Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.06.1925
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Xr 130. 6. Juni 1925. Redaktioneller Teil. volle verbindet, erkennt, so treten doch auch als spezifisch österreichische Züge, Grazie, verfeinerter Geschmack und jene mit Liebenswürdigkeit gepaarte Ritterlichkeit, die uns so oft entzückt, hervor. Alle diese Züge kehren Lei den einzelnen Verlagen wieder, immer rn einer 'besonderen, eigenartigen Form. Man erkennt sie auch in jenen hervorragenden Faksimile-Reproduktionen aus der Albertina des Verlags Anton Schroll L Co. oder in den Reproduktionen nach Handzeichnungen der österreichischen Galerien des Nikola Verlags. Und wie in diesen Reproduktionen, so tritt das spezifisch Österreichische auch im Buchdruck, den Buchillustrationen und im Einband hervor. Er läßt sich nirgends verleugnen und eLstreckt sich selbst auf die Druck typen, wie sie etwa Rudolf v. Larisch, einer der großen Bahnbrecher in der Reform der Schriftkunst, für die Österreichische Staatsdruckcrei geschaffen hat. Ich denke dabei an jene bekannten Lieb haberausgaben der Österreichischen Staatsdruckerei, z. B. Schaukals ausgewählte Gedichte mit dem Bildnis des Dichters von seinem Sohne, ferner Karl Schönherrs »Komödiant« oder die monumentale sechsbän dige Grillparzer-Ausgabe. Der Verlag Moritz Perles, der uns vor allem durch sein Jahrbuch deutscher Bibliophilen bekannt ist, hat eiine Reihe sehr gut ausgestatteter Werke ausgestellt, wie z. B. die »Kunstgeschichte der Sammlung Or. Max Strauß in Wien«, die sich in einem pracht vollen braunen Ganzlederbande präsentiert. Vom Verlag Manz fallen ebenfalls mehrere Werke in die Augen, so besonders Fröhlich-Bum: »Ingres. Sein Leben und sein Stil«, in einen hervorragend schönen grünen Ganzlederlmnd gebunden, Heinrich Benedikt: »Franz Anton Graf von Sporck«, ebenfalls in Ganzleder; dann das große Werk: »Das barocke Wien« und Leo Grünstein: »Moritz Michael Daffinger und sein Kreis«. Der durch seine Jugendschriften rtthmlichst bekannte Verlag Gerlach L Wiedling zeigt recht gute Gvillparze rausgaben in schönen Einbänden. Ganz hervorragende Einbände, vor allem in Pergament, stellt der Verlag Franz Zsolnay aus, mit Büchern wie Gustav Mahlers Briefen, Heinrich Mann: »Der Kops« und Artur Schnitzler: »Fräulein Else«. Die Wiener Graphische Gesellschaft, die Tüchtiges leistet und viel Unternehmungsgeist hat, wirbt mit ihrer in Buchdruckersachkreisen sehr verbreiteten und anerkannten Zeit schrift »Graphische Revue« energisch für die künstlerische Hebung des Buch- und Akzidenzdrucks. Auch die altbekannte Druckerei Ehr. Neißer's Söhne, ebenso Waldheim-Eberle und Karl Gerold's Sohn legen' Proben von respektablem Können ab. Die Wiener Gesellschaft für vervielfältigende Kunst verrät in einem älteren Werke, Paul Hoff man»: »Die Kupferstiche des Meisters P. P.« bedeutendes technisches Können. Vom rein buchkünstlerischen Standpunkt aus sind die Werke des Verlags von Ed. Strachc, des Amalvhea- und des Nikola Verlages besonders zu werten, weil hier auf die Ausstattung des Buches die größte Sorgfalt verwendet wird. Sie nahmen daher auch auf der Ausstellung den breitesten Nahmen ein. Die Repro duktionen des Nikola Verlags nach Handzeichnungen der österreichischen Galerien erwähnte ich schon. Von Len Bucherzeugnissen dieses Verlags möchte ich vor allem noch erwähnen: Hans Neisigers »Phaeton«, mit Holzschnitten von Ludwig v. Hosmann, dem bekannten Dresdner Maler und Schöpfer der beiden Wandgemälde im Lesesaal der Deut schen Bücherei. Ferner Börries von Münchhausen: »Pagen-Balladen«. Ter Kunstverlag Anton Schroll L Co., dessen Albertina-Faksimilia einen großen Teil des Saales schmücken, hat außer seinen entzückenden kleinen Liebhaberausgaben in einfachem und kostbarerem Einbande noch eine Reihe von anderen Werken ausgestellt, die das Jn-teresse und die Bewunderung des Bücherfreundes zu erwecken vermögen, z. B. die Sammlung Wiener Klassiker (Anzengruber, Grillparzer, Nestroy, Raimund). Der Verlag von Ed. Strache, der sich seit über 50 Jahren mit großem Erfolg um die Pfleg« des schönen Buches bemüht, zeigt in seinen Werken beste Wiener Tradition. Ein Buch wie Guillaume de Loris' »Roman von der Rose«, das in einem prächtigen Ganzlederbande ausgestellt ist, kennzeichnet sehr gut Rich tung und Ziel des Verlags. Auch eine Reihe wissenschaftlicher Ver lage, wie Franz Deuticke und der Psychoanalytische Verlag, hat sich an der Ausstellung beteiligt. Hier zeigt sich, daß auch das wissen schaftliche Buch nach künstlerischen Gesichtspunkten 'ausgestattet wer den kann, ohne daß darunter der wissenschaftliche Charakter zu lei den braucht, wie es wohl letzten Endes das Ziel der Buchkunst (im weitesten Sinne) sein muß, auch das Gebrauchsbuch so auszustatten, daß es künstlerischen Anforderungen genügt. Dies Ziel steht jetzt noch in weiter Ferne, ist ein Ideal, dem wir uns nur allmählich nähern können. Dies Ideal kann aber erreicht werden, soweit das überhaupt möglich ist. I)r. Rodenberg. Meine Mitteilungen. Der Preußische Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung Hai unterm 25. Mai an den Vorstand der Vereinigung von Schulbuch verlegern folgendes Schreiben gerichtet, das sich auf Einführung von Schulbüchern bezieht: »Ich bin bereit, auch in diesem Jahre ausnahms weise Korrekturabzüge neuer Lehrbücher, die für höhere Lehranstalten und Mittelschulen bestimmt sind, zur Prüfung bis zum 1. November d. I. entgegenzunehmen. Da sich bei meinem Erlaß vom 10. April 1921 — II II 2732 — (Zentr. Bl. S. 282) nicht voraussehen ließ, daß die Richtlinien für die höheren Lehranstalten Preußens erst zu Beginn des Schuljahres 1925 erscheinen konnten, und da die neuen »Bestim mungen für die Mittelschulen in Preußen« erst in einigen Wochen herausgegeben werden können, so weise ich im Sinne meines Erlasses vom 26. November 1924 — II II 4709 — (Zentr.Bl. S. 312) darauf hin, daß die Einführung von Lehrbüchern, die erst jetzt auf Grund der Neuordnung geschaffen werden, im allgemeinen vor Ostern 1927 nicht in Betracht kommt. Ich bin jedoch bereit, den Gebrauch von Lehrbüchern, die jetzt vorliegen und den Richtlinien schon entsprechen, zu Ostern 1926 zu genehmigen. Ich mache zugleich darauf aufmerksam, daß fremdsprachliche Chrestomathien und Lesebücher, deren Anschaffung von den Schülern verlangt wird, gleich anderen Lehrbüchern meiner Genehmigung bedürfen. I. A.: (gez.) Iahnke. Propaganda-Ausstellung der Weltkricgsbüchcrci in Stuttgart vom 22. bis 28. Juni. — Die deutsche Aufklärungsarbeit über die durch das Diktat von Versailles geschaffenen oder mit seinen Bestimmungen eng verknüpften politischen Probleme blickt in ihrer systematischen Fortentwicklung ans eine mehrjährige Tätigkeit zurück. Die hierbei ge sammelten Erfahrungen sind bisher nicht Gegenstand gegenseitiger Vermittlung geworden. Eine solche hat sich aber mehr und mehr als notwendig erwiesen. Die Möglichkeit zu einer Anssprache zwischen den einzelnen Anfklärnngsorganen ans den verschiedenen von ihnen be arbeiteten Gebieten soll nunmehr durch eine Tagung gegeben wer den, zu der der Arbeitsausschuß d e u t s chc r V e r b ä n d e in Verbindung mit der W e l t k r i e g s b ü ch c r c i in Stuttgart einge- laden hat. Letztere verfügt über ein reiches Material in Schrift und Bild zur Illustrierung der Methoden, welche die Ententepropaganda vor dem Kriege, während und nach demselben anwandte. Deren Stu dium ist für die deutsche Aufklärungsarbeit nicht nur wünschenswert, sondern geradezu eine Notwendigkeit. Eine übersichtliche Aus stellung dieses Materials wird dessen Einsichtnahme erleichtern. Sie wird verbunden durch Vorträge von Persönlichkeiten der Wissen schaft und Praxis, anerkannten Autoritäten, deren Tätigkeit ihnen eine führende Stellung auf den einzelnen Gebieten eingeräumt hat. Gleiche Persönlichkeiten werden in den anschließenden Erörterungen das Wort ergreifen. Auf diese Weise wird eine erschöpfende Kritik und Gegen kritik herbcigesührt, die der weiteren Aufklärungsarbeit zweifellos neue Anregungen und neue Impulse geben werden. Ausstellung landwirtschaftlicher Bücher. — In Falkenberg. Bez. Halle, findet am 27. und 28. Juni eine Tierschau der Kreise Liebenwcrda, Torgau, Schweinitz und Wittenberg statt. Die Buchhand lung C. Zichlke in Liebenwerda wird auf dem Aüsstellungs- platze eine A u s st c l l u n g l a n d w i r t s ch a f t l i ch e r L i te r a t u r einrichten und bittet um Material dazu. (Näheres siehe im Bbl. Nr. 128, S. 9179.) Ausstellung deutscher Handprcsscndrucke in Mainz. — Gelegentlich der im Juni d. I. in Mainz stattfindenden 25jährigcn Gründungs feier des Mainzer Gutenberg-Museums wird auch eine Ausstellung deutscher Handpresscndrucke stattfinden. In bezug auf diesen Sonder- zwcig der Gesamtausstellung »25 Jahre deutsche Buchkultur« ver öffentlichte die »Berliner Börsen-Zeitung« eine sehr ausführlich gehal tene Abhandlung, in der einleitend bemerkt wird, daß leider in weiten Kreisen 'der Begriff »Handpresse« nur ein höchst ungeläufiger lei. Es wird dann erläuternd ausgeführt, daß um den Beginn des 20. Jahr hunderts zum ersten Male nach nahezu 200 Jahren die Buchdruck- Handpresse in den Vordergrund bibliophilen Interesses in Deutschland gerückt sei. Zunächst wird William Morris erwähnt (gestorben 1896), der seine Bücher auf der Kelmseott-Preß herstellte, die sich in Eng land eines unvergleichlichen Ansehens erfreut. Cobden-Sandersou, bis her der Repräsentant und praktische Neuschöpfcr hochwertiger Buchein bände, faßte den Plan, seine Liebe zum Buch nun auch als Drucker zu betätigen, und gründete 1900 die Tovcs-Preß. In monatelanger Arbeit entstand der erste seiner Drucke: Tacitus' »Agricola«, der in Deutschland demselben begeisterten Beifall wie in Englanid fand. > Erfreulich ist nun die weitere Feststellung, daß aber auch die Deutschen 1228
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