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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.06.1905
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- 1905-06-05
- Erscheinungsdatum
- 05.06.1905
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128, 5. Juni 1905. Nichtamtlicher Teil. 5259 laufen, sind nunmehr im Einvernehmen mit dem derzeitigen Aufsichtsrat von neuem ausgenommen worden und haben Anlaß zu einem Antrag über den Verkauf einer Geschäfts abteilung gegeben. Die Versammlung ermächtigte die Ver- schäfts gegebenen Mitteilungen lassen die Aussichten bis jetzt nicht sehr günstig erscheinen. Die Umsätze in den ersten fünf Monaten sind im englischen Geschäft um 150 000 ^ zurückgegangen, die Gesamtziffer erreichte bis Ende Mai nur 650 000 (im Vorjahr 861 000) doch steht zu hoffen, daß der mit der Firma Raphael Tuck L Sons in London abgeschlossene Vertrag, wonach sich diese für 300 000 Aufträge für das Jahr verbindlich macht, das Die internationale Vereinigung der medizinischen Presse. — In der »National-Zeitung« vom 31. Mai legt der Berliner Professor vr. C. Posner den Zweck und die Ziele obiger Vereinigung in einem längern Artikel auseinander. Wir geben den hauptsächlichen Gedankengang des Aufsatzes, der ja auch die buchhändlerischen Interessen mancher Verleger nahe berührt, im nachstehenden wieder: Internationale Verbrüderungsschwärmerei liege der auf kraftvolle Vertretung der eignen Volksinteressen hinzielenden Richtung unsrer Zeit fern — aber eine Überbrückung und Milderung der Gegensätze durch gemeinsame Förderung wissenschaftlicher Arbeit trete doch dabei immer deutlicher in den Vordergrund. Sie betätige sich in greifbarer Weise durch die noch in stetem Steigen begriffene Zahl der internationalen Kongresse, keineswegs bloß auf medizinischem Gebiet — auch die Mit glieder zahlreicher andrer Zweige, Philologen, Historiker, Archäo logen, Journalisten (Verlagsbuchhändler nicht zu vergessen! Red.), möchten dieses Mittels gemeinsamer Arbeit und Verständigung nicht mehr entbehren. Der Nutzen solcher internationalen Kon gresse beruhe, wie oft hervorgehoben würde, weniger in einem un mittelbaren Erfolg für die einzelnen Fächer selbst, als in der An bahnung freundlicher Beziehungen zwischen den hierbei tätigen Personen. . . — Aus diesem Gedankengang sei auch die internationale Vereinigung der medizinischen Presse entstanden. »Die Schwierigkeiten für die Ausführung der Idee, die zuerst im Jahre 1894 auf dem internationalen Ärztekongreß in Rom erwogen wurde, erwiesen sich aber viel größer, als wir im ersten Augenblick uns vorgestellt hatten-, sagt Pro- aufführen wollten, dem eigentlich die Grundlagen fehlten: Vor bedingung für eine internationale Vereinigung mußten nationale Organisationen bilden, und solche bestanden damals nur in ge- eine freie Vereinigung der deutschen medizinischen Fachpresse, auch die in deutscher' Sprache erscheinenden Zeitschriften Österreichs umfassend, trat zunächst unter Albert Eulenburgs Vorsitz ins Leben. Sie zählt jetzt nahezu vierzig Mitglieder und betätigte irischen Kongressen, wie besonders durch Regelung gewisser all gemeiner Fragen: Aufrechterhaltung der Würde der deutschen medizinischen Journalistik durch Bekämpfung des Reklamewesens, Aufstellung fester Grundsätze über medizinische Polemik, neuer dings durch Teilnahme an den Bestrebungen zugunsten einer einheitlichen Orthographie der medizinischen Kunstausdrücke und bei manchen andern Gelegenheiten.- Durch die Beteiligung zahlreicher gelehrter Forscher von Weltruf, die als Herausgeber wissenschaftlicher Archive vielleicht eigentlich dem üblichen Begriff der »Presse« etwas ferner standen, durch das Gewicht ihrer Persönlichkeit aber den ganzen Bestrebungen ein bedeutsames Gepräge erteilten, sei die An gelegenheit so weit gefördert worden, daß man jetzt die nächsten Ziele näher ins Auge fassen könne. Herr Professor Posner läßt sich über diese nun folgendermaßen aus: -Zunächst kann wohl nicht bestritten werden, daß die medizinische Presse, so gut wie die periodisch politische, gewisse international gültige Bestrebungen zu verfolgen hat. Dahin gehört in erster Linie die Ausbildung eines immer vollkommeneren -Nachrichtendienstes«. Dies bezieht sich natürlich nicht sowohl auf die rasche Verbreitung von wichtigen Ereignissen auf persönlichem oder sachlichem Ge biete — denn hier eilt die Drahtnachricht der Tagespresse den Fachzeitschriften fast stets vorauf — als vielmehr auf die Ver folgung der stillen wissenschaftlichen Arbeit in den einzelnen Ländern. Die Zahl der medizinischen Journale ist heute schon zu einer unübersehbaren angewachsen; die Berücksichtigung aller einzelnen kaum mehr für die sammelnden Jahresberichte möglich. Hier soll die internationale Vereinigung eine Unterstützung bringen; zunächst durch immer lebhafteren Austausch der ein zelnen Zeitschriften, dann aber durch die geplante Begründung eines ständigen Bureaus, an das alle medizinischen Autoren der Erde Exemplare oder wenigstens Auszüge ihrer Arbeiten ein senden und das so befugt wird, als Zentrale für alle wissen schaftlichen Forscher, die Auskünfte über die jüngste Literatur ver langen, zu fungieren. Derartige Zentralen oder bibliographische Institute einzurichten, ist auf privatem Wege öfters erfolglos Aufgabe leicht lösen; auch eine bibliographische Zeitschrift ist in Aussicht genommen und wird demselben Zwecke dienstbar zu machen sein. Es liegt auf der Hand, daß durch solche Ein richtungen der allgemeinen Medizin und damit dem Volkswohl ein nicht unwesentlicher Dienst erwiesen werden kann. Schon jetzt kann behauptet werden, daß die medizinische Presse ver schiedener der Vereinigung beigetretenen Nationen eine größere Beachtung findet, als dies früher der Fall war; die Wissenschaft hat keine Grenzen und die Kenntnis der in fernen Ländern ge machten Fortschritte muß auch unsrer Heimat zugute kommen! »Daß eine besondere praktische Betätigung der neuen Ver einigung auf den medizinischen Kongressen zu erwarten ist, be tonte ich bereits. Die Berichterstattung liegt vielfach noch im Argen, die Berücksichtigung des Pressedienstes auf den Kongressen selber ist nicht ausreichend. Hier wird hoffentlich schon der nächste Kongreß in Lissabon eine Besserung erkennen lassen; wenn erst die Kongreßleiter sich klar werden, welch mächtiges Hilfsmittel ihnen eine gut organisierte Presse bietet, werden sie gewiß in immer steigendem Maße von diesem Vorteile, zum eigenen Besten und zu immer besserem Gelingen ihrer Veranstaltungen Gebrauch machen. Die medizinische Presse selber kann von einem engeren Zusammenschluß nur Vorteil haben. Auch sie hat mit mancherlei unlautern Elementen zu kämpfen; Reklame und Pfuschertum drängen sich auch in sie, unter der Maske ernster Wissenschaftlich keit, ein; strenge Maßnahmen dagegen kann nur eine straffe Organisation bilden, die sich selbst ihre Gesetze erteilt; die Zu gehörigkeit zur internationalen Vereinigung wird und muß eine Garantie für den wahrhaft wissenschaftlichen Charakter eines Blattes bilden. Damit wird auch der Schutz des geistigen Eigentums immer besser gewahrt werden. Die Gesetzgebung ist in dieser schwierigen Materie noch keineswegs einheitlich geregelt, verschiedene Länder entziehen sich noch heute jeder Bindung. Da müssen denn die Preßvereinigungen sich selbst ihre Gesetze, nicht juridischer, sondern ethischer Art, erteilen: die freie Vereinbarung wird hier leicht zu Wege bringen, was durch gesetzliche Maßregeln nicht erreichbar war. Auch in dieser Hinsicht liegen schon vielversprechende Ansätze vor; über gewisse Grundfragen ist eine Einigung erzielt und zum Beispiel, um eine, besonders im Ausland, vielerörterte Frage an zuführen, bereits jetzt zum Grundsatz erhoben worden; daß öffent liche klinische Vorlesungen der Professoren deren geistiges Eigen tum bleiben und ohne Genehmigung weder nachgedruckt noch über setzt werden dürfen.« Man sieht, es sind keine nebelhaften, ideale, praktisch aber bedeutungslose Pläne, die Herr Professor Posner vorträgt. Sie ver dienen nicht nur eine aufmerksame Beachtung, sondern auch Unter- Die große Lenbach-Ausstellung in München. — Dem Katalog über die am 2. Juni eröffnete Lenbach-Ausstellung hat die Münchener Künstlerschaft folgendes huldigendes Vor wort vorangesetzt: An dreihundert Werke Franz von Lenbachs sind in der Sammlung vereinigt; eine Zahl — reich genug, die Arbeit eines Menschenlebens auszufüllen. Und doch ein kleiner Teil nur seines Lebenswerkes, das, in alle Welt ver streut, treu verwahrt und sorgsam gehütet wird von der Liebe der Familie und den Pflegern der Museen. Seine Kunst- genossen trugen diese Werke zusammen als Zeichen der Ver- 692-
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