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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.08.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1905-08-28
- Erscheinungsdatum
- 28.08.1905
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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748k Nichtamtlicher Teil. vV ISS 28 August 1S05. au die Drucke der Zopszeit gemahnend. Ein vornehm schöner Beitrag ist Blatt 86 von der Hosbuchdruckcrei von Greiner L Pfeiffer in Stuttgart. Das auf feinen Rosa-Karton gedruckte Programm zum vorjährigen Gntendergfest der Mitgliedschaft Stuttgart des Verbands der deutschen Buch drucker, ist ineisterhaft in Satz, Druck und Farbe mit brillant in Gold ausgeftihrter Prägung des Medaillons Guteubergs und der Hauptzeile des Titels. Ein ausgezeich netes Doppelblatt, 97, lieferte die Union, Deutsche Berlags- gesellschaft in Stuttgart, das, umrahmt von einer auto typischen in Farben gedruckien Rosenguirlandc, uns in einem von Satz umgebenem, rosa angehauchten Kreise der Mitte vier Mädchenknospen, in fröhlichem Tanz sich schwingend, zeigt. Die Schriftgießereien sind in der Buchdruckabteilung zahlreich und vorziiglich vertreten. Die beiden Blätter der Rudhardschen Gießerei wurden bereits als Druckmuster er wähnt; eine andre Offenbacher Firma, die Aktiengesellschaft fiir Schriftgießerei und Maschinenbau, legt auf Blatt 5 ein äußerst zart gehaltenes vierseitiges Reiseavis in hocheleganter Ausführung vor; — Genzsch L Heyse in Hamburg geben auf Blatt 12 die erste Hälfte ihres Hamburger Kalenders, der uns in kleinen und großen Graden ihre wirkungsvolle Rcklame- schrift >UaItio», eine der neuesten Bastardschristen, in An wendung vorfUhrt. Bauer L Co. in Stuttgart, die Filiale der Berliner Firma H. Berthold, bringen auf Blatt 15, umgeben von ihren eleganten, modernen Ornamenten, das schmucke Außere ihres neuen Gießereibaues zur An schauung, dessen innere Einrichtung durch Zweckmäßigkeit und Schönheit der geschmackvollen Außenseite durchaus ent spricht. Blatt 25, Bauersche Gießerei in Frankfurt a. M, erscheint als Beitrag einer bedeutenden Gießerei fast zu be scheiden, und auch Blatt 43, Scheiter L Giesecke, Leipzig, entspricht kaum der Bedeutung dieser Firma; dagegen tritt die Schriftgießerei D. Stempel in Frankfurt a. M. mit drei ausgezeichneten Blättern, 68, 70, 71, ans denen uns hoch feine Akzidenzen in mustergültigem Satze aus dem reich haltige» und schönen modernen Material der Firma vorge- fllhrt werden, in sehr achtunggebietender Weise aus. Ihrem Druck ist die gleiche Sorgfalt zugewandt worden — Das Graphische Institut von Julius Klinkhardt in Leipzig hat mit Blatt 72 ein gediegenes Muster in Gold druck und einigen matten Farben auf dunklem Karton ge schaffen, das uns ebenfalls einige Neuheiten der Gießerei der Firma vorsührt. Ferd. Theinhardt, Berlin-Schöneberg, Blatt SK, bezweckte das gleiche in einfacherer Form. Die Hof schriftgießerei von Poppelbaum in Wien erreicht mit ihren Zauberbogenlinien indes nur einen »Achtungserfolg«, wie es in der Theatersprache heißt, denn ihrem Doppelblatt mangelt die Ruhe; es erinnert stark an die glücklich überwundene Freimanier. Das letzte Blatt, 122, von der Wilhelm Woellmerschen Schriftgießerei und Messinglinienfabrik in Berlin, zeigt einen Titel und eine Zusammenstellung ver kleinerter Titel und Einbanddecken der Woellmerschen Neu- heitenheftc rc.; der elftere ist ein Bild vornehmer Schönheit und Ruhe; Schrift, Ornamente und Farben befinden sich in vollster Harmonie, und die dreizehn Titel der Zusammen stellung geben ein überraschend schönes und sprechendes Bild von dem künstlerischen und umfangreichen praktischen Schaffen der großen Berliner Firma innerhalb der kurzen Zeitspanne der beiden Jahre 1908 und 1S04. Der Lithographie gehören nur dreizehn Blätter des Austausches an. Man hat sie von diesem eine Zeitlang ganz ausschließen wollen in Verkennung des Umstandes, daß auch der Buchdrucker lernen kann von jeder guten litho graphischen Arbeit. Dies bestätigt z. B. gleich Blatt 13, ein Briefkopf und eine Geschäftskartc von Fritz Amberger, vormals David Bürkii, in Zürich, dessen beim Buchdruck bereits lobend gedacht worden ist; Zeichnung, Schrift und Prägung sind mustergültig. Gebrüder Jänecke, Hof-Buch- und Steindruckerei in Hannover, lieferten ebenfalls ein viel seitiges und schönes Blatt (18), — und Blatt 20, Rud. M. Rohrer in Brünn, zeigt ein ebenso originales wie fein ausgeführtes Lotterielos. Blatt 27, zwei Soldatenlieder- Postkarten, gedruckt von Max Seegcr in Stuttgart in sieben Farben der Buch- und Steindruckfarbenfabrik Käst L Ehinger dort, betätigt deren große Schönheit und be weist, wie selbst mit so wenigen Farben im Steindruck die vollendetste Bildwirknng erzielt werden kan», wenn sie sich in Händen eines lithographischen Meisters befinden. Als meisterhaft darf auch bezeichnet werden das vierseitige Blatt 50 von August Osterrieth in Frankfurt a. M , das in tadelloser Gravierung und in Schncllpressendruck Schrift und Umrahmung vorsührt; — brillant im buchstäblichsten Sinne des Wortes aber ist Blatt 51 der altberühmten Firma C. G Naumann in Leipzig. Als eine Meisterleistung ist auch zu bezeichnen Blatt 83 von der graphischen Kunst anstalt E. Nistcr in Nürnberg, das eine der berühmtesten Stradivarischen Geigen in Vorder-, Seiten- und Rückansicht mit den zartesten Einzelheiten abbildet. Blatt 91 und 115 bringen zwei Photochromien, die eine von Nenke L- Oster maier in Dresden, eine klare Winterlandschaft bei Sonnen untergang, die andre, von Trüb L Co. in Aarau und Lausanne, ein prächtiges Blumenstück der renommierten Malerin Klein, — beide Blätter gleich gut in der Ausführung. Als letztes der zu erwähnenden lithographischen Blätter sei der Nr. 125 von C. G. Röder in Leipzig, Titelseite eines Abreißkalenders, gedacht, das über einem das Tagesdatum tragenden archi tektonischen Ausbau, umrahmt von Theerofen und aufgelegt auf braunen, fein marmorierten Grund, die Totenmaske Beethovens in bemerkenswerter Ähnlichkeit trägt — ein schönes, charakteristisches Blatt. Damit aber schließe ich die Besprechung des diesjährigen Austauschbandes, der angesichts seiner reduzierten Zahl der Beiträge verhältnismäßig viel Schönes und Gutes enthält, denen gegenüber man um so mehr bedauern muß, daß diese Zahl keine größere ist. Möge der schon wiederholt aus gesprochene Wunsch, daß sie sich bei den künftigen Bänden an Zahl und Schönheit mehren, in Erfüllung gehen, — die vierjährige, jetzt in der Erschcinungsfolge eintretende Paust läßt reichlich Zeit, diesem Wunsche Folge zu geben. Seine Erfüllung wird leicht sein, wenn die Kollegen stets des Austausches und seiner praktischen und wichtigen historischen Zwecke gedenken wollten beim Druck in Format und Ausstattung geeigneter Blätter, von diesen dann die erforderliche Zahl mehr druckend als Beiträge zu dem gemeinnützigen Unternehmen. Sein Wert wird durch solche direkt aus der Praxis hervorgcgangenen Blätter noch erhöht; den Beitragenden aber werden nur geringe Kosten daraus erwachsen. Und somit: vivant soguvntss! Theod. Goebel. Kleine Mitteilungen. "Post. — Bom 1. September ab sind im Berkehr mit der Post- agcntur in Seipan (Marianen) Postanweisungen bis zum Meist- betrage von 800 ^ zugelassen. Die Taxen sind dieselben wie für Postanweisungen im inner» deutschen Verkehr. * Bleistiftfabrik vormals Johann Faber, Aktien gesellschaft in Nürnberg. — Der Neingewinn aus dem Geschäftsjahr 1904/05 beträgt 571 365 Diese Summe erhöht sich durch Hinzurechnung des Vortrags aus 1903/04 (mit 43487 ^) aus 614 852 Es soll die Verteilung einer Dividende von 15 Prozent (wie im Vorjahr) vorgeschlagen werden.
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