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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.11.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-11-27
- Erscheinungsdatum
- 27.11.1912
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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^ 276, 27. November 1912. Nichtamtlicher Teil. VSN-ndlatt I. d. »tlchn, v»ch-a«d,v 15Ü97 Nichtamtlicher Teil. Streik der Buchhandlungsmarkthelfer in Leipzig. (Vgl. Nr. 264.) Die vergangene Woche, die infolge des Bußtages und der dadurch nötigen Zusammenlegung von zwei starken Spedi- lionstagen auf den Donnerstag von alters her für den Leih» ziger Kommissionsplatz eine außerordentlich schwierige war, ist trotz des noch nicht beendeten Streiks ohne wesentliche Ver zögerungen überwunden worden. Die neuen Angestellten der Leipziger Geschäfte arbeiten sich von Tag zu Tag besser ein, so daß die Verspätungen in dieser Woche bereits geringere sein werden. Sämtliche von Leipzig abgehende Bücher wagen werden schon von dieser Woche ab wieder an den gleichen Tagen wie vor dem Streik abgelassen. Auch die Journalexpeditton wird seitens der Kommissionäre schon in dieser Woche an den regelmäßigen Journaltagcn erfolgen. Die Kundschaft wird also in Zukunft ihre Kontinuationcn wieder rechtzeitig erhalten. Lediglich das in den Kommissionsgeschäften sonst übliche Einholen der »Empfohlenen« von den Leipziger Verlegern und Verlagsauslieferungslagern der Kommissionäre läßt sich bis auf weiteres noch nicht wieder einrichten. Der Empfoh- lencn-Verkehr ist schon seit langem das Schmerzenskind des Leipziger Platzes, und auch mit einem langjährigen einge« arbeiteten Personal war cs schier zur Unmöglichkeit ge worden, in den kurzen Mittagsstunden die Unmassen von empfohlenen Paketen in den Verlagsauslieferungcn sertigzu- stellen »nd von den Kommissionären und Leipziger Verlegern einzuholen. Die empfohlenen Bestellungen kommen erst etwa i l Uhr von der Bestellanstalt oder den Sortimenter-Kommissio nären direkt in die Hände der Leipziger Verleger bzw. Ver leger-Kommissionäre. Bis nachmittags etwa 3 Uhr sollen sie bereits ausgesetzt, verpackt und verbucht sein. Das Ein holen der Pakete zwischen 3 und 5 Uhr wird durch' die räum liche Ausdehnung des Buchhändler-Viertels in Leipzig immer mehr erschwert, so daß die Einholer nie vor 5 oder 6 Uhr in den Kommissionsgeschäften eintreffen. Nun sollen die Bar- Pakete noch mit den Einholern verrechnet und verbucht, die Rechnungspakete noch avisiert werden. Kein Ballen, kein Postpaket kann vor Eintreffen des Empfohlenen fertig verpackt werden, so daß sich auch diese Arbeit aus den Zeitraum von einer halben Stunde zusammendrängt. Tie Spediteure wollen bereits von l47 Uhr ab, für manche Bahnanschlüsse sogar von l46 Uhr ab, die verpackten Güter in Empfang nehmen. Dabei ist die Einführung der englischen Arbeitszeit in den Kom- missionsgeschästen leider eine Unmöglichkeit, weil das gleiche Personal, das die Empfohlenen zu bearbeiten hat, ja auch zu dem Speditionsdienste am Abend verwandt werden muß. Früher war die empfohlene Bestellung eine Ausnahme; heute ist sie fast zur Regel geworden, weil der Buchhändler, der den technischen Verkehr in Leipzig nicht kennt, sich keine Vorstellung von den Schwierigkeiten machen kann, die jede empfohlene Bestellung mit sich bringt. Es erscheint deshalb angebracht, gerade jetzt daraus hinzuweisen, daß eine Ein schränkung des Empfohlenen-Verkehrs über Leipzig auch für die Zukunst dauernd angestrebt werden muß. Es wäre daher wünschenswert, wenn jeder Sortimenter seine einpfohlencn Bestellungen einen Tag früher als bisher an seinen Kommissionär senden oder die Kundschaft darauf aufmerksam machen würde, daß sie die bestellten Bücher einen Tag später als bisher erhält. Auf diese Weise werden Reklamationen und Ärger vermieden. Allerdings müßten sämtliche Leipziger Börsenblatt sür den Deutschen Buchhandel. 7S Jahrgang Verleger dann, so wie es die Kommissionäre für ihre auswär tigen Verleger-Kommittenten ja schon längst tun, die Waren täglich an die Sortimenter-Kommissionäre aussahren, und nicht nur zweimal in der Woche, wie es selbst bei manchem großen Verleger üblich ist. Einer späteren Zeit muß es Vor behalten bleiben, einen Weg zur Vereinfachung der Paketzu stellung, sei es durch Gründung einer Paketbestellanstalt auf genossenschaftlicher Basis, sei es auf andere Weise, zu finden. Da sich der jetzt in den Dienst des Leipziger Kommissionsbuch handels gestellte Automobilverkchr aufs beste bewährt hat, so wird dieser aus die künftige Gestaltung der Verhältnisse nicht ohne Einfluß sein. Alles in allem kann man Wohl sagen, daß der durch den Streik gestörte Verkehr über Leipzig sich voraussichtlich schon in dieser Woche — bis auf die empfohlenen Bestellungen, die eben einen Tag früherin Leipzig eintreffen müssen — in der alten Weise abwickeln wird. Die Organisation der Markthelser (der Deutsche Trans portarbeiterverband) versucht es natürlich auch weiter, durch direkte Zirkulare an die Buchhändler Stimmung gegen ihre Leipziger Vertreter und Lieferanten zu machen. Das letzte Zirkular vom 22. November ist sogar, wenigstens in seinem ersten Teile, in einem ruhigen Tone abgefaßt und setzt sich dadurch in einen wohltuenden Gegensatz zu den unglaub lichen Kundgebungen, die in Leipzig auf der Straße verteilt werden, und zu den Artikeln der »Leipziger Volkszeitung«. Leider läßt aber auch das erwähnte Zirkular vom 22. Novem ber an Sachlichkeit bei der Schilderung der Vorgänge viel zu wünschen übrig, so daß man fast glauben könnte, die streiken den Markthelfer seien die friedliebendsten Engel und der Trans portarbeiter-Verband eine Institution zur Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung im Buchhandel. Bei der festgefügten Organisation des deutschen Buch handels, deren berufene Vertreter sich einmütig, ohne Ein schränkung, aus die Seite der bedrohten Leipziger Zwischen buchhändler gestellt haben, dürften jedoch die schönen Zwie trachtsgesänge des Deutschen Transportarbeiter-Verbandes keinen Widerhall finden. Buch händlersch aufenster. Von Kurt Loele. (Fortsetzung zu Nr. 275.1 » Sind die Vorbedingungen für den Rahmen des Schau fensters und den Raum, den es in neuerer Zeit in steigendem Maße beansprucht, nach Möglichkeit erfüllt, so stehen wir vor der Frage nach dem »Wie« der Dekoration. Man hört oft die Behauptung, daß das Buch ein dekorativ schwer zu behandelndes Objekt sei. Das ist es nicht nur aus äußeren, sondern auch aus inneren, sich aus dem Charakter der Jn- dividualware ergebenden Gründen. Damit darf aber niemals die Möglichkeit einer vollendeten Schausensterdekoration mit Büchern bestritten werden. Gerade der unverkennbare Reiz, dieser äußeren und inneren Schwierigkeiten Herr zu werden, sollte ältere und jüngere Elemente unseres Berufes zu Proben ihres Talentes anspornen. Ganz allgemein ist das Schau fenster des Buchhändlers der Spiegel des geistigen Lebens der Zeit, vielleicht in höheren, oder geringerem Maße auch des geistigen Lebens einer Stadt. Um dessen Niederschlag in möglichst vollkommener Form und im öfteren Wechsel dem Be schauer vor Augen zu führen und ihn dadurch zum Kaufen zu reizen, bedarf es zunächst keines besonderen Anlasses. Diese Forderung besteht jederzeit. Ehe wir uns daher mit Sonder- 19«L
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