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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.06.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1905-06-06
- Erscheinungsdatum
- 06.06.1905
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19050606
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hat, mich zu seinem Vorsitzenden zu wählen (Bravo!), so verspreche ich Ihnen gleichzeitig die gründlichste und ausgiebigste Behandlung dieser Angelegenheit, in der Hoffnung, daß es endlich gelingen wird, diesem lange gefühlten Übelstand der Wandelbarkeit unsrer buchhändlerischen Abrechnung ein Ende zu machen. Sehr wünschenswert, das möchte ich für meine Person aussprechen, wäre es allerdings, wenn ganz im Sinne dessen, was Herr Heinze Ihnen eben vorgetragen hat, der Schulbeginn und damit das Schulbüchergeschäft auf einen festen Termin gelegt werden könnte. Ich muß gestehen, daß ich nicht vollständig überzeugt bin von dem, was Herr Or. Vollert dagegen vorgebracht hat. Ich will nicht weiter darauf eingehen, sondern nur das Eine hervorheben: Man ist in den Schulen, in den Lehrcrkrcisen noch in viel höherem Maße von der Verschiedenheit der Semester und der Wandelbarkeit des Schulbeginns um Ostern geschädigt und fühlt sich so in seinem Wirken beeinträchtigt, daß, wie ich glaube, der Boden augenblicklich sehr vorbereitet ist, auch in dieser Beziehung zu einer Festlegung zu kommen. Ich will nicht widersprechen, ich meine aber, daß, wenn der Börsenvercin zu den vielen anderen Gründe» auch noch aus die wirtschaftlichen Gründe hinweist — und es sind nicht nur buchhändlcrische Bedürfnisse, um die es sich handelt, das ganze bürgerliche Leben wird getroffen — wenn diese Gründe geltend gemacht werden, so könnte das doch vielleicht der berühmte Tropfen sein, der das Glas Wasser zum Überlaufen bringt. Ich lege also den Antrag der Buchhändler zu Leipzig auf den Tisch des Hauses nieder. Erster Vorsteher, Herr Albert Brockhaus: Wünscht noch jemand das Wort zu dem Antrag der Herren Engclhorn und Genossen? Wenn es nicht der Fall ist, so schließe ich die Diskussion und bitte diejenigen Herren, welche gegen den Antrag sind, sich zu erheben. — Ich konstatiere, daß der Antrag mit Einstimmigkeit angenommen worden ist. Bevor wir zum nächsten Punkt der Tagesordnung übergehen, kann ich Ihnen Mitteilung machen über die Abstimmung über de» Antrag auf Ausschließung des Herrn Eugen Bruchmann aus dem Börsenvercin. Der Wahlausschuß übergibt folgendes Dokument: »In der Hauptversammlung vom 21. Mai 1905 über den Gegenstand der Tagesordnung Punkt 4: Aus schließung des Mitgliedes Herrn Eugen Bruchmann in Fa. Spreewald-Buchhandlung (E. Bruchmann) in Lübbenau aus dem Börsenverein wegen Aushörens seiner Mitgliedschaft in einem vom Vorstand des Börsen vereins anerkannten Verein (H 8 Abs. 2, Ziffer 4 der Satzungen) wurden abgegeben im Ganzen 963 gültige Stimmen (^/z Majorität 642 Stimmen.) Es stimmten mit Ja Nein 105 L 1 Stimme -- 105 Stimmen 41 ä 1 Stimme — 41 Stimmen 3 L 2 Stimmen --- 6 — ä 2 Stimmen — — 9 ü 3 -- 27 — L 3 — — 3 a 4 „ --- 12 — 9 4 — — 7 ü 5 ^ 35 — 9-5 ,, — 12 a 6 „ — 72 — a 6 „ — — 90 L 7 --- 630 „ 5 u 7 -- 35 „ 229 Personen mit Ja in Sa. 887 Stimmen 46 Personen mit Rein in Sa. 76 Stimmen (Sa. der Abstimmenden 275 Personen, Üz — 184 Personen.)« Ich habe also zu konstatieren, daß Herr Eugen Bruchmann, in Firma Spreewald-Buchhandlung (E, Bruchmann), in Lübbenau auf Grund geheimer Abstimmung nach Z 17 Absatz 2 der Satzungen mit der eben verlesenen Anzahl abge gebener Stimmen aus dem Börsenverein der Deutschen Buchhändler ausgeschlossen worden ist. 8. Antrag des Herrn Carl Cludius in Firma Cludius ck: Gaus in Berlin: Die Hauptversammlung wolle beschließen, den Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig anzuweisen, unverzüglich die nötigen satzungsmäßigen Schritte zu tun, um die Mitglieder des Börsenvereins vor der Schleudcrkonkurrenz der Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung in Berlin, Lübeckcrstraße 6, welche in unzulässiger Rabattgewährung besteht, zu schützen. Ich gebe zunächst dem Antragsteller Herrn Carl Cludius-Berlin das Wort. Herr Carl Cludius-Berlin: Meine verehrten Herren, cs liegt mir fern, bei meinem Antrag dem Börsenvereins vorstand einen Vorwurf zu machen. Ich wollte vor allen Dingen das Interesse der hohen Versammlung für diese Frage erwecken, damit dieses Interesse den Börsenvercin und seinen Vorstand unterstützt bei den Maßnahmen in dieser allerdings sehr wichtigen Angelegenheit. Meine Herren, die Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung in Berlin hat dreißig Jahre lang zum Segen gewirkt. Sie hat in ihre Statuten ausdrücklich ausgenommen, daß sie nur Bücher unentgeltlich abgeben wolle. Da wissen Sie nun, wie in neuerer Zeit sehr viel Geld für Bibliotheken bewilligt wird. Ich erinnere nur an die Fonds, welche von dem preußischen Abgeordnetenhaus in jedem Jahre zu Bibliothekgründungen den östlichen Provinzen überwiesen werden, ich erinnere daran, daß in Berlin über 100000 Mark allein dasür verbraucht werden; in Berlin mit den Vororten zusammen müssen es mehrere Hunderttausende sein. Nehmen Sie alle anderen Städte im Reich dazu, so kommt eine enorme Summe zusammen. Es gibt allein 18000 evangelische Pastoren und ungefähr 15000 katholische; jeder dieser Herren hat heutzutage eine Bibliothek, er mühte denn Hülfsprcdiger oder sonst etwas sein; jede einzelne Ortschaft, jede Schule besitzt heutzutage wenigstens die Anfänge einer Bibliothek. Jetzt kam Herr Tews auf den Gedanken, dort sich ein Monopol zu schaffen; seine Gesellschaft sollte allein die Lieferantin sein. Er fing deshalb an zu schleudern. Die Gesellschaft verbreitete im Jahre 1901 diesen Katalog, der die Brotartikel des Sortimenters enthält, mit einem Zirkular, welches ich vorlese. »Der Zentralausschuß der Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung hat beschlossen, an wenig bemittelte Volksbibliothcken die von der Gesellschaft vorrätig gehaltenen Bücher gegen Zahlung von 2/z des Ladenpreises abzugeben, um diesen Bibliotheken die Vergrößerung ihres Bestandes nach Möglichkeit zu erleichtern.« Also rund 33'/»"/° Rabatt.
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