Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.10.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-10-02
- Erscheinungsdatum
- 02.10.1912
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19121002
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191210020
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19121002
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1912
- Monat1912-10
- Tag1912-10-02
- Monat1912-10
- Jahr1912
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^ 230, 2 Oktober LSI2. Nichtamtlicher Teil. S«U-„blM d. Dtschn, Buchh-md-I. 11K83 Im Landesgewerbemuseum veranstaltete A. W. Frankes : Verlag, hier, eine Ausstellung von Original-Federzeichnungen, die von ersten Künstlern für seine Verlagswerke, hauptsäch lich die bekannte Sammlung »Jungbrunnen«, geschaffen wurden. Die schöne Ausstellung fand eine eingehende Wür- digung durch den bekannten Kunstkritiker H. Tafel, der damit auch dem Buchhandel ein ehrenvolles Zeugnis für seine Be strebungen um die Verbreitung edler Kunst im Volke aus gestellt hat. Georg Barlösius, Max Dasio, Franz Stasse», G. A. Stroedel, Hugo L. Braune, Alois Kolb, R. Mausf, Arpad Schmidhammer, Horst-Schulze, Müller-Münster, Ernst Liebermann, M. Bernuth, H. v. Volkmann, Beck-Gran u. a. waren vertreten, und die Kritik unterzog in Worten warmer Anerkennung die einzelnen Arbeiten einer sorgfältigen künst lerischen Betrachtung. Hoffentlich hat die Ausstellung auch den Absatz der betreffenden Werke gefördert und damit den wichtigsten Zweck erfüllt, daß die Kunst, die erst durch die Reproduktion bzw. die Opferwilligkeit eines kunstliebenden Verlegers zum Gemeingut wird, unters Volk kommt. In einem Bericht über die zurzeit im Kunstverein statt findende Ausstellung von Holzschnitten deutscher Künstler spricht der Referent H. T. mit einigem Mißvergnügen von der Art, wie Künstler von heute den Originalholzschnitt behandeln, und meint, »daß nach und nach den Künstlern Bedenken aufgestiegen zu sein scheinen, ob denn wirklich die grobe plakatmätzige oder silhouetten- hafte Flächenkunst (einiger Künstler) die ultima ratio des Originalholzschnitts in Schwarz-Weitz bedeute und ob man sich von dem untergcgangenen reproduzierenden Holzstich nicht einiges Brauchbare entnehmen könne, nämlich den Reichtum an technischen und damit auch künstlerischen Ausdrucksmöglich keiten«. Eine solche Betrachtung ist gerade in Stuttgart am Platze, das in den achtziger und neunziger Jahren Holzschnitt- Prachtwerke herborgebracht hat, die vielleicht in späteren Jah ren noch einmal als Denkmäler schwäbischer Typographie eine gerechtere Beurteilung finden als heute, wo die Autotypie fast ausschließlich das früher dem Holzschnitt gehörende Feld be herrscht. Ob die »Bugra« nicht etwa schon einiges aus jener Zeit bringen könnte? Jedenfalls steht fest, daß der Holzschnitt wieder ansängt, Spuren neuen Lebens zu zeigen. An die Zeit jener Prachtwerke erinnert auch ein »Gedenk- und Erinnerungsblatt« an Joseph Kürschner, tzas Adolf Mieß ler im »Neuen Tagblatt« gelegentlich der 10. Wiederkehr von Kürschners Todestag veröffentlichte. Kürschner war ohne Zweifel ein Phänomen, wie es nicht so oft wiederkehren dürste, ein Mann von verblüffender Findigkeit und unermüdlicher Schaffensfreudigkeit, der in der Zeit seiner Stuttgarter Tätig keit auf seine Mitarbeiter einen gewaltigen Einfluß auszuüben verstand. Einen Punkt hat der für seinen Helden begeisterte Verfasser indessen zu erwähnen übersehen, der allerdings gern von Autoren außer acht gelassen wird: die Mitwirkung der opferwilligen Verleger. Ob Kürschner geworden wäre, was er war, wenn er nicht die kühnen, großzügigen, wagemutigen Verleger in Stuttgart gefunden hätte, die er für die Durchfüh rung seiner Ideen unbedingt gebrauchte? Die Frage, wer Joseph Kürschner mehr zu verdanken hatte: die Verleger, die er für seine Ideen zu gewinnen wußte, oder die Typographie, der er für ihre Pressen Arbeit in Hülle und Fülle zuführte, wird aus naheliegenden Gründen Wohl eine offene bleiben. Der Name Kürschner ist der beste Beweis für die Notwendig keit eines leistungsfähigen Verlagsbuchhandels. Das Ansehen Stuttgarts als Buchdruckerstadt hat durch den am 12. August und den folgenden Tagen hier abgehaltenen Internationalen Buchdruckcrkongretz eine neue Bestätigung er fahren. Vertreten waren nach der »Zeitschrift sür Deutsch lands Buchdrucker« bzw. dem »Korrespondent« sämtliche dem Internationalen Buchdruckerverein angeschlossenen Verbände,, > sowie der rumänische Buchdruckerverein und Vertreter verschie dener nicht angeschlossenerOrganisationenalsGäste, so daß ins gesamt 200 000 organisierte Buchdrucker Abgeordnete gesandt hatten. Aus dem Bericht möchten wir hervorheben, daß an der Setzmaschine, die an weiterer Ausdehnung gewinnt, jetzt auch Mädchen beschäftigt werden. Das Lehrlingswesen liegt zum Teil noch sehr im argen. (Für Stuttgart trifft letzteres allerdings nicht zu, wir haben hier eine trefflich geleitete Buchdrucker-Fachschule, an deren Spitze Herr Otto Kröner steht und über die wir bei Gelegenheit berichten werden.) Der Vertreter aus Johannes burg konnte relativ über die günstigsten Verhältnisse berichten, während die Organisation in England noch nicht soweit vorge schritten ist, daß bestimmtere Erklärungen in bezug aus ihren Anschluß abgegeben werden konnten. Nach fast allen Berich ten arbeiten die selbständigen Buchdruckereibesitzer mit aller Kraft am Ausbau und der Stärkung ihrer Organisationen, so daß bereits Ansätze zu internationalen Beziehungen vorhanden sind. Im Anschluß hieran darf der Briesschreiber Wohl einen kleinen Beitrag zu der Frage der Antiqua- und Frakturschrist- Anwendung veröffentlichen, den die Augustnummer der »Mo natsblätter des Badischen Schwarzwaldvereins« brachte: Eine ltmsrage bei deutschen Wandervereinen ergab, bah die römische (lateinische) Schriftart bei Wegweisern bevorzugt wird. Sie gelangte zur Anwendung beim Schwarzwaldhöhenweg, ferner durch den wtirttcmbergtschen Schwarzwald- und Alb-Verein, den Odenwald-, Taunus- und Vogesen-Club, den Harz-, Rhön-, Spessart-, Riesengebirgs-, Saarwald- und Thürtngerwald-Verein, den Deutsch-österreichischen Alpenvercin. Die Anwendung der gotischen Schrift findet man nur tm Psalzergebiet vor. Die Sektion Kreiburg hat die Anwendung der römischen Blockschrist endgültig beschlossen und zwar, weil deren Hauptort Freiburg als Kremdenstadt dle internationale Schrift bedingt, zum andern, weil die römische Blockschrist bei einiger Entfernung deutlicher wirkt als die gotische. Zweck dieser Zeilen ist es, bei den Schwcstersektionen sowie auch beim Stadtrat Freiburg anzuregen, die römische Blockschrift offiziell anzuwenben, wodurch die Stabt Freiburg auch bezüglich der Wegbezeichnung ihrer Bestimmung als Kremdenstadt gerecht wurde. Der Beschluß der Sektion Freiburg ist zu bedauern, er geht von falschen Voraussetzungen aus. Die eingangs er wähnte Bevorzugung der Lateinschrift ist jedenfalls nur ge wohnheitsmäßig; ein Hersteller der Schrifttafeln hat es dem andern nachgemacht, ohne sich Klarheit zu verschaffen, ob Frakturschrist nicht ebensogut lesbar wäre. Daß die Frem denstadt internationale Schrift bedingt, ist auch nicht richtig. Wer englische oder amerikanische Blätter zur Hand nimmt, wird finden, daß gotische Schrift häufig in Anzeigen zu Aus zeichnungszeilen benutzt wird, ein Beweis, daß gotische Schrift im Auslande gut gelesen werden kann; namentlich ist die so genannte »Caxton« in englischen Akzidenzen stark vertreten. Natürlich darf die Frakturschrift, wenn sie auf größere Ent fernungen wirken soll, nicht zu mager gehalten sein. Darauf möge man auch halten, wenn man Entwürfe für Einband decken bei Künstlern bestellt. Daß häufig in dieser Beziehung gesündigt wird, erkennt man ohne weiteres, wenn man vor den Schaufenstern unserer Sortimentsbuchhandlungen die Titel der gebundenen -Bände genauer ansicht. Wie lesbar gotische Schrift auch auf Plakaten ist, wenn sie klar und ohne Schnörkel geschrieben ist, zeigt das zurzeit auf unserem Bahnhof ange brachte Plakat für die Ausstellung »Der Mensch« in Darm stadt, die wir übrigens 1915 hier sehen werden. Auf ein kleines, bei Strecker L Schröder erschienenes Buch: »Das Sammeln, Präparieren und Aufstellen der Wir belticre. Eine gemeinverständliche Anleitung. Unter Mit arbeit von Präparator Jos. Kerz herausgegeben von Jnspel lor Frdr. Kerz« möchte der Briefschreiber Hinweisen, nicht des .Inhalts, sondern des Herausgebers wegen. Friedrich Kerz, töSt»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder