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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.08.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-08-17
- Erscheinungsdatum
- 17.08.1912
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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^ 191, 17. August 1912. Nichtamtlicher Teil vvrskndlatt s. d Dtschn. vuchhandei. 9457 den Schwerpunkt auf ganz bestimmte Artikel oder Verleger zu legen. Aus diesem Grunde ist es auch durchaus gerechtfertigt, wenn der Verleger zwischen diesen beiden Funktionen — Be sorgung und Vertrieb — unterscheidet, vorausgesetzt, daß er bei dieser Wertung sowohl die örtlichen als auch die besonderen Verhältnisse einer Firma in Betracht zieht und nicht das ein zelne Buch, sondern die ganze Stellungnahme des Sortimenter- zu seinem Verlag diesem Urteil zugrunde legt. Von dem »großen Mittel« einer allgemeinen Rabatterhöhung wird man also absehen und sich selbst helfen müssen, indem man ein engeres Verhältnis zu einzelnen Verlegern zu gewinnen und für sie in besonderem Maße zu wirken sucht. Dazu sind die »kleinen« Mittel, unter denen wir die Au-stattung des Schau fensters, die Inanspruchnahme der Presse, die gelegentliche Ver anstaltung von Ausstellungen und Vorträgen u. dergl. verstehen, in ganz besonderem Maße geeignet, und es sind sicher nicht die schlechtesten Geschäftsleute, die diese kleinen, aber gewiß nicht kleinlichen Mittel in ihren Dienst stellen. Das Publikum ist immer weniger geneigt, Ansichtssendungen anzunehmen, weil es seine Wünsche dabei zu wenig berücksichtigt sieht und die mit der Durchsicht und Rücksendung verbundene Arbeit scheut. Diese Stellungnahme übenrägt sich naturgemäß auf den Sortimenter, der Ansichtssendungen des Verlegers mit derselben Geringschätzung begegnet, die ihnen seitens des Publikums zuteil wird. Denn wenn seine Kundschaft nicht ihre Rechnung dabei findet, so kommt auch er nicht auf seine Kosten, zumal Frachten, Ladenmiete und Gehälter eine wesentliche Erhöhung durch das System der Ansichts sendungen erfahren. Von dem so bequemen Mittel, seine Schau fenster in den Dienst der Reklame zu stellen, machen verhältnis mäßig nur wenige Firmen Gebrauch, weil es den meisten teils an dem nötigen Geschick, teils auch an dem guten Willen fehlt, hier etwas Besonderes zu leisten, obwohl dieses Mittel doch da für sie zunächst gegebene ist. Kaum daß auf die verschiedenen Jahreszeiten Rücksicht genommen oder hin und wieder ein Buch von aktuellem Interesse in den Vordergrund gestellt wird. Diese Vernachlässigung eines der Hauptreklamemittel, die dem Sortimenter zur Verfügung stehen, muß um so befremd licher wirken, als gerade ihm wie wenigen anderen Geschäften die Möglichkeit geboten ist, den Zeitereignissen in Wort und Bild im Schaufenster Ausdruck zu geben und, ohne in Spielerei zu ver fallen, durch neues, wechselvolles Arrangement das Interesse des Publikums zu fesseln. Dazu bedarf es weder kostbarer Dekora tionsstoffe, noch anderer Schauobjekte als solcher, die das Schau fenster als den Ausdruck und die Fortsetzung des Geschäfts selbst erscheinen lassen. Wohl aber ist es nötig, sich ein wenig um die Zeitereignisse und das Interesse zu kümmern, von dem das Publikum beherrscht wird, gleichviel auf welchem Gebiete es liegt. Das gilt für kleine und mittlere Plätze ebensogut wie für Großstädte, ohne daß der Sortimenter Ausstellungen von Prunkstücken zu veranstalten braucht. Er wird im Gegenteil um so mehr Beachtung und Interesse seitens des verständigen Publikums finden, je mehr er die Mittel es anzulocken auf geistigem Gebiete sucht und sich auf das ihm für den besonderen Zweck zur Verfügung stehende Material an Büchern, Zeitschriften Bildern usw. beschränkt. In Nr. 22 d. Bl. haben wir gezeigt, was seitens einer Reihe von Firmen nach dieser Richtung hin geschieht, um auch dem Publikum den Unterschied zwischen einem Buchhändler und einem Bücher händler klar zu machen. Inzwischen hat sich in unserer Redaktions mappe genügend Stoff zu einem neuen Artikel über die in den letzten Monaten benutzten »kleinen Mittel« angehäuft, dessen Ver- öffentlichung Ende dieses Monats erfolgen soll, so daß bis zu diesem Termin eingehende Nachträge noch Berücksichtigung finden können. Recht erfreuliche Resultate hat auch unsere Sprechsaal. Anfrage über Schaufensterdekorationen in Nr. 173 gezeitigt, unter denen sich einige recht gute und charakteristische Aufnahmen befinden. Auch hier ist noch Gelegenheit zur Betei ligung geboten, wenn wir uns auch Beschränkung in der Wieder gabe der zahlreich eingegangenen Bilder auferlegen müssen und einer schriftlichen Fixierung der bei dem Arrangement von Schaufenstern zu beobachtenden Einzelfragen den Vorzug vor bildlichen Darstellungen geben würden. Vielleicht äußert sich auch der Jungbuchhandel über dieses Thema, da die praktische Durch- Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 7S. Jahrgang. sührung der Schaufensterdekoration ja in vielen Geschäften seine ureigene Domäne bildet. Kleine Mitteilungen. Lateinschrift und Augenschouuug? — Herr Prof. vr. Stargardt, Augenarzt in Kiel, schreibt uns: In Nr. 168 des Börsenblattes hat Herr Robert Lutz in Stuttgart seiner subjektiven Überzeugung von der größeren Augenschonsamkeit der Latein- schrist gegenüber der Deutschschrift Ausdruck verliehen. In ähn- l cher Weise hat sich schon früher Herr Karl Robert Langewiesche in Düsseldorf geäußert. Eine solche Überlegenheit der Latein schrift besteht nicht. Es ist zwar wiederholt behauptet worden, daß die deutsche Schrift den Augen schädlich sei, diese Behauptung ist aber wissenschaftlich nach keiner Richtung hin haltbar. Es muß das ganz besonders betont werden, da durch die Behauptung, daß die deutsche Schrift den Augen schade, eine gänzlich unnötige Beunruhigung in das Publikum getragen wird. Uber die Gründung von Musikerkammer« soll eine Konferenz von Delegierten musikalischer Verbände verhandeln, die für den Herbst diese- Jahres, und zwar voraussichtlich für den 27. und 28. September, nach Berlin einberufen wird. Die Vorarbeiten haben bereits eine solche Fülle von Verhandlungs stoffen ergeben, daß es unmöglich sein dürfte, bei den ersten Be ratungen gleich das ganze Programm aufzurollen. Wie wir schon früher hervorhoben, dürfte es angezeigt sein, daß sich auch der Musikalienhandel rechtzeitig Sitz und Stimme in diesen Kammern sichert. Die Arbeit der ReichSpost. — Nach amtlichen Statistiken erreichte die Zahl der Briefsendungen im Jahre 1911 bei der Reichspost fast die Zahl von 6 100 000 009, dazu kamen (in runden Ziffern) 2 100 600 000 Zeitungen und außergewöhnliche Bei lagen, 274 Millionen Paket- und Geldsendungen. An Telegrammen wurden 68 Millionen befördert, Telephon gespräche wurden 1800 000 000 vermittelt. Welch riesigen Auf schwung die Arbeit bei der Reichspost genommen hat, mögen die Zahlen aus dem Jahre 1896, also vor 15 Jahren, zeigen. Be fördert wurden damals fast 2'/, Milliarden Briefe und Karten, 1 Milliarde Zeitungen, 152 000 000 Paket- und Geldsendungen, 36 Millionen Telegramme, die Zahl der Telephongespräche be trug 660 Millionen. Der Verband der mittlere« Reichs-Post- «nd Tele graphenbeamten hält vom 16. bis 19. September seinen 22. Verbandstag im Lehrerverein-hause zu Berlin ab. Auf der Tagesordnung des Verband-tages stehen außer Anträgen über interne Einrichtungen des Verbandes eine Reihe von Anträgen über Standesfragen, sowie ein Vortrag des Redakteurs Winter über: »Die Zivil- und Militäranwärterbewegung«. Die sächsischen Taalbesitzer und die Tonsetzerfrage. — Auf dem 9. Verbandstag des Landesverbandes der Saalinhaber im Königreich Sachsen, der am 15. Aug. in Bautzen abgehalten wurde, hielt Redakteur Paul Ludwig aus Leipzig einen Vortrag über die vielumstrittene Tonsetzerfrage. Nach dem Bericht der »Leipziger Neuesten Nachr.« bemerkte Redner zunächst, daß er sich als Referent eigentlich überflüssig erscheine, mit Rücksicht darauf, daß gerade über dieses Thema in den sächsischen Saalinhaber kreisen außerordentlich fleißig gesprochen worden sei. Es gelte aber, widersprechende Meinungen zu klären. Das Urheberrecht wäre sicherlich den Interessenten nicht gefährlich geworden, wenn man hätte darauf warten wollen, bis die einzelnen Künstler begonnen hätten, das Recht für sich auszunützen. Die gefährliche Situation fei erst eingetreten, als die Genossenschaft deutscher Tonsetzer sich der Sache angenommen habe. Für die Saalbesitzer liege das Gefährliche der Situation in dem Umstand, daß die Genossen schaft ein Monopol geschaffen habe, das jeden Musikinteressenten mit Haut und Haaren ausliefere. Diese Monopolstellung hätte der Genossenschaft eine leichte Handhabe geboten, Forderungen zu stellen, die als mehr denn exorbitant hätten bezeichnet werden müssen. Einen Ausweg aus dem Dilemma zu finden, wäre wohl kaum geglückt, wenn sich nicht die Wiener Gesellschaft der Kom ponisten, Autoren und Verleger von der Berliner Gesellschaft ge- 1233
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