Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.06.1905

5260 Nichtamtlicher Teil. 128^ 5. Juni 1905. ehrung für den Toten, damit jeder erkenne, welch ein Großer uns verloren ging. Vieles, das einzureihen noch wünschenswert ge wesen, war nicht zu erreichen. Aber alle Höhepunkte seiner Künstlerbahn sind gegeben. Von den Tagen, da er in heißem Ringen die Natur zu erfassen sich bemühte, von den Tagen, da die großen Väter der Kunst sein Herz entflammten und ihm ihre Lehren offenbarten — bis zur Zeit, da er mit sicherer Meister schaft die Natur seiner kraftvollen Kunst dienstbar machte. Und doch genügte ihm nie das Erreichte; immer strebte er nach Voll- kommnerem Noch im Alter verzehrte er seine Kraft im Suchen nach Hähern Zielen mit eisernem Fleiß. -Vor den Ruhm setzten den Schweiß die unsterblichen Götter«. Bibliothek des Börsenvereins der Deutschen Buch händler zu Leipzig. — Nach § 3 der Benutzungsordnung ist die Bibliothek vom 15. Juni bis 15. Juli geschlossen. Aus leihungen von Büchern finden während dieser Zeit nicht statt. Etwaige auf Entleihung von Büchern bezügliche Wünsche sind so zeitig einzusenden, daß deren Erledigung noch vorher erfolgen kann. (Vergl. die amtliche Bekanntmachung in Nr. 127 oder 128 dieses Blattes.) Verein der Deutschen Musikalienhändler zuLeipzig. — Die Doppelnummer 34/35 des Vereinsblattcs -Musikhandel und Musikpflege« bringt das Verzeichnis der Mitglieder dieses Vereins. Den Firmen, die gleichzeitig durch Mitgliedschaft im Börssnverein vertreten sind, ist ein Sternchen beigedruckt. Zum Schluß find die dreizehn körperschaftlichen Mitglieder (meist buch händlerische Orts- und Kreisvereine) aufgeführt. Aus Ungarn. — Ein Denkmal für Nikolaus Lenau wird am Pfingstmontag (den 12. Juni) in dem Geburtsort des Dichters, in Czatad in Ungarn, enthüllt werden. Die Ent hüllung wird mit großen Feierlichkeiten verbunden sein, zu denen sich auch zahlreiche Freunde und Anhänger des Dichters aus Pest nach Czatad begeben werden. Mit einem großen Festgottesdienst wird die Feier eingeleitet. Die ungarische Festrede hält der Prä sident der Petöfy - Gesellschaft, Franz Herczeg, während der Generalsekretär der Akademie der Wissenschaften eine zweite in deutscher Sprache halten wird. Das Denkmal Lenaus ist ein Werk des ungarischen Bildhauers Bsla Radnai. Postwesen. — Der Postanweisungsverkehr mit Süd afrika erfährt eine Erweiterung, indem der Meistbetrag von Anweisungen nach den dortigen britischen Kolonien von 10 auf 40 Pfund Sterling erhöht wird. In Betracht kommen die Kap- Kolonie, das Betschuanaland, Natal, die Orange-Kolonie und das Villcneuve, ein Werk der Malerschule von Avignon aus dem fünfzehnten Jahrhundert, ist, wie man der »Frankfurter Zeitung«- berichtct, für 100000 Frcs. für das Louvre-Museum in Paris an- gckauft worden. Das Gemälde wurde im vergangenen Jahre auf der Pariser. Ausstellung der französischen Primitiven wegen der herben Kunst im Ausdruck des Schmerzes sehr bewundert. (Leipz. Tagebl.) Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Oatalosus äs 1a. bidliotlisgus lii8t,oriHU6, SboArapkjhus ^ Uj—21. M^ISOS.) 4». x. 233—296. Os^orA Nös8s1 in Nünebsn. 8". 76 8. 1750 Nrv. Vsr- 331- Sistoirs^äss^xa^äs I Barops, l. lli^toirs ^noalo. Sistoirs^äss ^ ^"rops. II. No^so äxs. 8 . klapls8. 2ire avnss. Ho. 18. Llai 1905. p. 33—48. Nr. 508—746. V^88t N8eÜ3.ttsv uvä^s^obts on ll. 1.. Antiquariat. in 8tüttAS,rt.. 8". 240 8. 4871 Nrn. 3?. Nsi^1905^8«° 8. 33—40. ^ — ^ntiqu.-kat-alos No. 256 von Karl Hisoäor Völoirsr'3 Verlag unä tiquariat io krankkurt a/LI. 8". 50 8. No. 7567—9314. Personalnachrichten. Or. Heinrich Lahmann fi — Der Besitzer des weltbekannten Sanatoriums auf dem »Weißen Hirsch« bei Dresden, vr. Hein rich La hm an n, ist am Himmelfahrtstag gestorben. Geboren in Bremen am 30. März 1860, hat er nur ein Alter von 45 Jahren erreicht. Ursprünglich studierte er Jngenieurwissenschaft, später Medizin. Eine eigne Krankheit lenkte ihn zur Naturheilmethode hin, und auf der Universität Greifswald, die er bezog, pflegte er hauptsächlich das Studium der Diätetik und Krankheits verhütung. Lahmann setzte seine Studien 1881 in Leipzig unter Karl Ludwig fort und vollendete sie schließlich 1884 in Heidelberg, wo er den Doktortitel der Medizin erwarb. 1887 gründete er auf dem »Weißen Hirsch« sein Sanatorium, das in den 18 Jahren seines Bestehens zu den größten und beliebtesten Deutschlands heran gewachsen ist. Auch durch schriftstellerische Tätigkeit suchte Lah mann seinen medizinischen Anschauungen Geltung und Verbreitung zu schaffen. Von seinen Schriften seien hier folgende genannt: Lahmanns Reform. Eine Kritik der G. Jaegerschen Woll- bekleidungslehre, Seelenlehre und Heiltheorie. 2. Ausl. 8". 95 S. Stuttgart 1887, A. Zimmer. 1 — davon die 4. Auflage unter dem Titel: Die Reform der Kleidung. 4. Ausl. III u. 132 S. m. 30 Textbildern u. 15 Tafeln. 8". Ebenda 1903. Geb. 2^; — Koch und die Kochianer. Kritik der Kochschen Entdeckung und der Kochschen Richtung in der Heilkunde. 8". 96 S. Ebd. 1891. 75 — Können nicht die meisten blutenden gynäkologischen Operationen durch eine ursächliche Therapie vermieden werden? 8". 15 S. Neuwied 1893, L. Heuser. 50 — Das Luftbad als Heil- und Abhärtungsmittel. 8". 30 S. mit Abbildungen. Stuttgart 1898, A. Zimmer. 75 — Der krank machende Einfluß atmosphärischer Luftdruckschwankungen. 8". 40 S. mit Kurven. Ebd. 1899. 75 — Die wichtigsten Kapitel der natürlichen Heilweise. 4. Ausl, der Psychiatr. Blätter. Gr. 8°. VIII u. 286 S. mit Abbildungen. Ebd. 1901. 2 ^ 50 <H, geb. 3 ^6; — Die naturgemäße Gesundheitspflege und die Naturheilkunde. 16.—20. Tausend. 16 S. 16". Leipzig 1904, K. Lentze. 10 -H; — Die diätetische Blutentmischung als Grundursache aller Krank heiten. 15. Ausl. 245 S. m. Abbildungen. 8". Leipzig 1905, O. Spamer. Kart. 2 ^ 50 «Z.