X; 273, 23. November 1925. Fertige Bücher. BSglNdlalt I. d. Dtschn. «»chh-nd-I. 18595 Tagebuch -Aufzeichnungen von König Ludwig II. von Bayern Herausgegeben von Cöir Grein 2m Anhang: Briefwechsel über die Finanzlage des Königs — ärztliches Gutachten über den Geisteszustand S. M. des Königs auf Grund dessen s. Zt. die Entthronung erfolgte. — Sektionsbefund der Leiche des Königs. Geheftet M. 4. — / steif kartoniert M. 4.80 Sn vornehmem Ganzleinen gebunden M. ö — Numerierte vorzugsausgabe in elegantem Ganzlederband M. L4.— (Bezugsbedingungen auf beiliegendem Wahlzettel) Fast 40 Jahre nach dem Tode Ludwig II. erscheinen seine eigenen Tagebuchaufzeich nungen, von deren Existenz die Öffentlichkeit bisher nie etwas erfahren hatte. Es handelt sich hier nicht wieder um ein wohlgemeintes Phantasieprodukt oder ähn liche Publikationen. Zeder aufmerksame Leser wird den Eindruck gewinnen, daß ein Zweifel an der Echtheit dieser hochinteressanten Dokumente ausgeschlossen ist. Lim den Beweis der Authentizität noch weiter zu erhärten, sind dem Buche einige Seiten des Originals in Faksimile beigegeben. Oer Herausgeber verdankt die Möglichkeit zur Veröffentlichung der Dokumente den Nach kommen einer dem Monarchen selbst seinerzeit nahestehenden Persönlichkeit aus höchsten Kreisen, nach deren Wunsch das gesamte Material erst einige Jahrzehnte nach dem Tode Ludwig II. der Allgemeinheit zugänglich gemacht werden sollte. Nachdem dieser Wunsch bis heute pietätvoll respektiert wurde, besteht keine Notwendigkeit mehr zu längerer Geheimhaltung eines Dokumentes, das geeignet ist, endlich über ein längst historisch gewordenes, aber noch immer ungeklärtes Geschehen Klarheit zu verbreiten. Oie eigenen Aufzeichnungen des Königs, aus denen schon in verhältnismäßig frühen Jahren mit erschütternder Deutlichkeit der Wahnsinn spricht, beweisen deutlicher als alles andere die damals bestandene Notwendigkeit, -aß dem beklagenswerten kranken Monarchen im Jahre 1886 die Regierungsgewalt aus den Händen genommen werden mußte. Alle Einzelheiten des Inhalts, die einer näheren Erklärung bedürfen, wie etwa die hier in neuem Licht erscheinenden außergewöhnlichen Beziehungen des Königs zu Richard Wagner, Kainz und einigen anderen tm intimen Verkehr mit dem König stehenden Persönlichkeiten sind vom Herausgeber in der Einleitung und den Anmerkungen zum Text ausführlich erörtert. Erst durch die Kenntnisnahme dieser eigenen Tagebuchaufzeichnungen Ludwig II. mit den im Anhang zum erstenmal veröffentlichten hochwichtigen Dokumenten, ist es endlich möglich, die viel umstrittene Gestalt des »Märchen'-Königs frei von verfälschender Ideali sierung richtig zu erfassen. Wir sehen einen Unglücklichen, dessen Martyrium tiefstes mensch liches Mitleid einflößt. T> Verlag Rupert Quaderer / Schaan-Liechtenstein Auslieferung in Deutschland: S. Franz'scher Verlag, München, Westenrteder Str. SS