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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.11.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-11-12
- Erscheinungsdatum
- 12.11.1912
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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-G 264, 12, November Ikl! Mchtamtlicher Teil, «brfendtatr s. v. Ltfchn. Buchhandel. 14213 Da sonst niemand das Wort wünscht, kommen wir zur Abstimmung, Diejenigen, die für die Hinzufügung dieses Absatzes sind, bitte ich, sitzen zu bleiben, — Einstimmig ange nommen. Nun hat Herr Diederich noch gebeten, zu dem ganzen 8 12 das Wort nehmen zu dürfen. Ich will ihm das nicht verschränken, aber ich bitte ihn, sich recht kurz zu fassen, Herr Albert Diederich, Pirna: Ich halte es für meine Pflicht, Nachricht zu geben von einer Hilfe, die uns in Sachsen von einer Seite geworden ist, von der wir es durchaus nicht zu hoffen wagten, in Sachen des direkten Vertriebes von Partien von Verlege» artikeln an die Behörden, Es ist von Herrn Prager darauf hingewiesen worden, daß ein juristischer Kommentar an sämt liche Behörden geliefert worden ist. Bei uns ist die Sache weitergegangen. Schon seit Jahren wird kein sächsisches Ge setz durch das sächsische Sortiment bezogen, sondern vom Ver lage direkt an die Behörden geliefert, (Hört! hört!) Die Mißstimmung darüber war in unseren Kreisen natürlich immer größer geworden. Wir haben uns zunächst persönlich an die hauptsächlich in Betracht kommende Firma gewandt und ge beten, in irgendeiner Weise für Abhilfe zu sorgen. Es ist uns auch immer versprochen worden, daß Schritte unter nommen werden sollten. Die Hauptentschuldigung war, daß andere Verleger das auch so machten, und daß man darum gezwungen wäre, gleichfalls in dieser Weise vorzugehen. Ich habe dann lange nichts mehr von der Sache gehört, plötzlich kam wieder ein neues Gesetz, und es wurde mir hinterbracht, daß auch hier wieder die ganze Lieferung direkt erfolgen sollte. Es handelte sich in diesem Falle um einen anderen Verleger, der in Konkurrenz mit dem elfteren steht. Ich habe ihn per sönlich aufgesucht und Rücksprache mit ihm genommen, und da ist mir die erfreuliche Nachricht geworden, daß das Ministe rium diesen Herrn zu sich gebeten und ihm gesagt hat: »Höre einmal, das geht nicht so weiter, es sind Klagen bei uns ein gelaufen, daß ihr versucht, dem Provinzialsortiment alles zu entziehen. Es ist Pflicht der Behörden, dieses Sortiment zu unterstützen, wir ersuchen euch also, Mittel und Wege zu finden, daß sich das ermöglichen läßt,« (Bravo!) »Wir sind als Be hörden gezwungen, wenn billigere Preise angeboten werden, zu diesen billigeren Preisen abzuschließen, wir wünschen aber, daß das Sortiment in die Lage gesetzt wird, auch zu diesen billigeren Preisen liefern zu können,« So ist es in diesem Falle geschehen, daß die ganze Auslieferung mit einem Rabatt von 25 Prozent durch das Sortiment erfolgt ist, indem jede Be hörde angegeben hat, durch welches Sortiment sie die Liefe rung verlangt. Ich habe Gelegenheit genommen, in parlamen tarischen Kreisen Fühlung zu suchen, und werde, falls die Lie ferung durchs Sortiment wieder aufhören sollte, mich nicht scheuen, die Sache im Parlament zur Sprache zu bringen und dafür zu sorgen, daß es auch noch auf weitere Kreise über greift, und daß man auch vielleicht noch im übrigen Deutschen Reich auf dieselben Verhältnisse zukommt, die wir hoffentlich bei uns in Sachsen erringen werden, (Bravo!) Vorsitzender: Jedenfalls können wir Herrn Diederich für feine Tätig keit dankbar sein und können nur wünschen, daß der größte Bundesstaat dem kleineren in etwas nachsolgt, Preußen muß noch sehr viel von Sachsen und Süddeutschland lernen, und ich wünsche, daß es bessere Lehrmeister findet als bisher. Hiermit sind wir mit der Verkaufsordnung fertig und werden dem Ausschuß unsere Arbeit überreichen. Ich kann nur wün schen, daß sie zum Heil des ganzen Buchhandels, des Verlags wie des Sortmients gereichen möge, (Lebhafter Beifall.) (Fortsetzung folgt.) Kleine Mitteilungen« Streik im Leipziger Buchhandel, — Das in unserem Hauptartikel erwähnte Zirkular des Buchhändler-Hilssverbandes hat nachstehen den Wortlaut: Sehr geehrter Herr Kollege! Nach langwierigen Verhandlungen über die Fortdauer des Tarifs, der sltr die Lohnverhältnisse unserer Markthelfer und Burschen bisher bestand, ist es uns, trotzdem wir der Ver tretung unserer Arbeiter um ca, 5A erhöhte Löhne und weitere Vorteile angeboten haben, nicht gelungen, mit dieser eine Einigung zu erzielen, da dieselbe aus maßlosen Forde rungen bestehen blieb. Wir erwähnen hierzu besonders, daß wir vor S Jahren bereits ca, SA und vor 7 Jahren ca, ,19 A Lohnerhöhungen neben anderen wesentlichen Zugeständnissen (Verkürzung der Arbeitszeit, Urlaub, Itberstundenbezahlung) gewährten. Vor allem suchte die Organisationsleitung der Arbeiter eine Verzögerung der Verhandlungen herbeizusühren, namentlich, um dann in der Weihnachtszeit durch Streik ihren Forderungen den nötigen Nachdruck zu verleihen. Vor solchen Störungen zu ungelegenster Zeit mußten wir unsere Kommittenten und Kunden unter allen Umständen bewahren, und deshalb mußten wir den schlimmsten Auswiegler» bereits setzt kündigen. Wir rechnen damit, daß insolgedessen nunmehr ab 11, No vember der Streik ausbrechen wird. Sobald definitiv gestreikt wird, werben wir Ihnen weitere Mitteilungen über die Aus rechterhaltung des Verkehrs über Leipzig zukommen lasse», Wir erwähnen heute nur, (daß sämtliche in unserem Verbände ver einigten Firmen sich zur absoluten Solidarität verpflichtet haben, so daß kein Kunde ober Kommittent des einen in der Pünktlich keit der Bedienung vor dem des andern bevorzugt werden wird. Die Herren Verleger bitten wir, und zwar schon sofort, aus alle Pakete, Fakturen, Restpakete, Zeitschriften, Konti- nuationen nsw, den Kommissionär des Adressaten in die linke obere Ecke zu schreiben, da die eingearbeiteten Sortierer vorausstchtlich zuerst in den Streik treten werden, und diese Arbeiten von Hilfskräften, die die Kommissionäre nicht aus wendig kennen, erledigt werden müssen. Nicht eilige Sendungen bitten wir zurückznstellcn. Die Herren Sortimenter bitten wir, die empfohlenen und eiligen Aufträge nach Möglichkeit einzuschränken. Dann bitten wir alle unsere verehrten Geschäftsfreunde, in dieser schwierigen Zeit alle Reklamationen zu unterlassen, sie nützen nichts und erschweren unseren Mitgliedern die Arbeit enorm. Seien Sie versichert, daß jeder von uns seine Pflicht bis aufs Äußerste erfüllen wird, um in dem uns ausgedrungencn Kampfe siegreich zu bestehen und den Verkehr über Leipzig in aller Pünktlichkeit und Billigkeit zu erhalten, Leipzig, den 8, November 1912, Hochachtungsvoll Der Vorstand des Buchhändler-Hilfsverbandes, (Aus der Rückseite des Zirkulars ist ein Mitglieder- und Kommissionär-Verzeichnis mit den gebräuchlichen Firmen- abkürzungen abgedruckt,) Der Neubau der Herder'sche» Vcrlagshandlung in Freiburg im Brcisgau, lEinweihung am 3, November) — Als Bar tholomäus Herder aus Rottweil <1774—1839) im Jahre 1898 im Faulerschen Hause vor dem Martinstor zu Freiburg im Breis gau sich niederlieb und kurz nachher sein Geschäft in das Gräflich Duransche Anwesen in der Langgasse lheute Kaiserstraße 42) über- sührte, da mochte dem weitblickenden und weitstrebenden »gelehrten Buchhändler» eine große Entwicklung seines verlegerischen Unter nehmens vor der Seele gestanden haben. Neben die Geistestviflcn- schasten wollte er sich als buchhändlerischer Förderer unter Ein setzung aller Kräfte stellen; eine Reihe von Plänen harrten der Ver wirklichung, Da kam der Krieg — die wirre Zeit, die so leicht Hoff nungen des Unternehmungsgeistes vernichtet, wenn dieser nicht von einem Manne mit stählernem Willen kaltblütig verteidigt wird, Bartholomäus Herder, der literarische Ideen durch die Kriegsläufte gewaltsam unterbunden sah, griff zunächst mit sicherer Hand zur nationale» politischen Verlegertätigkeit, Er verlegt die »Deutschen Blätter« und ist 1815 österreichischer Felddrucker, 1849 Bürfenblatt für den Deutschen Buchhandel. 7S. Jahrgang
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