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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.11.1925
- Strukturtyp
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- 1925-11-17
- Erscheinungsdatum
- 17.11.1925
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- Deutsch
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X 269, 17. November 1925. Redaktioneller Teil. wesen in Südamerika, dank der allgemeinen wohlwollenden Haltung der verschiedenen Staaten, einen recht beträchtlichen Aufschwung ge nommen. Es erscheinen heute in ganz Südamerika rund 60 deutsche periodische Veröffentlichungen, von denen einige, wie beispielsweise die -Deutsche La Plata-Zeitung« und das »Argentinische Tageblatt«, einen recht hohe»» Stand erreicht haben. Dos französische Buch. — Einem Aufsatz im »Ivckicateur cke Is l'rockuetion krsu<.sl8v 1925« ist zu entnehmen: Frankreichs Bücher produktion vor dem Krieg betrug im Durchschnitt jährlich etwa 12 000 Bände. Sie ist fast ausschließlich in Paris konzentriert mit etwa tOO Verlagsfirmen; außerhalb der Hauptstadt sind nur wenige Vcr- lagsftrmen. Zusammengeschlossen sind alle Verleger in dem »Orc-Ie cle la lübrairie, cko I'lmprimerie, cke la ?3peteris, cku 6om- meree cke In >lu8ic,u6 et Oes Lstampes«. Die Mehrzahl der fran zösischen Verleger befaßt sich nur mit dem Verlag und Vertrieb der Bücher, nicht aber mit der Herstellung. Es sind nur sehr wenige Verleger, die die Werke in eigener Druckerei Herstellen. Ins Aus land gehen von französischer Literatur hauptsächlich allgemein-wissen schaftliche Werke und Romane guter Autoren, außerdem Volksromane als Hefte zum Preise von Fr. 0.46 bis Fr. 2.50. Reichlich kühn ist die Behauptung des Inckieateur, der pornographische Roman, den deutsche Reisende oft anböten als original-französisch, stamme eigent- Dcutschland zu Heven. Stolz hebt der Inckicateur dann hervor: Werke der französischen Klassiker des 17. und 18. Jahrhunderts werden im Ausland viel gekauft. Das wissenschaftliche französische Buch komme jetzt erst recht zu seinem Wert. Auch daran wird aber sofort eine Polemik gegen Deutschland geknüpft. Die tolle Propaganda der Deut schen mit ihren Gelehrten hat viele Köpfe verwirrt, heißt es, und die Urteilsfähigkeit getrübt. Jetzt habe man erkannt, mit welcher Klar heit französischer Helft wissenschaftliche Themata behandele. Anderer seits widmeten die französischen Verleger nunmehr alle Sorgfalt den Dingen, deren Mangel man ihnen stets vorwarf, guten Illustrationen, Angaben des Erscheinungsjahres und anderem. - Von Werken fremd sprachiger Literatur exportiert Frankreich besonders spanische und portugiesische Bücher nach Südamerika. Argentinien und Brasilien sind bedeutende und ständige Abnehmer davon, kaufen auch viele fran zösische Bücher. Die Kriegsjahre haben den Bücherverkaus Frank reichs nach Südamerika außerordentlich gefördert. Der französische Buchhandel ist jedoch mit seinen geschäftlichen Erfolgen nicht zufrieden und glaubt, gerade jetzt günstige Gelegenheit zu geschäftlichen Vor stößen zu haben, seitdem die deutschen Unternehmungen im Ausland lahmgelcgt sind. Er ist auch der Meinung, daß der Sieg der fran zösischen Soldaten das ohnehin bestehende Prestige französischer Sprache und französischen Denkens vermehrt habe, sodaß die Nachfrage nach französischer Literatur überall wachse, nicht nur bei den Alliierten, sondern auch im neutralen Ausland. Darum führt der französische Buchhandel besseren Fachunterricht ein, auch zweckmäßige Organi sationen im Buchvertrieb. Die Verleger wissenschaftlicher und medi zinischer Werke haben sich zur gemeinsamen Veröffentlichung eines >tatalogS aller ihrer seit dem Krieg hcrausgegebeneü Werke zusammen getan. Das französische Außenhandelsministerium hat den »8erviee «los Oeuvres l> aii^nis ü I'ötranZei« organisiert, dessen Ausgabe es ist, die französische Literatur im Ausland zu verbreiten. Folgende Zahlcnzusammenstellung aus den letzten drei Jahren zeigt die Ent wicklung der französischen Büchcraussuhr. Die Zahlen bezeichnen Meterzentner. Die Zahlen des Jahres 1024 beziehen sich nur auf die ersten neun Monate. 1024 1023 1022 Bücher in französischer Sprache 23 432 20 038 17 001 Bücher in fremder Sprache 3 780 3 567 2 622 Zeitschriften, Zeitungen 38 375 57 547 27 628 Landkarten 300 200 160 Musikalien 613 640 400 Diese Entwicklung, die Frankreich in erster Linie seiner Franken- entwcrtung verdankt, verdient in Deutschland aufmerksamste Beachtung. Vor allem die Werbeunternehmungen müssen genau beobachtet werden, um ihucu rechtzeitig begegnen zu können. Sie wartet ab. - In einer Buchhandlung erschien ein Fräulein und fragte nach den Werken von Gerhart Hauptmann in der Neclam- Ausgabc. Die gibt es noch nicht«, sagte der Buchhändler, »diese Autoren erscheinen in der billigen Ausgabe erst, wenn sie dreißig Jahre tot sind . Das Fräulein wendete sich zum Gehen: »Danke schön, dann komme ich noch mal wieder«. Aus den Niederlanden. — Ober den niederländischen Staat als Herausgeber von Büchern ist schon manchmal in der niederländischen Fachpresse geschrieben worden. Jetzt teilt wieder ein Buchhändler im »Xieu^sblsck* mit, daß ein Buch iiber die Abgeordnetenkammer zu Fl. 4.50 und gcb. 5.50 angcboten wird, der Buchhändler aber nicht den geringsten Rabatt erhalte. Die Zeitschrift stellt die Frage aus: Was bezweckt der niederländische Staat eigentlich mit seinen Buchausgaben- Der Buchhandel ist doch keine willkürliche Einrichtung, sondern ein dem Staatswescn eingegliederter notwendiger Handelszweig und darf vom Staat nicht so ganz unbeachtet gelassen werden usw. Die niederländische Verlegcrveretnigung hielt Ende September ihre Jahresversammlung in Amsterdam ab. Der »Aieu^ve kotterckamsoke Oourant«, das angesehene weitverbreitete Blatt, bringt darüber einen Bericht, der mit Absicht besonders für die Lesermasse eingestellt ist, um immer wieder den Standpunkt des Buchhandels klar zu machen, der in allen Ländern falsch beurteilt werde. Natürlich dreht es sich um die Notlage des Buchhandels: die ideelle Seite des Buchhandels wird kräftig unterstrichen und erwähnt, daß die Klage aller Kultur völker, daß zuviel erscheine, nur richtig sei, wenn man schlechte Bücher herausbringe, denn gute Bücher könnten überhaupt nicht zu viel ver öffentlicht werden usw. Sch. »Lebende Zeitungen« in Rußland. Eine ganz neuartige Er scheinung des somjetrussischen Lebens sind die sogenannten »Lebenden Zeitungen« in den Städten. Die Sowjetregierung hält sehr viel von dieser Methode, die Bauern aufzuklären und für den Kommunismus Propaganda zu machen. Die Veranstaltung geht folgendermaßen vor sich: Als Schauplatz dient gewöhnlich eine Theaterbühne oder ein Saal in irgendeinem Verein. Als Darsteller betätigen sich Vertreter der Bauerujugend. Ein Regisseur studiert die Rollen ein. Als Inhalt der Inszenierung in Form einer »Lebenden Zeitung« gilt irgendein soziales Thema, wie z. B. der Schutz der Mutterschaft. Daraus wird ein lebendiger Leitartikel, in dem die Gefahren, die den Frauen drohen, wenn sie sich Kurpfuschern in die Hände geben, in dramatischer Form dargestellt werden. Nach dem »Leitartikel- werden von den Laicn-Schauspielern Berichte über internationale Ereignisse sowie über Tagesneuigkeiten zum besten gegeben. Auch aus hcrumfahrenden Lastautos versucht man in ähnlicher Weise die gedruckte Zeitung denen zu ersetzen, die nicht lesen lernten. Verletzung des Weltpostverein-Vertrages. — Im österreichischen Nationalrat richteten die großdeutschen Abgeordneten an den Außen minister eine Anfrage, in der mitgeterlt wird, daß die Zeitung -Inns brucker Nachrichten« den in Welschtirol wohnenden Abon nenten durch die italienische Post nicht mehr zuge- stellt wird. Dieses Verhalten Italiens verstoße gegen das Überein kommen des Weltpostvereins, das nach dem Friedensvertrag von St. Germain in Kraft geblieben ist. Der Minister wird aufgefordert, dagegen einzuschreiten. Verleihung des Nobelpreises sür Physik. - Wie aus Stockholm gemeldet wird, haben die strengen Richter des Stockholmer Nobel- instituts für die in diesem Jahre fälligen sechs Nobelpreise für Medi zin, Literatur, Physik und Chemie nur einen würdigen Preisträger gefunden, nämlich den 30jährigcu, durch seine Forschungen aus dem Gebiet der Röntgenstrahlcn bekannten schwedischen Professor der Uni versität llpsala Manne Siegbahn , der den Physikprci 8 des Jahres 1024 erhielt. Der Chemieprets des Jahres 1024 wurde einem besonderen Fonds überwiesen. Die Chemie- und Physikpreise des Jahres 1025 wurden für das kommende Jahr zuriickgcstellt. So mit werden im Jahre 1026 die Preisrichter Uber je zwei Literatur- Preise, Physik-, Chemie- und Mcdiziuprcise verfügen. Uber den Frie denspreis hat das Parlament noch zu entscheiden. Die feierliche Ver leihung des Physikpreises findet am 10. Dezember in Stockholm statt. Selbstschutz der Bühnenautoren. Die österreichische Genossen schaft dramatischer Schriftsteller und Komponisten beschloß in einer außerordentlichen Generalversammlung, hinfort die Biihnentau- tiemen durch eigene Beamte, ähnlich wie dies durch die Autoren gesellschaft in Paris geschieht, täglich ei «kassieren zu lassen. Ferner beschlossen sie die Errichtung eines R e ch t s s ch u tz b ü r o s und einer Disziplinarkommission gegen unlauteren Wettbewerb. Der »Photostat«. — In Nr. 248 des Bbl. wurde nach einer Mel dung in den Breslauer Neuesten Nachrichten mitgeteilt, daß in der New Aorker Stadtbibliothek ein Apparat ausgestellt worden sei, mit Hilfe
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