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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.05.1925
- Strukturtyp
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- 1925-05-22
- Erscheinungsdatum
- 22.05.1925
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1l8, 22. Mai 1925. Mitteilungen des Deutschen Verlegervereins. Nr. XII. «sii-nu-ii i. d. Dgchn. Buchh»i>d-i. 8399 Vereinigung der Münchner Verleger E. V. Das abgclauscne Geschäftsjahr unserer Vereinigung hat hin sichtlich der Mitgliederbewegung der Zahl nach keine größeren Veränderungen mit sich gebracht. Besonders schmerzliche Verluste erlitt unsere Vereinigung durch den Tod dreier Mitglieder, deren auch an dieser Stelle nochmals gedacht werden soll: Geheimrat I)r. Oskar Beck, Hans von Weber und Ludwig Rösl. Die Leitung der Vereinigung wurde 1924 wesentlich dadurch erleichtert, daß die eingctretene Stabilisierung unserer Währung gar manche Frage gelöst hat, die noch kurz vorher die Gemüter nicht wenig erhitzte. Die sieben Zusammenkünfte, die, von der Feier unseres 10jährigen Bestehens abgesehen, im Jahre 1924 ab gehalten wurden, sind infolgedessen nicht mit Fragen belastet ge wesen, die eine nochmalige breitere Erwähnung im Jahresbericht erfordern. Die wichtigsten Punkte der verschiedenen Versammlun gen behandeln Fragen, die wohl aus unseren Tagesordnungen nicht mehr verschwinden werden: Angestelltentarif, Rabattfrage, Barsortimcnt, Gilderundschrei ben, Schiedsgcrichtsvertrag mit dem Schutzverband deutscher Schriftsteller, Volksverband der Bücherfreunde, Buchbinderpreise, die Zeitschrift »Nimm und lies» und die Filmreklame des Börsen vereins und schließlich unsere Aussprachen über Goldmarkbilanz und Steuerfragen sind Verhandlungsgegenstände gewesen, die einer Aussprache wohl wert waren und die eng Zusammenhängen mit den eigentlichen Ausgaben einer Berlegervereinigung. Sie um fassen nicht nur das Verhältnis zwischen Sortiment und Verlag, des Verlags zu seinen Lieferanten, zu den Autorenverbändcn und zu seinem Spitzcnverband, sondern auch die wesentlichsten Punkte der Gebiete, auf denen gemeinsames Vorgehen der Münchner Ver- legerschast überhaupt möglich erscheint. Vor den Kantatetagungen in Leipzig wurde auch die Tagesordnung der dortigen Hauptver sammlung des Verlegervereins und des Börsenvereins eingehend durchgesprochen, und unsere Jubiläumsfeier hat Gelegenheit ge geben, das Münchner Verlagswesen im Zusammenhang mit der Geschichte unserer Stadt in breiterer Ausführung zu würdigen. Ein Ausblick in die Zukunft lehrt: Noch sind wir nicht zu klaren wirtschaftlichen Verhältnissen gekommen, und die allgemeine politische Lage läßt auch nicht er hoffen, daß in kurzer Zeit wieder Verhältnisse eintreten können, wie wir sie in Zeiten vor dem Kriege gehabt haben. Es hat sich in der Welt zuviel verändert, sodaß der Buchhandel noch aus eine größere Reihe von Jahren hinaus mit einem Kampf gegen erheb liche Schwierigkeiten rechnen muß. Sollen wir hierfür gerüstet sein, so ist das erste Erfordernis, daß die Reibungen aus dem buch händlerischen Leben beseitigt werden, die als vollkommen unpro duktiv bezeichnet werden müssen. Dazu gehört in erster Linie eine Umgestaltung unserer buchhändlerischen Organisation in allen ihren Teilen, und zwar so, i>aß ebenso wie bei der letzten großen Reform des Börsenvereins die inneren Spannungen des Buch handels, die heute in den Beziehungen zwischen Verlag und Sor timent ruhen, beseitigt werden. Diese Umgestaltung muß auch dazu führen, daß die Organisation des Verlags mit voller Stoß kraft in alle Verhandlungen eintreten kann, die mit Autorenver bänden sowohl als auch mit Lieferantenverbänden geführt werden müssen. Neben dieser großen Hauptfrage harren andere wichtige einer tatkräftigen Lösung. Die Gefahr der Buchgemeinschaften einer seits, die Ausnützung aller nur irgendwie geeigneten Vertriebs- Möglichkeiten anderseits wird unsere Kräfte in den kommenden Jahren nicht wenig in Anspruch nehmen. Unter solchen Verhältnissen erscheint es wichtig, den Gemein schaftsgeist nicht nur in praktischer Hinsicht, wie etwa im letzten Jahre bei den Steuersragen zu Pflegen, wir müssen vielmehr dazu kommen, daß durch die persönliche Berührung unserer Mitglieder der Schwerpunkt buchhandelspolitischer Betätigung immer mehr in die Vereinigung hineinverlegt wird. Deshalb strebt der jetzige Vorstand an, die nüchterne Art der Zusammenkünfte, wie sie wäh rend der Inflationszeit gepflegt wurde, nun wieder mehr nach der geselligen Seite auszugestalten, um so wieder zu jener Art der Tagung zu kommen, wie sie in den ersten Jahren des Bestehens der Vereinigung bevorzugt wurde! 9. Vorstand und Beirat. Der Vorstand trat seit der letzten Hauptversammlung zu vier Sitzungen zusammen, am 9. Juli, 20. September (Stuttgart), 10. November und 9. März 1925. Außerdem am 19. Mai 1924 zu einer gemeinsamen Sitzung mit dem neugewählten Beirat, am 20. Mai zu einer Besprechung mit dem Börsenverein und den Vertretern des Akademischen Schutzvcrcins und des Hochschulver- bandes, sowie zu mehreren Verhandlungen mit dem Börsenvercin und der Gilde. Die seit langem geplante Besprechung mit der Vertretung des Sortiments über wirtschaftliche Fragen konnte nicht so gefördert werden, wie es den beiderseitigen Wünschen ent sprochen hätte, da der Deutsche Berlegerverein als Vorbedingung für seine praktische Mitarbeit im Rahmen des Börsenvereins die Herstellung voller Parität in allen Instanzen des Börsenvereins verlangen mußte. Diese auch von weiten und einsichtigen Kreisen des Sortiments gebilligte Forderung wurde von der Deutschen Buchhändlergilde aufs hartnäckigste bekämpft; doch gibt eine noch in den letzten Wochen zustande gekommene Vereinbarung der buch händlerischen Spitzcnorganisationen über die Einsetzung eines pa ritätischen, aus 15 Verlegern und 15 Sortimentern bestehenden Ausschusses zur Vorberatung wirtschaftlicher Anträge an die Hauptversammlung der Hoffnung Raum, daß im neuen Jahr doch etwas mehr fruchtbringende Praktische Arbeit geleistet werden kann als im abgelaufenen Jahr. In Fragen der Einhaltung der Verkehrs- und Verkaufsord nung, der Stellung zur Schleuderei, zu Vereinsbuchhandel und Buchgemeinschaften hat der Deutsche Verlegerverein auch im Be richtsjahr wiederholt in loyaler Weise dem Sortiment gezeigt, daß er den ernsten Willen hat, im Sinne der buchhändlerischcn Tra dition mit dem Sortiment zusammenzuarbeiten und Auswüchse nach Möglichkeit zu bekämpfen. Die Einrichtung des aus 16 bzw. 17 Köpfen bestehenden Bei rats hat sich in der Praxis als zu schwerfällig, für eine häufigere Berufung zu kostspielig erwiesen. Dementsprechend wurde an Kantate 1924 vom Vorstand und Beirat einstimmig der Beschluß gefaßt, an Stelle des letzteren den Vorstand um 8 Vertreter der wichtigsten Fachgruppen zu erweitern. Diese Umwandlung des Beirats in einen erweiterten Vorstand liegt als Satzungsände rungsantrag der jetzigen Hauptversammlung vor und kann bei Annahme sogleich in Kraft treten, da die Fachgruppen ihre Ver treter bereits genannt haben. Der Vorstand erhofft aus dieser Umbildung eine wesentliche Förderung seiner Arbeiten durch die Vertreter der Fachgruppen. 19. Geschäftsstelle. Die Geschäftsstelle hatte im Berichtsjahr eine wesentlich grö ßere Arbeit zu bewältigen. Die Herausgabe der Frage- und Kre ditliste sowie der beiden Versendungslisten kam gegen das Vorjahr hinzu. Weiter war ein erfreulicher Zuwachs von Mitgliedern und eine viel stärkere Benutzung des Einzugs- und Mahnverfahrens zu verzeichnen. Das Einzugsverfahren wurde von 176 Mitgliedern (gegen 131 im Vorjahre) in 2834 Fällen (gegen 1405) erbeten. Davon sandten 111 Mitglieder je unter 10 Anmeldungen, 59 zwischen 10 und 75 Anmeldungen und 6 Mitglieder darüber bis zu 263 An meldungen. Die Höchstzahl der von einer Firma Im Vorjahre ge machten Anmeldungen war 91. Sie wurde jetzt von 4 Mitgliedern weit überschritten. Wir sehen hierin einen Beweis, daß unser Einzugsverfahren wieder besser als in der Inflationszeit zum Ziele führt, daß aber andererseits die Zahlungsweise des Sorti ments noch viel zu wünschen übrig läßt. Die Behandlung und Abrechnung jeder Klage erfolgt einzeln, weil den Gläubigern an schneller Feststellung der Zahlungsfähigkeit und -Willigkeit gelegen ist. Dieses macht natürlich für die Geschäftsstelle wesentlich mehr Arbeit als das bis zur Inflationszeit geübte Verfahren, Sammel behandlung und einmalige Jahresabrechnung. Das Mahnverfahren wurde ebenfalls weit stärker als im Vorjahr benutzt, und zwar meist von den gleichen Firmen wie das Einzugsverfahren. Sowohl die Mahnungen durch die Mitglieder auf unseren Vordrucken, als auch die von der Geschäftsstelle aus unter Fristsetzung erfolgten scharfen Mahnungen halten im allge- I. d-n Dratichkn »uchh-m»«!. Sk Iahd»«. III7
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