Reiche der Toten» fehlte cs nicht. Nachrichten »von gelehrten Sachen- kommen zum ersten mal in der Nummer vom 28. Dezember 1729 vor, wo die Professoren unter dieser Überschrift ihre Vorlesungen anklln- digen. Seit September 1736 wurden wöchentlich einige Artikel »von gelehrten Sachen inseriert», nachdem Se. königl. Majestät hierzu eine besondre Order an die Pro fessoren hatte ergehen lassen, »dergestalt, daß solches präcise und unausbleiblich alle Wochen geschehen solle in teutscher, reinen und verständlichen Sprache, die curiös zu lesen und soviel möglich, neu erfunden, dem gemeinen Besten nützlich oder doch angenehm, sie mögen nun von alten oder neuen Dingen handeln, ohne weitläufiges und abgeschmacktes Ge schmier solcher Suppen, die hundertmal aufgewärmet und wovon ganze Bücher zu lesen sind». Die Professoren lieferten zwar regelmäßig Beiträge, sogar solche, die sich durch einen
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