Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.05.1925
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1925-05-27
- Erscheinungsdatum
- 27.05.1925
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19250527
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192505272
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19250527
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1925
- Monat1925-05
- Tag1925-05-27
- Monat1925-05
- Jahr1925
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
A- 122, 27, Mai 1925. Redaktioneller Teil. BSrsrnbl-tt!. d. DIsckni, 8691 Der Börscnverein hat im Lause des zurückgclegten Jahrhun derts durch die gewaltigen Umwälzungen hindurch, die dieser Zeitraum in Volk und Wirtschaft umschließt, nahezu alle, die im Buchhandel deutscher Sprache Anspruch auf Geltung haben, um den Grundsatz »durch alle für alle« geschart, er hat unter der Führung kluger und tatkräftiger Männer, von denen mancher uns besonders nahegestanden hat, in nimmermüdem Streben die Ordnung und die Sicherheit des buchhändlcrischcn Verkehrs geschaffen und gewahrt; er ist damit und durch sein sonstiges vielseitiges Wirken allen Angehörigen seines Gewerbes, den ihm nahestehenden Gewerben, der gesamten Volkswirtschaft und der allgemeinen Kultur zum Segen geworden. So steht er heute da als ein wirtschaftliches Gebilde, das sei nesgleichen kaum auf der Welt hat und an das kein Wort des Lobes heranrcicht. Dank sei ihm dafür und Anerkennung in höchstem Maße, ihm wie jedem einzelnen, der mitgeschaffen hat am großen und reichen Werke. Für die Zukunft des Börseuvcreins hegen wir die besten Wünsche und die Zuversicht, daß sic ihn auf den gleichen Bah nen sehen werde wie das erste Jahrhundert, und daß sie ihn zu immer weiterer, glücklicher Entwicklung führen werde. Leipzig, den 1i. Mai 1925. Die Handelskammer Leipzig, gez.: Schmidt, Vorsitzender, gez.: vr. zur. Wendtlandt, Syndikus. Seine Magnifizenz der Rektor der Universität Leipzig, Herr Geh. Kirchenrat Professor v. Rendtorff: Meine hochgeehrten Herren! Im Namen der Universität Leipzig überbringe ich dem Börscnverein der Deutschen Buch händler zu Leipzig zu seiner Hundertjahrfeier die herzlichsten Grüße und Glückwünsche. Es erscheint uns bedeutungsvoll, daß in dem Jahre, in dem das Deutsche Reich sein tausend jähriges Bestehen zu feiern Anlaß hätte, der Börsenverein sein hundertjähriges Bestehen feiert. Zwar seine Anfänge gehen weiter zurück; daß im Jahre 1764 die deutschen Buchhändler sich entschlossen, der Frankfurter Börse den Rücken zu kehren und fortan nur in Leipzig zu tagen, gehört doch in der Tat in die Gründungsgeschichte des Börsenvereins. Und daß einer ein eigenes großes Werk hat schreiben können über die Ent wicklung des Leipziger Buchhandels in den ersten Dezennien des 16. Jahrhunderts, will doch auch chronikartig hier in Er innerung gebracht werden. Aber, meine Herren, die Gründung des Börsenvercins im Jahre 1825 ist eine Tat, vergleichbar ihrer Bedeutung nach für das deutsche Volk mit der fast gleichzeitig erfolgten Gründung des Deutschen Zollvereins. Meine Damen und Herren, die Bedeutung, die der Börsenverein als einer der ersten Vertreter genossenschaftlicher Organisation, als einer der ersten Repräsen tanten genossenschaftlicher Gesinnung eines großen Jnteressen- verbandes für die Geschichte des deutschen Volkes hat, ist gewiß nicht geringer als die, die ihm zukommt in seiner Bedeutung für die deutsche Geistesgcschichtc. Dafür ist die Universität, in sonderheit die Universität Leipzig, ein lebendiges Zeugnis. Meine Damen und Herren, zwar spielt sich die geistige Produktions- arbcit der deutschen akademischen Gelehrten wesentlich in den stillen Räumen der Auditorien und Institute ab, aber was wären unsere Studenten, wenn wir sic aus den Vorlesungen und Übungen entlassen müßten ohne das deutsche Buch? Was sie wären, das haben wir in den Nachkricgsjahren in der aller bittersten Weise zu empfinden gelernt. Und für die akademischen Lehrer ist der deutsche Buchhandel ja geradezu die Bedingung seiner ganzen Tätigkeit. In der Tat, ohne Wochenstube bleibt auch der erste Kuß ein platonisches Ereignis. (Heiterkeit.) Wir deutschen Universitätslehrer müssen es immer wieder aufs neue mit heißer Dankbarkeit begrüßen, daß wir im deutschen Buch handel diese starke Unterlage, dieses weithin hallende Sprach rohr unserer Arbeit besitzen. Und ich als Leipziger darf in sonderheit dankbar daran erinnern, wie manches bedeutungs volle wissenschaftliche Werk ohne die opferfreudige und tat kräftige Mitarbeit und die Anregungen des Verlegers nicht das Licht der Welt erblickt hätte. Ich darf auch daran erinnern, daß wir in Leipzig so manche herzliche und vertrauensvolle Freundschaft zwischen Autor und Verleger sahen, daß es schöne und unzerreißbare Bande waren, die diese beiden vereinigten. Zwar fehlen, wo so viele Beziehungen sind, natürlich im Lause der Geschehnisse auch Reibungen nicht. Aber über alle Rei bungen hinweg wird sich die Universität Leipzig immer wieder mit allertiesstcr Dankbarkeit der geistigen Gemeinschaft er innern, und sie begleitet heute den Eintritt des Börsenvereins in sein zweites Jahrhundert mit den allerwärmsten Wünschen, daß es ihm gegeben sein möge, mit der Tatkraft und den, weit- schauendcn Blick, der ihn in der Vergangenheit auszeichnete, auch in Zukunft sein Teil zu leisten in der Kulturarbeit des deutschen Volkes und zur Kulturgeltung des deutschen Geistes in der Welt. Möge das neue Jahrhundert des Börsenvercins und des von ihm vertretenen deutschen Buchhandels seines Vor gängers würdig sein! (Lebhafte Beifallskundgebungen.) Seine Exzellenz Herr Staatsminister a. D. vr. Friedrich Schmitt-Ott, Vorsitzender der Notgcmeinschaft der Deutschen Wissenschaft, Berlin: Meine hochverehrten Herren vom Börsenverein! Der heutige Tag, an dem Sie ein ruhmvolles Jahrhundert vollen den, gemahnt mich daran, daß ich in mehr als der Hälfte dieser Zeit an den Segnungen des Buchhandels teilgenommen und mehr als ein Drittel dieser Zeit in dienstlichen Beziehungen zum Börsenverein gestanden habe. Und so werden Sie es mir vielleicht erlauben, auch hier aus eigener Kenntnis zu bezeugen, wie Sie in dieser Zeit nicht nur dem Buchhandel ein starker Hort gewesen sind, sondern wie Sie auch gleichzeitig an den Interessen verwandter Gewerbe, der Behörden und der All gemeinheit regen und vielseitigen Anteil genommen haben. Wohl keine andere Standesvertretung ist in der Lage, das in gleicher Weise für sich in Anspruch zu nehmen. Aber wie wir nach heißen Kämpfen über Rabattfragen und Pflichtexemplare in der Deutschen Bücherei, in einer höheren Einheit uns zu sammengefunden haben, so hat auch die deutsche Notgemcin- schaft, die ich hier zu vertreten die Ehre habe, von Anbeginn an sich tragen lassen vom gegenseitigen Vertrauen; Ihre Ver handlungen beweisen, sei cs, daß es sich um die Beschaffung ausländischer Literatur, sei cs, daß es sich um die Erhaltung von deutschen Zeitschriften und wissenschaftlichen Werken han delte, oder wo sonst — wie z. B. in der Frage der Buchpreise usw. — daß wir uns zusammcngesunden haben. Für dieses Ver trauen und für alle freundliche Hilfe und Förderung, die Sie immer der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft haben zuteil werden lassen, gebührt Ihnen heute mein wärmster, innig ster Dank, und ich möchte ihn nicht aussprechen, ohne mit dem heißen Wunsche zu schließen, daß Sie in dem neuen Jahrhundert allezeit Männer in Ihrer Mitte und unter Ihren Mitgliedern haben mögen, die das Allgemeinwohl über ihr Sonderintcrcsse stellen. Möge der Börscnverein dem deutschen Buchhandel das bleiben, was er ihm ist, und möge er weiter sich bewähren als Bewahrer und Mittler unserer deutschen Gcistcserzeugnissc, als ein Kleinod Deutschlands! Das walte der, der im Himmel wägt die Lose, und der auch uns in diesen Tagen wieder gebe» möge Freude. (Beifall.) Herr Professor vr. Scheel, Kiel, Vorsitzender des Verban des der deutschen Hochschulen: Meine hochgeehrten Herren vom Börsenverein der Deut schen Buchhändler! Unter den vielen, sehr vielen Gratulanten des heutigen Tages darf nach unserm eigenen Willen der deutsche Hochschulvcrband nicht fehlen. Ein leiser Versuch, bescheiden im Hintergründe zu bleiben, ist von Ihnen siegreich vereitelt wor den. (Heiterkeit.) Ich darf Ihnen darum von dieser Stätte aus danken und im Namen des Verbandes der deutschen Hoch schulen Ihnen die herzlichsten Glückwünsche darbringen. Wir
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder