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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.09.1912
- Strukturtyp
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- 1912-09-03
- Erscheinungsdatum
- 03.09.1912
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- Deutsch
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10132 Vorjenblarr s. d. Tr-chn. Luchhanbeu Nichtamtlicher Teil. 205, 3. September 1912. Ausstellung beteiligen würde, denn die meisten Schneider entnehmen doch ihre Modelle den Modezeitschriften, da es gerade hier sehr wenige selbstschöpferische Genies gibt, über Anmeldungen usw. stehe Bbl. Nr. 181. Als Rußland seinerzeit den Entschluß faßte, sich an der »Internationalen Hygiene-Ausstellung« in Dresden zu beteiligen, wurde der Wunsch geäußert, den russischen Pavillon später in einer russischen Stadt zur Ausstellung zu bringen. Dieser Wunsch soll nun verwirklicht werden, und die russische Abteilung der Dresdner Hygiene-Ausstellung soll in der im Jahre 1913 in Petersburg stattfindenden »All russischen Hygiene-Ausstellung« mit untergebracht werden. Auf der Ausstellung soll nicht nur das demonstriert werden, was Rußland auf dem Gebiete des Sanitätswesens erreicht hat, sondern auch Ärzten, Technikern, Personen vom städtischen und landwirtschaftlichen Kommunaldienst, sowie überhaupt möglichst weiten Kreisen die Möglichkeit geboten werden, sich mit den neuesten Errungenschaften auf dem Gebiete der Hygiene bekannt zu machen. Der wissenschaftliche Teil zerfällt in 12 Abteilungen. Abteilung 1: Hygiene der besiedelten Orte und Wohnräume; Abteilung 2: Ernährung, Nahrungsmittel, Getränke; Abteilung 3: Akute und chronische, durch Bakterien hervorgerufene Infektionskrankheiten bei Menschen und Tieren; Abteilung 4: Hospitalwefen; Ab teilung 5: Städtische und landschaftliche Medizin; Ab teilung 6: Arbeiter-Hygiene; Abteilung 7: Hygiene im Kindes- und Jünglingsalter; Abteilung 8: Hygiene des Ver kehrs; Abteilung 9: Hygiene und medizinische Hilfeleistung in Heer und Flotte; Abteilung 10: Balneologie und Kur ortfragen; Abteilung 11: Medizinische Bildung in Rußland; Abteilung 12 noch unbekannt. Anmeldungen für die Aus stellung sind an den Generalkommissar Professor I)r. W. W. Podwyssozki, St. Petersburg, Lopuchinskaja 12, Kaiserliches Institut für Eeperimentalmedizin, zu richten. Nach vielen Bemühungen ist es endlich gelungen, die Erlaubnis zur Abhaltung eines »Allrussischen Kongresses für Frauenbildung« zu erlangen. Der Kongreß, der vom 26. Dezember 1912 bis zum 4. Januar 1913 alten Stils in St. Petersburg stallfinden wird, soll sich u. a. mit folgenden Fragen beschäftigen: öffentliche Tätigkeit der Frau, die wirt schaftliche Lage der Frau in Rußland, die politische und ge sellschaftliche Stellung der Frau in Rußland und die Frauen bildung in Rußland. Wenn man behauptet, daß das künstlerische Interesse in einem Lande Hand in Hand geht mit einer höheren Kultur und dem zunehmenden Reichtum des Volkes, dann machen wir in Rußland in beiden ganz entschieden gute Fortschritte, denn ich kann heute von fünf neugegründeten Kunstmuseen berichten. Bisher gab es in Rußland nur wenige Provinz- städte mit eigenen Kunstmuseen, und es ist darum besonders erfreulich, daß sich jetzt einige Stadtver waltungen entschlossen haben, in ihren Etat eine Summe für Kunstpflege mit aufzunehmen. In Nikolajew wurde vor nicht allzu langer Zeit ein Wereschtschagin - Museum er öffnet, und Ende Mai öffnete das neue Kunstmuseum in Cherson seine Pforten. Die Schätze des letzteren, die zum größten Teil Schenkungen der Akademie der Künste in St. Petersburg sind, bestehen heute aus 30 Ölgemälden, 40 Kupferstichen und einigen Vasen und Figuren, die von der kaiserlichen Porzellanmanufaktur geschenkt wurden. In Jeroslaw, einer reichen Gouvernementsstadt, hat die Stadt verwaltung den Ban eines Kunstmuseums beschlossen, in dem auch alljährlich Saison-Ausstellungen stattfinden sollen. Dann endlich haben noch zwei kleinere Städte. Tschernigow und Poltawa, die Errichtung von Museen in Aussicht genommen. St. Petersburg. Erich Haate. Kleine Mitteilungen- Jubiläen. — Eine der größten und bekanntesten Verlags firmen des nordischen Buchhandels, Albert Bonnier in Stock« Holm, konnte am 31. August auf ein 76jähriges Bestehen zurück blicken. Die Firma Albert Bonnier ist, besonders was Schweden betrifft, von dominierender Bedeutung und erfreut sich eines großen Ansehens nicht nur in Vuchhändlerkreisen, sondern auch in der literarischen Welt. Von ganz geringen Anfängen aus gehend hat sie sich im Laufe der verflossenen Jahrzehnte zu der imponierenden Größe und Bedeutung, zu der leitenden Stellung im schwedischen Buchhandel emporgearbeitet, die sie heute ein nimmt. Die Bonniers entstammen einem alten Buchhändlergeschlecht, das bereits Anfang des vorigen Jahrhunderts in Dänemark an sässig war. Bon der Zeit der Gründung des Bonnierschen Hauses in Schweden bis auf den heutigen Tag ist das Geschäft in den Händen der Familie geblieben und dürfte es wohl auch ferner bleiben. Der Gründer der Firma war Ad olf B onni er (geb 3. Mai 1806 zu Kopenhagen), der im Jahre 1827 in Göteborg eine Sortimentsbuchhandlung eröffnete. Schon zwei Jahre später, 1829, wurde eine Niederlassung in Stockholm und, nachdem Bonnier zum Universitätsbuchhändler ernannt war, eine Filiale in Upsala gegründet. Das Geschäft in Göteborg stand von 1842 bis 1849 unter der Leitung von David Felix Bonnier, der es dann ganz auf eigene Rechnung übernahm und durch ein Verlagsgeschäft erweiterte. Das Sortiment verkaufte D. F. Bonnier 1869 an die nachmalige Firma N. P. Pehrsson, die noch heute unter der Firma Pilo's Bokhandel besteht. D. F. Bonnier starb 1881, doch ging sein Verlag erst 1899 an Albert Bonnier über. Das Sortiment in Upsala wurde 1867 an C. I. Lundström verkauft, der es unter der bekannten Firma Loirdanckslu weiterführte und 1908 in eine Aktiengesellschaft umwandelte. Neben dem Sortiment führte Adolf Bonnier auch einen Verlag, in dem Werke hervorragender schwedischer Autoren, haupt sächlich Dichter und Romanschriftsteller, Aufnahme fanden. Nach seinem am 31. März 1867 erfolgten Tode wurde die Firma von seiner Witwe weitergeführt und kam nach deren Ableben 1874 an den Sohn Isidor Adolf Bonnier. Dieser verkaufte schon 1875 das Sortiment an die inzwischen eingegangene Firma Looström L Co., Stockholm, behielt jedoch den Verlag in seinen Händen. JmJahre1904 übernahm dieJubelfirma auch diese Bestände, worauf sich I. A. Bonnier von den Geschäften ganz zurückzog. Er wirkt jedoch heute noch im Dienste de- Buchhandels als Redakteur der (offiziellen) schwedischen Buchhändlerzeitung »8v6nsk Uokkauä^lgrjcknivß«, ferner als Kassenverwalter des Schwedischen Verlegervereins und als Vorsitzender des von ihm 1882 gegründeten Unterstützungsvereins für schwedische Buch händler. Das Genie, die treibende Kraft, die das heute jubilierende Geschäft in die Bahnen gelenkt hat, denen es seinen außer ordentlichen Aufschwung und guten Namen verdankt, war Albert Bonnier. Vermöge seiner seltenen Gaben, seines unge- wöhnlichen Scharfblicks, seiner hohen Intelligenz und unverwüst lichen Arbeitskraft ist es ihm gelungen, den Ruhm der Firma zu begründen und dem Geschäft zu einer großartigen Entwicklung zu verhelfen. Albert Bonnier wurde am 21. Oktober 1821 zu Kopenhagen geboren und trat, kaum 15 Jahre alt, 1835 in das Geschäft seines Bruders Adolf als Laufjunge ein. In den Jahren 1840—1842 weilte er zur weiteren Ausbildung in Leipzig, Wien und Budapest. Obwohl vollkommen mittel« los, begann er bereits 1837 mit einer verlegerischen Tätigkeit, die er neben seiner Arbeit auf eigene Faust betrieb und seit 1868 unter eigenem Namen führte. Im gleichen Jahre erweiterte er das Verlagsgeschäft durch Angliederung einer Druckerei. 1886 nahm er seinen Sohn Karl Otto Bonnier, den jetzigen Senior chef der Firma, als Teilhaber in sein Geschäft auf. Er starb am 26. Juli 1900, und einer oberflächlichen Schätzung nach betrug die Gesamtzahl seiner Verlagswerke schon damals über 4000, gewiß eine recht ansehnliche Zahl, die am besten geeignet ist, sich einen Begriff von der umfassenden Tätigkeit des Verstorbenen zu machen. Zu seinem Andenken wurde eine Stiftung von 150000 Kronen gebildet, deren Zinsen alljährlich zur Unterstützung talentvoller schwedischer Schriftsteller verwendet werden.
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