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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.05.1925
- Strukturtyp
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- 1925-05-27
- Erscheinungsdatum
- 27.05.1925
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- Deutsch
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>5 122, 27. Mai lS25. Redaktioneller Teil. SöisnUIaU s. b. DIsch». Bllchh-nd-I. S6S3 der Preußischen Staatsbibliothek zu einem Archiv des deutschen Musikverlags ausgestalten half und indem er aus eigenem An trieb vor 12 Jahren eine Deutsche Bücherei im größten Stil gründete. Wiederholt hat er sein Interesse an dem Empor blühen der deutschen Bibliotheken, vereinzelt und vereint, durch rege Hilfsbereitschaft und reiche Stiftungen betätigt, in den letzten Jahren durch seine selbstlose Mithilfe bei der Ergänzung der Kriegslücken und durch die fürstliche Spende, die er zu Kants 20V. Geburtstag der Staats- und Universitätsbibliothek zu Königsberg darbrachte. Diesem Zusammenwirken gegenüber fallen gelegentlich auftauchende Gegensätze nicht ins Ge wicht. Für die Bibliotheken ist daher die Jubelfeier des Börsenvereins ein willkommener Anlaß, sowohl ihrem Dank Ausdruck zu geben als auch ihrer Freude über die glänzende Entwicklung, die dieser erste und lange Zeit einzige Verein, der keine Ländergrenzen kannte, sondern alle deutschen Buchhändler in sich aufnahm, im ersten Jahrhundert seines Bestehens ge nommen hat. Die Organisation, die idealgesinnte und weit blickende Männer dem im Börsenverein zusammengeschlossenen deutschen Buchhandel in klarer Erkenntnis seiner Eigenart und seines geschichtlichen Werdegangs gegeben hatten, hat sich immer machtvoller entfaltet und ihre Festigkeit und Stärke auch gegen über den schweren Stürmen der letzten Jahre bewiesen. Sie hat unfern Buchhandel befähigt, in hohem Grade daran mitzuwir ken, daß sich Wissenschaft, Kunst und Technik so bewunderungs würdig entwickeln konnten, und daß das Interesse an ihnen sich in weiten Kreisen unseres Volkes ausgedehnt hat. — Ein neues Jahrhundert bricht für den Börsenvercin an; es führe ihn weiter aufwärts zum eignen Wohls und zum Segen unseres deutschen Vaterlandes! (Lebhafter Beifall und Händeklatschen.) Herr Geh. Rat Prof. vr. Schnorr von Carolsfeld, Generaldirektor der Bayerischen Staatsbibliothek in München: Meine Herren, es gehört zur Tücke des Objekts, daß, als ich gestern nach der feierlichen Eröffnung des Deutschen Mu seums in München hierher kam, ich noch nicht wußte, daß mir heute die Ehre blühen werde, vor Ihnen reden zu sollen und zu dürfen. Wenn das Sprichwort gelten würde: Wahrer Dank ist stumm, dann würden heute nicht 40 Reden gehalten werden, sondern gar keine. Es heißt jedoch: Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über, und ich kann sagen, daß ich das von mir behaupten darf. Sie haben schon von einem der Herren Vor redner gehört, daß mein Großvater, dessen sterbliche Überreste auf dem Friedhof in Leipzig ruhen, im Buchhandel eine große Rolle gespielt hat. Und wenn ich dann weitergreife, so ist es die Persönlichkeit meines Onkels Rudolf Oldenbourg, dessen Enkel Sie in Ihren Vorstand gewählt haben. Mein Onkel Ol denbourg hat auch einst eine große Rolle im Buchhandel ge spielt; er ist einer der Größten in Ihren Kreisen gewesen. Meine eigene Person hat lange Zeit, da ich seit über 30 Jahren bayerischer Bibliotheksdirektor bin, in engen Be ziehungen zu Ihnen gestanden, viele Verhandlungen habe ich mit Ihnen gemeinschaftlich mitgemacht. Es ist schon gesagt worden, daß Bibliotheken und Buchhandel zusammengehören. Das kann ich auch aus dreißigjähriger Erfahrung bestätigen. Und wenn ein Münchener gesagt hat: wenn Konkurrenz ist, geht das Geschäft, so gilt das auch hier: wenn man sich streitet, so kommt dabei etwas Vorteilhaftes heraus. Wir in den gro ßen Bibliotheken wissen sehr Wohl, welch schweren Kampf beson ders in der letzten Zeit der deutsche Buchhandel zu führen hat. Das Ausland, die Franzosen vor allen, ist uns gewaltig auf den Fersen und meint, mit seiner Bücherproduktion dem deut schen Buchhandel Konkurrenz machen zu können. Aber ich er innere daran, daß nicht nur die deutsche Wissenschaft, sondern auch der deutsche Buchhandel allezeit voran war und selbst in Disziplinen gearbeitet und etwas geleistet hat, die ihm eigentlich ferner gelegen sind. Als Beispiel erwähne ich, daß im Weid- mannschen Verlage das Archiv für slavische Philologie erscheint, also eine Wissenschaft behandelt wird, die Deutschland nicht direkt angeht; dieses Werk hat über 30 Bände, und der deutsche Buchhandel hat sich entschlossen, auch eine Zeitschrift für die selbe Spezialwtssenschaft zu gründen. Ich habe in einer Sitzung der Notgemeinschast der deutschen Wissenschaft deren Präsiden ten, dem wir Bibliothekare zu großem Dank verpflichtet sind, gesagt: das, was die deutschen Wissenschaften seit Jahrzehnten gepflegt haben, läßt sich die deutsche Wissenschaft auch bei aller Konkurrenz des Auslandes nicht nehmen. Herr Professor Scheel hat so schön von den Münchener Tagen gesprochen; ich kann auch nur sagen, wir Münchener haben den größten Genuß aus alle dem geschöpft. Aber den größten Eindruck haben mir Äuße rungen zweier Achtzigjähriger gemacht; der eine ist unser ehr würdiger Graf im Bart, Graf Posadowsky, der mir sagte, er habe kaum etwas so Schönes je erlebt. Der andere war ein alter Herr aus Amerika, der sagte, in seinem achtzigjährigen Leben hätten die Münchener Tage eine der größten Rollen gespielt. In den Münchener Tagen hat aber auch einer unserer Freunde aus dem Auslande gesagt, wenn uns Deutschen auch alles genommen würde, so könnten sie uns doch unser Gehirn nicht nehmen. Und dieses deutsche Gehirn wird sich immer auswirken, in den Wissenschaften nicht nur, sondern auch im Buchhandel. Wenn schwere Kämpfe und starke Konkurrenz vom Auslande dem Buchhandel in den näch sten Jahren bevorstehcn sollten, so wollen wir Bibliotheken mit dem Buchhandel getreulich zusammenstchen. Dieses Gelöbnis darf ich im Namen meiner Bayerischen Staatsbibliothek und im Namen der mir befreundeten anderen Bibliotheken aussprechen. (Lebhafter Beifall.) (Fortsetzung folgt.) Stiftungen und Geschenke anläßlich der Hundertjahrfeier dem Dörsenverein gewidmet. Um eine Übersicht zu bieten, sind nachstehend alle dem Börsen verein zu seinem hundertjährigen Jubiläum dargebrachten Stif tungen und Geschenke zusammen aufgeführt worden. Die Sächsische Regierung stiftete 60000 Mark, und zwar 40 000 Mark als außergewöhnlichen Beitrag für die Deutsche Bücherei und 20 000 Mark für die am Tage des Jubiläums er richtete Max Röder-Stistung. Die Stiftung wurde von Herrn Wirtschaftsminister H. Müller in der Festsitzung bekanntgegeben. Er überreichte die künstlerisch ausgeführte, in einer Pergamentrolle befindliche Stiftungsur kunde. Die Begründung der Stiftung wird von allgemeinem Interesse sein: »Um das Gedächtnis an den Tag zu erhalten, an dem der Börsenverein der Deutschen Buchhändler die Feier seines 100jährigen Bestehens begeht, und um darzutun, daß die Sächsische Regierung die Bedeutung des Börsenvcreins, die Bedeutung des Buchhandels für das Land Sachsen und die Stadt Leipzig voll auf zu würdigen weiß und die guten Beziehungen, die stets zu dem Börsenverein sowie insbesondere zu seinen Vorstehern und zu seinem jetzigen Ersten Vorsteher, Herrn Buchhändler Max Röder in Mülheim a. d. Ruhr, bestanden haben, dauernd zu er halten bestrebt ist, stellt das Wirtschaftsministerium den Betrag von 20 000 Mark zur Verfügung und errichtet damit am Tage der Jubelfeier eine Max Röder-Stistung.- Die Erträgnisse der Stiftung sollen als Beihilfen dienen für begabte und würdige Schüler der Deutschen Buchhändler-Lehranstalt. Stiftung des Rates der Stadt Leipzig. Der Rat der Stadt Leipzig stiftete 30 000 Mark, davon 20 000 Mark für die Deutsche Bücherei und 10 000 Mark für das Buchhändler-Erholungsheim in Ahlbeck. Jubiläums-Stistung der Mitglieder des Börsenvsreins. Die Sammlung ergab einen Betrag von über 150 000 Mark, der aus Börsenvereinsmitteln auf 175 000 Mark ergänzt wor den ist. «ürlenblaU s. den »uch-ond-l. SS. S-Srgang. IISS
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