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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.12.1925
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- 1925-12-05
- Erscheinungsdatum
- 05.12.1925
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- Deutsch
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19572 vvr1«rvl»tt f. ». vuchhinrd«!. Mektakkiomller Teil. 284. 5. Dezember 1S2L. des Reichßjustiz- und des Reichspostministeriums zugegen. Die ein stimmig angenommene Satzung des neuen Vereins, der zunächst nicht eingetragen werden soll, bestimmt als Sitz Leipzig. Die Geschäfte werden vorläufig in der Geschäftsstelle des Deutschen Anwaltveretns, Leipzig, Promcnadcnstraßc 32, geführt. Der Vorstand besteht aus neun Mitgliedern. Der deutsche Gesamtbuchhandel wird in ihm durch Herrn .Hofrat Richard Linnemann, Leipzig, vertreten sein. Zu Präsidenten wurden die Herren Justizrat Dr. Drucker und Reichs- gerichlspräsideut vr. Simons gewählt. Die Mitgliedschaft steht so wohl korporativen wie Einzelmitglicdern frei. Ter Beitrag der korpo rativen Mitglieder wird auf Grund vorheriger Vereinbarung geregelt. Der Beitrag des einzelnen Mitgliedes beträgt jährlich mindestens 10 Mark. Bei der großen Bedeutung, die der Entwicklung des Funk- rechts sowohl innerstaatlich als auch zwischen den Nationen, und zwar nicht nur in rein rechtlicher, sondern auch in technischer Beziehung zu kommt, ist die Gründung der Deutschen Sludiengesellschaft außer ordentlich zu begrüßen. Sie wird dazu berufen sein, in fach- und sach kundiger Form das neue Gebiet zu pflegen und zu erforschen und durch gegenseitige Befruchtung von Wissenschaft und Praxis die Lösung der oft nicht ganz einfachen Rechtsfragen zu suchen. So wird sic sich mit der Frage zu befassen haben, ob Bildung eines besonderen Funk- rcchts oder analoge Anwendung bestehenden Rechts zweckmäßiger ist. Sie wird das viel umstrittene Problem der Ausnutzungsmöglichkeit der Sender, die Möglichkeit einer öffentlich-rechtlichen Beeinflussung, die verschiedenen Wege, die die Gesetzgebung in den einzelnen Län dern beschritten hat, zu untersuchen haben. Der Buchhandel aller Arten ist an der Tätigkeit der Studiengesellschaft aufs stärkste inter essiert. denn auch die Beziehungen, die zwischen dem gedruckten Wort und insbesondere der Musik und dem Sender bestehen, bedürfen noch der eingehenden systematischen Erforschung, wenn auch schon erfolg versprechende Anfänge der Bearbeitung dieses NechtsgebietS vorhanden sind. Der deutsche Buchhandel darf es mit besonderer Freude be grüßen, daß er die Möglichkeit erhalten hat, im Vorstand der Stu diengesellschaft durch ein Vorstandsmitglied des Börsenvereins ver treten zu sein. vr. Heß. Veröffentlichung von Empfehlungsschreiben in Prospekten und dergl. — Nicht selten benutzt eine Firma die ihr zugehenden Anerkennungs schreiben von Privatpersonen zur Reklame für die betreffende Ware. Auch im Buchhandel ist diese .Handhabung durchaus üblich. Oft erfolgt der Abdruck solcher Briefauszüge ohne vorher cingeholte Genehmigung des Absenders, was dieser auch kaum beanstanden wird. Da dieser Fall aber immerhin doch auch cintret-en kann, ist es nötig, sich die sich dann ergebende Rechtslage einmal vor Augen zu führen. Nach dem Kom mentar von Voigtländer-Fuchs zum Urheberrcchtsgesetz genießen Briese, die nur tatsächliche Mitteilungen persönlicher, fa miliärer, geschäftlicher Art oder landläufige, gewöhnliche Äußerungen oder Betrachtungen über solche Tatsachen enthalten, keiner. Urheberrechtsschutz. Der Empfänger eines derartigen Briefes kann also, ohne sich einer Urheberrcchtsverletzung schuldig zu machen, den Inhalt desselben ganz oder teilweise veröffentlichen. Es muß aber weiter unter dem Gesichtspunkt des Persönlichkeitsrechts, das man einem Briesschretber zubilligcn muß. geprüft werden, ob etwa der Absender ein berechtigtes Interesse an der Nichtveröffentlichuug seines Schrei bens hat. Dies wird beispielsweise stets dann vorliegen, wenn der In halt des Briefes vertraulicher Natur ist oder persönliche Mitteilmigen enthält, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind. Bei dem zur Frage stehenden Abdruck von Empfehlungsschreiben liegen jedoch diese Voraussetzungen in der Regel wohl nicht vor, sodaß keine Bedenken gegen eine Veröffentlichung ohne vorherige Genehmigung des Absen dcrs bestehen. Wird aber von diesem nach bereits getätigtem Abdruck eine weitere Verwendung seiner Empfehlung untersagt, so ist es schon im eigenen Interesse ratsam, von einer werteren Veröffentlichung ab zusehen. Konjunkturforschung im Dienste des Unternehmers. Am 25. No vember 1025 hielt in Leipzig auf Einladung der Handels kammer der Präsident des Statistischen Reichsamts Pros. I)r Wagcmann einen Vortrag über dieses Thema. Einleitend wies der Vortragende daraus hin, daß als Vorbild für die Einrichtung des Berliner Instituts für Konjunkturforschung die Vereinigten Staa ten gedient hätten. Die Konjunkturforschung stehe als Rationalisie- rungsmcthode im Dienste des Unternehmers. Nach einleitenden Dar legungen über die Ursachen der heutigen Wirtschaftskrise, die sich nicht nur aus Deutschland beschränke, sondern eine Weltwirtschaftskrise sei, beschrieb der Vortragende seine Theorie des Geldkroislaufes, wobei er zwei Kreise nebeneinander stellte, von denen der eine den Warenmarkt, der andere den Geldmarkt umfaßte. Im Anschluß hieran schilderte der Redner die drei wichtigsten Konjunkturforschungsmethoden, die zunächü von Amerika übernommen seien, in Berlin aber weiter ausgebildei würden, sodaß in absehbarer Zeit hoffentlich noch eine ganze Reihe we, terer Methoden zur Verfügung stünde, die gegenseitig zur Kontrolle verwandt werden können. Die erste Methode stützt sich auf die Streuung der Preise. Drei Kurven werden nebeneinander gezeigt, einmal d,c Kleinhandelspreise, die sich am engsten an die Kaufkraft der Bevölke rung halten, dann die Großhandelspreise und endlich die reagibleri Preise (Börsenpreise). Wenn sich diese Kurven verknoteten, wie es im Jahre 1924 zweimal zu beobachten gewesen ist, so sei dies das Zeichen einer wirtschaftlichen Depression. Wenn die einzelnen Kurven weil auseinandergezogen wären, so bedeute dies stets ein Gesahrenmomcni. denn dann sei der Umschwung der Konjunktur nahe. Sodann schilderte der Vortragende das Harwardbaromcter der allgemeinen Geschäfts lage, das sich zusammensctzt aus der Geldmarkt-, Effektenmarkt- und der Warenmarktkurve. Auch dieses Barometer habe sich gut bewährt, reiche jedoch allein zu einer zuverlässigen Konjunkturforschung nicht aus. Bei diesem Barometer werden Saisonschwankungen und andere besv" dere Zufälle ausgeschaltet und nur die darüber htnauSgehenden Schwankungen registriert. Das Barometer sei in den Vereinigten Staaten neuerdings etwas in Mißkredit geraten, weil übersehen wor den wäre, den durch die Mißernte in den Vereinigten Staaten gegebe nen Zufall auszuschalten. Immerhin habe sich an diesem Baromeur im Januar d. I. deutlich die bevorstehende Baisse ablesen lassen. Die dritte Methode stützt sich auf das Verhältnis der Bewegung der lano wirtschaftlichen und industriellen Preise. Man stellt einmal die Ge treibe- und Kartoffelpreise den Preisen für künstliche Düngemittel. Maschinen und Geräte gegenüber. Liegt die Kurve für die letztgenau:, tcn Preise höher, wie es 1925 mit Ausnahme zweier Monate der Fall war, so geht es der Landwirtschaft schlecht, weil sie für ihre Produkte nicht das erzielt, was sie braucht, um Düngemittel und Maschinen ein kaufen zu können. Eine weitere Knrve besteht aus den Fertigfabrikai preisen, den Rohstoffpreisen und den Preisen für landwirtschaftliche Erzeugnisse. Diese Kurve zeigt heute das merkwürdige Bild, daß d,c Preise für Fertigfabrikate sich in aufsteigcnder Linie bewegen, angl .' lich. wie der Redner behauptete, weil auch die Kaufkraft der Bevölkerung gestiegen sei, während Rohstoffpreise und landwirtschaftliche Preise en. stark abfallende Linie aufweisen. Zusammcnfassend bezeichnet der Vor tragende als Haupturfache der gegenwärtigen Krise die Zerstörung des vor dem Kriege sowohl national wie international vorhandenen Preisgefüges, oder wie man es auch ausdrücken kann, die Verwirrung der Wertbeziehungen. Die Kreditverslcchtung ist verwirrt, weil das Preisgefüge nicht in Ordnung ist. Dies zeige sich deutlich an den unge sunden Verhältnissen zwischen Warenpreisen und Zinssätzen, denn im Verhältnis zu der Steigerung der Warenpreise müßten sich heute die Zinssätze zwischen 6—8?L bewegen, mährend sie tatsächlich zwischen 6—30A jährlich schwanken. Der äußere Anstoß für die augenblick liche Krisis in Deutschland sei die Erhöhung des Diskonts in den V.r einigten Staaten im Januar d. I. gewesen, die, obwohl es sich nur um wenige hundert Millionen gehandelt habe, zu einem völligen Konjunkturumschwung geführt habe, weil das Kapitalfettpolster in Europa, besonders aber in Deutschland viel zu gering sei. Zum Schluß wies der Redner noch auf die besonderen Schwierigkeiten hin. die heute die Konjunkturforschung erschweren, vor allem die Tal fache, daß sowohl die nationalen wie internationalen Geldmärkte nicht mehr in engerer Verbindung stehen und man daher auch keine zuoer lässigen Kurvcneintragungen machen könne, weil nicht ohne weiteres der eine Markt für den anderen gesetzt werden kann. Am deutlichsten zeige sich dies bei den Verschiedenheiten des internationalen Diskonts, der früher sich annähernd auf gleicher Stufe bewegt habe, und schon bei geringsten Veränderungen habe der gesamte internationale Geld markt reagiert, während dies heute nicht mehr der Fall sei. Trotzdem bleibe das Institut für Konjunkturforschung bemüht, auch unter dk-'sen erschwerten Verhältnissen Wege zu finden, die eine möglichst große Zu verlässigkeit bei der Konjunkturbcobachtung gewährleisten. Or. R. Jubiläum. — Wie wir erst jetzt erfahren, konnte die Firma F r i e d r. Streckfuß in Friedberg (Hessen) am 1. Dezember ihr 50jähriges Bestehen feiern. Sic wurde von dem Vater des jetzigen Inhabers im Jahre 1875 als Buchbinderei gegründet. Nach Erwer bung eines eigenen Hauses im Jahre 1876 wurde das Unternehmen durch Eröffnung einer Papierhandlung erweitert. Im Jahre 1899 hat der jetzige Inhaber. Herr Friedrich Streckfuß. die Leitung des Geschäfts übernommen, dieses im Laufe der Jahre vergrößert und konnte dank der Entwicklung des Schulwesens in Friedberg und Um gegen- seinen lange gehegten Wunsch durch Angliederung einer Bnch
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