Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.08.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-08-23
- Erscheinungsdatum
- 23.08.1912
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19120823
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191208233
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19120823
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1912
- Monat1912-08
- Tag1912-08-23
- Monat1912-08
- Jahr1912
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
ISS, 23. August IS12. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 8669 Verein. Bekanntlich verbietet der Wortlaut unseres deutschen Gesetzes nicht grundsätzlich ein solches Verleihen. Rach einer von berufenster juristischer Seile kürzlich ergangenen Erklä rung steht aber jetzt fest (was früher vielfach bezweifelt wurde), daß es möglich ist, dem Mißbrauch auch ohne eine Gesetzes änderung Einhalt zu tun. Es ist nur nötig, daß die Kompo nisten (d. i. die Genossenschaft Deutscher Tonsetzer) und die deutschen Musikverleger gemeinsame Vorkehrungen zu ihrem Schutze treffen. Hoffen wir, daß die Beteiligten den ihnen ge wiesenen richtigen Weg bald in einmütigem Zusammenwirken einschlagen werden. Ja, das Zusammenwirken! Wer möchte es nicht wünschen und als natürlich und notwendig erachten, daß Tonsetzer und Musikverleger in großen Fragen des Musiklebens an einem Strange ziehen? Leider hat es den Anschein, als ob die Wege der beiden Parteien, die nach manchen Kämpfen in den letzten Jahren erfreulicherweise nahe beieinander liefen, wie- üerum weit auseinandergehen sollen — aus folgender Ursache: Bekanntlich lassen sich aus der Benutzung von Tonstücken auf mechanischen Musikinstrumenten bedeutende geschäftliche Gewinne erzielen, seitdem die Gesetzgebung die Rechtsfragen geordnet hat, und es wird von niemandem bestritten, daß die durch das Gesetz neu geschaffenen »mechanisch-musikalischen« Rechte durch Zusammenwirken der Autoren und Ver leger am nutzbringendsten verwertet werden können. Was geschieht aber? Eine Einigung ist versucht worden. Als diese zunächst nicht möglich war, haben die Verleger eine eigene Verwertungsanstalt (»Ammre«) gegründet und bald zu glän zenden Erfolgen geführt. Jetzt beginnen die Tonsetzer (G. D. T.) ein eigenes Unternehmen ins Leben zu rufen und stellen an alle ihre Mitglieder aus Grund eines Beschlusses der Hauptversammlung das Verlangen, nur ihr, nicht aber der »Ammre- oder den Verlegern, die mechanischen Rechte zu übertragen. Man darf sich nicht wundern, wenn nach solchen Zwangsforderungcn auf der anderen Seite nun auch die Verleger zu energischen Maßregeln schreiten werden, — und ehe wir uns versehen, haben wir wieder den schönsten Kriegszustand! Die Absichten und Gründe des Vorstands der G. D. T. in dieser Frage verstehe ich vollkommen, — der Weg zu ihrer Durchführung aber, der jetzt begangen wird, ist meiner Meinung nach, zu meinem lebhaften Bedauern, nicht der richtige. Es werden reine Prinzipien auf die Spitze getrieben, wo es bei gutem Willen nicht schwer wäre, zu Kom promissen zu kommen. Ist Einigung und Freundschaft nicht unendlich wichtiger, als gewaltsame Erkämpfung theoretischer Vorteile? Die einmal gestörte Freundschaft zwischen Ton setzern und Verlegern ist schwer wtederherzustellen -- das wird in der »Wilhelmstraße« zu wenig bedacht! über Errungenschaften auf dem Gebiete alter Musik ist einiges Wichtige zu berichten. Vor allem scheint es jetzt mit der Veröffentlichung der längst beabsichtigten großen Gesamt ausgabe der Werke Joseph Haydns ernst zu werden: man berichtet, daß der Deutsche Kaiser und die preußische Regierung eine bedeutende Anzahl von Exemplaren für die Bibliotheken subskribiert und damit den Beginn des großen Unternehmens gesichert haben. Dem Musikhistoriker Or. Wolfs- Heim ist es geglückt, zwei bisher völlig unbekannte Kompositio nen B a ch s zu entdecken, eine Kantate und ein Violinkonzert. Und die in den letzten Jahren immer reger gewordene Arbeit für Händel schreitet fort mit Neuaufführungen und Neu bearbeitungen; so soll im nächsten Winter Händels Oper »Semele« in Halle der Öffentlichkeit wieder zugänglich ge macht werden. Ein großer französischer Meister ist gestorben, Jules Massenet, und mit Frankreich hat die ganze musikalische Welt einen bedeutenden Verlust zu beklagen. Massenets Be- Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 7S. Jahrgang. ! deutung wird in der Presse überall weitgehend gewürdigt werden; er war ein außerordentlich fruchtbarer Komponist; I seine Opern »Manon« (die namentlich in Wien ihre größten Erfolge hatte), »König von Lahors«, »Werther«, »Herodiade«, »Thars« haben seinen Weltruf begründet. Hier möchte ich besonders auf kleinere Stücke Massenets Hin weisen, die — wie meist in Nekrologen — kaum erwähnt werden und doch gerade im Volke und im Musikalienhandel die größte Rolle spielen, seine berühmten Lieder: »Ouvre re« z-sux bleus«, »Säränuds ct'uutomus« und die beiden Wohl von jedem Geiger gespielten Violinstücke »Mckitation« (aus der Oper »Nimm«) und -> I.«- clernisr sourureil cle In vierZs« (aus dem Oratorium »lm Viergs«). Das sind seine Melodien, die überall erklingen! übrigens ist Massenet nicht nur zu französischen Verlegern gegangen, er hat auch in Deutschland — bei Schott — Werke erscheinen lassen. Eine deutsche Bühne, die sich der Massenetschen Opern stets in erster Linie angenommen hat, ist das Hamburger Stadttheater. Der langjährige Direktor Geheimrat Max Bachur tritt jetzt von der Leitung dieser Opernbühne zu rück, und es erscheint wohl angebracht, hier seiner beim Schei den zu gedenken. War er doch einer derjenigen tatkräftigen und weitblickenden Bllhnenmänner, die mit Vorliebe jungen, noch unbekannten Opernkomponisten zu ersten Erfolgen ver- halfen. Das wissen auch die deutschen Musikverleger, die zur Unterbringung ihrer Bühnennovitäten bei Bachur immer auf Verständnis und Mithilfe rechnen konnten: Der deutsche Opernverlag hat ihm viel zu verdanken! Robert Lienau. Neuigkeiten des russischen Buchhandels.*) Pg. - Petersburg, M. - Moskau. P. f. - Preis fehlt. (Vgl. Börsenblatt 1912, Nr. 146—141.) (Schluß zu Nr. 195 d. Bl.) Leben, das russische, zur Zeit des Vaterländischen Krieges. Aus stellung von Kupferstichen und Zeichnungen. Pg. 8°. 96 S. mit 15 Abbildgn. 3 R. 50 K. (16) Leman, W. Erzählungen. M. 8°. 167 S. P. f. (16) Lodyshenskij, M. W. Das Überbewußtsein und die Wege zu seiner Erlangung. Das indische Nadscha-Aoga und der christliche Heroismus. 2. Ausl. Pg. 8°. 355 S. 2 R. (16) Lunskij, N. S. Vorlesungen über höhere finanzielle Berech nungen. 3. Tl. Spezialkursus der Versicherungsgruppe. M. 8°. 168 S. P. f. (19) Lutschizkij, W. I. Der Rapakitvi-Granit des Gouverne ments Kiew und seine Begleitgesteine. Warschau, Polytechn. Institut. 8°. 332 S. mit 3 Taf. Abbildgn. P. f. (16) Mamin-Ssibirjak, D. N. Wildes Glück. Roman. Pg., Verl. d. Wjatka-Genossenschaft. 8°. 310 S. 1 R. (19) Matschtet, G. A. Vollständige Sammlung der Werke. 7. Bd. Pg., Gesellsch. Prosswjeschtschenije. 8°. 316 S. 1 R. (18) — dasselbe. 9. Bd. Ebd. 8°. 302 S. 1 R. (18) Militär-Enzyklopädie. Unter Red. von K. I. We- litschko, W. F. Nowizkij u. a. Lief. 10. (Lurjatsüoje ^voj88Üo ^V6r686Üt8eÜ3§in, ^V.) Pg., Gesellsch. I. D. Ssytin. 8". S. 161—320, Abbildg., Portr. u. Plän. P. f. (18) Minzlow, S. N. Übersicht der Denkschriften, Tagebücher, Briefe und Reisen, die sich auf die Geschichte Rußlands be ziehen und in russischer Sprache gedruckt sind. Lief. 1. Now gorod. 8°. 171 S. 2 R. (16) — dasselbe. Lief. 2 und 3. Die Zeiten Alexanders I. und Niko laus I. Ebd. 8°. 199 S. 2 R. 50 K. (19) *) Die angezeigten Schriften sind, wo nicht ausdrücklich eine andere Sprache angegeben ist, in russischer Sprache verfaßt. — Die den Titeln rechts beigesetzten Zahlen (in Klammern) geben die Nummern der »Knishnaja Ljetopis« (d. i. Bücher chronik) an, in der sich der entsprechende Originaltitel findet. Außerdem sind noch, soweit wie möglich, die Verleger der Schrif ten angegeben; in Klammern gesetzte Firmen haben nur Aus lieferungslager. ^ 1260
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder