Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.06.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1905-06-05
- Erscheinungsdatum
- 05.06.1905
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19050605
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190506059
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19050605
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1905
- Monat1905-06
- Tag1905-06-05
- Monat1905-06
- Jahr1905
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
5258 Nichtamtlicher Teil. 128, 5. Juni 1905. sprechender Ähnlichkeit, nach dem Gemälde von Leopold Horovitz, Lichtdruck mit Chromolithographie in Kombinations druck, ein Dreifarbendruck nach K. Müller, welch ersterer das neue Gebäude der Hof- und Staatsdruckerei nach einem Aquarell darstellt; eine Autotypie, Kaiser Franz I., nach einem Schabkunstblatt von F. Wrenk nach dem Gemälde von I. Ziterer. Sieben Porträts von Direktoren und Vor gesetzten der Druckerei in Heliogravüre, Lichtdruck, Zinko graphie, Holzschnitt, Photographie und Radierung, welche mannigfaltigen Verfahren in diesen Abdrücken alle das günstigste Licht auf die hohe Kunst des Instituts werfen. Die Text-Illustrationen, ganzseitige Bilder wie Kopfleisten und Schlußvignetten erreichen die Zahl 21 und schildern bildlich die Tätigkeit in einer solchen Riesen-Druckerei; wir sehen hier von der geschickten Zeichenfeder Czeschkas Ge bäude, Höfe und Jnnenräume der Anstalt, Maschinenschrift gießerei, Setzerabteilungen, Schnellpressen, Buchbinderei, Gal vanoplastik, Dampf- und Rotationsmaschinen, Leimerei, Korrektoren, Hausküche, Photographen- und Steinzeichner- Ateliers, Kunstkupferdruckerei, Zinkätzerei, Stempelschneiderei, Verlagshandlung usw., kurz: den ganzen gewaltigen Betrieb der Druckerei im Innern mit vielen Personen, Maschinen und allen möglichen, jetzt gebräuchlichen Hilfsmitteln der heutigen Druckkunst. Alles in schwarz-weißen, kräftigen Holz schnitt-Bildern in Licht- und Schatten, die hohe Bewunde rung und Anerkennung erregen. Daß die eingangs erwähnten Künstler von Ruf Treffliches leisten würden, war nicht anders zu erwarten; alles Gebotene ist im besten Sinn des Worts »gutmodern«, eigenartig, ohne archaistische Anleihe bei alten Vorbildern, und, was besonders hervorgehoben werden muß, durchaus einheitlich und ohne eine zu starke Übertreibung allzu- sezessionistischer Richtung. Das Gesammtwerk ist eine Großtat der Buchkunst, das, ohne aufdringlich zu wirken, einen stattlich-edlen Eindruck macht und jedem echten Bücher freunde ein kostbarer und lieber Schatz sein wird. Das einzige was auszusetzen wäre — ich betone aber, daß es eine Kleinigkeit ist gegenüber dem hohen Wert des sonst Gebotenen! — ist der allzumodern geratene, stilisierte österreichische Doppeladler des Umschlags und der Bild-Schutzblätter; die Flügel sind hier Ornamente, aber keine Federn mehr; man kann unendlich viel stilisieren und modernisieren, — Tiere alter Heraldik aber nicht oder nur ganz wenig; sonst werden diese leicht un definierbare Rätsel! Man muß stets sagen können: »das ist ein Adler«, — nicht: »das soll ein Adler sein«. Auch frühere Jahrhunderte stilisierten ihre Wappen bilder nach dem jeweiligen Stile um, aber die Flügel der Adler der romanischen Zeit, der Gothik, der Renaissance be standen immer deutlich aus unverkennbaren Federn, nicht aus einem Ornamentmuster. Neupasing-München. K. E. Graf zu Leiningen-Westerburg. Kleine Mitteilungen. Bedenkliche Postkarten. Vom Reichsgericht. (Nach druck verboten.) — Für die Wiederherstellung Polens durch Ansichtskarten gewirkt und dabei gegen den tz 130 des Strafgesetzbuchs (Anreizung zu Gewalttätigkeiten) verstoßen zu haben, war der Schriftsteller Josef Chociszcwski in Gnesen beschuldigt. Das dortige Landgericht hat ihn jedoch am 22. De zember v. I. von der erhobenen Anklage freigesprochen. Vor drei bis vier Jahren hat Chociszewski drei Ansichtskarten heraus gegeben und durch Buchhändler vertreiben lassen. Auf der ersten sind zwei Mitglieder des Sokol-Vereins dargestellt, die sich die Hand reichen, worauf sich die Unterschrift bezieht. Auf der zweiten Karte stürzt sich die Fürstin Wanda von einer Brücke in die Weichsel, während auf der dritten eine Frauensperson mit zwei Knaben steht, die gelehrt werden, für das Vaterland zu leben und zu sterben. Die Sokol - Vereine, so heißt es im Urteil, wollen nicht nur das Turnen pflegen, son dern auch das polnische Nationalbewußtsein stärken. Der Spruch auf der Karte bezieht sich auf die Tätigkeit der Sokol- Vereine. Eine Aufforderung zu Gewalttätigkeiten gegen die deutsche Bevölkerungsklasse hat das Gericht darin nicht finden können, denn cs fehlt an einem Hinweis auf gewalttätiges Handeln und das Publikum kann nicht durch die Karten beun ruhigt werden. Die Fürstin Wanda soll, als der deutsche Herzog Rüdiger um ihre Hand anhielt, sich in die Weichsel gestürzt haben, um der Verbindung mit dem Deutschen zu entgehen. In der Darstellung dieses Vorgangs liegt nach der Überzeugung des Gerichts keine Anreizung zur Gewalt. Obwohl die dritte Karte sterben, und sie gegen die Deutschen gerichtet sein soll, so wird durch sie doch nicht zur Gewalt aufgefordert. — Gegen dieses Urteil hatte der Staatsanwalt Revision eingelegt. Er suchte nachzuweisen, daß mittels jener Karten die Wiederherstellung Polens durch Waffengewalt mittelbar gefordert werde. — Gemäß dem Antrag des Reichsanwalts erkannte das Reichsgericht auf Verwerfung der Revision, da sie lediglich gegen die tatsäch lichen Feststellungen in unzulässiger Weise ankämpft. Handelsregister-Eintragung. — In das Handels register 6 des Königlichen Amtsgerichts I zu Berlin ist am 24. Mai 1905 unter 3085 folgendes eingetragen worden: Wochenschrift für den Papier- und Schreibwaaren- handel und die Papier verarbeitende Industrie vr. Hein rich Hirschberg Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Sitz: Berlin. Gegenstand des Unternehmens: Die Fortführung und der Betrieb der bisher von dem Zeitungsverleger vr. Heinrich Hirsch berg in Berlin betriebenen Wochenschrift für den Papier- und Schreibwaarenhandel und die Papier verarbeitende Industrie oder eine ähnliche Unternehmung. Das Stammkapital beträgt: 500000 Geschäftsführer: Kaufmann Arthur Moses genannt Moser in Berlin. Die Gesellschaft ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Der Gesellschaftsvertrag ist am 11. Mai 1905 geschlossen. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so wird die Gesellschaft durch zwei Geschäftsführer oder durch einen Geschäftsführer und einen Prokuristen vertreten. Außerdem wird hierbei bekannt gemacht: Die Gesellschafter Kaufmann Arthur Moses gen. Moser und Zeitungsverleger Karl Marfels, beide in Berlin, bringen als ihre Einlage das ihnen gehörige, bisher unter gleicher Firma von Herrn vr. Heinrich Hirschfeld betriebene Zeitungsverlagsgeschäft mit Utensilien ohne Aktiva und Passiva ein. Der Gesamtwert dieser Einlage wird auf 500 OM ^ fest gesetzt, wovon je 250 MO ^ auf die Stammeinlagen angerechnet werden. Die öffentlichen Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen durch die Wochenschrift für den Papier- und Schreibwarenhandel und die Papier verarbeitende Industrie. Kunstdruck- und Verlagsanstalt Wezel L Naumann, A.-G. in Leipzig-Reudnitz. (Vergl. Börsenbl. Nr. 124.) — In der am 2. Juni abgehaltenen Generalversamm lung, zu der 17 Aktionäre mit einer Vertretung von 876 Stimmen erschienen waren, wurde, nachdem der Ge schäftsbericht, die Bilanz und die Gewinn- und Verlust rechnung genehmigt und die Entlastung an den Aufsichtsrat Tageblatt- beschlossen, zur teilweisen Deckung des im Be triebsjahre sich ergebenden Verlustes in Höhe von 73398,24 ^ den Reservefonds mit 250M ^ heranzuziehen und die verbleibenden 48398,24 ^ auf neue Rechnung vorzutragen. Zur Besserung der Lage des Unternehmens sind bereits im ver-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder