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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.05.1925
- Strukturtyp
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- 1925-05-27
- Erscheinungsdatum
- 27.05.1925
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- Deutsch
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gebunden werden konnten, mit Einbänden zu versehen, und sie hat die Zustimmung des Landtags dazu erhalten. (Bravo!) Die Sächsische Regierung setzte dabei voraus, daß auch die Vertre tung der Stadt Leipzig sich an der Aufbringung der erforder lichen Mittel beteiligen wollte. Ich glaube, daß dieser Appell eigentlich erledigt ist durch das, was der Herr Vorredner im Namen der Reichsregicrung hier ausgesprochen hat. (Heiter keit. Beifall.) Darüber hinaus legt aber die Sächsische Regierung Wert darauf, auch in äußerlich erkennbarer Weise der Männer zu ge denken, die den Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu seiner heutigen Geltung geführt haben. Wenn ich aus der großen Zahl der Männer, die an diesem Werke mitgearbeitet haben, nur einige namhaft machen darf, die hauptsächlich auch mit Sachsen besonders rege Beziehungen unterhalten haben, so möchte ich erinnern an Albert Brockhaus, den Führer des Bör- scnvereins in seiner schwersten Konfliktszeit, an Karl Siegis- mund und an Artur Seemann, denen es in erster Linie zu danken ist, daß der große Plan der Deutschen Bücherei in die Wirklichkeit umgesetzt worden ist, an Ludwig Volkmann, den Schöpfer der Bugra und des Museums für Buch und Schrift, und an Arthur Meiner, der das Steuer des Börsenvereins in einer Zeit der äußersten wirtschaftlichen Not unverdrossen mit Erfolg geführt hat. (Lebhafter Beifall.) Die Sächsische Staatsregicrung hat deshalb beschlossen, einen weiteren Betrag von 20 000 Mark zur Verfügung zu stellen, um damit eine Stiftung zu errichten, die dazu dienen soll, begabten und würdigen Schülern der Leip ziger Buchhändlerlehranstalt aus allen Teilen Deutschlands ihre Ausbildung zu erleichtern. (Lebhafter Beifall.) — Die Verwen dung der Beträge soll auf Vorschlag der Buchhändlcrlehranstali durch den jeweiligen Ersten Vorsteher des Börsenvereins ge meinsam mit einem Vertreter der Regierung erfolgen. Die Stif tung soll nach dem gegenwärtigen Ersten Vorsteher des Börscn- vereins den Namen Max R ö der-Stiftung tragen. (Bei fall.) Herr Max Röder wird auch nach seinem Ausscheiden aus seinem jetzigen Amt dem Stistungsvorstande angehören. Möge die Stiftung an ihrem Teil dazu beitragen, dem Buchhandel tüchtige Männer zuzusühren, die im Sinne derer Weiterarbeiten, die den Börsenverein der Deutschen Buchhändler im ersten Jahr hundert seines Bestehens bis heute geleitet haben. (Beifall.) Ich übergebe Ihnen, Herr Vorsteher, die Stiftungsurkunde der Max Röder-Stiftung mit dem Wunsche: Mögen der deutsche Buchhandel und der Börsenverein der Deutschen Buchhändler auch im nächsten Jahrhundert wachsen, blühen und gedeihen! (Stürmischer Beifall.) (Näheres Uber di« Stistungsurkun.de steh« Seite 8SSZ.1 Herr Staatsminister Professor v. Or. Becker-Berlin als Vertreter der Preußischen Staatsregierung: Hochansehnliche Festversammlung! Nach der Reichsregierung und der Sächsischen Staats regierung möchte auch die Regierung des größten deut schen Landes Ihnen zu Ihrem heutigen Jubiläum die herzlichsten Glückwünsche aussprechen. Als Chef der preußischen Unterrichtsverwaltung empfinde ich die Beziehungen zwischen dem Buchhändler-Börsenverein und der Regierung natürlich nicht in erster Linie von wirtschaftlichen Gesichtspunkten aus, sondern ich sehe mehr die Funktionen des Buchhändler-Börsen vereins im geistig-kulturellen Leben der Nation. Und hier sehe ich eine eigenartige Verwandtschaft zwischen den Aufgaben der Kultur verwaltenden Regierung und des Buchhändlcr-Börsen- vereins: Wir beide dienen der Kultur, aber wir beide schassen die Kultur nicht. Die Kultur wächst, aber wir beide sind be rufen zum Dienste an der Kultur, und wir beide dienen damit auch dem Wort, dem Buch, wenn es auch in den verschiedensten Formen uns gegenübertritt. Wenn die eine, die Regierung, mehr bürokratisch die Kultur zu verwalten, ihr Licht und Luft zu schaffen hat, so ist es auf der anderen Seite das Buchhändler verkehrswesen im weitesten Umfange, Verlag und Sortiment, das der Verbreitung des Wortes, der Verbreitung des Geistes VLrfeoLlaH 1. dev Deutschen Buchhandel. SL. Jahrgang. dient. Aber wehe uns beiden, wenn der eine nur seine administrative, formale Verwaltungssunktion und der andere nur feine Wirtschaftsführung betonen wollte, wenn wir beide je das Wort inter kolia kructus vergessen wollten, was doch schließlich noch wichtiger ist als das, was wir in Akten ver walten und was wir drucken und verbreiten. Der Geist ist die Frucht, die in diesen beiden großen Dingen liegt. — Meine Damen und Herren, ganz in den Anfängen der Vorbereitung Ihres Vereins, noch weit vor 100 Jahren, als die ersten Grund lagen gelegt wurden zu einem Statut für den zukünftigen Buch- Händler-Börsenverein, ist einmal im Jahre 1802 dem ersten Statutenentwurf das Motto vorangesetzt worden: »Man ver schaffe der Börse Fonds, Würde und Dauer.- Meine Damen und Herren, das war ein prophetisches Wort. Die Fonds und die wirtschaftliche Fundierung sind Ihnen geworden. Die Würde haben Sie im Dienste des Geistes gewahrt, und auf eine Dauer von 100 Jahren können Sie heute zurückblicken. Und so kann auch ich an Ihrer Jahrhundertwende Ihnen für das neue Jahr hundert nur von Herzen Fonds, Würde und Dauer wünschen. (Lebhafter Beifall.) Herr Hofrat Professor Or. Samuel Frankfurter, Beirat für das Bibliothekswesen im Österreichischen Unterrichts ministerium, Direktor a. D. der Universitätsbibliothek in Wien: Hochansehnlichc Versammlung! Sehr verehrte Herren vom Börsenverein! An dem heutigen Festtage weht über Ihrem stattlichen Hause auch die österreichische Fahne. Und das ist recht! Österreich gehört mit Deutschland, insbesondere wenn es sich um Feste des Geistes handelt, eng zusammen. Die sehr verehrten Herren und Damen werden wissen: seit dem Umsturz und Zusammenbruch wird die Frage des Zusammenschlusses dieser beiden Völker eifrig erörtert. Aber aus dem Gebiete, das den Anlaß zu der heutigen Feier gibt, aus dem geistigen Gebiete war dieser Zusammenschluß stets vorhanden, und mehr denn je wird er jetzt gepflegt. Ich könnte hier an eine Reihe von Einrichtungen erinnern, die dieses Bestreben zum Ausdruck bringen. Auch die österreichische Unterrichtsverwaltung ist eifrig bemüht, den engen Zusammenhang, der auf dem Gebiete von Kunst, Wissenschaft und Literatur besteht, zu wahren. Auf Einzelheiten gehe ich nicht ein, das ist bei der jetzigen Gelegen heit nicht tunlich. Aber auch so darf ich es als eine besondere Auszeichnung betrachten, daß ich, der ich mit dem Bibliotheks wesen und der Untsrrichtsverwaltung in engem Zusammenhang stehe, hier Ihnen die Glückwünsche auch im Namen dieser Be hörden zum Ausdruck bringen kann. Sie mögen überzeugt sein, daß die österreichische Unterrichtsverwaltung den herzlichsten Anteil an dieser Ihrer Feier nimmt. Ich darf ja hinzufügen, daß ich als ein Mann, der mehr als 40 Jahre bibliothekarischer, Tätigkeit in schwerer Zeit durchgemacht hat, und der ich als Mitglied des Verwaltungsrats der Deutschen Bücherei im eng sten Zusammenhang mit dem Börsenverein der Deutschen Buch händler zu Leipzig stehe, wohl für mich in Anspruch nehmen kann, zu sagen: ich kenne sein Wirken, ich kenne auch das Wirken der deutschen Buchhändler auf geistigem Gebiet und darf jetzt wohl hier diese besondere Gelegenheit wahrnehmen, um den Dank auszusprechen für das freundliche Entgegenkommen, das ich stets bei den deutschen Buchhändlern gefunden habe. Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich habe mit großem Inter esse dem Teile der gestrigen Verhandlungen beigewohnt, in dem der Geschäftsbericht vorgetragen wurde, und es haben mich da zwei kleine Absätze besonders interessiert, die auch vom Stand punkt der österreichischen Unterrichtsverwaltung aus als richtig anzuerkennen sind. Der eine Absatz behandelte den Rabatt an Bibliotheken und der zweite'die Volksbibliotheken. Der eine Punkt wurde in der Verhandlung gar nicht berührt, und der andere gab dem Herrn Vorsteher nur Anlaß zu einer auf klärenden Bemerkung. Bei dem heutigen Festakte sollen selbst verständlich alle Diffcrenzpunkte, die zwischen Bibliotheken und Buchhändlern bestehen, vollkommen unberührt bleiben. Die Bibliotheken und die Buchhändler hängen ganz eng zusammen, sie dienen beide demselben Ziel. Der Buchhändler verlegt und IIS4
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