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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.05.1925
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- 1925-05-22
- Erscheinungsdatum
- 22.05.1925
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>18. L2. Mal I92S. Mitteilungen des Deutschen Verlegervereins. Nr. XII. «»ri-°tiau >. d. Dgq«. Buch,»ndu. 8395 Mitteilungen des Deutschen Derlegervereins Die Bestimmungen über die Verwaltung deS Börsenblattes finden auf sie keine Anwendung Nr. XU. (XI. s. Bbl. Nr. 107 vom 8. Mai 1925.) Jahresbericht des Vorstandes des Deutschen Berlegeroereins über das Berichtsjahr 1924 2S erstattet und einstimmig genehmigt in der Ordentlichen Hauptver sammlung am 9. Mai 192S. I. Zur Wirtschaftslage. Beim Rückblick auf das abgeschlossene Geschäftsjahr 1924 ist mit Befriedigung fcstzustellen, daß wir von einer neuen Inflation verschont blieben. Trotzdem konnte die Rentcnmark nicht alle Schä den der vorhergehenden Jahre wieder gut machen, da ein großer Teil der Substanz verloren gegangen war und die vorhandenen Bestände vielfach nicht zu den angenommenen Preisen verwertet werden konnten. Dazu kam, daß zu Anfang des Jahres die Verarmung der deutschen Wirtschaft gebieterisch einen Preisabbau möglichst auf die Borkriegshöhc zu erfordern schien, während die Rohstoffe noch weit über diesem Niveau standen und auch die Löhne sich sehr bald darüber erhoben. Der allerseits gewünschte Preisabbau wurde bis gegen die Mitte des Jahres von manchen Verlegern versucht, ob wohl der Absatz besonders nach dem Ausland erheblich gesunken war und die Gestehungskosten ihre steigende Tendenz beibehielten. Es wurde aber bald auch dem Kurzsichtigsten klar, daß an eine» nochmaligen Preisabbau noch lange nicht zu denken war. Der Vorstand wies schon Im Frühsommer des Jahres darauf hin, daß Deutschland das notwendige Gleichgewicht zwischen Ein fuhr und Ausfuhr nur durch erhöhte Arbeitsleistung und durch Verzicht auf einen wesentlichen Teil des Jnlandkonsums, also durch weitgehende Einschränkung der Lebenshaltung und der Inlands- Produktion herbeiführen könne. Trotz dieser dringenden Mahnung zum Einschränken der Erzeugung und trotz der Notwendigkeit für den Verlag, die vor dem Krieg als nötig erachtete Gewinnspanne stark zu beschneiden, war der Verlag 1924 allgemein bestrebt, lang gehegte Verlagspläne durchzuführen, um aus dem dadurch zu er zielenden Umsatz den Betrieb ausrecht erhalten zu können. Der Absatz ließ jedoch bis aus die letzten Wochen vor Weihnachten viel zu wünschen übrig, da der Markt die große Produktion bei weitem nicht aufnehmen konnte. Zudem ergab sich die Schwierigkeit, die noch aus dem letzten Jahr stammenden nicht ganz vollwertig aus- gcstattcten Vorräte zu verwerten, ein Problem, das trotz mehr facher Vorschläge noch nicht endgültig als gelöst betrachtet werden kann. Ferner machte sich die Konkurrenz der immer weiter um sich greifenden Vereinsbuchhandlungen und Buchgemeinschaftcn, die unter Ausschaltung des Buchhandels den Bedarf weiter Kreise zu decken bestrebt sind, als Schädling des gesamten Buchhandels empfindlich bemerkbar. Es bleibt nur zu hoffen, daß manche dieser Vertriebsorganisationen wieder verschwinden werden, wenn erst einmal mehr zu Tage tritt, daß mit dem Verkauf von Büchern keine übermäßigen Gewinne zu erzielen sind. Gegenüber der starken Konkurrenz durch die zahlreichen Ncu- ausgaben freier Autoren, die fast durchweg in guter Ausstattung und zu billigen Preisen herauskamen, hatten die mit Honorar und Risiko belasteten Neuerscheinungen einen schweren Stand, da durch die geschilderten Verhältnisse das Augenmaß sowohl des Buchhändlers wie des Käufers für den angemessenen Buchprcis stark beeinträchtigt wurde. Aus diesen Gründen konnte der Ver lag nicht einheitlich und nicht genügend mit seinen Preisen der steigenden Tendenz der Herstellungskosten und Löhne folgen. Die vorhandene Überproduktion wurde durch die der deutschen Wirtschaft zugeflossenen Auslandsdarlehen und durch die Ausdehnung des WechselVerkehrs, welche eine zusätzliche Kaufkraft schufen und uns wieder auf einige Zeit über die wirkliche Not ! unserer Wirtschaftslage hinwegtäuschten, noch gesteigert. Es ist deshalb zu befürchten, daß die Betriebsmittel des Verlags und auch des Sortiments mit den fortschreitenden Preiserhöhungen nicht lange Schritt halten werden, zumal da kaum eine andere Ware so sehr der völligen Entwertung ausgesetzt ist wie das Buch. Für den Buchhandel ist es also gefährlicher als sür jeden anderen Kaufmann, lediglich auf der Grundlage eines gewissen Büchervor rates und der Hoffnung, ihn zu verkaufen, Kredit zu nehmen. Das gilt für den Verlag in gleicher Weise wie sür das Sortiment. 2. Biicherprcisc. Die zu Anfang des Jahres 1924 noch in Verlagskreisen be stehende Hoffnung, die Preise allgemein auf den Vorkriegsstand herunterdrücken zu können, weil unsere damaligen Goldpreise dem In- und Auslande unerschwinglich schienen, konnte sich infolge unserer Weltwirtschaftslage nicht verwirklichen. Die passive Han delsbilanz und die durch Deutschlands Verarmung nötigen, aber teuren Auslandskrcdite verhinderten dies. Das Mißverhältnis zwischen den steigenden Herstellungskosten und den erzielbaren Bücherpreisen wurde im Laufe des Jahres immer größer. Erhöht wurde es durch den begreiflichen Wunsch des Verlags, langgehegte Vcrlagspläne zur Ausführung zu bringen und bei den Neuerschei nungen auch technisch die Mängel der letzten Jahre auszugleichen. Die Ausstattung hat sich dem geläuterten Geschmack entsprechend trotz der erwähnten Schwierigkeiten über die 1914 erreichte Höhe erhoben. Aus allen diesen Gründen wird die statistische Kurve der Preise von etwa IS 000 Neuerscheinungen des Jahres 1921 ver ständlich: In den ersten Monaten betrug der Durchschnittspreis eines neuen Werkes Mk. 10.—, er sank auf Mk. S.8S in der Mitte des Jahres, um im letzten Viertel wieder aus Ml. 7.80 zu steigen. Der Jahresdurchschnitt 1924 steht mit Mk. 7.23 einem solchen von Mk. 5.62 der ersten sieben Monate 1914 gegenüber. Die Auslandspreise wurden bis Schluß des Berichts jahres meist noch in Währung ausgestellt, weil die Rcntenmark ini Auslände nicht genügend gehandelt wurde und man auch Schwankungen dieser unserer Zwischcnwährung befürchtete. Erst als mit der Reichsmark ein auch im Auslandsverkehr marktfähi ges Geld geschussen war, konnte der Vorstand des Deutschen Bcr- legervereins im Dezember empfehlen, auch die Auslandssakturen in Reichsmark auszustcllen und daniit die vorkriegsübliche Bc- rcchnungsweisc wieder cinzuführen. Mehrfach mußte der Vorstand Angrisse des Auslandes wegen zu hoher deutscher Bücherprcise abwehren. Es ist ja verständlich, daß das hochvalutige Ausland durch die billigen Preise während der Inflationszeit verwöhnt ist, andererseits im untervalutigcn Ausland die deutschen Goldpreise immer noch zu hoch erscheinen. Bei allem Entgegenkommen, das der Verlag zur Erhaltung seines Absatzgebietes in dem Auslande gern zeigen möchte, darf aber nicht vergessen werden, daß die Gewinnspanne des deutschen Verlags zzt. aufs äußerste eingeengt ist. 3. Fester Ladenpreis und Spescnzuschlag. Dem Streben des Verlags nach Wiedereinführung eines festen allgemein gültigen Ladenpreises war im Berichtsjahr noch der Ausklang des Kampfes um den Spescnzuschlag hinderlich. Die Vertretung des Sortiments wollte immer wieder einen Verzicht auf den Spesenzuschlag abhängig machen von einem Mindestrabatt von 40 Prozent, den der Verlag allgemein nicht gewähren kann. Bon seiten des Sortiments erklärte man diesen Zuschlag noch bis in den Herbst hinein für notwendig und verschloß sich dabei der Tatsache, daß er praktisch nach Einführung der Festmark säst nie mehr erhoben wurde. War doch der Buchhandel noch weniger als andere Wirtschaftszweige in der Lage, solche an die Inflationszeit nio
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