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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.11.1912
- Strukturtyp
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- 1912-11-11
- Erscheinungsdatum
- 11.11.1912
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- Deutsch
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14146 Lörieudlatt f. d. »ychn. vuqhakver- Nichtamtlich« L«L- ^ 268. 11. November 1912. teilung sind die Heidelberger Universitäts-Bibliothek, das deutsche Buchgewerbemuseum in Leipzig und der Mannheimer Altertums verein mit überaus wertvollen Leihgaben beteiligt. Da ist wirklich Hervorragendes in der Verwendung von vorzüglichem Papier, schönen kraftvollen Typen, der Schaffung trefflicher Illustrationen und herrlicher Einbände geleistet worden. Was dieser kleinen Schau aber einen besonderen Wert verleiht, ist die chronologische Anordnung mit den ausführlichen Angaben über die Zeit der Entstehung und die technischen Hilfsmittel. Wenn bei den klaren Druckschriften und den schönen Holzschnitten die deutsche Buchkunst Triumphe feiert, so muß man angesichts der wundervollen Maroquin-Bände mit Gold- stcmpel-Pressung und der reizvollen Kupferstich-Illustrationen dem graziösen Kunsthandwerk Frankreichs die Palme reichen. Im An fang des 19. Jahrhunderts und noch bis in unsere Tage hinein macht sich in der Buchkunst, was schönen Druck, feine Illustration und eleganten Einband anbetrifft, auch England in erster Reihe bemerkbar. Das schöne feine Papier, das die Engländer von Japan übernommen haben, und die geschmackvollen Umschläge ans sämischem Leder finden jetzt auch bei uns Eingang, und die großen deutschen Verlagsanstalten sind ja nun auch dabei, namhafte Künstler für die Buchausstattung zu Rate zu ziehen. Es liegen prachtvolle, höchst begehrenswerte Werke auf, die von den modernen deut schen Bestrebungen das schönste Zeugnis ablegen. — Aber fast noch interessanter sind die Versuche, den billigen Massen produkten eine künstlerisch empfundene, gefällige Form zu geben. Da marschiert der Insel-Verlag mit seinen 50-Pfennig- ausgaben in lustigen Buntpapier-Pappbänden an der Spitze. Reclam hat mit seinen neuen Versuchen die Konvention noch nicht völlig überwunden. Ganz überraschend ist die Reichhaltigkeit der »kaufmännischen Buchkunst«: Kataloge, Festschriften, Prospekte, Broschüren u. a. m., sowie moderne Druckschriften und Umschläge aller Art, deren Entwürfe von Künstlern wie Lucian Bernhard, Ehmcke, Bruno Paul, Preetorius herstammen. Diese Kategorie setzt sich natürlich in den Reklame - Umschlägen der Zeit schriften, Witzblätter und Roten fort. Merkwürdigerweise scheint aber gerade der Notenverlag auf eine künstlerische Gewandung den geringsten Wert zu legen. Mit wenigen Ausnahmen ist da alles beim alten geblieben. Endlich sei noch die reichhaltige Schau von Buntpapieren für Einbände und Vorsatzpapieren erwähnt. Neben dem Modelldruck im Kattunmuster sind es besonders die farbenprächtigen phantasievollen Tunkpapiere, die aus Liebhaberei oder zum eigenen Gebrauch von namhaften Künstlern angesertigt werden. Diese neu erstandene Kunst soll sogar von Buchbindern vorgeführt, gewissermaßen »demonstriert« werden. Erlaß gegen die Schundliteratur. — Die Berliner städtische Schuldeputation hat den Rektoren der Gemeindeschulen und Haupt lehrern der Hilfsschulen einen Erlaß des Kultusministers zur Kenntnis und Nachachtung zugehen lassen, worin auf die Gefahren hingewiesen wird, die durch die überhandnehmende Schundliteratur der Jugend und damit der Zukunft des ganzen Volkes drohen. Dieser Erlaß ist in den Jahresberichten der höheren Lehranstalten zum Abdruck zu bringen. Botanische Ttaatsinstitutc in Hamburg. — Während die große Universitätsvorlage in Hamburg noch immer auf sich warten läßt und gutem Vernehmen nach in der nächsten Zeit auch noch nicht erscheinen dürfte, wird der Ausbau der wissenschaftlichen Institute Hamburgs jetzt systematisch betrieben. So hat dieser Tage die Bürger schaft sich mit einer erheblichen Erweiterung des Gebäudes der Bota nischen Staatsinstitnte und Teilung dieser Institute in ein Institut für allgemeine Botanik (Botanischer Garten und Botanisches In stitut) und ein Institut für angewandte Botanik (Botanisches Museum und Laboratorium für Warenkunde) beschäftigt. Der be zügliche Senatsantrag, der die Bewilligung von 633 690 und die Errichtung einer zweiten botanischen Professur für ange wandte Botanik fordert, wurde angenommen. Diese Neuerung, die mittelbar mit der Universitätsfrage zusammenhängt, hat ihren unmittelbaren Ursprung in der starken Zunahme der wissenschaftlich- praktischen Aufgaben unseres botanischen Instituts. Während nämlich das Laboratorium für angewandte Botanik im Jahre 1906/07 die Untersuchung von 4560 Proben von 311 Ein sendern zu erledigen hatte, hatte es 1911/12 mit 37 390 Proben von 751 Einsendern zu tun. Für die nächste Zeit ist mit einer ferneren beträchtlichen Zunahme dieser Aufgaben des Instituts zu rechnen. Die Vorteile nämlich, die die Einführung des Deutsch- Niederländischen Vertrages für Getreide und die damit zusammen hängenden Analysen des Laboratoriums für Warenkunde brachten, haben jetzt auch weitere Kreise, in erster Linie zunächst die Impor teure von Olsaaten, veranlaßt, deutschen Kontrakten und den Ham burger Analysen nähcrzutreten. Da die Handelskreise die Arbeiten des Instituts aus noch weitere Handelsgebiete ausgedehnt sehen möchten, ist eine Erweiterung des ganzen Instituts dringend not wendig. Neue Bücher, Kataloge usw. für Buchhändler. polzckeelluisetior Katalog. Xiue ^us>valil aus allen Oebielen cker Preis 40 ^ orck. Or.-8". 128 8. u. 24 8. ^bbilck§n. 1186 Xrn. — Versteigerung 19.—23. November 1912 ckureli ^.clolk Xencke in Wien. coln« ete. 8". VI u. 476 8. in. einem Porträt putnams Xe>v Vork u. 1-onckon 1912, O. p. putna m's 8 ons. 10 sli. 6 ck. net. Sprechsaal. Llber Rezensionsexemplare. <Vgl. Nr. L49 u. 2S».> Mit großem Interesse nahm ich Kenntnis von dem Vorhaben des Verlagsbuchhandels, dem Unwesen der von der Presse ver langten oder auch wohl planlos ohne Aufforderung an diese ver schickten Rezensionsexemplare in Zukunft steuern zu wollen. Seit Jahren habe ich beobachten müssen, wie gerade von den größten Verlegern manchem Redakteur oder Rezensenten — wenigstens gab sich der betreffende Literaturbefliffene in seinem »Bettelbriefe« den Anschein, ein solcher zu sein — recht wertvolle Werke kostenfrei zur Verfügung gestellt wurden. Eine »eigene« Besprechung unterblieb wohl in den meisten Fällen ganz, da die geistigen Fähigkeiten des betreffenden Herrn im umgekehrten Ver hältnis zu dem Inhalt des in Frage stehenden Buches standen; im alleräußersten Falle verstieg man sich vielleicht dazu, den Waschzettel — sofern ein solcher beigefügt war — in irgend einer Zeitung von den vielen, deren Mitarbeiter jener kaufmännisch sehr begabte Herr vielleicht ist, zum Abdruck zu bringen. Resultat: der Verleger hat von der Hergabe des Rezensionsexemplars nicht den geringsten Erfolg! Der betreffende Herr hat seine Bibliothek um ein recht wertvolles Buch bereichert, das sich vielleicht in irgend einer Weise sehr vorteilhaft wieder veräußern läßt, wenn auch nicht zum Verkaufs preise, sondern bedeutend billiger: es hat ja auch nichts gekostet! Das Sortiment hat also gleichfalls einen Nachteil. Wie anders aber, wenn sich der Verleger in einem solchen Falle vertrauens voll an irgend einen ihm geschäftlich bekannten Sortimenter in jener Stadt wenden würde mit der Bitte, ihm Auskunft zu er teilen, ob die betreffende Persönlichkeit sichere Gewähr für eine wirksame und sachgemäße Besprechung bietet. Jeder einsichtige Sortimenter wird gern die Gelegenheit ergreifen, sich dem Verleger in einem solchen Falle durch eine zuverlässige Auskunft dankbar zu zeigen. Ich muß mich in der Tat darüber wundern, daß man nicht längst diesen einfachsten und nach meiner festen Überzeugung zu verlässigsten Weg beschritten hat, um den Verleger vor Verlusten zu schützen. Ein Sortimenter.
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