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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.08.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1905-08-28
- Erscheinungsdatum
- 28.08.1905
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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7484 Nichtamtlicher Teil. ISS. 28 August 1905. sind. Fachblätter, abgesehen davon, daß ihre Aus stattung nicht immer eine maßgebende ist. ihre Muster sammlungen vielleicht einseitig sind, werden in der Regel auch nicht so sorgfältig und allgemein aufbewahrt, wie ausgesprochene und anerkannte Mustersammlungen, und des halb ist es nicht gutzuheißen, wenn diesen im eignen Lager Kon kurrenz gemacht wird. Wer den Fachblättern Beiträge gibt, die dem Geber selbstverständlich nicht bezahlt werden, wird ebenso selbstverständlich sich nicht noch weitere Kosten auf laden wollen für Mustersammlungen, die ihm nur dann materiellen Nutzen versprechen, wenn sie in die Hände von Auftraggebern gelangen, was nicht immer der Fall sein wird. Der Wert ihrer Blätter als gegenwärtig zu nutzende Muster geht aber auch häufig teilweise dadurch verloren, daß die Bände im Kontor der Druckerei verbleiben und vergraben werden, ohne in die Hände der Arbeiter zu gelangen, die dagegen, wenn sie auf die Fachblätter abonniert sind, deren Beilagen direkt erhallen oder sie auch in den graphischen Vereinen zu stu dieren Gelegenheit haben. Sind also den Fachjournalen Musterblättec zu wünschen und zu gönnen, so sollten sie doch zumeist von diesen selbst hergestellt und nicht aus Kosten des Musteraustausches herangezogeu werden, dessen voller technischer Wert nur richtig ausgenutzt werden sollte und der ein unschätzbares technisches Material enthält. Angemeldet wurden 129 Beiträge, eingeliefcrt aber nur II6. so daß wieder dreizehn Zusagen nicht gehalten worden sind. — ein dunkler Fleck auf dem schönen Bilde gemeinnützigen Schaffens. Von diesen 116 kamen 78 aus Deutschland (gegen 172 im Jahre 1893). 14 aus Österreich- Ungarn (1893: 46). 10 ans der Schweiz (1893: 11). 3 aus Frankreich und 3 aus Amerika (1902: 30). je 2 aus Italien und Japan, und je 1 aus Belgien. Dänemark. Norwegen und Großbritannien, welch letzteres in den Jahren 1892 bis 1894 36. 43 und 40 Beiträge sandte. Ganz ausgeblieben gegen frühere Jahre sind Finnland. Niederlande. Rumänien. Rußland. Schweden. Spanien und die Türkei. Einen Trost bei dem großen Ausfall an Beiträgen kann man darin finden, daß die weitaus größte Mehrzahl der Blätter in diesem eisten'Band recht gute, zum Teil aus gezeichnete Arbeiten sind, die wirklich Anspruch haben auf die Bezeichnung als Muster, was bei frühern Bänden nicht im gleichen Umfange der Fall war. Die meisten sind zwar Schöpfungen moderner Richtung, doch erscheint diese wesentlich geläutert und ruhiger, und die früher so häufigen Übertreibungen finden sich nur noch auf sehr wenigen Blättern. Ein Charakteristikum der Beiträge dieses elften Bands ist. daß sie nur schwer in der früher von mir bei Be sprechungen geübten Weise in Einzelbranchen der Graphik eingereiht werden können; denn bei vielen sind mehrere graphische Verfahren gleichzeitig angewendet und damit schöne und kunstreiche Erzeugnisse geschaffen worden. Reinen Buch druck. d. h. einfarbigen Typendruck. würde man vergeblich suchen, wenn auch der eigentliche Buchdruck, von dem ich indes Autotypie. Drei-, Vier- und Mehrfarbendruck aus schließe. bei der überwiegenden Mehrzahl der Blätter ver treten ist. Den Band eröffnet in brillantester Weise der Beitrag der deutschen Reichsdruckerei, ein orientalischer Buchtitel, wohl der des Korans, mit türkischer Titelinschrift. gedruckt in sieben Farben und Gold auf der Buchdruckprcsse. eine unvergleich liche. in Gold und Farben strahlende Meisterleistung, an der einen Makel zu finden trotz des überaus großen Figuren reichtums der Zeichnung selbst dem schärfsten kritischen Auge schwer, wenn nicht unmöglich sein dürfte, — es ist eine Arbeit, auf die selbst eine mit den vollkommensten Mitteln arbeitende Reichsdruckerei stolz sein darf. Daneben erscheint das Blatt der k. k. österreichischen Hof- und Staatsdruckerei recht be scheiden, und doch ist auch dieses eine ausgezeichnete und hervor ragende Leistung, eine Photochromo-Algraphie. die uns eine Überschwemmung im ungarischen Alföld vorzuführen scheint, zu der die düstere Stimmung von Luft und Himmel in harmonischem Emklang steht, und die in der technischen Aus führung höchste Vollendung ausweist. — Noch zwei andre Blätter. 128 und 129. kamen aus einer »kaiserlichen - Druckerei und zwar aus Tokio, doch dürfen wir das »kaiser lich < hier nicht mit offiziellem Maßstabe messen. — die Firma Imperial Lrinting (lo. l-tä, zeigt zur Genüge, daß es sich hier nur um eine das Prädikat »kaiserlich» führende Privatdruckerei m. b H. handelt. Die Blätter sind Farben holzschnitte in flottester japanischer Manier, durch die mit wenigen kecken Linien überraschende Erfolge erzielt werden. Beide Blätter bilden eine seltne Bereicherung des Austausches. vr. E. Albert L Co. in München. Blatt 59, lieferten eine feine, auf Chinapapier gedruckte Heliogravüre; — von den Bereinigten Kunstanstalten A.-G.. Kaufbeuren und München, kamen Blatt 110. eine der Heliogravüre ähnliche, indes weniger weiche und künstlerisch durchgebildete Monogravüre, und Blatt 111. eine Polychromie, bei der typographischer Raster- drnck und Chromolithographie zusammengewirkt zu haben scheinen, ein sehr wirkungsvolles Blatt; — Kopenhagens Meisterdrucker Martins Truelsen. Blatt 58. sandte das dänische Reichswappen in seiner Chromozinkographie. der wir auch, aber in ziemlich derber Ausführung, auf Blatt 88, C Heinrich in Dresden-N., begegnen. Eine vorzüglich schöne Zusammenstellung von typographischen Drei- und Mehr farbendrucken bietet Blatt 121, Zollikosersche Buchdruckerei in St. Gallen, mit der Festkarte des Eidgenössischen Schützen festes vom Vorjahre, und zwei darauf bezüglichen Postkarten; — die den Kunstdruck in hervorragender Weise neben dem Werkdruck pflegende Buchdruckerei von Münz L Geiger in Stuttgart schuf ein Blatt mit 10 Leisten pflanzlicher Sujets in Mehrfarbendruck und Gold, das ein glänzendes Zeugnis bildet vom Kunstsinn und dem technischen Geschick der noch jungen Firma. Blatt 38 wurde in Norwegen, im Hause W C. Fabritius L Söhne in Christiania, geschaffen; das Sujet der siebenfarbigen Autotypie ist ein ganz mystisches und das Blatt ein sehr buntes; — recht anerkennenswert ist Blatt 107 von Johs. Krögers Buchdruckerei in Blankenese, das eine gute Duplex-Autotypie und einen wohlgelungcnen Dreifarbendruck bietet; — auf Blatt 34 bringen Berger L Wirth in Leipzig ihre Deckfarben (Buchbinderfarben) zur Schau, wobei man es verwunderlich finden wird, daß die großen Musablätter ini Bilde nicht in natürlichen Farben, sondern in dunklem Blauviolett gedruckt worden sind. Die vorstehend kurz skizzierten Beiträge sind diejenigen, auf denen eine Mehrzahl typographischer Verfahren oder eine größere Farbenzahl zu ihrer Herstellung vereinigt worden sind, oder die auch der Typographie ganz fern stehen, wie Helio- und Monogravüre. An sie schließt sich zunächst der Vier- und der Dreifarbendruck an, welche beide in überwiegender Meisterschaft vertreten sind. Genannt seien als Vierfarbendrucke Blatt 4, Angcrer L Göschl in Wien; — Blatt 33. Berger L Wirth i» Leipzig; — Blatt 48. Moritz Schauenburg in Lahr; — Blatt 62. I. I. Weber in Leipzig; — Blatt 73, W. Büxenstein in Berlin; — Blatt 100, ein Doppelblatt von Patzslt L Krampolek in Wien, das fast die Weichheit lithographischer Kreidezeichnung hat. Blatt 26, eingesandt von der Farbenfabrik der Gebrüder Schmidt zu Bockenheim - Frankfurt a. M., ist eine der Ausgeburten mo derner Malerei, die oft an das Stammeln eines Kindes erinnern, und die hier nicht einmal das Verdienst hat. die Farben der genannten Fabrik in geschickter und ein dringlicher Weise dem Beschauer vorzuführen.
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