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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.09.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-09-07
- Erscheinungsdatum
- 07.09.1912
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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10334 «Srl-N«»l! I. » rn-hn. «Ilchh-nd-r Nichtamtlicher Teil. 209, 7. Septentbdr l»ni. lässige Maximalrabatt im Berliner Lokalverreyr aus 107» fest- gcfetzt Miro. Hiermit war für Berlin die Frage des 57»-RaballS er ledig!, und dem Börsenverein bliev nichts üvrig, als oem Vorstand des Vereins der Buchhändler zu Leipzig mitzutenen, datz er nicht in der Lage sei, sein Versprechen, remem Krets- uno Orlsvecein einen höheren Localraüan als 57» emzu- räumen, einlösen zu können. Fm Bürsendlall 1888, Nr. 274 rechtfertigte der Börsen- öereins-Borsland in aussuhrlicher Weise senren Beschlutz, den van der ausserordentlichen Hauptversammlung der Berenugung angenommenen Mafpmalravatt von 107» zu genehmigen, indem er vedauerle, durch die Verhältnisse hierzu gezwungen zu sein. Latz die Weigerung der Berliner, auch ui ihrem Bezirt 57» als Ma;imalraball anzuerkennen, im deutschen Buch handel keine grotze Synipalyie gesunden hat, wird nie manden verwunoern, der aus den voryergeyenoen Verhand lungen ersehen hat, in wie entschiedener Weise der ganze deutsche Buchhanvet entschlossen war, den 57°-Maximalravatt unler allen Uinsländen durchzufllhren. Datz sich die allgemeine Meinung auch gegen den Borsenvereins-Vorsland richlele, der dem Beschluss der Vereinigung zugestimiiit hatte, ist cvensalls begreiflich. Wenn man sich aver in die Lage der Berliner Sortimenter versetzt, die, ohne datz ihnen der Börsenvereins- Vorstand einen Schutz angeoeihen lassen konnte, vor die Alter native gestellt wurden, einen grotze» Teil ihrer Kundschaft zu verlieren und ihn den rücksichtslosen Konkurrenten auszu- liesern, die trotz Sperrung und Liefecungsverweigerung ihr Geschäft weilersührten und einen Rabatt weil llver 107» ge währten, wird man die Berliner Kollegen gern entschuldigen. Der Hauptfehler lag eben daran, Satz ohne Rücksicht auf die be stehenden Verhältnisse und ohne Rücksicht darauf, ob die Haupt konsumenten, die man doch nicht gut zwingen konnte, geneigt seien, aus eine Vergünstigung, wie sie sie bis jetzt genossen hatten, zu verzichten, der 57°-Rabatt für ganz Deutschland feslgelegt worden war. Freilich hatte man nicht damit ge rechnet, datz die Berliner Verleger so fest zu den Berliner Sortimentern stehen würden, man halte auch nicht gewutzt, datz der Anteil der Berliner an dem Verkauf des Berliner Verlags ein so grosser sei, wenn mir auch die Prozentziffer, die genannt wird, als elwas hoch erscheint. Durch die Berliner Beschlüsse wurden auch die andere» preutziWn Buchhändler insofern in Mitleidenschaft gezogen, als es für sie schwer war, ihren Behörden gegenüber auf dem Standpunkt des 5"/» - Rabatts auch ferner zu verharren. Namentlich der rheinisch-westfälische Kreisverein fühlte sich durch die Genehmigung des Börsenvereins beschwert und gab seinen Anschauungen in einem Briese Hartmanns an Parey Ausdruck. Der Wunsch Hartmanns, die Berliner Schleuderer so schnell als möglich unschädlich zu machen, um dadurch Ber lin zu veranlassen, noch nachträglich den 57»-Radatt anzu nehmen, Netz sich leider nicht so schnell verwirklichen, da der Börsenverein mit Recht das Inkrafttreten der neuen Satzun gen abwarten und sich daraus beschränken zu müssen glaubte, lediglich solche Verfehlungen zu verfolgen, die nach dem In- krafttreten der neuen Satzungen zur Kenntnis des Vorstandes gelangten. Irrig ist die Ansicht, die der Vorsitzende des sächsisch-thü ringischen Verbandes R. Kretschmann in einem Brief an Paul Parey äußerte, daß die Haltung der Berliner Sortimenter den Widerstand der Behörden geradezu herausgefordert habe. Die Berliner Sortimenter, die Wohl die Verhältnisse etwas besser beurteilen konnten, wußten nur zu gut, datz gewisse Firmen nur darauf warteten, den Behörden den von ihren jetzigen Lieferanten verweigerten Rabatt anzubieten, der dies mal sicher angenommen worden wäre, während, wie ich schon früher angeführt habe, die Bibliotheken und Behörden auch während der ärgsten Schleuderzeit ihren Lieferanten treu ge- Vliesen waren uuo Angebote höherer Rabatte als r07° uuveaur wartetgelagenoderzuruckgewle>enhatten. DieRichNgtettoieser Ansicht bestätigt ine Er>ayrung, die >af >n späterer Feil als Borptzenoer des Sorumenter-Veretnr bei memer Emgave an oen Magistrat um Herabsetzung des Ravaiis gemacyi habe. Fch haue es sernggeoracht, so gut wie den ganzen Berliner Buchyanoel zur Unterzeichnung oec Eingabe an oen Magistrat zu veranlassen; nur vier Farmen, oie noch immer augerharo unse rer Organisation stanoen, komnen zur Unterschrift nicht yecan- gezogen werde», uno diesen vier Firmen, die oen früheren Rabatt zu gewähren anboten, uvecirug oer Magistrat die Lieferung. Nur meinem-schnellen Eingreifen, das die Lrefe- cungssäytgkeil der Firmen stark tn Frage stellte, war es zu oamen, datz die alten Lieferanten die Kundsa;ast des Magistrats nicht gänzlich einvUszlen; Verluste hatten sie nichtsdestoweniger zu verzeichnen, die einzelne Handlungen ziemlich hart trafen. Es ist deshalb der Satz tn dem Antrag des Vorstandes oes Sächsisch-Thüringischen Buchhänöler-Beroandes betr. Ge nehmigung von Übergangsbestimmungen: »Es ist nun also oahin gekommen, datz die bei der Beratung der neuen Ord nung widerstrebenden Elemente über den Gesamlvuchyanüel oen Sieg davongelragen haben, und sie weroen nicht er mangeln, dessen Früchte zu ungunsten des Provinzial-Buch- qandels für stch nutzbar zu machen, wenn wir diesem Strebe» nicht beizeiten begegnen« durchaus übel angewandt. Die Berliner waren in ihrer Mehrzahl nur beslrebl, die Kundschaft, oie sie sich erworben hatten, sich zu erhalten, nicht aber für sich Früchte zu ungunsten des Provinziatsorttmenls zu ziehen Die Mehrzahl der Berliner war gar nicht an dem Geschäft nach der Provinz interessiert, aber auch diejenigen, die es waren, hatten vor allem im Auge, ihre Berliner Kundschaft sich zu sichern. Die Stimmung des Provinzial-Buchhandles gegen Berlin kam bei der Wahl der Mitglieder zum Vereins-Ausschuß zu offenem Ausdruck. Die Berliner Vereinigung hatte die Vor stände der Kreis- und Ortsbereine durch Rundschreiben dar auf aufmerksam gemacht, daß Wohl ihr als einem der größten deutschen Kreis- und Orlsvereine eine Vertretung im Ver eins-Ausschuß zustehe, und hatte das Mitglied ihres Vor standes R. L. Prager als Kandidaten ausgestellt. Die Kandi datur begegnete einer glatten Ablehnung. Am 16. Januar 1889 fand die Wahl der vier Vertreter oer Kreis- und Orlsvereine statt, und die Wahlmänner glaub ten außer der ihnen zustehenden Wahl zum Vereinsausschutz auch noch eine Resolution fassen zu sollen, in der sie ihre Über zeugung dahin aussprachen, datz an einer Minderung des Ra batts auf 57» unbedingt festgehallen werden solle und diese Minderung auch an solchen Orten durchgesührt weroen müsse, an welchen dies bisher nicht geschehen war. Zur Unterstützung dieser Bestrebungen fordern sie vor allem eine Herabsetzung des Verlegerrabatls an Sortiments buchhandlungen solcher Orte, welche der Rabatlermäßigung widerstreben. Diese Resolution richtete sich wesentlich gegen Berlin, und es war deshalb ein guter Treppenwitz der Welt geschichte, datz auch ein Berliner Kollege sie Unterzeichnete, obwohl er nicht einmal zu den Wahlmännern gehörte, sondern nur als Gast anwesend war. Die Korpora tion der Berliner Buchhändler legte in einem Rundschreiben vom 2. Februar 1889 energische Verwahrung gegen diese Re solution ein, indem sie eine in der außerordentlichen Haupt versammlung der Korporation am 30. Januar 1889 einstim mig angenommene Erklärung veröffentlichte, in der sie auf das satzungsmätzige Recht der Berliner Mitglieder des Börsen vereins, die Verkaufsbestimmungen für ihren Bezirk festzu- setzen, hinwies und ihr Bedauern darüber aussprach, daß eine > derartige Resolution, die gegen den Geist der Satzungen des
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