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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.05.1925
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1925-05-27
- Erscheinungsdatum
- 27.05.1925
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Redaktioneller Teil er, 71.) Kreisverein mecklenburgischer Buchhändler. Bekanntmachung. Die diesjährige Hauptversammlung des Krcisvereins mecklenburgischer Buchhändler sindet am Sonntag, den, 14. Juni d. I., vormittags ll Uhr in Wismar in Wädekins Hotel statt. Einladung mit Tagesordnung geht den Mitgliedern direkt zu. Anträge der Mitglieder flir die Hauptversammlung erbitten wir bis zum l. Juni d. I. Rostock i. M., ini Mai 1925. Der Vorstand des Kreisvereins mecklenburgischer Buchhändler. Die Jahrhundertfeier des Börsenvereins. VI. (I-V s. Bbl. Nr. 111, 113, 115, 117 u. 119.) Wortlaut der Begrüßungsansprachen und Glückwünsche im Festakt am 11. Mai. Uber die Hauptfeierlichkeit der Jubiläums-Veranstaltungen, den F c st a k t, ist im Bbl. Nr. 1l7 berichtet worden. Nur konn ten dort noch nicht die offiziellen Begrüßungsansprachen und Glückwünsche (etwa 40) ihrem Inhalte nach mitgeteilt werden; das soll jetzt, nachdem sie alle nach stenographischer Aufnahme im Wortlaut vorlicgcn, nachgeholt werden. Nach der Eröffnungsansprache des Ersten Vorstehers des Börscnvercins Herrn MaxRöder (Bbl. Nr. 117, S. 8320 u. s.) wurde die große Reihe der Begrüßungsreden und Glückwünsche vom Vertreter der Reichsregierung Herrn Staatssekretär Schulz vom Reichsministerium des Innern mit folgender Ansprache er öffnet: Die Reichsregierung wollte das hohe Interesse und die Hochschätzung, die sic dem deutschen Buchhandel entgegcnbringt, durch die Entsendung der beiden oder des einen der beide» Herren Reichsminister zum Ausdruck bringen, die mit dem Buch handel in ständigen amtlichen Beziehungen stehen. Der Herr Reichsministcr des Innern, als dessen unmittel barer Vertreter ich vor Ihnen stehe, hat seine Absicht zu seinem großen Bedauern aufgeben müssen, da ihn die Vorbereitungen sür die Vereidigung des neuen Herrn Reichspräsidenten in vollem Maße in Anspruch nehmen, der Herr Reichswirtschafts- minister aber hat gerade in. diesen Tagen seinen Haushalt vor dem Reichstag zu vertreten und ist infolgedessen an Berlin gebunden. Diesem bedauerlichen Zusammentreffen wichtiger Verpflich tungen verdanke ich die hohe Ehre, Ihnen die Glückwünsche der deutschen Reichsregicrung überbringen zu dürfen; gern tonnne ich gleichzeitig einer Bitte des Herrn Vertreters der preußischen Regierung nach, mit den Glückwünschen der Reichs- regierung die der preußischen Staatsregierung zu verbinden. 100 Jahre Börsenverein der Deutschen Buchhändler, das bedeutet 100 Jahre eindringlichster und bedeutungsvollster Kul turarbeit sür das deutsche Volk und weit darüber hinaus — wie es der deutsche Buchhandel von Anfang an gewollt und er reicht hat — für die gesainte Kulturwelt. Gewiß haben wirtschaftliche Notwendigkeiten in erster Linie den deutschen Buchhandel vor 100 Jahren gezwungen, sich eine Organisation zu schaffen, mit deren Hilfe er die vielen Miß helligkeiten des Bücheraustauschcs und der Abrechnung in der Zeit der Kleinstaaterei zu überwinden vermochte. Aber jede wirtschaftliche Besserung kommt — bei der innigen Verbunden heit und Wechselwirkung von Wirtschaft und Kultur — mittel bar der Kultur zugute, sie setzt sich aber beim Buchhandel un mittelbar und fast greifbar in kulturelle Werte um. Dazu kommt, daß neben dem selbstverständlichen Bestreben, die wirt schaftliche Grundlage sür den gesamten Buchhandel und den einzelnen Buchhändler zu bessern, bei der Gründung desBörscn- vereins von vornherein die kulturelle Verpflichtung des Buch handels erkannt und betätigt worden ist. Das zeigt die symbo lische Handlung der feierlichen Verbrennung von Schund- und Schmutzschriften bei der Hauptversammlung im Jahre 1827, oder wie Perthes, der Anreger dieser Handlung, sie nannte: »derjenigen Literaturerscheinungen, welche der Unschuld zum Ärgernis dienten und die Sittlichkeit verpesteten«. Dieser freiwillig übernommenen Pflicht ist der Börsen verein erfreulicherweise treu geblieben; ich begrüße cs mit Dank, daß ich bei den gesetzgeberischen Bemühungen des Reichs auf Bekämpfung der Schund- und Schmutzschristen in weitgehender Weise vom deutschen Buchhandel mit Rat und Tat unterstützt werde. Aber die Anerkenntnis der kulturellen Verpflichtung des deutschen Buchhandels vom Beginn des Börsenvereins an geht noch aus einem anderen schönen Dokument hervor. Einer ihrer Besten, Mitgründer des Börsenvereins und sein erster Geschichtsschreiber, Frommann, hat bei der Jubelfeier zur Erfindung der Buchdruckerkunst im Jahre 1840 als die Be stimmung des deutschen Buchhandels nicht die Herrschaft, son dern den Dienst hingestellt: »Dienen soll er der Religion, dem Rechte, der Freiheit und der Wahrheit, dienen der Wissen schaft und ihrer Anwendung auf das Leben, dienen dem schöpfe rischen Genius — kurz, dienen jeder fruchtbringenden, erhalten den und fördernden Tätigkeit des menschlichen Geistes--. Diese hohe innere Verpflichtung erwächst dem Buchhandel organisch aus der Bedeutung des Buches. Das Buch ist der nächste, der eindrucksstärkste und der umspannendste Mittler der Kultur. Friedrich Schlegel will etwas Ähnliches ausdrücken, wenn er in einem seiner geistvollen Fragmente sagt: -Das Drucken- lasfeu verhält sich zum Denken wie eine Wochenstube zum ersten Kuß--. Der erste Kuß, die Konzeption des Dichters oder Denkers ist natürlich das Ursprüngliche und wohl auch das Schönere, ist aber die Frucht des Geistes ausgereist und will sic an das Licht der Welt, so muß sic gedruckt werden, so muß ein Mann da sein, der das Druckenlasscn übernimmt, der Verleger, und dann, wenn sich bei ihm die fertigen Bücher in Stapel häufen, die Einzelbuchhändler, die dank der klugen und geschickten Orga nisation des Börscnvercins die geistigen Erzeugnisse, die Werke der Kunst und Wissenschaft in kürzester Zeit durch große und kleine Kanäle bis an den letzten Abnehmer bringen. Darum muß ein gutes Verhältnis zwischen Autor und Buchhändler be stehen, und darum ist es sehr zu begrüßen, daß der Börsenvercin schon vor Jahrzehnten Anregungen zur Ordnung der litera rischen Rechtsverhältnisse gegeben und die spätere Gesetzgebung durch seine Erfahrungen und Einrichtungen wertvoll unterstützt hat. Auch bei internationale» Regelungen des Urheber rechts war der Börsenvercin der Deutschen Buchhändler stets führend mit am Werk. Ich bin überzeugt, daß der Börsen verein der Deutschen Buchhändler auch bei etwaigen weiteren Ausgestaltungen der Gesetzgebung aus diesem Gebiet wie bis her seine Erfahrungen und seinen Rat zur Verfügung stellen wird. In den schweren Jahren, die hinter uns liegen, und deren Folgen wir noch lange zu tragen haben werden, hat der deutsche Buchhandel sich im Sinne seiner kulturellen Verpflichtung den wechselnden Verhältnissen angepaßt, in Kriegszeit und Nach kriegszeit. Die Regelung der Buchausfuhr in den schweren Zeiten der Inflation hat er angeregt und durchgeführt. Der Verschleuderung deutscher Kulturgüter hat er dadurch im engsten und besten Einvernehmen mit dem Reichswirtschaftsministerium ri am
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