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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.06.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1905-06-06
- Erscheinungsdatum
- 06.06.1905
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- Deutsch
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L4V2 Amtlicher Teil. ^8 12S, 6. Juni 1S0S. nicht weiter entgehen. In der nächsten Vorstandssitzung vom 28, Januar d, I hat der Vorstand wieder in der Sache weiter beraten und hat einen Brief an den Vorstand der Gesellschaft sür Volksbildung beschlossen, in dem wir der Gesellschaft in sehr freundlicher Weise unfern Standpunkt nochmals dargelegt, und ihr gesagt haben, daß wir gegen zwei ihrer Grundsätze gar nichts einzuwenden hätten: einmal gegen das Verschenken von Büchern an arme Bibliotheken und zweitens gegen den Verkauf zum Ladenpreis, daß wir aber den dritten Satz, nämlich das gleichzeitige Verschenken in Ver bindung mit dem Verkauf, als unannehmbar ablehnen müßten, und haben dann die Gesellschaft nochmals gebeten, doch Wege zu suchen, aus denen sie, ohne ihre eigenen Bestrebungen zu schädigen, doch auch den berechtigten Forde rungen des Buchhandels Nachkommen könnte. Dieser Antrag des Börsenvereinsvorstandes ist von der Gesellschaft ab gelehnt worden; sic hat mitgeteilt, daß sie nicht in der Lage wäre, an den Beschlüssen, die sie nun einmal gefaßt hätte, etwas zu ändern, Als wir uns nun nicht mehr in der Möglichkeit sahen, auf die Gesellschaft selber noch weiter cinzuwirkcn, hat der Vorstand des Börsenvcreins in dem Bewußtsein der großen Bedeutung dieser ganzen Angelegenheit die Frage dem Vereinsausschuß vorgelegt. Der Vercinsausschuß hat in seiner Sitzung vom 17, und 18, März darüber verhandelt auf Grund zweier sehr ausführlicher Gutachten, die Herr Siegismund (Berlin) und Herr Rost (Leipzig) erstattet haben. Der Vereinsausschuß ist zu dem Ergebnis gekommen und hat es dem Vorstand imtgeteilt, daß in den neuen Grund sätzen für den Geschäftsverkehr der Gesellschaft ein öffentliches Angebot unerlaubten Rabattes enthalten sei, und daß der Börsenvcrein im Interesse des gesamten, an Volksbibliolheken liefernden Sortimeutbuchhandels diese Praxis verhindern müsse. Wir standen nun auf dem Punkt, wo wir uns pflichtgemäß die Frage vorlegeu mußten: was ist jetzt gegen die Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung weiter zu tun? Der Vorstand hat sich da wieder gesagt: er darf es nicht zu einem Bruch mit der Gesellschaft treiben, so lange wie er immer noch hofft, gütlich mit ihr fertig zu werden. Er hat also zunächst von der Verhängung einer Sperre gegen die Gesellschaft abgesehen, und hat sich an die Verleger gewendet, die an die Gesellschaft liefern, und hat sie gebeten, sie möchten aus die Gesellschaft einwirken und dadurch dem Börsenverein die Handhabe bieten, die Gesellschaft doch vielleicht noch zu ihrer Ansicht zu bekehren und sie dahin zu bringen, daß sie dieses Schleudern bei Bücherverkäusen aufgibt. Der Vorstand des Börsenvereins hat in seiner letzten Vorstandssitzung, die im April stattgefunden hat, diesen Beschluß gefaßt und an die Verleger ein Schreiben gerichtet, das ich Ihnen nach dem Beschlüsse des Vorstandes zum Vortrag bringe. Sie werden daraus am besten den Standpunkt erkennen, den wir der Gesellschaft gegenüber einnehmen. Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Sehr geehrter Herr! Leipzig, den 12, Mai 1905, Der ergebenst Unterzeichnete Vorstand hat sich im August v. I, zunächst an eine kleine Anzahl Verlags handlungen gewendet, um deren Aufmerksamkeit auf ein unstatthaftes Rabattangcbot der „Gesellschaft für Ver breitung von Volksbildung" in Berlin zu lenken. Wir teilten mit, daß die Gesellschaft, die es sich ursprünglich zur Aufgabe gemacht hatte, durch unent geltliche Überweisung von Büchern die Gründung von Volksbibliotheken zu fördern, dadurch neuerdings in einen schroffen Gegensatz zu dem gesamten Buchhandel und zu unfern auf die Aufrechterhaltung des Ladenpreises gerichteten Bestrebungen getreten ist, daß sie allen Volksbibliotheken, die gegen einen Jahresbeitrag von 6 Mk, Mitglieder der Gesellschaft geworden waren, alle in ihren Katalogen enthaltenen Werke mit einem Rabatt von 33'/s"/o öffentlich anbot und lieferte. Hierin wurde sie durch einige der liefernden Verleger unterstützt, die in der An nahme, daß die Bücher verschenkt würden, der Gesellschaft zum Teil noch günstigere Bedingungen gewährten, als dem Sortimentsbuchhandel, So sehr der Vorstand des Börsenvereins die hohen und der Förderung durchaus werten Ziele der Gesellschaft anerkennt, so konnte er sich doch der Erkenntnis nicht verschließen, daß dieses Vorgehen für den gesamten Buchhandel eine schwere Gefahr bedeute. Direkte Verhandlungen mit der Gesellschaft führten zu keinem befriedigenden Ergebnis, Dank der Mitwirkung der eingangs erwähnten Verleger ist es aber sofort gelungen, die Gesellschaft zum Aufgeben des öffentlichen Rabattangebots in ziffermäßigcr Form (d, h. von 33>/z"/,) zu veranlassen. An dessen Stelle hat sie nun aber neuerdings „Grundsätze für ihre Bibliotheksarbeit" ausgestellt, die leider ein noch höheres Rabattangebot, wenn auch in unbestimmter Form enthalten! Sie lauten folgendermaßen: »1, Die Gesellschaft sür Verbreitung von Volksbildung setzt die Begründung neuer und die Erweiterung be stehender Volksbibliotheken im Geschäftsjahre 1905 durch unentgeltliche Zuwendungen mit vermehrten Mitteln fort, »2, Daneben sollen die vorrätig gehaltenen Bücher an Bibliotheken, die Mitglieder der Gesellschaft sind, auch gegen Zahlung des Ladenpreises abgegeben werden. Was die Gesellschaft dadurch über die Selbstkosten hinaus vereinnahmt, wird dem Konto sür Begründung und Unterstützung von Volksbibliotheken zugeführt und zu weiteren unentgeltlichen Zuwendungen an die Bibliotheken verwandt, »3, Den Bibliotheken, die von dieser letzteren Einrichtung Gebrauch machen wollen, wird anheim gestellt, ein Verzeichnis der käuflich zu erwerbenden Bücher einzusenden und -- getrennt davon — ein Verzeichnis von Büchern etwa im selben Werte, deren unentgeltliche Überlassung ihnen erwünscht ist,« Zu diesen neuen Bestimmungen, welche tatsächlich eine Verschlimmerung des srüheren Zustandes darstellen, hat der Vorstand des Börsenvereins in seiner nächsten Sitzung Stellung genommen und dem Vorstande der Gesellschaft mitgetcilt, daß
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