Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.05.1925
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1925-05-05
- Erscheinungsdatum
- 05.05.1925
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19250505
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192505058
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19250505
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1925
- Monat1925-05
- Tag1925-05-05
- Monat1925-05
- Jahr1925
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1V4, 5. Mai 1925. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Suchhunde!. 7389 Kleine Mitteilungen. D«S Zeichen (^) für Buchkarten in den Anzeigen von Neu» rrfchcinungen im Bbl. — Ans Wunsch aus Mitglicderkretsen wird «mit Zustimmung des Ausschusses für d>as Börsenblatt für Auzeigen solcher Werk«, für die der Verleger Buchkarteu angefertigt hat, die Anbringung des Zeichens (^) zugelassen, um, ähnlich wie auf die Kieisügung des Bestellzettels, auf die Ausgabe jenes Werbemittels Hinweisen zu können. Es wird anheimgeg-ebeu, von dieser Möglichkeit in allen Mrcssenden Fallen Gebrauch zu machen, damit sich die Leser des Börsenbiatdes jederzeit mit einem Blick vergewissern können, für welche Werke Buchkarteu vorhanden sind. Zweite internationale Buchmesse in Florenz. — Über den Stand der Arbeiten im Deutschen Pavillon aus der Buchmesse wurde dem Bbl. vom Leiter der Deutschen Ausstellung, Herrn W. MaxSchulz, berichtet: »Heute, am 1. Mat, sind wir dank der umsichtigen Leitung der hier anwesenden Leipziger Herren mit unseren Arbeiten fertig, und die Ausstellungshalle bietet mit den künstlerisch ausgestatteten Vi trinen jenes prächtige Bild, wie es Ziel und Wunsch aller Beteiligten war. Wir können nunmehr dem Wettbewerb der anderen Nationen und der Kritik des Publikums mit größter Zuversicht entgegensetzen. In den anderen Abteilungen wird Tag und Nacht fieberhaft gearbeitet, um zur festgesetzten Stunde fertig zu fc-in«. lkber die offiziellen Feiern ist uns folgendes Programm zugc- gangen: Der König von Italien kommt mit den Ministern am Sonn tag, dem 3. Mai, um 8.50 Uhr an. Gegen 9.15 Uhr ist feierlicher Empfang und Begrüßung im Lslone üel Oinqueeento im Palazzo Vecchio. Hier wer-den die ausländischen Delegierten, von unserer Seite Herr I)r. K irftetn aus Leipzig, in italienischer Sprache sprechen. Um 10Z0 Uhr begibt sich der König mit dem Gefolge in die Ausstellung durch die Loris 8sn OsUo, wo er zunächst die im Hauptgebäude untergebrachte italienische Abteilung und anschließend die der anderen Nationen besichtigen wird. Für diesen Besuch ist eine Stunde vorgesehen. Die dicht bei der Buchausstellung im sogenannten (liai-äino äi Orticolturs untergebrachte Ausstellung der Maschinen des Buchgewerbes wird im Anschluß besichtigt: hierzu haben bekanntlich diejenigen deutschen Firmen Material geschickt, die Vertreter in Mai land haben. Sämtliche italienischen Buchhändler sind von der deutschen Aus stellungs-Leitung durch Rundschreiben zum Besuch der Messe einge laden worden. Auch erging an alle Gelehrten eine andere Einladung zum Besuch der Deutschen Kulturwoche in Florenz, über die das Bbl. .schon mehrmals (zuletzt Nr. 100/101) berichtete. Zum Kampf gegen den Schmutz in Wort und Bild. — Herr Carl Schafsnit aus Düsseldorf ist dieser Tage mit einem Ausruf an die Öffentlichkeit getreten, in dem er sich gegen die Verbreitung anstößiger Literatur wendet. Er fährt in der Einleitung eine Reihe von Zeitschristcnäußerungen au, die ihm die Anregung zu seinem Vorgehen gegeben haben. Fm »Zwtespruch« (79, 1924) z. B. hat ein Ungenannter eine Anfrage an den Reichsminister gerichtet, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig läßt. Es heißt dort u. a.: »Ter Reisend«, der zum Zeitungsstand an deutschen Bahnhöfen tritt, kann kaum seine Liebltngszeitun-g finden vor lauter schlecht gezeichneten Bein- und Peinlichkeiten, die ihm von all den grellbunten Schund- Zeitschriften entgegenleuchten. Man verkauft also .dein Volke' nicht nur Fusel, sondern leur-en noch dazu. Der Inhalt dürfte viel fach nicht halten, was das Titelblatt verspricht. — Man bleibt wohl aus Furcht vor dem Staatsanwalt in den staatlich erlaubten Unsitt lichkeitsgrenzen — desto zcnsurfreier bleibt ja jede Art von Ge- schmackswidrig'keit »nid sonstiger Verluderung. Ich bin eben durch ein Stück Italien gereist: ich sah nicht eine Zeitschrift dieser übcl- dnftcnden Art. Tie Pi tanken' französischen Zeitschriften sind dezent gegenüber der Friedrichstraßen- und Nachtlokalromantik der .deut schen' Erzeugnisse«. — »In England ist dergleichen ganz unmöglich, vollends in den skandinavischen Ländern, wo man zwar nicht prüde, aber zu anständig ist für derlei Kloakcnproduktion. Daß derlei in dem verlotterten und autoritätslosen Nachkriegsdeutschland hergc- stcllt wird, ist nun freilich schwer zu verhindern (?). Aber muß denn die Eiscnbahnverwastung diese kolorierte Gemeinheit ans allen Bahnhöfen dulden? Muß der Fremde diese Lumpereien, die auf die Plumpste Lüsternheit spekulieren, als erste und ausfälligste Probe .deutscher Literatur' entgegengehalten bekommen?« — »Nach einer Mel dung der Allgemeinen Zeitung in Windhuk ist »Der Neigen«, jene unrühmlichst bekannte Zeitschrift, die durch Reizung der Sinnlich keit, Bilder für Nacktkultur usw. Geschäfte macht, durch ein englisches Gericht in Kapstadt zu einer Geldstrafe oder vierzehn Tagen Hast sttr den Buchhändler F. St. verurteilt worden. Der »Jungdeulschec fragte infolgedessen, warum der »Reigen« und andere Schmutz- schrkften, die früher von der preußischen Staatöbahnverwallnng in den Vcrkauföständen nicht geduldet wurden, jetzt sich überall breitmachen dürfen«. Herr Schaffnit knüpft daran die Bemerkung: ».Deutschland in der Welt voran', so rief einst pathetisch Fürst Bülow aus be-i der Einweihung des Bismarck-Denkmals in Berlin. In welch schmach voller Weise nach der schmutzigsten Seite hin dieses Wort auch seine Erfüllung gesunden hat, zeigen die obigen Mitteilungen. Weder in Italien, noch in England, noch in Frankreich (seine Zeitschriften sind dezent gegenüber den deutschen), noch in Kapstadt sind derartige Un flätigkeiten möglich, in denen Deutschland zu versinken droht. Wir müssen gestehen, daß wir an den landläufigen .Tröstungen' mit dem angeblich noch gefunden Kern' im deutschen Volke wenig Freude haben, solange derart offensichtlich stinkende Eiterbeulen am Volkskörper noch die Lust verpesten.« Der Aufruf schließt mit den Worten: »Die vorstehenden Mittei lungen weckten in mir den Wunsch, dem deutschen Buchhandel sie in die Seele zu rufen und zu fragen: was tut er gegen diese Ver suchung!?, aber auch weitere Kreise werden zu diesem Kämpf aufge rufen. Wem, es überhaupt noch möglich ist, das gesunkene Schiff guter deutscher Art und Sitte zu retten, so ist es höchste Zeit, Schritte zu tun! Wir wölken uns zu einem Bund zusammeuschließen und diese Pestbeule bekämpfen. Es gilt auch die Ehre unseres Volkes zu retten, dem Zucht, Glaube und Gewissen der Tyrann .Unzucht' aus der Brust gerissen! Ermanne Dich, o Volk, und suche ,D-en'. den du verlassen! Eine klein« Anzahl Buchhändler steht bereits im Kampf. Wer die Arbeit unterstützen will, kann es durch eine kleine Gabe - Einsendung von 1 Mark — an mein Postscheckkonto Essen 22 391 tun. (Nachdruck erbeten!) Düsseldorf, den 7. April 1925. Carl Schaffnit, Buchhändler.« Der Ausruf gibt uns Anlaß, einmal die Krage aufzmversen, in wieweit vielleicht die fiskalische Politik der Neichseisenbahndirektioncn mittelbar die Hauptschuld an den Umständen trägt, und zwar nicht etwa in dem Sinne, daß sie nicht gegen diese Art Literatur cin- schreitet, sondern dadurch, daß sie durch ihre rücksichtslose Erhöhung der Abgaben die Bahnhossbnchhandlungen geradezu zwingt, in erster Linie »hochrabattierte« Literatur zu verbreiten. Ein Bahnhofsbuch- handcl, der lediglich als melkend« Kuh betrachtet wird, kann nicht gut mit voller Vcraiitmortungsfrelldigkeit nur Kulturideale pflegen. Wenn also etwas gebessert werden soll, so scheint uns in erster Linie mehr Verständnis für die Lcbensbedingniigen des Bahnhofsbuchhandelö nötig zu sein. Der BahnhofsbuchhanLel wird dann unserer Uber- zcugimg wach schon ganz allein wissen, was er zu tun hat. Krebs, Verein jüngerer Buchhändler zu Berlin. — Von den im Mai geplanten Veranstaltungen des Vereins seien genannt: Frei tag, den 8. Mai: Hauptversammlung im Vereinsheim abends 8 Uhr. — Sonnabend, den 16. Mai: Nachmittags ab 5 Uhr Zusammentreffen mit Damen im Restaurant »Schloß Schlachtcuscc« am Bahnhof Schlachtensee (Waniiseebahii). Kaffeetrinken und gemüt liches Beisammensein im Freien. Spiel-, Ruder- und Tanzgelegen- hcit. — Donnerstag, den 21. Mai (Himmelsahrtstag): Aus flug nach Schmökwitz mit Damen. Treffpunkt 9 Uhr (aber pünktlich) vor dem Görlttzer Bahnhof. 106. Ausstellung in der Neuen Kunst Hans Goltz in München. Die Firma eröffnet« am 1. Mai ihre 100. Kunst-Ausstellung, die dem erfolgreichsten ihrer Künstler, Professur P a u l Klee, gewidmet ist. Sie zeigt die Werke dieses Meisters aus Len Jahren 1920 bis 1925. Mit Stolz kann Herr Hans Goltz bei seiner 100. Allststellung aus die stattliche Reihe der Künstler zurückblickeu, die zuerst bei ihm aus gestellt haben, als sie noch gänzlich unbekannt und unbeachtet waren. Heute bekleiden sie zum Teil Lehrstühle an namhaften Akademie», so z. B. Karl Hofer, Emil Nolde, Edwin Scharst in Berlin; Oskav Moll, Otto Müller, Alexander KanolLt in Breslau; Schnarrenbcrgcr in Karlsruhe; Richard Seewakd in Köln; Paul Klee, Kandinskl), Feiningcr, Muche in Weimar oder Dessau; Ewald Dlilberg in Cassel, Kokoschka, früher in Dresden; Emil Zoir in Göteborg. Möge auch den weiteren Ausstellungen L-es Herrn Goltz der Erfolg treu bleiben! 935*
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder