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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.12.1925
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- 1925-12-03
- Erscheinungsdatum
- 03.12.1925
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- Deutsch
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IS3L8«-1-»»i-l> ^ ». LN«». «»«-»»«l. «rbakrioneller Teil ,V 282, 3, Dezember tFLS. Mit der BSG oder unter die Räder? (Zuletzt Bbl. Nr. 280.) Die Entschließung der Kölner Buchhändler, die im Börsen blatt Nr. 872 vom 21. November abgedruckt ist, bedeutet wahr scheinlich die Eröffnung des Brudcrkampfes im deutschen Buch handel, und wenn er etwa noch Nachahmung findet, dann bedeutet er den Anfang vom Ende des Bestehenden. In dem begonnenen Kampfe stehen auf der «inen Seite die etwa hundert, darunter einige angesehenste, Verleger und über tausend Sortimenter, die den Weg der BEG betreten haben und zusammen und miteinander den Weg durch die allerschwerstc Zukunft suchen wollen. Gründe und Ziel hat bisher am besten Herr Eugen Diederichs angedeutet: nur angedeutet, denn zwischen seinen Zeilen stand das Wichtigste! — Auf der andern Seite kämpfen die offenbar tveniger besorgten Leute um Köln und Herrn Cohn, dessen Artikel in allem der Gegensatz zu dem von Diederichs war. Womit verantwortet der Verein Kölner Buchhändler seine Kampfansage? — In der Hauptsache damit, daß ihm 30A Rabatt zu wenig sind! — 30A für ein sicheres und meist vorausbezahltes Besorgungsgeschäst, ohne Lagcrrisiko und Zinslast. »Kaufmän nische Berechnung muß dieses System ablehnen--. Was werden die Buchgomeinschasten geschmunzelt haben, als sie das gelesen haben. Aber es gibt sehr viele Geschäfte, an denen der Sorti menter keine IVA brutto verdient. Oder kennen die Kölner so etwas nicht? Haben sie's vergessen, oder was steckt hinter solchen Sätzen? Bon der ersten Büchcrlistc sagen die Kölner, daß sie es ihnen innnöglich mache, ihren Kunden den Beitritt zu empfehlen. »Es ist nicht Sache des Sortimenters, alte Ladenhüter der Verleger auf diese Art unter das Publikum zu bringen». Ich bekemie mich freimütig als Besitzer einer ganzen Reihe dieser Ladenhüter, glaube sogar, daß vieles darunter ist, was man mit Herrn Cohn als kostbaren Besitz eines Berlages nicht als »Edclramsch» — (ein böses Wort!) — wegschlagen sollte, und schäme mich für das deutsche Publikum, das diese Werke zu idem richtigen Preis nicht kaufen wollte. Für mich und viele andere brauchte es gewiß nicht des Urteils einer immerhin ansehnlichen Kommission, die die Auswahl für den Ankauf durch die BEG getroffen hat. Aber diese Kommission und die Verleger werden über das Berdam- mungsurteil der Kölner vielleicht etwas betreten sein. Meine Herren, lachen Sie sich gesund! — Aber eben darum: ist auch dieses Urteil ein Irrtum? — Oder was steckt dahinter? — Und noch eine bescheidene Frage: wie wird das Kölner Publi kum sich zu den BEG-Gegnern stellen? Vielleicht erfährt cs aus den Zeitungen vom Vorhandensein der BEG: werde» die Buch handlungen dann die Vermittlung ablehnen? Und was soll dann die BEG machen? Ich weiß: ein Narr fragt viel, auf das kein Weiser antworten kann! Aber tvenn nun so ein Kölner fragt? Meine Herren! Aber es kann doch sein! Ich kenne doch jetzt schon eine ganze Menge begeisterter Anhänger der BEG, vom Arbeiter bis zum Reichsminister. Sollte es in Köln nie welche geben? Und haben die Kölner Buchhändler ihr Publikum so ganz in der Hand, daß sie keine Palastrevolution fürchten? Und ist schließlich nicht auch das oarue-ruls aus die Dauer eine unange nehme Sache? Fragen über Fragen! Für uns andere aber rühren sie alle an bitterernste Dinge. Wie schlimm es nach Weihnachten sein wird, das weiß wohl nie mand. Aber so viel wissen manche, daß es ein wahres Leichcnfcld von Verlegern und Sortimentern geben wird, und wenn wir jetzt nicht noch schleunigst Brandmauern setzen, geht vielleicht alles in Flammen auf, und der Rest ist ein großer Konzern mit Agenten. Wenn wir Buchhändler das nicht sehen wollen, unsere Kunden sehen das schon. Ein mir befreundeter Gelehrter sagte mir auf meine Frage: »Warum soll ich die BEG unterstützen? — Sollen die Buchhändler sich doch gegenseitig umbringen! — Bei der BEG soll ich heute 3 Mark für das Buch zahlen. Nach Weihnachten kaufe ich es bei Werthcim für 5V Pfennig!« Und dann sagte er ettvas ganz Unparlamentarischcs über die geschäftlichen Fähig keiten des deutschen Buchhandels und war erbittert über dessen Hilflosigkeit und Uneinigkeit! — Ja, meine Herren in Köln, sehen Sie denn von all dem gar nichts? — Zum dritten Mal die Frage: ist denn das alles ein einziger Irrtum von Ihnen, oder —: wer steckt dahinter? — Wollen Sie die Interessen, die Sie mit Ihrer Erklärung vertreten, nicht noch einmal genau prüfen? Inzwischen mögen mir zwei Antworten an Herrn Eohn ge stattet sein: l. Wegen des Autorenhonorars. Wir Autoren girier und deshalb schlecht gehender Bücher sähen cs lieber, daß uns, bei Verkauf -er Werke an die BEG, das Honorar in halber Höhe sofort ganz zuginge, als daß es in Ik> jährlichen Dropsen kommt. Ich muß allerdings fürchten, daß S. Fischer meine Werke selbst bei der BEG, auch wenn er gern wollte, nicht loswerden würde. Denn: zweitens, Herr Cohn, was nun die ideelle Seite angehl: wir wollen keine Kostbarkeiten des Verlegers sein, sondern wir wollen wtrlen; vor allem wollen wir gegen die flache Masfenloktüre wirken und »kulturelle« Autoren sein. Und damit rühre ich an die wun deste Stelle unserer wunden Literatur: cs muß mit den über mäßigen Beständen an guter Literatur aufgeräumt werden, wenn auch unter schmerzhaften Verlusten des Verlegers. Den» wir müssen zum »richtigen Preis» kommen, denn ohne ihn kann «s keine Gesundheit geben. Und hier stehen wir beim Grundproblem. Die Unterhaltungsware und was noch mäßiger ist — das könnte ruhig alles zum Teufel gehen —, ich weiß, sie wird eS leider nicht! — aber die »Idealisten« sollen wieder Luft bekomme». Die Aufgabe des Aufräumens; das ist die wirkliche Aufgabe der BEG! Zuerst das große Aufräumen; und dann, dann wird es hoffentlich immer wieder Idealisten geben unter den Verlegern, die dann leider immer von Zeit zu Zeit in die Arme der BEG, oder was aus der BEG dann allmählich geworden ist, flüchten! Und nun, meine Herren Kölner? Jetzt will ich Ihnen einen Vorschlag machen: wir wollen nicht weiter miteinander reden, sondern zunächst einmal für den BEG-Gedanken arbeiten. Der BEG-Gedankc ist eine bittere Notwendigkeit, bei der der Rabatt nicht das wichtigste ist. Wichtig ist, daß wir den Ernst und den Verstand aufbringen, den die nächsten Monate verlangen. Dazu müssen alle ihr mehr oder weniger bißchen Verstand zosammentun. Und arbeiten, oder wenigstens die Arbeit anderer Leute nicht stören. Den ungeheuren Berg, der sich im Verlag demnächst aus türmen wird, abzutrayen, dazu brauch! man die BEG oder wenig stens den BEG-Gedanken. Warum nun diesem Kind Knüppel zwischen die Beine werfen? Wir müssen ja doch mit dem Not wendigen gehen. Es läßt sich durch noch so verkniffene Zeitungs artikel und noch so selbstbewußte Erklärungen nicht totmachen. Entweder geht man mit dem Notwendigen, oder man kommt unter seine eisernen Räder. Gehen wir also zunächst mit der BEG! Berlin-Friedenau, den 25. November >985. Hermann Kroepclin. 25vjahriges Bestehen der Buchhandlung Ernst Kuhn in Bern. Die Firma Ernst Kuhn in Bern kann in diesem Jahre auf ihr 250jährlges Bestehen zurttckblicken. Die Geschichte des Hauses ist aufs engste mit der Entwicklung des schweizer Buchgewerbes ver knüpft. Während zweiundeincmhalben Jahrhundert hat es sich als Buchdruckcrei, als Perlag und als Buchhandlung ln den Dienst des Buches gestellt. Die Firma Ernst Kuhn geht in ihren ersten An sängen auf eine Gründung von Samuel Kneubühler zurück, der im Jahre 1675 in seinem Heimatorte Bollingen eine Druckerei einrichtete. Er hatte sich darum beworben, in Bern eine Buchdruckcrei zu eröffnen. Die Regierung der Hauptstadt erteilte ihm aber die Er laubniö dazu nicht, weil nach ihrem Erachten die obrigkeitliche Druckerei für die Stadt vollkommen genügte. Erst im nächsten Jahre gelang es Kneubühler, die Erlaubnis zu erwirken, im oberen Teil der Stadt Bern eine Druckerei cinzurichtcn, der der Druck von deutschen und welschen Kalendern und Zeitungen gestattet wurde. Tie Gründung Samuel Kncuvühlcrs wurde die Obere Druckerei genannt. Sie ent wickelte sich trotz des jahrelangen scharfen Konkurrenzkampfes mit der obrigkeitlichen Druckerei gut; denn Kneubühler hatte einen einfluß reichen Gönner, der ihm manchen Alrftrag von der Obrigkeit zu kommen ließ und ihn in seinem .Konkurrenzkampf mit der obrigkeit lichen Druckerei unterstützte, der manchmal bedenkliche Formen annahm. Er verlegte und druckte den »Alten und Ncwcn Schrcibkalcndcrc oder »Rosiuskalcnder«, religiöse Schriften und Teile des Alten Testaments
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