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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.11.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-11-11
- Erscheinungsdatum
- 11.11.1912
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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283, II. November 1912. Nichtamtlicher Teil. BörteEatt!. v. Lychn Luchhanbel. 14143 ders um Studierende aus dem Balkan —, datz Bücher nach Bukarest usw. mit hohem Rabatt offeriert worden sind, dann kommt der Betreffende nach Leipzig zum Studieren und erhält hier 2V Prozent Rabatt. Darum möchte ich an- hcimgeben, daß hineingesetzt wird: die Bücher müssen auch ins Ausland geliefert werden. Borsitzender.- Ich möchte überhaupt den Herren Verlegern sagen, daß sie Handlungen nicht die großen Auslandsrabatte geben möchten, denn sie benutzen sie nur zum Schleudern, zu weiter nichts. (Heiterkeit.) Herr Heinrich Boysen, Hamburg: Ich mutz mich gegen eine Bemerkung des Herrn Prager wenden. Er sagt, ich hätte im Verkaufsordnungs-Ausschutz nicht aufgepaßt, da wäre die Sache verhandelt worden. Das bezieht sich nur auf den zweiten Absatz, der ist allerdings in Leipzig im Ausschuß behandelt worden, und darüber habe ich nicht gesprochen. Ich habe nur von dem ersten Absatz ge sprochen, wo es sich darum handelt, ausländische Literatur in Deutschland anzubieten. Herr Siegismund hat auch zuge geben, daß deutsche Firmen die Sachen zu billigeren Preisen angeboten haben. Wenn wir denen das verbieten, werden die Franzosen und Engländer es tun, und dann kann das Aus land zu den Preisen nach Deutschland anbieten, und wir dentschen Firmen können es nicht, wir sind machtlos geworden. Herr Eckard Klostermann, Jena: Der Punkt, zu dem ich sprechen will, gehört eigentlich nicht zu der Diskussion, die wir bis jetzt geführt haben. Nach dem aber Herr Karl Franz Koehler diese Frage berührt hat, möchte ich doch etwas hinzufügen. — Es hat mich schon mit großer Sorge erfüllt, daß ich bei meinen geschäftlichen Er fahrungen in steigendem Maße feststellen mutz, wie die An- forderungen an höhere Rabatte im Ladenverkehr sich mehren. (Sehr richtig!) Ich habe den Eindruck, als ob die alten Zeiten in dieser Beziehung wiederkommen. Ich habe in der vorigen Woche noch einen Fall erlebt, daß ein Japaner bei mir ein Buch kaufte und dagegen rebellierte, datz er, weil der Kaufpreis unter den 10 «st lag, keinen Rabatt bekam, und behauptete, er bekäme von einer Münchener medizinischen Firma jedes Buch mit 18 Prozent Rabatt, wobei er sich erbot, dies durch Quittung zu belegen. Er sagte außerdem, daß er von einer großen Leipziger Firma sogar 20"/» Rabatt bekäme. Es handelt sich in der Mehrzahl um Ausländer, und ich habe beobachtet, datz diese Fälle hauptsächlich bei Japa nern, Russen und Angehörigen der kleinen Balkanstaaten Vor kommen. Aber das spricht sich herum, diese Herren Verkehren mit unseren deutschen Studenten, und die Sache wird immer weiter greifen. Ich habe die Befürchtung, datz wir zu den alten scheußlichen Zuständen kommen, jenen Zuständen, bei denen wir immer wieder auf die großen Städte Hinweisen mußten, die uns mit Rabatt-Angeboten überbieten, so daß wir bei den Studierenden nicht mehr konkurrenzfähig fein werden. Einen Antrag kann ich in dieser Beziehung, weil diese Frage, wie gesagt, nicht zu dem behandelten Punkte ge hört, nicht stellen, ich möchte aber darauf hingcwiesen haben und bitten, datz diese Frage einmal wieder recht ernst ins Auge gefaßt wird. (Fortsetzung folgt.l Kleine Mitteilungen. Österreichischer Buch-, Kunst- und Mujlkallcnhandcl. — Wie die Korporation der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalienhändler be richtet, hat das Jahr 19tt keine wesentlichen Änderungen gegenüber dem Vorfahre in der Situation des Wiener Buch-, Kunst- und Musi lalienhandels gebracht. Es ist zweifellos, datz der Bücherkonsum eine aufstetgende Rich tung aufweist. Leider läßt sich dasselbe nicht von dem Einkommen der Buchhändler sagen, da zwar die Zahl der abgesetzten Bücher Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 79. Jahrgang. wächst, der Umsatz aber nicht bedeutend zunimmt und der Mehr» ertrag durch die Erhöhung der Regiespesen immer wieder paralysiert wird. Während alle anderen Geschäftsleute dte wachsenden Regie- spescn durch Erhöhung der Preise ganz oder wenigstens zum Teil aus die Konsumenten zu übcrwälzen in der Lage sind, ist dies beim Buchhändler unmöglich, weil er an den vom Verleger bestimmten Ladenpreis gebunden ist. Hierzu kommt, daß die Tendenz besteht, möglichst billige Bücher zu kaufen, was nicht wundernehmen kann, da die Druck- und Verlagsindustrie in Deutschland einen so hervor ragenden Ausschwung genommen hat, datz sie setzt in jeder Hinsicht tadellose Ausgaben von Klassikern und hervorragenden modernen Schriftstellern um einen unglaublich billigen Preis Herstellen kann. Eine interessante und erfreuliche Tatsache ist cs, datz aus belle tristischem Gebiet in Wien von allen Schriftstellern am meisten österreichische Autoren beliebt sind. Die Bücher von Bartsch, Ertl, Greinz, dann von Hermine Clöter, Wassermann, Decsey und Rosegger haben im vorigen Jahre einen größeren Absatz gesunden als jene anderer Autoren. Eigentümlich ist der Rückgang der belle tristischen und populär-wissenschaftlichen Zeitschriften und Revuen. Dies dürfte zwei Gründe haben. Einerseits nehmen die Lesezirkel unmer mehr zu, anderseits bringen die Tagesblätter, insbesondere am Sonntag, so viel Lesestoff, datz nur wenige die teuren Zeit schriften abonnieren. Am Ende des Berichtsjahres wurde neuerlich ein Versuch gemacht, einen belletristischen Verlag in Österreich zu schassen. Die ersten Werke, die die neue Firma aus den Markt brachte, stammten durchweg von hervorragenden österreichischen Schriftstellern und fanden in Ausstattung und Inhalt großen Bei fall. Es kann jedoch nicht verhehlt werden, daß es große Schwierig keiten bietet, die starke Konkurrenz der reichsdeutschen Verleger zu schlagen, die infolge ihrer Kapitalskraft in der Lage sind, auch den österreichischen Autoren sehr bedeutende Honorare zu zahle». Neben den belletristischen Werken war ein steigender Absatz insbesondere bei Memoiren, Autobiographien, Biographien, ferner bei Werken über Völkerkunde zu konstatieren. Im Kunsthandel ist wenig Neues zu verzeichne». Auch hier macht sich lm allgemeinen die Tendenz nach billiger Ware bemerk bar. Das Publikum greift neuerdings lieber zu billigen Originalen als zu teuren Reproduktionen, was allerdings vom künstlerischen Standpunkt zu bedauern ist, da, insbesondere mit Rücksicht aus die enormen Fortschritte der Reproduktionstechnik, die Vervielfälti gungen von Meisterwerken natürlich aus einem viel höheren künst lerischen Niveau stehen als die Originale von Anfängern. Auch im Jahre 1911 haben die verschiedenen Wiener Kunftantiguare glän zende Auktionen abgehalten. Auch auf dem Gebiete des Musikalienhandels hat das ver gangene Jahr wenig Neues gebracht. Im Musikaliensortiment hat sich kein wirksamer Schlager gezeigt. Die Wiener Operette hatte ebenfalls keinen durchschlagenden Erfolg, so zwar, daß auch im Ver lag keine großen Geschäfte mit Novitäten gemacht werden konnte». Dagegen sind unsere älteren Wiener Operettenstücke nach wie vor sehr gangbar gewesen. Die Sucht nach möglichst billigen Werken hat auch zu dem großen Erfolg der Berliner Sammlung »Sang und Klang« geführt. Es ist daher mit ganz besonderer Freude zu be grüßen, daß ein ähnliches Sammelwerk unter dem Titel »Excelsior« nun auch durch eine Wiener Verlagssirma auf den Markt gebracht wurde. Dieses Album hat schon aus dem letzten Weihnachtsmarkt eine sehr große Rolle gespielt. Die erwähnte Tendenz hatte auch zur Folge, daß die Wagncrschen Klavierauszügc in diesem Jahre einen sehr bedeutende» Absatz zu verzeichnen hatten, da, obwohl die Schutzfrist erst am Schlüsse des Jahres 1918 abläuft, jetzt schon verschiedene billige Ausgaben veranstaltet worben sind. Was ein gangs vom Buchhandel gesagt wurde, gilt auch hier: wiewohl mehr Werke verkauft wurden, blieb der Umsatz ziemlich derselbe, und der Verdienst ist sogar gegenüber dem Vorjahre etwas geringer geworden. (Aus dem Berichte der n.-ö. Handels- u. Gewcrbekammcr während des Jahres 1911.) Buchkunst-Ausstellung in Mannheim. — Ans Mannheim wirb der »Franks. Ztg.« geschrieben: Der Freie Bund zur Ein bürgerung der Kunst hat eine Buchkunst-Ausstellung veranstaltet, die ungewöhnlich starkem Interesse begegnet. Die übersichtlich geordnete Schau erstreckt sich auf die ganze Buchkunst in ihrer historischen Entwicklung von der frühesten Zeit an bis zu de» allermodernfte» Versuchen des Buch- und Notenumschlages. An der historische» Al>- 184»
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